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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 22.12.2019

  • 00:05 Uhr

    Irrungen, Wirrungen - und Klarheit
    Die Lange Nacht über Theodor Fontane
    Von Tobias Barth, Lorenz Hoffmann und Hartmut Schade
    Regie: Tobias Barth

    „Der moderne Roman wurde für Deutschland erfunden, verwirklicht und auch gleich vollendet von einem Preußen, Mitglied der französischen Kolonie, Theodor Fontane.“ So urteilt Heinrich Mann über die Bedeutung des Werkes von Theodor Fontanes (1819 -1898) in der deutschen Literaturgeschichte. Der junge Theodor lernt Apotheker, dichtet nebenbei Heldenballaden à la Walter Scott. Mit dreißig gibt er den Apothekerberuf auf, wird Korrespondent in London, freier Schriftsteller in Berlin. Ein Leben lang hat er Mühe, die Familie mit dem Schreiben über Wasser zu halten. Einigen publizistischen Erfolg bringen die Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Fontanes Romane profitieren von seiner jahrzehntelangen journalistischen Tätigkeit. Seine genauen Beobachtungen finden sich in doppelbödigen Figurenskizzen und in pointierten Dialogen wieder. Das Menschliche interessiert ihn, auch das ewig Menschliche: Opportunismus, intrigante Praktiken, Standesdünkel. Für die Zeit außergewöhnlich ist sein Verständnis für die seelischen Probleme junger Frauen. Die Lange Nacht erzählt von einem Schriftsteller, der „alt, sehr alt werden musste, um ganz er selbst zu werden“. (Thomas Mann). Den ersten Roman schrieb er mit 60, die Meisterwerke, Effi Briest und Der Stechlin erst im hohen Alter, erstaunlich befreit von den Denkmoden seiner Zeit.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Gezeitenkonzerte 2018

    Johannes Brahms
    ,Wie Melodien zieht es mir', op. 105,1
    ,Alte Liebe', op. 72,1
    ,Verzagen', op. 72,4

    Gustav Mahler
    Fünf Lieder nach Texten von Friedrich Rückert

    Johannes Brahms
    ,Ständchen', op. 106,1
    ,Von ewiger Liebe', op. 43,1

    Richard Strauss
    ,Du meines Herzens Krönelein', op. 21,2
    ,Morgen', op. 27,4
    ,Cäcilie', op. 27,2

    Okka von der Damerau, Mezzosopran
    Karola Theill, Klavier

    Aufnahme vom 3.8.2018 aus der Kirche Ditzum

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Ladder of Escape

    Roderik de Man
    ,Sonneries pour Annelie' für Violine, Violoncello und Cembalo

    Louis Andriessen
    ,Doublespoor' für Vibraphon, Glockenspiel, Celesta, Cembalo und Klavier

    Jacob ter Veldhuis
    ,Doggy Steps' für Violine, Violoncello, Cembalo und Zuspielband

    Ensemble Oryx:
    Annelie de Man, Cembalo
    Harry Sparnaay, Bassklarinette
    Rober Nasveld, Klavier
    Marian Bolt, Celesta
    Roderik de Man, Tape
    Tiziana Pintus, Violine
    John Addison, Violoncello
    Jolanda de Heus, Glockenspiel und Vibraphon

  • 06:05 Uhr

    Wichtig und richtig: Die Klimaschutz-Debatte 2019

  • 06:10 Uhr

    Georg Philipp Telemann
    'Lauter Wonne, lauter Freude'. Kantate zum 4. Adventssonntag für Sopran, Blockflöte und Basso continuo, TWV 1:1040
    Sabine Kaipainen, Mezzosopran
    Musica Poetica

    Johann Sebastian Bach
    'Bereitet die Wege, bereitet die Bahn'. Kantate zum 4. Advent für Soli, Chor und Orchester, BWV 132
    Eva Oltiványi, Sopran
    Markus Forster, Countertenor
    Julius Pfeifer, Tenor
    Wolf Matthias Friedrich, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Franz Tunder
    'Jesus Christus, unser Heiland' für Orgel solo
    Emanuele Cardi, Orgel

    Johann Michael Bach
    'Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Boten'. Kantate zum 4. Adventssonntag
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Klaus Mertens, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Kathedralen und Kultur: Notre Dame de Paris

    Todsünden der Moderne: Rassismus. Ein Interview mit der Fernsehmoderatorin Mo Asumang

    Rechter Mainstream? Ein Interview mit dem Publizisten Robert Misik

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Noch einmal ein Weihnachtsfest“ - Weihnachten mit Theodor Fontane
    Von Angelika Obert
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Der Filmregisseur Josef von Sternberg gestorben

  • 09:30 Uhr

    Saisonschluss (3/3)
    Von Mathias Greffrath

    Wehmut, Wut und Widerstand: Über die Seele im Zeitalter von Epochenwenden macht sich Mathias Greffrath im letzten Teil seines essayistischen Jahresrückblicks Gedanken. Wenn moralische Leitplanken und politische Loyalitäten nicht mehr als Orientierungshilfe dienen, greift dann die Realitätsverweigerung? Wenn eingespielte Formen des Lebens nicht mehr funktionieren, Weltbilder zerfransen, greifen Zynismus oder Verzweiflung um sich. Optimismus ist oft genug nur „Mangel an Information”, eine realistische Beurteilung der Lage verleitet zum Rückzug ins Private. „Alles kann man machen und nichts kann ich ändern”, sagte der Systemtheoretiker Niklas Luhmann. Auf welche kulturellen Bestände und welche beständigen Gefühle und Haltungen kann zurückgreifen, wer sich nicht gegen Erkenntnis immunisieren und nicht durch Ohnmacht lähmen lassen will?
    Mathias Greffrath, Jahrgang 1945, ist Soziologe und Journalist. Er lebt in Berlin, arbeitet unter anderem für die taz, die ZEIT und den Rundfunk. In den letzten Jahren hat er sich in Essays, Hörspielen und Kommentaren mit den sozialen und kulturellen Auswirkungen von Globalisierung und Klimawandel beschäftigt.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Joseph in Berlin-Wedding
    Zelebrant: Domprobst Tobias Przytarski
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Annette Kurschus, stellvertretende EKD-Ratsvorsitzende und Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Weltweit bekannte Weihnachtsidylle
    Rund um die Seiffener Bergkirche

    Beim letzten Inkaherrscher
    Das Gold von Cajamarca (Peru)

    Das Tor zum Erzgebirge
    Das sächsische Freiberg und sein Theater

    Ein letztes Mal Vogelfluglinie
    Mit der Bahn von Hamburg nach Kopenhagen

    „Neunerlei“
    Das traditionelle Heiligabendgericht der Bergmannsfamilien im Erzgebirge

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Judith Kuckart im Gespräch mit Joachim Scholl

    Sie war eine professionelle Tänzerin - jetzt schreibt Judith Kuckart erfolgreiche Romane und Theaterstücke. Ihre Stoffe sind oft von ihrer eigenen Bühnenerfahrung geprägt. Seit über 20 Jahren kennt man Judith Kuckart, Jahrgang 1959, als vielfach preisgekrönte Schriftstellerin. Im Frühjahr 2019 erschien ihr jüngster Roman ‚Kein Sturm, nur Wetter.‘ Zugleich ist die ausgebildete Tänzerin auf vielen Bühnen aktiv, sie führt Regie, schreibt und choreografiert Stücke, die häufig von aktuellen politischen Themen handeln. Im Sommer 2019 hat sie in Schwelm im Ruhrgebiet mit Schauspielern, Flüchtlingen und Bewohnern des Ortes das Theater-Experiment „Wo ich herkomme, sind die Menschen freundlich“ inszeniert.

  • 15:05 Uhr

    Vintage: Gitarren zwischen Wertanlage und Wahnsinn
    Von Tim Schauen

    Die Fender Stratocaster von David Gilmour ist für 3,5 Millionen US-Dollar versteigert worden, die 59er Gibson Les Paul von Peter Green und Gary Moore wanderte für ca. eine Million US-Dollar in den Besitz von Metallica-Gitarrist Kirk Hammett - besonders teure Ausnahmen, da prominente Musiker diese Instrumente spielten? Ja, aber auch bei anderen Gitarren aus den 50er- und 60er-Jahren ohne berühmte Geschichte steigen die Preise. Normaler Effekt bei begrenzter Anzahl und großer Nachfrage. Vintage-Instrumente sind als Wertanlage begehrt, bei Sammlern und Musikern, zumindest denen, die es sich leisten können. Eine Stratocaster aus dem Jahr 1964 zum Beispiel kostet derzeit - je nach Zustand - gut 20.000 Euro und damit fast das Zwanzigfache vom damaligen Originalpreis. Was aber macht alte Elektro-Gitarren vor allem der Marken Fender und Gibson so beliebt, wenn es sie doch auch neu und deutlich günstiger zu kaufen gibt? Klingen alte Instrumente so viel besser? Betrachtung eines überhitzten Marktes.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Rüdiger Safranski: „Hölderlin. Komm! ins Offene, Freund!“
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Katharina Teutsch

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Dement im Krankenhaus
    Wie die alternde Bevölkerung Kliniken vor neue Herausforderungen stellt
    Von Katharina Nickoleit

    Zehn Prozent aller Menschen im Krankenhaus leiden unter kognitiven Veränderungen. Egal, ob es sich dabei um eine vorübergehende Verwirrtheit durch den Klinikaufenthalt handelt oder um eine chronische Alzheimererkrankung, stellt diese Entwicklung die Krankenhäuser vor gewaltige Herausforderungen. Denn wenn Menschen vergessen, warum sie in der Klinik sind und einfach gehen, wenn sie das frisch operierte Bein belasten oder nachts ziellos durch die Station geistern, dann gefährden sie nicht nur sich und andere, sondern verursachen auch hohe Kosten. Doch die Krankenhäuser sind auf die Versorgung dieser wachsenden Gruppe von Patienten nicht eigerichtet und greifen im Zweifel zu Psychopharmaka, was die Symptome noch verstärkt. Dass es auch anders geht, das zeigen Leuchtturmprojekte, die in diesem Feature vorgestellt werden.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    „Geschenke sind Beziehungsangebote“ - Zur Philosophie des Schenkens
    Die Kultursoziologin Elfie Miklautz im Gespräch mit Maja Ellmenreich

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Andreas Kriegenburg inszeniert Hans Abrahamsens neue Oper „The Snow Queen“ in München

    Ward Euch ein Kind geboren - Raffaels Madonnen in der Berliner Gemäldegalerie

    Kathedralen und Kultur: Notre Dame de Paris

    "Ode" - Das neue Stück von Thomas Melle am Deutschen Theater Berlin

    MeToo in Frankreich - Der Leiter des Théâtre des Quartiers d'Ivry musste seinen Posten räumen

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Winfried Kretschmann - Erfolgsrezept und Inszenierung eines Ministerpräsidenten

  • 19:10 Uhr

    1.Fußball-Bundesliga, 17. Spieltag:
    Fortuna Düsseldorf - 1. FC Union Berlin;
    SC Paderborn 07 - Eintracht Frankfurt (18:00 Uhr)

    2. Fußball-Bundesliga, 18. Spieltag:
    VfL Bochum - Jahn Regensburg; SV Sandhausen - Holstein Kiel;
    1. FC Heidenheim - VfL Osnabrück

    Fußball - Fazit der Bundesliga-Hinrunde

    Fußball - Ein halbes Jahr VAR - wie funktioniert der Videoassistent in England?

    Fußball - Wie Bundesligisten in China Geschäfte machen können (oder nicht)

    Doping - Neues von der Operation Aderlass

    Skispringen - Weltcup in Engelberg
    Biathlon - Weltcup in Le Grand Bornand: Massenstart Frauen und Männer
    Ski-Weltcup - Riesenslalom

    Handball - Das DHB-Team vor der EM 2020

    Handball - Bundesliga: THW Kiel - HSG Wetzlar

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Maschinenerwachen
    Von Künstlern, Phantasten, Realisten und künstlicher Intelligenz
    Von Raphael Smarzoch
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Dlf 2019

    Sie redet, denkt und fühlt - eine Maschine mit Bewusstsein. Künstliche Intelligenzen sind auf dem Vormarsch. Angeblich werden intelligente Maschinen paradiesische Zustände bringen, aber auch die Dystopie hat Konjunktur.
    Sie erleichtern den Arbeitsalltag, heilen Depressionen, ermöglichen neue Formen von Sexualität. So der Wunsch an intelligente Maschinen. Doch auch negative Gedanken kommen auf: eine Künstliche Intelligenz (KI) könnte die Menschheit unterjochen und sogar ersetzen.
    Daher gilt es, schon jetzt neue Wege der Interaktion zwischen Menschen und nicht-menschlichen digitalen Wesen zu finden. Soziale Experimente, die bereits in der Kunst florieren und in der Science-Fiction in vielfachen Variationen dargestellt wurden. Bereits in der Antike gab es Vorstellungen von intelligenten Maschinen und künstlichen Wesen.
    Die Spurensuche nach dem digitalen Anderen, der dem Menschen schon bald ebenbürtig sein könnte, führt unter anderem zu einem Maler, der zusammen mit einer Künstlichen Intelligenz Bilder malt und einer Komponistin, auf deren Album eine Künstliche Intelligenz zu hören ist.

  • 21:05 Uhr

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Violine und Orchester Nr. 5 A-Dur, KV 219

    Jean-Baptiste Lully
    ,Marche pour la cérémonie des Turcs'
    aus: ,Les bourgeois gentilhomme'. Comédie-ballet

    Luigi Boccherini
    Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 7 G-Dur, G.480

    Franz Schubert
    Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485

    Sergey Malov, Violine, Violoncello da spalla
    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: Andrea Marcon

    Aufnahme vom 8.12.2019 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner

    Dass ein Solist in einem Sinfoniekonzert zwei verschiedene Instrumente spielt, kommt nicht so häufig vor. Doch genau dies konnten die Besucher beim Auftritt des Deutschen Symphonie-Orchesters Berlin am 8. Dezember erleben. Der gebürtige St. Petersburger Sergey Malov spielte nicht nur Mozarts bekanntestes Violinkonzert auf einer Geige, sondern kurz darauf auch das populäre G-Dur Cellokonzert von Luigi Boccherini auf einem Violoncello da spalla. Dieses Schultercello ist erst vor wenigen Jahrzehnten für den Konzertsaal wiederentdeckt worden und wird, von einem Gurt gehalten, vor der Brust gespielt. Zu Bachs Zeiten wurde dieses Instrument auch verwendet, wenn ein Stück für ein Violoncello piccolo konzipiert war. An der Seite des polyglotten 36-jährigen Solisten Malov bestritt auch der italienische Dirigent Andrea Marcon, der aus der Alte-Musik-Bewegung kommt, sein Debüt beim DSO. Er leitete das Orchester nicht nur in einem effektvollen kurzen Marsch von Jean-Baptiste Lully, sondern auch in Franz Schuberts kürzester Sinfonie, der mit 19 Jahren komponierten Fünften, die in manchen Aspekten an das Vorbild Mozart erinnert.

  • 23:30 Uhr

    „Die Entwicklung ist in meinen Augen dramatisch“ - Deutschlandfunk-Sportgespräch zum Rassismus im Fußball

    mit Pablo Thiam, ehemalige Bundesliga-Fußballer
    Susanne Franke von der Schalker Fan-Initiative und
    Monika Lazar, Bundestagsabgeordnete der Grünen

    Die Fragen stellt Jonas Reese