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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 10.05.2014

  • 00:05 Uhr

    Berger und Levin: Mayday
    Von Adolf Schröder
    Regie: Bernd Lau
    Mit: Christian Brückner, Wolf-Dietrich Sprenger, Marcus Bluhm, Christian Redl, Heta Mantscheff, Marion Breckwoldt, Poul Frederiksen, Franz Rudnick u.a.
    Produktion: NDR 1991
    Länge: 41'20

    Levin sucht die Hilfe von Berger. Der Grund: Edmund Bergstroem, ein junger, drogensüchtiger Musiker, ist angeblich bei einem schweren Brand auf der Fähre "Mayday" zu Tode gekommen. Doch dann meldet sich ein gewisser Jehuda aus Kopenhagen bei der Mutter von Edmund. Berger reist nach Kopenhagen und findet Jehuda, einen undurchschaubaren alten Schwarzen. Jehuda verschweigt, dass er Edmund bei sich versteckt hält, da dieser von einem Killer aus der Drogenszene bedroht wird. Da taucht Levin in Kopenhagen auf ...

    Adolf Schröder (1938-2008), Autor und Taxifahrer in Hamburg, schrieb Romane und Drehbücher (darunter für die Fernseh-Krimiserie "Der Alte" und über 50 Hörspiele, u.a. "Gelassen stieg die Nacht ans Land (WDR 1963)", "Katzengeschrei" (HR 1987), "Tecumseh - Bericht von meinem Tode" (HR 1990), "Das Schiff Esmeralda" (HR/NDR, Kinderhörspielpreis 1988), zuletzt: "Mutter Hamburg" (DKultur 2008).

  • 01:05 Uhr
    05:05 Uhr   Early Morning Blues

    Wake Up With The Blues
    Live im Studio: Leo Gehl

    05.30 Nachrichten
    05.35 Presseschau
    Aus deutschen Zeitungen

  • 06:05 Uhr

    Ines Pohl, die tageszeitung:
    Befragung in Deutschland? - Die Snowden-Debatte geht amThema vorbei

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Thomas Dörken-Kucharz, Frankfurt am Main

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 80 Jahren: In Paris wird die "Deutsche Freiheitsbibliothek" gegründet

  • 09:10 Uhr

    In guter Hoffnung: Hebammen kämpfen für ihren Berufsstand

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Sopranistin Chen Reiss

    Sie ist eine Weltenbummlerin: die Sopranistin Chen Reiss. Geboren wurde sie 1979 in Israel, ging mit 20 zum Gesangsstudium nach New York, später holte der Dirigent Zubin Mehta sie an die Bayerische Staatsoper nach München und wurde ihr Mentor. Seither hat Chen Reiss auf vielen bedeutenden Bühnen wie der Mailänder Scala, der Dresdner Semperoper und der Wiener Staatsoper gestanden. Auch wenn sie viel unterwegs ist, fühlt sich die Sopranistin ihrer Heimat Israel zutiefst verbunden. Musikalisch ist Chen Reiss sehr vielseitig. Diverse Mozart-Rollen gehören zu ihrem festen Repertoire, sie hat aber auch schon die Gilda in Verdis 'Rigoletto' und die Sophie im 'Rosenkavalier' von Richard Strauss gesungen. Mit den Berliner Philharmonikern unter Sir Simon Rattle nahm sie den Soundtrack zum Film 'Das Parfum' auf. Auf ihrer CD 'Die Nachtigall und die Rose' singt sie Lieder von 21 Komponisten vom Barock bis zur Moderne rund um das Thema Liebe. Musik, die ihr aus dem Herzen spricht, wie sie sagt: "Ich finde es wichtig, immer mit der Bedeutung des Liedes verbunden zu sein."

  • 11:05 Uhr

    Guernsey und das liebe Geld - Das Offshore-Paradies im Ärmelkanal
    Von Tom Schimmeck

    Das Eiland liegt keine 60 Kilometer vor der französischen Küste und ist doch very british. Es ist Teil Europas, aber nicht der EU, nicht einmal des Vereinigten Königreichs. Als 'Kronbesitz' untersteht die Vogtei Guernsey seit dem Jahr 1066 direkt der britischen Krone. Händler, Fischer und Piraten waren auf der Insel im Golf von Saint-Malo zu Hause. Heute lebt die Kanalinsel von Fischen, Blumen, Tomaten, von ein bisschen Tourismus und einem noch kleineren bisschen Industrie. Weltberühmt ist sie als Offshore-Finanzzentrum. Über 300 Milliarden Euro Fondsvermögen werden hier verwaltet, Banken aus aller Welt und über 750 internationale Versicherer sind auf diesem Flecken Erde, etwa so groß wie Leverkusen, aktiv. Rund ein Viertel der 65000 Insulaner arbeitet für den Finanzsektor. Die Umstände sind verlockend: Viele Firmen zahlen gar keine Unternehmenssteuern, Banken, Versicherungen und Treuhänder nur zehn Prozent. Guernsey verlangt keine Kapitalertrags-, keine Erbschafts- und keine Mehrwertsteuer und lobt sich selbst für seine "pragmatische Regulierung". Offiziell aber heißt es: Wir sind keine Steueroase. Das Inselparlament debattiert - auf Druck des Auslands - mehr Transparenz. Nicht alle Insulaner sind reich. Viele sagen: Es kann nicht ewig so weitergehen. Guernsey sucht nach neuen Wegen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Sabine Adler, Deutschlandradio:
    Am Tag des Sieges wie im Krieg - Die Ukraine vor dem Referendum

    Dagmar Dehmer, Der Tagesspiegel:
    Boko-Haram und Nigerias ignorierte Probleme

    Rüdiger Köhn, Frankfurter Allgemeine Zeitung:
    Kulturschock für Siemens - Die "Vision 2020" von Joe Kaeser

    Dorothea Siems, Die Welt:
    Volle Steuerkassen, weg mit der Kalten Progression?

    Am Mikrofon: Ina Rottscheidt

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    NSA - Down under: die australischen Geheimdienste arbeiten sehr eng mit den amerikanischen Partnern zusammen

    Träume, die sich nicht immer erfüllen: Afrikaner in China

    Wer steckt hinter der nigerianischen Terror-Sekte Boko Haram?

    Größte Demokratie und größte Abstimmung der Welt: Indien vor der Schließung der Wahllokale

    Am Mikrofon: Simonetta Dibbern

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Fishing for Fachkraft:
    Was tun gegen den MINT-Absolventenmangel?
    PISAplus fragt: Warum schaffen es die Hochschulen nicht, die MINT-Studierenden bei der Stange zu halten? Wie kann (Hochschul-)Deutschland für ausländische Studenten und Absolventen attraktiver werden? Wie massiv ist der Fachkräftemangel tatsächlich? Und: Was müssen Schulen tun, um mehr junge Leute für MINT-Fächer zu begeistern?

    Gesprächsgäste sind:
    Prof. Hans Jürgen Prömel, Präsident der TU Darmstadt und Präsident der TU9, dem Zusammenschluss forschungsstarker Technischer Universitäten
    Thomas Sattelberger, Vorsitzender der BDA/BDI Bildungsinitiative "MINT Zukunft schaffen"

    Als Beiträge sind dazu geplant:
    Studium MINTerale
    An der Uni Duisburg-Essen können Studierende in einer Probephase in alle MINT-Fächer hinein schnuppern

    Wirklich willkommen?
    Ein ausländischer Student erzählt, ob Deutschland nach dem Abschluss überhaupt attraktiv ist

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@deutschlandfunk.de

    Der nationale MINT-Gipfel in Berlin hat in dieser Woche erneut auf ein riesiges Problem aufmerksam gemacht: In Deutschland fehlen mehr als 50.000 Fachkräfte für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, den so genannten MINT-Fächern. Trotz diverser Kampagnen, Forschungsprojekten an Grundschulen und Laborköfferchen für Kindergartenkinder: Am Ende schließen zu wenig junge Leute ein MINT-Studium ab, obwohl derzeit so viele an den Hochschulen sind wie nie zuvor. Die Wirtschaft will nun stärker ausländische Studierende nach Deutschland locken - und sie natürlich möglichst hier behalten. Bessere Informationsportale und mehr Stipendien speziell für Ausländer sollen helfen. Aber auch im Inland werden die Potentiale noch nicht ausgeschöpft: Zu wenig Schüler, vor allem Schülerinnen, entscheiden sich für ein Physik-, Informatik- oder Ingenieurstudium. Und an der Hochschule bricht dann noch fast jeder zweite Studierende ab. Angesichts des Fachkräftemangels und auch der unterfinanzierten Hochschulen kann sich die Gesellschaft das eigentlich gar nicht leisten.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Angst vor Langeweile und Spießertum - die deutsche Band "Yesterday Shop"
    Die Berliner Band mit dem skurrilen Namen karikiert auf ihrem zweiten, nicht minder seltsam betitelten Album "Parodos" die gutbürgerlichen Lebensentwürfe der Elterngeneration. Aus den englischen Texten spricht allerdings weniger Verachtung, sondern mehr der Wunsch, sich bloß nicht zu langweilen. Vielleicht deswegen betreibt die Band auch noch ein Label, auf dem neben den eigenen Veröffentlichungen interessante Importe aus Übersee erscheinen.

    Verbeugung vor dem Pop der frühen 80er - Neues von "School of Language"
    David Brewis verfolgt in ganz unterschiedlichen Genres und Stilen meist mehrere Musikprojekte gleichzeitig. Eines davon heißt "School of language", bei dem er fast alle Instrumente selbst spielt. Sechs Jahre nach dem ersten Album unter diesem Namen erscheint nun das zweite mit dem Titel "Old Fears". Brewis versucht darauf, dem Sound der frühen 80er nah zu kommen, denn er ist ein großer Bewunderer von Popgrößen wie Prince oder Quincy Jones.

    "Meine Tochter hat gesagt: Okay Mama, geh‘ raus und rocke." - Tori Amos im Corsogepräch
    Sie ist gerade 50 geworden und macht daraus kein Geheimnis. Denn die für ihre musikalische und textliche Extravaganz berühmte Sängerin und Pianistin Tori Amos ist der Meinung, dass ihr Leben mit zunehmendem Alter immer besser wird. Das gilt auch für ihr neues Album "Unrepentant Geraldines". Darauf schafft sie es beispielsweise, in ein und demselben Song über Edward Snowden und Pastetenbäckerinnen aus Florida zu singen.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Die Schriftstellerin Elisabeth Zöller im Gespräch über

    Anton oder die Zeit des unwerten Lebens
    Vaters Befehl oder ein deutsches Mädel
    (beide Fischer Schatzinsel)

    Wir tanzen nicht nach Führers Pfeife
    Das Monophon
    Der Krieg ist ein Menschenfresser
    (alle erschienen im Hanser Verlag)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Programmieren für die Masse
    Auf der Droidcon in Berlin trafen sich die Entwickler von Android-Apps

    Orientierung in Gebäuden
    Neuer Ansatz verspricht Indoor-Navigation ohne Tracking

    Aktuell:
    Kleingeld-Sammler
    Mit PayLater soll das Einsammeln kleiner Beträge für Medien-Inhalte einfacher werden (von der rp14)

    XML-Bomben aus Fort Meade
    Die NSA nutzt eine langjährige Sicherheitslücke bei Outlook aus

    Das Digitale Logbuch
    Netzjargon

    Info-Update

    Sternzeit 10. Mai 2014
    Die Nacht des Saturn

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Wo bleibt der Aufstand?
    Die Re:Publica und die Netzüberwachung

    Rebellion der Leser
    Die Ukraine-Krise und der Graben zwischen Medien und Bürgern

    "Fit für die Zukunft"?
    Die Leipziger Volkszeitung und ihr dramatischer Auflagenschwund

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    60 Jahre "Wort zum Sonntag" - Ist die kirchliche Ansprache im TV noch zeitgemäß?
    Weiter Krisenstimmung bei der "Le Monde" - Chefredak teure treten zurück
    Zurück zum Journalismus - Miriam Meckel ist neue Chefr edakteurin bei der "Wirtschaftswoche"

    Lebendiges Heimatmuseum
    Der rätoromanische Rundfunk wird 60

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Die schöne Lola - Zur Vergabe des 64. Deutschen Filmpreises in Berlin

    "Nora" - Eine weitere Frauen-Figur, inszeniert von Michael Thalheimer am Schauspiel Frankfurt

    "Europa - Traum und Wirklichkeit" - Die Schriftstellertagung zum europäischen Gedanken in Berlin

    Die Gewölbe des Genies - Eine Weimarer Bürgerinitiative fordert ein Museum für Johann Sebastian Bach in und auf dem Untergeschoß seines ehemaligen Wohnhauses

    "Später Ruhm" - Warum die Erstpublikation einer Novelle von Arthur Schnitzler eine Mogelpackung ist

    Moderation: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Beschäftigung in der Grauzone: Osteuropäische Arbeitskräfte in Deutschland

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 34. und letzter Spieltag:
    Hertha BSC Berlin - Borussia Dortmund; FC Augsburg - Eintracht Frankfurt;
    VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach; FC Bayern München - VfB Stuttgart;
    Bayer 04 Leverkusen - Werder Bremen; FC Schalke 04 - 1. FC Nürnberg;
    Hannover 96 - SC Freiburg; FSV Mainz 05 - Hamburger SV und
    1899 Hoffenheim - Eintracht Braunschweig

    Fußball-Bundesliga: Rekordmeister, Abstiegskarussell, Trainerwechsel - eine Saisonbilanz mit dem ehemaligen Sportreporter und Aufsichtsratsmitglied des 1. FC Nürnberg, Günther Koch (h-pfl)

    Fußball: Rasanter Aufstieg und Lizenzierungsquerelen: Der RB Leipzig kämpft weiter mit Lizenzierungsauflagen der DFL - Gespräch mit dem Sportjournalisten John Hennig (h-pfl)

    Steven Gerrard im Endspurt der englischen Meisterschaft

    Eishockey-WM in Weißrussland, Gruppe B in Minsk: Kasachstan - Deutschland
    dazu
    Eishockey-WM in Weißrussland: Darf sich der Sport von der Politik loslösen und ohne Haltung zur Menschenrechtslage bleiben? Gespräch mit Uwe Harnos, Präsident des Deutschen Eishockey Verbandes

    Formel-1: „Großer Preis von Spanien“ in Barcelona - Qualifying

    Doping: Kronzeugen wie beim FBI - Der Umgang mit Spitzensprinter Tyson Gay deutet an, dass amerikanische Dopingfahnder stärker auf die Taktik aus dem Fall Lance Armstrong setzen

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Hiddensea
    Von Michael Lentz
    Regie: der Autor
    Komposition: Gunnar Geisse
    Mit: Michael Lentz, Sophia Siebert und Valeri Scherstjanoi
    Produktion: BR 2013
    Länge: ca. 72'

    Eine Hymne auf/an Hiddensee. Eine Wanderung durch und mit Stimmen. Eine Neuerfindung bis zur Wiedererkennbarkeit. Eine erfundene Dokumentation. Eine Sozialstudie. Ein akustisches Märchen. Ein Gesang auf die Schönheit. Merkwürdige Fische wollen nicht verzehrt werden. Bäume stehen hier anders. Das Meer. Hier ist es. Der weltberühmte Hiddenseer Hase ('Hahase') gibt die Haken/ Sprünge vor. "Die an der nördlichen Spitze Hiddensees durch Wind und Wetter abgeräumten Landmassen wandern nach Süden und Osten zum Schaproder Bodden zwischen Hiddensee, Rügen und Ummanz. Ich will mir das schöne Wort Ausgleichsküste merken. Das Leben kennt keine Ausgleichsküste. Das Reich der Toten? Das Leben verdriftet wie Sand. Sand und Kies verdriften, eine Nehrung entsteht, ein Sandhaken. Der Sandhaken trennt das Meer: Bodden, Haff. Ausgleichsküste. Nehrung. Sandverdriftung. Der ältere Herr driftet ab. Auf dem Rücken die Augen himmelwärts höre ich dem Geschiebemergel zu: Windwatt."

    Michael Lentz, geb. 1964, Autor, Performer, Hörspielmacher.

    anschließend:
    Cinch
    Ihre Verbindung zur akustischen Kunst

  • 22:05 Uhr

    Über Ursache und Wirkung
    Der Schlagzeuger und Komponist Sven-Åke Johansson
    Vorgestellt von Egbert Hiller

    Dass sich ein Musiker mit 'Ursache und Wirkung der Meinungsverschiedenheiten beim Turmbau zu Babel' künstlerisch auseinandersetzt, liegt nicht auf der Hand. Doch es zeugt von einem breiten Interessenspektrum, vor allem von einem ausgeprägten Sinn für das Exzentrische und Grenzüberschreitende. Komponist, Schlagzeuger, Poet, Bildender Künstler und Autor - die Betätigungsfelder von Sven-Åke Johansson (*1943) erstrecken sich quer durch alle Genres, wobei das Prinzip von Ursache und Wirkung zwischen den verschiedenen Sphären korrespondiert. Der Schlagzeuger beeinflusst den Komponisten und umgekehrt der Poet den Bildenden Künstler und umgekehrt, und deren Perspektiven strahlen wiederum auf die Musik aus. Daraus resultiert ein faszinierender schöpferischer Kosmos, der den gebürtigen Schweden als einen der schillerndsten Protagonisten der zeitgenössischen Musikszene ausweist.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Vom Mississippi an die Seine
    Eine Lange Nacht über den Jazzmusiker Sidney Bechet
    Von Karl Lippegaus
    Regie: Karl Lippegaus

    Zu den schillerndsten Figuren aus der Frühzeit des Jazz gehört Sidney Bechet (1897 -1959), ein Virtuose an Klarinette und Sopransaxofon. Als er sich ab 1949 in Paris niederließ, empfand der Kreole aus New Orleans dies nicht als Exil, sondern als eine Art Heimkehr. Schon 1929 war er in Berlin in einer Revue mit Josephine Baker aufgetreten. "Manche Leute behaupten, dass Sidney der temperamentvollste Hurensohn der Musik war", sagte der Klarinettist Barney Bigard, "andere wiederum finden, er war der netteste Mensch, dem du je begegnet bist." Noch vor seinem großen Rivalen Louis Armstrong war Bechet der erste große Solist im Jazz. Sein unverkennbarer Sound hatte einen markerschütternd beißenden Klang mit dramatischem Tremolo. Zu Armstrong hatte er ein gespaltenes Verhältnis; er warf ihm vor, zu sehr dem Publikum gefallen zu wollen. Als Plattenkünstler hatte er einen langsamen Start. In den 40er-Jahren war Sidney Bechet jedoch einer der wenigen aus der älteren Generation, die sich gegen die kompromisslosen jungen Hard-Bopper behaupten konnten. Immer wieder nahm er eine Auszeit, verschwand von der Szene, zum Teil auch, weil er Haftstrafen verbüßen musste oder eine private Musikschule gründete, tauchte aber dann größer denn je wieder auf. Anhand dieser Jahrhundertfigur können auch absolute Newcomer entdecken, wie der Jazz geboren wurde und wie es einem seiner Pioniere draußen in der Welt erging. Noch 50 Jahre nachdem er den Giganten des frühen New-Orleans-Jazz 1923 live erlebt hatte, erinnerte sich Duke Ellington: "Nie habe ich die Power und Fantasie vergessen, mit der Sidney Bechet spielte."