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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.01.2016

  • 00:05 Uhr

    Lagos tanzt
    Die Lange Nacht über Afrobeat
    Von Susanne Amatosero
    Regie: Jan Tengeler

    Lagos in Aufbruchstimmung. Eine Hauptstadt feiert ihre politische Unabhängigkeit, und Fela Kuti, gerade von einem Studium der klassischen Musik aus London zurückgekehrt, komponiert die dazu passende, elektrisierende Tanzmusik. Er gründet die Band Africa 70 und entwickelt zusammen mit dem genialen Schlagzeuger Tony Allen einen neuen musikalischen Stil, den Afrobeat. Aber Afrobeat ist mehr als Tanzmusik, und Fela Kuti ist mehr als ein Komponist. Er ist Bandleader, Saxofonist, Dichter, Sänger, Entertainer und seit einer Tournee durch Amerika mit den politischen Zielen der schwarzen Befreiungsbewegung vertraut. Zurück in Nigeria, beginnt er die neu entstehenden politischen Eliten seines Landes zu attackieren. Er wirft ihnen Korruption und einseitige Orientierung am Lebensstil des Westens vor. Er macht sich zum Sprachrohr der Unterdrückten und deklariert seinen Club und das dazugehörige Gelände zur freien Republik. 1983 greift die Armee ein. Das Gelände wird bombardiert und geräumt. Fela Kuti wird festgenommen, und nur wegen seiner internationalen Bekanntheit überhaupt wieder aus der Haft entlassen. Fela Kuti hat mit seinen Texten das politische Denken in ganz Westafrika geprägt. Seine Lieder sind auch heute hochaktuell.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Alban Berg / Wijnand van Klaveren
    Sonate für Klavier h-Moll, op. 1
    Fassung für Streichorchester

    Ludwig van Beethoven / Gustav Mahler
    Streichquartett Nr. 11 f-Moll, op. 95
    Fassung für Streichorchester

    Amsterdam Sinfonietta
    Leitung: Candida Thompson

    Aufnahme vom 5.9.14 aus der Johannes a Lasco Bibliothek in Emden im Rahmen des Musikfests Bremen

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Johannes Brahms
    Trio für Violine, Violoncello und Klavier H-Dur, op. 8
    Feng Ning, Violine
    Kian Soltani, Violoncello
    Konstantin Shamray, Klavier

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Mit Fried und Freud' ich fahr dahin'. Choralvorspiel für Orgel, BuxWV 76 Nr. 1
    Jan Willem Jansen, Orgel

    Johann Schelle
    'Vom Himmel kam der Engel Schar'. Kantate
    King's Consort, Chor und Orchester
    Leitung: Robert King

    Johann Sebastian Bach
    'Schau, lieber Gott, wie meiner Feind', BWV 153. Kantate zum Sonntag nach Neujahr für Soli, Chor und Orchester
    Terry Wey, Countertenor
    Charles Daniels, Tenor
    Harry van der Kamp, Bass
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Pieter-Jan Belder

    Jean Langlais
    'Messe solennelle' für gemischten Chor und 2 Orgeln
    Winfried Bönig, Orgel
    Ulrich Brüggemann, Orgel
    Vokalensemble Kölner Dom
    Leitung: Eberhard Metternich

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Kultur für das Zusammenleben: Europas Kulturhauptstadt San Sebastian

    Wissenschaftsjahr Meer 2016 - Interview mit der Meeresbiologin Melanie Bergmann

    Hitlers "Mein Kampf" - Interview mit der Politologin Barbara Zehnpfennig

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Flüchtlinge - Chancen und Risiken - Interview mit dem Philosoph Stefan Gosepath

    Denk ich an Deutschland: Die Schauspielerin Iris Berben

    Am Mikrofon: Maja Ellmenreich

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Trösten, wie einen seine Mutter tröstet“ (Jes 66,13). Zur Jahreslosung für das neue Jahr
    Von Pfarrerin Christina-Maria Bammel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Die amerikanische Journalistin Marguerite Higgins gestorben

  • 09:30 Uhr

    Die Arbeit im Anthropozän
    Eine knappe Weltgeschichte der Arbeit in praktischer Absicht
    Von Mathias Greffrath

    Homo sapiens ist der Primat, der Werkzeuge herstellen kann, vom Faustkeil und Pflug über Windmühle und Dampfmaschine bis zu den Computersystemen, die die geistige Arbeit automatisiert und die Fantasieproduktion standardisiert haben. Und wie es scheint, ist der neuerliche Automatisierungsschub erst am Anfang. Einstweilen produziert der kapitalgetriebene Automatismus noch Überfluss, aber auch immer mehr Menschen ohne Arbeit und Einkommen. Im Norden werden sie durchgefüttert, aus ausgebluteten Südregionen hat die große Elendswanderung begonnen. Eine immer kleinere Minderheit besitzt und gestaltet die politischen, administrativen und technischen Apparate. Homo sapiens scheint am Ende seiner Laufbahn, gefangen in den stählernen Netzen eines techno-ökonomischen Prozesses. Steuert der auf den ökologischen Kollaps hin? Bei den Elenden, den Ausgegrenzten, den Nutznießern, aber auch bei den Theoretikern wachsen Ratlosigkeit und Fatalismus. Und die Gewaltbereitschaft wächst, die der Elenden und die derjenigen, die ihren Wohlstand bedroht fühlen. Etwas in uns wehrt sich gegen die Alternativlosigkeit - aber worauf, auf welche Arbeit kann dieses Gefühl noch setzen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Herxheim
    Predigt: Pfarrer Arno Vogt
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Hauptstadt mit viel Zeit
    Berlin als Zentrum der Uhrenmanufakturen

    Wo zwei Meere zusammentreffen
    Das Kap Kolka in Lettland

    Zehn Quadratkilometer Insel
    Wie die Menschen auf Inis Orr an der irischen Westküste leben

    Leoparden in der Großstadt
    Durch den Dschungel von Mumbai

    Die entlegene Wiege des Goldes
    Wanderung zur Inka-Stätte Choquequirao in Peru

    Am Mikrofon: Julian Kuper

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Sebastian Krumbiegel, Musiker, im Gespräch mit Joachim Scholl

    Mit seiner Band Die Prinzen wurde er zu einem der bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Popstars: Sebastian Krumbiegel. Geboren 1966 in Leipzig, aufgewachsen in einer hochmusikalischen Familie, machte der Sänger im berühmten Thomanerchor schon als Kind die ersten künstlerischen Schritte. Dort traf er die Freunde, die dann zu den Prinzen wurden.
    Heute ist Sebastian Krumbiegel vor allem solo unterwegs und engagiert sich in zahlreichen sozialen Projekten. 2012 wurde der Künstler dafür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

  • 15:05 Uhr

    47 Jahre Abenteuer - die deutschen Weltmusikpioniere Embryo
    Von Andreas Dewald

    Die seit 1969 existierenden Weltmusikpioniere Embryo aus München um den unermüdlichen Bandleader Christian Burchard hatten in ihrer frühen Phase eine bis dato ungehörte Fusion von Jazz und Rock vorgenommen und dann mit viel Improvisations- und Experimentierfreude eben jener Weltmusik den Weg bereitet. Zu Beginn eng mit der Szene um die sagenumwobene Musik-Kommune Amon Düül II verbunden, arbeitete Embryo zunächst mit dem berüchtigten Krautrock-Visionär Rolf-Ulrich Kaiser zusammen, auf dessen Label Ohr die erste, noch sehr psychedelische Embryo-LP ‚Opal‘ erschien. Beim legendären Fehmarn-Festival 1970 trat Embryo direkt nach Jimi Hendrix auf. Mit Ton Steine Scherben gründete Embryo bald darauf das erste musikereigene Label Schneeball und initiierte durch ihre Teilnahme an den ‚Umsonst & Draußen‘-Konzerten in Vlotho die Free-Festival-Bewegung. Sie spielten mit Jazz-Koryphäen wie Mal Waldron und Charlie Mariano zusammen, die den Sound der Band in eine abenteuerliche Richtung lenkten. Noch faszinierender wurde die immer freier fließende, bunt schillernde Musik von Embryo, als sie diese im Laufe der 70erJahre mit ethnischen Klängen und Tönen auftankten, die sie auf ereignisreichen Reisen in den Orient, nach Afrika und Indien direkt vor Ort erforschten.
    In den letzten viereinhalb Jahrzehnten ist die Band Embryo zu einer Art alternativer Musikakademie geworden, die mehr als 400 Musiker durchlaufen haben. Unter ihnen einige, die später erfolgreich die seelenverwandte Gruppe Die Dissidenten betrieben und ein gewisser Nick McCarthy, Gitarrist der britischen Band Franz Ferdinand. Und Christian Burchard macht mit Embryo weiter, immer noch neugierig auf die Erkundung neuer Klangwelten, unbeirrbar, kompromisslos.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Der amerikanische Schriftsteller John Updike im Gespräch mit Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Zugriff aufs Hirn
    Mit Neurotools zum besseren Ich
    Von Stephan Beuting

    In unserem Gehirn gibt es etwa 100 Milliarden Nervenzellen, allen gemein ist, dass sie durch kleine Stromimpulse angeregt Informationen durch das gesamte Gehirn schicken. Diese Eigenschaft machen sich Neuro-Gadgets zunutze. Der Markt reicht von Consumer-Headsets für wenige hundert Euro über Therapiegeräte für ADHS-Patienten im fünfstelligen Bereich.
    Ob psychische Störung oder der Wunsch nach einem optimierten Leben, Neuro-Gadgets sollen es richten. Doch darf man das glauben? Wissenschaft-im-Brennpunkt-Autor Stephan Beuting geht der Frage nach, was die Neurotechnologie wirklich kann.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Europa und der Nationalstaatsgedanke in konfliktreicher Zeit - Michael Zürn im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Multaka - Treffpunkt" - Flüchtlinge als Museumsguides, ein Projekt der Berliner Museen

    Was ist deutsch? - Die Publizistin und Migrationsforscherin Necla Kelek

    No Name Design - eine Ausstellung im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe

    Kultur für das Zusammenleben: Europas Kulturhauptstadt San Sebastian

    Moderation: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Überbelegt und menschenunwürdig - Die Zustände  in rumänischen Gefängnissen

  • 20:05 Uhr

    Digitale Revolution
    Wie die Computer in unser Leben kamen
    Von Oliver Buschek und Christian Schiffer
    Regie: Helen Malich
    Produktion: BR 2014

    Im Januar 1984 stellte Apple Computer den Macintosh vor. Der Computer - bis dahin nur aus Science-Fiction-Filmen oder als zahlenfressender Verwaltungsautomat bekannt - ist zum Massenprodukt geworden. Der PC verdrängt die Schreibmaschine von den Bürotischen, in den Kaufhäusern scharen sich Jugendliche um die ausgestellten Heimcomputer, und das Image der Maschinen beginnt sich zu wandeln. Der russische Programmierer Alexei Paschitnow erfindet den Spieleklassiker Tetris, in Deutschland wird die erste Internet-E-Mail empfangen, und der Chaos Computer Club gibt mit dem spektakulären BTX-Hack - einem Angriff auf Rechner der Hamburger Sparkasse - einen Vorgeschmack darauf, mit welchen Sicherheitsproblemen die Welt in Zukunft zu kämpfen haben wird. Damals nahm jene Entwicklung ihren Anfang, die bis heute so gut wie jeden Lebensbereich verändert hat. Egal ob Freizeit, Arbeitswelt, Kultur, Medien oder Wissenschaft. Die digitale Revolution hat uns alle erfasst und ihre Auswirkungen sind bis heute nicht vollständig abzusehen.

  • 21:05 Uhr

    Gezeitenkonzerte 2015

    Werke von Johannn Sebastian Bach, Georg Friedrich Haas, Stephan Storck
    Aleph Gitarrenquartett
    Aufnahme vom 1.8.15 aus der Ludgerikirche in Hesel

    Beethovenfest Bonn

    Werke von György Ligeti, Adam Geghami Khudoyan, Zoltán Kodály
    Narek Hakhnazaryan, Violoncello
    Aufnahme vom 18.9.15 aus dem Collegium Leoninum in Bonn

    Ein Rückblick auf die Festivalsaison 2015: Das Aleph-Gitarrenquartett spielte bei den Gezeitenkonzerten in Ostfriesland ein Programm, in dem sich Alt und Neu begegneten: Johann Sebastian Bachs ‚Kunst der Fuge‘, ein Beethoven’sches Streichquartett in ungewohntem Klanggewand, die Uraufführung der Bagatellen von Stephan Storck und das klanglich faszinierende Quartett von Georg Friedrich Haas für vier in jeweils einem Zwölfteltonabstand gestimmte Gitarren.

    Beim Bonner Beethovenfest trat der junge armenische Cellist Narek Hahknazaryan mit einem reinen Soloprogramm auf. Neben der Sonate von Zoltán Kodály, einem Kernstück des Cello-Solorepertoires, spielte er die frühe Sonate von György Ligeti und ein Werk seines Landsmannes Adam G. Khudoyan.