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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 01.08.2021

  • 00:05 Uhr

    „Mut zu denken“
    Eine Lange Nacht über Ludwig Marcuse
    Von Renate Eichmeier
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. v. 8./9.2.2014)

    Er wurde Ende des 19. Jahrhundert in das Berliner Großbürgertum hineingeboren. In der großspurig-selbstverliebten Welt des Wilhelminismus verlebte der kleine Ludwig eine unbeschwerte Kindheit, umgeben von einer jüdischen Großfamilie, als einziger Sohn des Fabrikanten Marcuse „maßlos verwöhnt“, ein eigenwilliger „Kronprinz“, dem große Freiheiten zugestanden wurden. Die politischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts zerstörten das Kindheitsidyll nachhaltig. Nach dem Ersten Weltkrieg starb der Vater, das Vermögen verschwand in den Krisen der 20er-Jahre. „Was wird man, wenn man nicht gelernt hat zu parieren? Freier Schriftsteller!“ Ludwig Marcuse schrieb Theaterkritiken und Essays, philosophische Bücher über Glück und Unglück, Porträts, Polemiken, Biografien zu Heinrich Heine, Ignatius von Loyola, Richard Wagner, Ludwig Börne ... und auch zwei Autobiografien: Erstaunlich ehrlich behandelt er seine Stoffe inklusive sich selbst, eigensinnig im besten Sinne des Wortes. Er war einer, der sich den Mut, selbst zu denken, nicht nehmen ließ, nicht von Freunden oder Feinden, nicht von Ideologien und Religionen, nicht von gesellschaftlichen Konventionen, dem sogenannten Zeitgeist oder politischen Notwendigkeiten. So sind spannende Werke voller provokanter Erkenntnisse und brillanter Aphorismen entstanden. 1933 floh er vor den Nazis zunächst nach Frankreich und dann weiter in die USA, wo er am Pazifik eine neue Heimat fand - wie viele seiner Freunde: Lion Feuchtwanger, Alfred Döblin, Erika Mann, die Sängerin Fritzi Massary ... Nicht ganz freiwillig kehrte er 1962 nach Deutschland zurück, aber heimisch wurde er nicht mehr in diesem Land.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sinfonie Nr. 4 A-Dur, op. 90 „Italienische“

    Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
    Leitung: Case Scaglione

    Aufnahme vom 20.9.2020 aus der Harmonie Heilbronn

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Hidden Treasure

    Frühe Lieder von Hans Gál
    nach Texten von Hermann Hesse, Heinrich Heine, Christian Morgenstern und anderen

    Christian Immler, Bariton
    Helmut Deutsch, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Flucht nach Europa - Eine ausgehebelte Konvention nach 70 Jahren

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Schütz
    "Herzlich lieb hab ich dich, oh Herr". Motette für 6 Stimmen und Basso continuo, SWV 387
    Mitglieder des Dresdner Kammerchores:
    Dorothea Wagner, Sopran
    Anja Zügner, Sopran
    Alexander Schneider, Alt
    Tobias Mäthger, Tenor
    Matthias Lutze, Bass
    Cappella Sagittariana Dresden
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester F-Dur, HWV 295
    Francesco Cera, Orgel
    I Barocchisti
    Leitung: Diego Fasolis

    Johann Sebastian Bach
    'Was frag ich nach der Welt'. Kantate am 9. Sonntag nach Trinitatis, für Soli, Chor und Orchester, BWV 94
    Sibylla Rubens, Sopran
    Annette Markert, Alt
    Christoph Prégardien, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir and Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Mogelpackung? Ab heute keine Kreuzfahrtschiffe mehr in Venedigs Altstadt

    Reisebilder: Kreuzungspunkt der Künste - Das Hotel Provencal an der Cote d´Azur. Ein Interview mit dem Publizisten und Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister

    Nach der Flut - Über Gemeinschaft und Gesellschaft ein Interview mit dem Soziologen Armin Nassehi

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Das Erinnern der Anderen - Gedenken an die NS-Herrschaft bei den europäischen Nachbarn
    Von Pfarrerin Ines Bauschke
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 20 Jahren: Das Gesetz über die Lebenspartnerschaft tritt in Kraft

  • 09:30 Uhr

    Mediales Erzählen: Kunst trifft Wissenschaft (1/3)
    Von Thomas Lehr, Julia Voss, Jan Wagner
    (Teil 2 am 8.8.2021)

    In zehn Vorträgen haben sich Künstlerinnen, Schriftsteller, Theaterschaffende, Podcaster, Lyriker und Journalistinnen auf Einladung des Deutschlandfunks damit auseinandergesetzt, was passiert, wenn Forschung in der Kunst auftritt. Drei Sendungen von „Essay und Diskurs“ präsentieren ihre Vorträge vom Kölner Kongress 2021.
    Der Biochemiker und Schriftsteller Thomas Lehr zieht in seinen Texten alle Register und bindet Forschung in jeder erdenklichen Weise ein. Denn Romane können die Welt auf eine sehr eigene Art erfassen, gerade auch in der Pandemie, so Thomas Lehrs zentrale These. Die ganze Welt passt in ein Kunstwerk. Das wird in der Lyrik und ihrem meist eher begrenzten Raum natürlich zur Herausforderung. Ein Poet, in dessen Gedichten alles von Arithmetik über Astronomie bis Mumifizierung vorkommt, ist Jan Wagner. Große Macht sprach man Karikaturen, Abbildungen und Kunstwerken ab dem 19. Jahrhundert zu, die Wissenschaft zum Thema machten. Die Kunsthistorikerin Julia Voss, Honorarprofessorin an der Leuphana-Universität Lüneburg, einem größeren Publikum bekannt durch ihre Veröffentlichungen zur Darwinismusdebatte, untersucht dies in ihrem Statement.
    Den Kölner Kongress 2021 gibt es als Videogalerie zu sehen auf www.koelner-kongress.de.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus St. Knud in Friedrichstadt
    Zelebrant: Pfarrer Oliver Meik
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Uralte Zeugnisse jüdischen Lebens
    Welterbe Speyer

    Seebad der Besonderheit
    Travemünde im Wandel

    Blühende Blumenstadt
    Straelen am unteren Niederrhein

    Musterdorf der DDR
    Mestlin in Mecklenburg-Vorpommern

    Ganz legal
    Wild-Campen im Schwarzwald

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Koch Roberto Carturan im Gespräch mit Raoul Mörchen

    Freitagabends kann Roberto Carturan seine Leidenschaften verbinden: Dann singt der Chef des Kölner Sterne-Restaurants „Alfredo” Lieder und Arien für seine Gäste. Vor 25 Jahren hat der studierte Bariton noch schweren Herzens das Geschäft seines Vaters übernommen, heute bereut er seine Entscheidung keine Sekunde lang. Und findet, dass Kochen und Musik vieles vereint - Leidenschaft und Präzision, Neugierde und die Einsicht, dass es immer noch besser geht.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Ferdinand Schmalz: „Mein Lieblingstier heißt Winter“
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Shirin Sojitrawalla

    Am Mikrofon: Miriam Zeh

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Global vernetzte Gesundheit:
    Warum Corona rund um den Globus bekämpft werden muss
    Von Katharina Nickoleit

    In Afrika grassiert die Delta-Variante - und nicht mal ein Prozent der Bevölkerung ist vollständig gegen Corona geimpft. Der Kontinent ist von Impfstofflieferungen aus dem Ausland abhängig. Doch seit Indien mit explodierenden Inzidenzen kämpft, weigert sich das Land, seine Lieferverträge für die Covax-Initiative einzuhalten. Sowohl Indien als auch der Westen wollen erst ihre eigene Bevölkerung versorgen, bevor sie im großen Stil Impfstoff exportieren. Dieser „Impf-Nationalismus“ könnte fatale Folgen haben. Für die Afrikaner, weil die dortigen Gesundheitssysteme schon ohne die Pandemie überlastet sind. Und für uns alle, denn je länger sich das Virus ungebremst verbreitet, desto größer ist die Gefahr, dass noch gefährlichere Varianten entstehen. Gesundheit ist eine globale Aufgabe. Versäumnisse könnten sich bitter rächen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Prinzip Wunderkammer - Gorch Pieken, leitender Kurator des Humboldt-Labors, über Wissenschaft im Humboldt-Forum im Gespräch mit Jürgen König

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Tradition Moderne - zum Ende der Amtszeit von Regula Lüscher in Berlin

    Endlich! Ungeduld und Erleichterung im (Mienen)Spiel

    Filmpolitik? Was steht im Wahlprogramm der Parteien (CDU/AfD/Linke)

    Raub und illegale Grabungen. Gefahr für das Kulturerbe der Islamischen Welt?

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:40 Uhr

    Unterdrückung über Grenzen hinweg. Die Türkei weltweit auf Dissidentenjagd.

  • 19:10 Uhr

    Olympische Sommerspiele Tokio:
    Aktueller Wettkampftag
    Der DSV bei Olympia - Beste Bilanz seit 2008: Interview mit Schwimm-Bundestrainer Hannes Vitense
    Mentale Gesundheit - gibt es einen Paradigmenwechsel? Interview mit Ruderer Maximilian Planer
    Teenager bei Olympia - Gold vor der Pubertät

    Fußball - 2. Liga, 2. Spieltag:
    Holstein Kiel : FC Schalke 04
    Hamburger SV : Dynamo Dresden
    Erzgebirge Aue : FC St. Pauli

    Formel 1: Großer Preis von Ungarn in Budapest

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Wut
    Über ein explosives Gefühl
    Von Sabine Fringes
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: Deutschlandfunk 2018

    Dem einen kommt die Galle hoch, dem anderen platzt der Kragen. Das unerträgliche Gefühl von Wut kennt jeder, doch die Auslöser dafür sind unterschiedlich - ebenso wie der Umgang damit: Es gibt Menschen, die ihren Ärger verdrängen, andere, die ihm schamlos Luft machen. Manche wissen ihre Wut professionell einzusetzen: Kabarettisten wie Matthias Egersdörfer oder Gernot Hassknecht bringen mit ihren Ausbrüchen das Publikum zum Toben. Und manch ein Politiker bestritt damit sogar einen erfolgreichen Wahlkampf. Die Sendung widmet sich der Wut mit ihren Schatten- und Lichtseiten. Ist Wut gerade in? Wohin mit der Wut, wenn sie nicht weggeht? Hat Joachim Ringelnatz recht, wenn er schreibt: „Humor ist der Knopf, der verhindert, dass einem der Kragen platzt”?

  • 21:05 Uhr

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Ouvertüre aus „Die Zauberflöte“. Singspiel in 2 Akten, KV 620

    Gustav Mahler
    „Kindertotenlieder“. Liederzyklus nach Gedichten von Friedrich Rückert

    Franz Schubert
    Sinfonie Nr. 5 B-Dur, D 485

    Elisabeth Kulman, Mezzosopran
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Marek Janowski

    Aufnahme vom 16.4.2021 aus dem Kulturpalast Dresden

    Am Mikrofon: Uwe Friedrich

    Um die Werke Gustav Mahlers hat Dirigent Marek Janowski lange einen Bogen gemacht. Dessen Sinfonien haben ihn nie gereizt, zu fremd blieb ihm die musikalische Sprache des innerlich zerrissenen, zweifelnden und leidenden Komponisten. Dabei haben die beiden auch etwas gemeinsam: Schon Mahler galt als unerbittlicher Pedant im Umgang mit den Orchestermusikern, verachtete Schlamperei und legte größten Wert auf die akkurate Umsetzung der Partitur. Für diese Herangehensweise ist auch Marek Janowski bekannt, wohl auch deshalb hat die Dresdner Philharmonie sich für ihn als Chefdirigenten ausgesprochen. Mit diesem Orchester widmete er sich nun zwar nicht einer der Sinfonien Mahlers, aber mit den „Kindertotenliedern“ doch einem der Liederzyklen, gesungen von der Mezzosopranistin Elisabeth Kulman. Eingerahmt von Mozarts „Zauberflöten“-Ouvertüre und Schuberts fünfter Sinfonie durchmisst Marek Janowski die stilistische Bandbreite der österreichischen Musik zwischen dem Ende des 18. und dem Beginn des 20. Jahrhunderts.

  • 23:30 Uhr

    Olympia-Magazin