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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 02.02.2025

  • 00:05 Uhr

    Die Geburt des weiblichen Popstars
    Eine Lange Nacht über Singer-Songwriterinnen der 1960er-Jahre
    Von Jan Decker
    Regie: Jan Tengeler

    In den 1960er-Jahren kam im Musikbetrieb ein neuartiger Künstlertyp auf: Frauen mit selbst geschriebenen Songs, die sie selbst vortrugen, Singer-Songwriterinnen, wie sie bald genannt wurden. Von jenen Frauen und ihrem bis dahin unerhörten Konzept von Künstlerschaft soll in dieser „Langen Nacht" erzählt werden. Zum Beispiel von Laura Nyro, stimmliche Urgewalt aus der Bronx, vielfach interpretierte Komponistin und äußerst versierte, gleichermaßen von Jazz und Soul geprägte Pianistin, die heute schon wieder ein Geheimtipp ist. Dabei kann man die Bedeutung und Repräsentativität der ersten Singer-Songwriterinnen wie Laura Nyro gleichzeitig erst heute richtig erkennen - im Zeitalter weiblicher Popstars wie Madonna, Lady Gaga oder Taylor Swift, die oftmals die Erfolge ihrer männlichen Pendants weit überflügeln. Warum lassen sich jene Singer-Songwriterinnen, die vor mehreren Jahrzehnten als Erfinderinnen, Produzentinnen und Performerinnen ihrer Musik die Bühne betraten und deren Songs häufig so anders, ganz reduziert klingen, überhaupt als Vorläuferinnen gegenwärtiger weiblicher Popstars betrachten?

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Musikfest Bremen 2023
    Verlorenes Paradies

    Luca Marenzio
    Così nel mio parlar voglio esser aspro

    Claudio Monteverdi
    Ohimè il bel viso

    Cipriano de Rore / Giovanni Bassano
    Io canterei d'amor
    Diminution für Violine und Cembalo

    Luzzasco Luzzaschi
    Quivi sospiri

    Giuseppe Scarani
    Sonata sesta a due soprani für Violine und Zink

    Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Aufnahmen vom 1.9.2023 aus der Schlosskirche Varel

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Konzert für Klavier und Orchester c-Moll, KV 491

    Lars Vogt, Klavier
    Orchestre de Chambre de Paris
    Musikalische Leitung: Lars Vogt

  • 06:05 Uhr

    Trumps erste Amtstage: Die USA auf dem Weg in die Autokratie?
    Von Doris Simon

  • 06:10 Uhr

    Henry Du Mont
    Dum esset Rex. Motette für Soli, Chor und Instrumentalensemble
    Marine Lafdal-Franc, Sopran
    Clément Debieuvre, Tenor
    Antonin Rondepierre, Tenor
    David Witczak, Bass
    Les Pages et les Chantres du Centre de Musique Baroque de Versailles
    Concerto Soave
    Leitung: David Schneebeli

    Johann Jakob Froberger
    Toccata für Orgel d-Moll, FbWV 105
    Johannes Zeinler, Orgel

    Johann Heinrich Rolle
    Der Herr ist König. Für Chor a cappella.
    Sächsisches Vocalensemble
    Leitung: Matthias Jung

    Johann Sebastian Bach
    Mit Fried und Freud ich fahr dahin. Kantate zum Fest Mariae Reinigung, BWV 125
    Sarah Wegener, Sopran
    Benno Schachtner, Countertenor
    Sebastian Kohlhepp, Tenor
    Thomas E. Bauer, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Once upon a time …" - Eine Ausstellung zur kolonialen Gewalt des kaiserlichen Deutschlands in Kamerun

    Trauma und gesellschaftliche Verantwortung - Ein Interview mit dem Neuropsychologen Thomas Elbert

    Rechte Netzwerke in Europa - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Jacob Ross

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Der wählerische Wähler - Wer wählt warum was? Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin Patricia Thielemann

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Das Evangelium nach Lady Gaga
    Wie Pop-Songs biblische Geschichten erzählen
    Von Uwe Birnstein
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der Geiger Fritz Kreisler geboren

  • 09:10 Uhr

    Alte Musik

  • 09:30 Uhr

    Nähe und Ferne - Überlegungen zu schwierigen Verhältnissen
    Von Thomas Palzer

    Als Menschen sehnen wir uns nach Nähe und suchen die Ferne. Das ganze Leben ist ein Spiel aus Nähe und Distanz, Verweigerung und Öffnung? Doch wie lassen sich Nähe und Ferne genau bestimmen?
    Der mittlere Abstand der Erde zur Sonne beträgt 149,6 Millionen Kilometer. Aus dieser Entfernung sieht die Sonne aus wie eine glänzende Scheibe, etwa so groß wie eine Münze. Kommen wir dem Stern in einem Raumschiff näher, nimmt er irgendwann die volle Breite unseres Bullauges ein - und irgendwann später auf unserer Reise könnten wir gar nicht mehr an ihm vorbeisehen. Vom Andromeda-Nebel aus betrachtet wirkt die Sonne nicht größer als ein Stecknadelkopf.
    Was ist nun der rechte Abstand? Fünf Meter? 50 Tausend Kilometer? Oder 2 Milliarden Lichtjahre? Oder wäre gar Verachtung der bessere und angemessenere Abstand, denn Interesse? Die Fünf ist näher bei der Sechs als bei der Sieben, der Buchstabe C näher beim D als beim O. Andererseits ist das große I dem großen L ähnlicher als dem großen O oder N.
    Es gibt qualitative Nähe wie Verwandtschaft oder Ähnlichkeit - und es gibt Nähe als räumliche Quantität, etwa 22 cm gegenüber 15 Metern. Es gibt den Vorder- und den Hintergrund - und gäbe es diese Unterscheidung nicht, wonach ließe sich die Wichtigkeit bemessen, die die Welt hierarchisiert? Alles, was ist, steht zueinander in Beziehung und bleibt auf etwas bezogen. So gesehen, sind Nähe und Ferne Sortiermaschinen: Sie sortieren nach Relation, Quantität und Qualität. Und nach Entsprechung.
    Die Welt ist nach Ähnlichkeit strukturiert - quantitativ wie qualitativ. Die Bedeutung der rechten Distanz ist die Frage darnach, was einer Art denn nun natürlicherweise entspricht. Das ist nicht immer einfach zu beantworten.
    Thomas Palzer, geboren 1956, studierte Philosophie und Germanistik in München und Wien. Er ist Autor, Essayist, Journalist, Schriftsteller, Filmemacher und Hörfunksprecher. 2018 erschien der Essay „Vergleichende Anatomie“ (Matthes & Seitz) und 2019 der Roman „Die Zeit, die bleibt“ (Tropen).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Gedenkkirche Maria Regina Martyrum in Berlin
    Zelebrant: Monsignore Hansjörg Günther
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Franziska Brantner, Co-Bundesvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Interaktives Museum in Prag belebt Mozart mit KI

    200 Jahre Harzreise von Heinrich Heine

    Cadinen: Keramikwerkstatt mit Tradition

    Eintauchen in die Rhein-Romantik

    Ein musikalischer Besuch auf Lanzarote

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Journalistin Anne Will im Gespräch mit Christiane Florin

    Ein Name, eine Marke: Sie moderierte die Tagesthemen und die wichtigste politische TV-Talkshow. Nach dem Abschied vom Bildschirm wurde sie Podcasterin. Anne Will beherrscht die Kunst, Fragen zu stellen. Jetzt stellt sie sich unseren Fragen.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Jonas Lüscher: „Verzauberte Vorbestimmung“
    (Hanser)
    Ein Beitrag von Wiebke Porombka

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI als Therapeut - Wie Künstliche Intelligenz die Psychotherapie verändert
    Von Friederike Walch-Nasseri und Carina Schroeder

    Die Zahl der Menschen mit psychischen Erkrankungen steigt, gleichzeitig wird die Versorgungslücke immer größer. KI wird von vielen als Hoffnungsträger gesehen, gerade Chatbots zeigen großes Potential. Aber fehlt der Technologie die nötige Empathie? Carina Schroeder erzählt Friederike Walch-Nasseri von Menschen, die bereits Chatbots als Therapeut nutzen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Kultur für alle Kinder - Claudia Seidensticker, Gründerin und Leiterin des Düsseldorfer Vereins KRASS e.V., im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "La Traviata" - Andrea Moses inszeniert Verdi am Deutschen Nationaltheater Weimar

    "König Lear" - Evgeny Titov inszeniert Shakespeare mit Burghart Klaußner in der Titelrolle am Düsseldorfer Schauspielhaus

    "Once upon a time…" - Eine Ausstellung zur kolonialen Gewalt des kaiserlichen Deutschlands in Kamerun

    "A World in Common" - Zeitgenössische afrikanische Photographie bei c/o Berlin

    Protest-Kündigungen - Zu den Konsequenzen rechter slowakischer Kulturpolitik

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Südkoreas Grenzregion - Zwischen Kriegsangst und Psychoterror

  • 19:10 Uhr

    Handball-WM - Spiel um PLatz 3

    Basketball - Bundesliga: FC Bayern - Alba Berlin

    Trainer im Wahlkampf - zwischen Bundesjugendspielen und Leistungsdebatte

    1. Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag:
    Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg
    Bayer 04 Leverkusen - TSG Hoffenheim

    Fußball - Nach dem ersten Spieltag mit VAR-Durchsagen

    2. Fußball-Bundesliga, 20. Spieltag:
    1. FC Kaiserslautern - Preußen Münster
    Hamburger SV - Hannover 96
    SC Paderborn - SpVgg Greuther Fürth

    Wintersport

    Queerness im Feldhockey - eine Sportart als Vorbild für Vielfalt

    Fußball - FC Bayern Frauen vor den Wochen der Wahrheit

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Forensic Architecture
    Der Staatsgewalt auf der Spur
    Von Lorenz Schröter
    Regie: Nikolai von Koslowski
    Mit: Henning Nöhren, Nina Weniger, Robert Frank, Michael Rotschopf, Justus Carrière, Sascha Schorr
    Ton: Jonas Bergler
    WDR 2022

    Forensic Architecture ist eine Agentur, deren Ergebnisse in Gerichtsverfahren Beachtung finden. Sie nutzt forensische Methoden, die bisher dem Staat vorbehalten waren, um geheime Handlungsverläufe zu rekonstruieren.

    Am 19. Februar 2020 wurden bei einem rassistischen Terroranschlag in Hanau neun Menschen ermordet. Schon bald gab es heftige Kritik an der Arbeit der Polizei und anderer Behörden. Im Auftrag der Angehörigen nahm die Rechercheagentur Forensic Architecture eigene Ermittlungen auf. 2011 in London gegründet, sammelt die überwiegend aus Spenden finanzierte Nichtregierungsorganisation Daten, Bilder und andere - oft digitale - Spuren, um Menschenrechtsverletzungen zu rekonstruieren. Sie erstellte zum Beispiel das Modell eines geheimen syrischen Foltergefängnisses, in dem tausende Oppositionelle ermordet wurden, untersuchte tödliche Schüsse israelischer Militärs im Westjordanland und enthüllte die Mitverantwortung Italiens und der EU am Ertrinken von Bootsflüchtlingen im Mittelmeer. Oft sind Tatortfotos und Aufnahmen von Überwachungskameras oder aus Sozialen Medien Quellen, die mit wissenschaftlichen Methoden geprüft, verortet und in Beziehung gesetzt werden. Die Erkenntnisse finden Eingang in Gerichtsverfahren, werden aber auch für Ausstellungen in Museen aufbereitet. Der Spagat ist gewollt: Forensic Architecture versteht sich als Instrument der Aufklärung und trug in Hanau dazu bei, dass Behördenversagen und Rassismus in der hessischen Polizei die Öffentlichkeit wie auch einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss beschäftigen.

    Lorenz Schröter, geboren 1960 in München, ist ein deutscher Schriftsteller und Journalist. Er war Mitautor der „Freizeit-81“-Fanzines und in der Münchner Punk-Bewegung aktiv, schrieb zwei Opern und dreizehn Bücher, radelte um die Welt, veranstaltete eine Literaturreihe, lief Triathlon und ritt mit einem Esel durch Deutschland. Heute lebt der Autor in Berlin und schreibt Features und Hörspiele. Zuletzt: „Die Lobby. Im Vorraum der Macht“ (Deutschlandfunk 2020), „Die Freiheit der Meere“ (SWR/Deutschlandfunk Kultur 2021) und „Und es bewegt sich doch! − Der Traum vom Perpetuum Mobile lebt“ (Deutschlandfunk 2021).

  • 21:05 Uhr

    „Brain of Love"

    Sarah Nemtsov
    Seven Colours

    Alexander F. Müller
    Shards

    Andreas Paparousos
    8°3

    Elnaz Seyedi
    Dazwischen als statistischer Sonderfall

    Eres Holz
    Brain of Love

    Ensemble New Babylon

    Aufnahme vom 20.10.2024 im Sendesaal Bremen

    Am Mikrofon: Hanno Ehrler

    Emotionalität und Körperlichkeit waren die Koordinaten eines hoch intensiven Abends mit dem Ensemble New Babylon im Sendesaal Bremen im vergangenen Herbst. Die auf neue Musik spezialisierte Bremer Formation hatte dafür dem in Berlin ansässigen Eres Holz einen Auftrag erteilt. Holz beschäftigt sich mit existenziellen Fragen des Lebens und dem Verlust von Menschlichkeit heute. Sein uraufgeführtes Ensemblestück „Brain of Love“ gab dem Abend das Motto. Werke von Sarah Nemtsov und Elnaz Seyedi hingegen verwiesen auf die Befassung mit Tod und Trauer und den Sonderfall menschlichen Daseins. Die Formation New Babylon bezog an ihrem Abend Elektronik und Momente von Rockmusik ein und offerierte in kluger Dramaturgie eine breite Palette zeitgenössischer Positionen auf hohem Niveau.

  • 23:30 Uhr

    Sexualisierte Gewalt im Sport: Der lange Weg zu besserem Schutz

    Von Andrea Schültke