Stimmen für die Demokratie 2
55 Voices for Democracy im Thomas Mann House
Von Stephanie Metzger
55 renommierte internationale Intellektuelle, Wissenschaftlerinnen und Künstler halten im Auftrag vom Thomas Mann House in Los Angeles seit Oktober 2019 und in den kommenden Monaten kurze Ansprachen, in denen sie ihre Ideen für die Erneuerung der Demokratie vorstellen. Unter den Vortragenden befinden sich die Politikwissenschaftler Francis Fukuyama und Jan Werner Müller, die Philosophinnen Seyla Benhabib und Judith Butler, die Schriftsteller Orhan Pamuk und Ngũgĩ wa Thiong’o, die Soziologin Ananya Roy, der Germanist Jan Philipp Reemtsma, die Historiker Martha S. Jones und Timothy Snyder. Die Sendereihe ,Stimmen für die Demokratie’ von Stephanie Metzger knüpft an die 55 BBC-Radioansprachen an, in denen sich Thomas Mann während der Kriegsjahre an Hörerinnen und Hörer in Deutschland, der Schweiz, Schweden, den besetzten Niederlanden und Tschechien wandte. Von 1940 bis November 1945 appellierte er daran, sich dem nationalsozialistischen Regime zu widersetzen und wurde so zur bedeutendsten deutschen Stimme im Exil. Sein ehemaliges Wohnhaus in Pacific Palisades, errichtet während seines kalifornischen Exils im Jahr 1942, war zehn Jahre Ort künstlerischen Schaffens und intellektuellen Austauschs unter Wissenschaftlern, Künstlern und Intellektuellen. Im November 2016 erwarb das Auswärtige Amt das Haus für die Bundesrepublik Deutschland und will diese Tradition wiederbeleben. Die Reihe wird präsentiert vom Thomas Mann House in Kooperation mit Deutschlandfunk, Los Angeles Review of Books und Süddeutscher Zeitung.