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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 17.01.2015

  • 00:05 Uhr

    Zwei scharfe Messer
    Von Dashiell Hammett
    Aus dem Amerikanischen von: Benjamin Schwarz
    Bearbeitung: Klaus Schmitz
    Regie: Hartmut Kirste
    Mit: Otto Sander, Peter Kuiper, Michael Holz, Günther Schramm, Charles Wirths, Walter Renneisen, Judy Winter u.a.
    Produktion: SDR 1993
    Länge: 41'

    Unerwarteter Glückstreffer für Polizeichef Scott Anderson: Auf dem Heimweg vom Mittwochabend-Poker können er und sein Deputy den Mann festnehmen, auf dessen Kopf laut Steckbrief der Trans-America-Detektei in Philadelphia eine Summe von 1500 Dollar ausgesetzt ist. Der Gesuchte, der reiche Geschäftsmann Lester Furman, streitet den ihm zur Last gelegten Mord zwar ab, doch er wird trotzdem eingesperrt, damit man ihn am nächsten Tag nach Philadelphia überstellen kann. Aber soweit kommt es erst gar nicht: Noch in derselben Nacht findet man Furman erhängt in seiner Zelle. Selbstmord! Oder etwa nicht? Wie sich am Morgen herausstellt, weiß die genannte Detektei nichts von einem Mord und einem Steckbrief. Anderson geht der Steckbriefgeschichte nach und wittert bald ein abgekartetes Spiel.

    Dashiell Hammett (1894-1961), Vater der literarischen Hard-boiled-Detektive, war selbst Detektiv bei der berühmten Pinkerton-Agentur in Baltimore.

  • 01:05 Uhr

    Jazz

    Big Ideas
    Ein Rundgang durch die aktuelle Big Band-Szene
    Live im Studio: Odilo Clausnitzer

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning!
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:05 Uhr

    Joachim Dorfs, Stuttgarter Zeitung:
    Das Kaufprogramm der EZB ist richtig, aber riskant

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    06:35 Uhr   Morgenandacht

    Pfarrer Titus Reinmuth, Wassenberg
    Evangelische Kirche

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Mario Dobovisek

  • 09:05 Uhr

    Vor 330 Jahren: In Wien wird erstmals das kaiserliche Privileg für den Kaffeeausschank erlassen

  • 09:10 Uhr

    Aufgeben oder Tricksen?
    Wie der Mindestlohn die Taxibranche trifft

    Am Mikrofon: Henning Hübert

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Das Boulanger Trio

    Nach den französischen Musikerinnen Nadia und Lili Boulanger haben die Pianistin Karla Haltenwanger, die Geigerin Birgit Erz und die Cellistin Ilona Kindt ihr Klaviertrio benannt, als sie 2006 in Hamburg zum gemeinsamen Musizieren zusammenfanden. Die beiden Boulanger-Schwestern waren offensichtlich die richtigen Schutzheiligen, denn schnell machten sich die drei Musikerinnen in der Kammermusikszene einen herausragenden Namen. Sie werden regelmäßig zu bedeutenden Musikfestivals und in die wichtigen Konzertsäle eingeladen und spielen dort sowohl das klassisch-romantische als auch das zeitgenössische Repertoire. Ihre CDs wurden mit international bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Sie arbeiten immer wieder mit zeitgenössischen Komponisten wie Matthias Pintscher oder Wolfgang Rihm, der über ihr Spiel sagte: "So interpretiert zu werden, ist wohl für jeden Komponisten ein Wunschtraum." 2011 startete das inzwischen in Berlin ansässige Boulanger Trio seine eigene Konzertreihe in Hamburg und Berlin, die 'Boulangerie', zu Deutsch: die Bäckerei.

  • 11:05 Uhr

    My home is a castle - Alltag auf Schloss Lullingstone
    Mit Reportagen von Ruth Rach
    Von Anne Raith

    Lullingstone ist einer der ältesten Adelssitze Englands, ein kleines Landschloss südöstlich von London, seit 19 Generationen im Besitz der Hart Dyke Familie. Schon Heinrich VIII., Queen Anne und Prinz Charles haben im altehrwürdigen Speisesaal diniert; wo die heutige Schlosskirche steht, beteten Christen bereits zu angelsächsischen Zeiten. Doch mit Privilegien ist das Leben auf Schloss Lullingstone schon lange nicht mehr verbunden. Als der jetzige Besitzer, Guy Hart Dyke, das Anwesen übernahm, musste er erst einmal gewaltige Erbschaftssteuern zahlen. Hinzu kamen Kosten für die Instandsetzung der Gebäude. Schon drohte der Bankrott. Für die Hart Dyke Familie kam die Rettung aus unerwarteter Ecke: Sie hat mit Granny Hart Dyke zu tun, mit Orchideen, kolumbianischen Rebellen und dem Weltgarten, der jedes Jahr Hunderte von Besuchern nach Lullingstone lockt.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Yassin Musharbash, Die Zeit:
    Gegen Terror hilft Prävention

    Rudolf Balmer, die tageszeitung (taz):
    Die Risse in der französischen Gesellschaft werden sich vertiefen

    Joachim Dorfs, Stuttgarter Zeitung:
    Das Kaufprogramm der EZB ist richtig, aber riskant

    Sabine Adler, Deutschlandradio:
    Die Lage in der Ukraine verdüstert sich wieder

    Am Mikrofon: Ulrike Winkelmann

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Carsten Kühntopp
    Jemen: "Al-Kaida" und "IS" als makabre "Terrorismus-Konkurrenten"

    Alexander Göbel
    Mali: Brüchige Sicherheitslage: Azawad, Scharia, Terror - und kein Ende

    Christian Wagner
    Israel: Abgeschoben nach Holot - Afrikanische Flüchtlinge im Negev-Internierungslager

    Jürgen Hanefeld
    Japan: Angst vor den Nachbarn? - Tokio plant drastisch erhöhte Millitärausgaben

    Am Mikrofon: Johanna Herzing

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Baustelle Demokratieerziehung -
    hat die Politische Bildung in deutschen Schulen versagt?

    Gesprächsgäste sind:
    Dr. Wolfgang Beutel,
    Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Demokratiepädagogik, Mitglied im pädagogischen Expertenkreis des Deutschen Schulpreises, Geschäftsführer des Bundeswettbewerbs „Demokratisch Handeln“
    Sanem Kleff,
    Leiterin von „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage“
    Iris Raether-Lordieck,
    bildungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im sächsischen Landtag

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Mir gefällt das spontane Arbeiten - Gaz Coombes' Soloalbum „Matador“

    In der Popmusik darfst Du nicht vorsichtig sein - Die kanadische Band Stars

    Wir sind besser als wir wirklich sind: Toni Katers neues Album „Eigentum“
    Corsogespräch mit Toni Kater

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Christopher Ecker im Gespräch
    über
    "Käpt’n Eichhörnchen und die Zaubertür",
    "Fahlmann"
    und
    "Die letzte Kränkung"

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Achillesferse
    Münchner Kreis kritisiert unzureichende Politik der Digitalisierung

    Politikwechsel
    Öffentliche Hand soll sich wieder stärker um IT-Infrastruktur kümmern

    Nach dem Schluss-Verkauf bei IBM
    Die Zukunft der Power-Prozessor-Architektur ist fraglich

    Umsatzbremse Angst
    Die Furcht vor Identitätsdiebstahl und Datenklau hemmt die Kauflust

    Das Digitale Logbuch
    Missverständnisse

    Info-Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Grenzen überschritten
    Die französische Medienaufsicht kritisiert die Berichterstattung über das Attentat

    Kasse gemacht
    „Je suis Charlie“ ist ein Geschäft und auch ein Propagandainstrument

    „Döner-Morde“
    Studie bescheinigt den Medien Versagen bei der NSU-Berichterstattung
    Interview mit Prof. Tanja Thomas, Medienwissenschaftlerin Universität Tübingen

    O-Ton Nachrichten
    - Solidarität: Moscheegemeinden stellen Mahnwachen vor Medienhäuser
    - Umgang mit Charlie-Karikaturen: Britische und US-Medien zeigen sich zurückhaltend
    - Dresdner Studie: Medienverdrossenheit als Motiv für „Pegida“

    Digitale Alleingänge
    Wie zeitgemäß sind eigentlich „Sperrfristen“?

    Am Mikrofon: Bettina Schmieding

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Rassismus in Deutschland - Burhan Qurbanis Film "Wir sind jung. Wir sind stark"

    "Zement" - Sebastian Baumgarten inszeniert das frühe Stück von Heiner Müller am Maxim Gorki Theater in Berlin

    Die europäische Position - Fotografien von Jean-Luc Moulène im Kunstverein Hannover

    Die Angst der Autoren - Der montenegrinische Schriftsteller Andrej Nikolaidis über die Verfolgung von Publizisten in seinem Land

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Das schwere Erbe des Kolonialzeit
    Wie Hamburg und Daressalam mit der gemeinsamen Geschichte umgehen wollen

    Von Michael Marek und Sven Weniger

  • 20:05 Uhr

    Paulus
    Von Feridun Zaimoglu
    Bearbeitung und Regie: Oliver Sturm
    Komposition: Soap and Skin
    Mit: Peter Schröder, Wolfgang Michael, Rainer Philippi, Martin Rentzsch, Julia Kümmel, Julia Reznik, Oliver Konietzky, Daniel Rothaug, Rajko Geith, Lorent Klee u.a.
    Produktion: HR/DLF 2014
    Länge: 73'54"
    Ursendung

    anschließend:
    Der Rufer in der Mojave-Wüste: Captain Beefheart: “Sun Zoom Spark: 1970 bis 1972”
    vorgestellt von Karl Lippegaus

    In den urchristlichen Gemeinden ist die Unsicherheit groß. Man fragt sich: Welcher Lehre sollen wir folgen? Sind die Gebote, nach denen der Messias selbst gelebt hat, durch Paulus' Wort nichtig geworden? Unruhe regt sich, offener Streit bricht aus. Die Führer der Gemeinden suchen Rat bei dem Apostel Paulus. Er muss ihnen doch die passenden Erwiderungen liefern können auf die ketzerischen Fragen der Gemeindemitglieder. Er muss ihnen doch sagen, wie sie mit den Abtrünnigen zu verfahren haben. Und Paulus antwortet mit flammender Schrift, versucht die Zentrifugalkräfte der Bewegung zum Halten zu bringen, und sei es, wenn nötig, mit unnachgiebiger Härte. Paulus' Briefe an die Gemeinden sind das unmittelbare Zeugnis der ersten Ausbreitung des Christentums in der Welt. In so virtuosem wie düsterem Stil-Mimikry erschafft Feridun Zaimoglu einen schreibenden Paulus, der verzweifelt die Einheit der Christen zu erhalten sucht. Er entblößt eine innere Thermodynamik, die an die neuen Glaubensgemeinschaften und Sekten unserer Zeit erinnert, in der die Wärme nach innen die Kälte nach außen bedingt.

    Feridun Zaimoglu, 1964 geboren, veröffentlichte zuletzt den Roman "Isabel" (2014).

  • 22:05 Uhr

    Seismographisches Wahrnehmen und Wirken
    Der Komponist Grabriel Irányi in Berlin
    Von Ingo Dorfmüller

    Die Musik erzähle nichts, sie notiere die Zustände, die Wandlungen der Wahrnehmungen und deren Erweiterungen. Dieser Hinweis ist für Gabriel Irányi nicht untypisch. Er verweist auf ein hochreflektiertes Komponieren, das die Grundparameter von Musik und ihr Verhältnis zueinander jedes Mal neu zu bestimmen sucht. Thematisiert wird auch das Phänomen unterschiedlicher Zeitwahrnehmung im Verhältnis zur physikalischen Zeit: etwa in dem Werkzyklus 'InnenZeit', der die Differenzen der Zeitartikulation als "seismografische Aufnahme des Gegensatzes von Individuum und Gesellschaft" versteht. Auf dem Wege struktureller Entsprechungen öffnet sich Gabriel Irányis musikalischer Kosmos zur Welt, auch zu bildender Kunst und Literatur. Das bloß Atmosphärische, Anekdotische, Illustrative wird weitgehend ausgespart.

    1946 wurde Grabriel Irányi in Cluj-Napoca geboren. 1971 erhielt er eine Kontrapunkt-Professur in Jassy an der George Enesco Musikhochschule in Jassy. 1977-1981 wirkte er als Dozent für Formenlehre, Kontrapunkt und Musiktheoriean der Tel Aviv University in Israel. Seit 1988 lebt der Komponist rumänisch-ungarisch-jüdischer Herkunft in Berlin

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Der große Bluff
    Eine Lange Nacht über Hochstapelei
    Von Dietrich Leube
    Regie: Stefan Hilsbecher

    Mehr Schein als Sein - wer wäre gegen Versuchungen gänzlich gefeit? „Die Welt will betrogen werden“, heißt es im „Narrenschiff“ des Sebastian Brant. Der Hochstapler indes gilt als Betrugsspezialist, meist mit sozial imponierendem Habitus. Im Grimm’schen Wörterbuch wird er definiert als „Gauner, der als ein Vornehmer bettelt“. Doch ein Panoptikum von Heiratsschwindlern, Gaunern mit „Enkeltrick“ oder den alltäglichen politischen oder finanziellen Hasardeuren ist wenig unterhaltsam. Unsere Aufmerksamkeit gilt vielmehr den Koryphäen der Gattung. Gern wird ihr Mut, ihre Dreistigkeit bewundert, erst ihr Fiasko bestraft man mit Hohn. Anders als der gemeine Betrüger betritt der Glücksritter die Bühne vor aller Augen, als Zauberkünstler. Mit den gefälschten Insignien von Macht, Reichtum, Ansehen entlarvt er die „echten“ Attribute. Er verfügt über besondere Talente, geheime Rezepte, blendendes Auftreten - mit einem Wort: Charisma. Er sucht Menschen, die verführbar sind, und er findet sie.