Dienstag, 23. April 2024

  • Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 27.09.2020

  • 00:05 Uhr

    „Glückloser Engel“
    Eine Lange Nacht über Walter Benjamin
    Von Michael Opitz
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 19./20.2.2011)

    Auf das „bucklicht Männlein“ kommt Benjamin in der „Berliner Kindheit um Neunzehnhundert“ zu sprechen. Wer von diesem buckligen Gesellen angesehen wurde, der gab nicht Acht und ihm zerbrach etwas oder er fiel hin. „Ungeschickt läßt grüßen“, kommentierte Benjamins Mutter diese Unachtsamkeit. Benjamin sucht für die „Berliner Kindheit“, an der er im Exil schreibt, Bilder, die zu jener unwiederbringlich verlorenen Zeit gehören. Um Aufschluss über die Gegenwart zu erhalten, soll Vergessenes erinnert und Vergangenes rekonstruiert werden. Benjamin ist ein Sprachmagier, der seine Leser verführt. Der Literatur- und Kulturwissenschaftler, der auch Schriftsteller war, dachte dichterisch, wie es Hannah Arendt nannte. Geboren 1892 in Berlin, musste er 1933 emigrieren. Auf der Flucht vor den Nazis beging er 1940 in auswegloser Situation im spanischen Grenzort Portbou Selbstmord. Seine „Berliner Kindheit“ blieb ebenso unvollendet wie das „Passagen-Werk“, in dem er die Urgeschichte des 19. Jahrhunderts erzählen wollte. In die Passagen, diese Bauwerke aus Stahl und Glas, schickt Benjamin einen anderen Gesellen. Sein Flaneur wird zum Sammler, der jene unscheinbaren, vergessenen Dinge und Bilder einsammeln soll, die drohen, vergessen zu werden. Im Kleinsten sieht er jene Zusammenhänge vorgeprägt, die kennzeichnend sind für das Große. Eine Lange Nacht über Walter Benjamin - als Wissenschaftler, Literaturkritiker, Rundfunkautor und Schriftsteller.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Rheingau Musik Festival 2019

    Claude Debussy
    „Chansons de Bilitis" für Sopran und Klavier
    Sonate für Violine und Klavier g-Moll, L 140

    Amy Beach
    „Chanson d‘amour" für Sopran, Violoncello und Klavier, op. 21,1
    „Ecstasy" für Sopran, Violine und Klavier, op. 19,2
    „A Mirage" und "Stella Viatoris" für Sopran und Klaviertrio, op. 100, 1 und 2

    Christiane Karg, Sopran
    Renaud Capuçon, Violine
    Clemens Hagen, Violoncello
    Daniil Trifonov, Klavier

    Aufnahme vom 4.7.2019 in der Kultur- und Kongresshalle in Ingelheim

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Józef Koffler
    Sinfonie Nr. 2, op. 17

    Ukrainische Skizzen für 2 Violinen, Viola und Violoncello, op. 27

    Quatre poèmes für Sopran und Klavier, op. 22

    Fredrika Brillembourg, Mezzosopran
    Polish String Quartet
    Christoph Slowinski, Klavier
    Polska Orkiestra Sinfonia Iuventus
    Leitung: Christoph Slowinski

  • 06:05 Uhr

    Von der Bühne der Weltpolitik zum Schlagabtausch per Video Die UNO-Generalversammlung in New York

  • 06:10 Uhr

    César Franck
    Offertoire für Orgel Es-Dur
    Daniel Roth, Orgel

    Georg Philipp Telemann
    „Gott Zebaoth, in deinem Namen". Kantate zum 16. Sonntag nach Trinitatis, TWV 1:698
    Veronika Winter, Sopran
    Lena Susanne Norin, Alt
    Jan Kobow, Tenor
    Ekkehard Abele, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    „Verleih uns Frieden gnädiglich". Choralkantate
    Kammerchor Stuttgart
    Stuttgarter Kammerorchester
    Leitung: Frieder Bernius

    Johann Sebastian Bach
    „Christus, der ist mein Leben". Kantate am 16. Sonntag nach Trinitatis, BWV 95
    Lisa Larsson, Sopran
    Gerd Türk, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Choir & Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Naxos" - Ein Frankfurter Theaterfestival mit Themenwoche gegen das Vergessen

    Kitt der Gesellschaft: Feiern, Partys, Grenzüberschreitung - Was fehlt, wenn sie fehlen? Ein Interview mit dem Kulturwissenschaftler Wolfgang Kaschuba

    Die Logik der Freiheit - Ein Interview mit dem Rechtswissenschaftler Christoph Möllers

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Wenn die Seele sich verdüstert - Volkskrankheit Depression. Ein Interview mit dem Neurowissenschaftler und Psychotherapeuten Joachim Bauer

    Denk ich an Deutschland: die Krimiautoren Volker Klüpfel und Michael Kobr

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig". Vom Umgang mit Macht in Krisenzeiten
    Von Pfarrerin Claudia Thiel und Thomas Thiel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: US-General MacArthur empfängt Japans Kaiser Hirohito

  • 09:30 Uhr

    30 Jahre Wiedervereinigung
    Die Ost-West-Rolle (4/6)
    Der Schriftsteller Martin Gross im Gespräch mit Frank Kaspar
    (Teil 5 am 3.10.2020)

    Was geschieht, wenn ein Staat zusammenbricht? Im Januar 1990 zieht der westdeutsche Schriftsteller Martin Gross nach Dresden, um die Folgen der friedlichen Revolution zu beobachten. Doch sein zwei Jahre später erschienener Roman „Das letzte Jahr” zeugt von Melancholie und Ernüchterung. „Falls dies überhaupt eine Revolution war”, schreibt Gross, „dann hat wohl keine andere jemals so viel Kleinmut ausgelöst.” In Tagebuchnotizen, Briefauszügen und Reportagen hält er fest, wie Erfahrungen und Erwartungen aus Ost und West oft nicht zueinander finden: „Wir sprechen alle deutsch, aber nicht dieselbe Sprache.”
    Sind wir wiedervereinigt? Zahlreiche Diskurse haben die Gesellschaftsbildung der deutschen Einheit über 30 Jahre in Ost und West begleitet, kontrovers diskutiert, auch skeptisch hinterfragt - alle fünf Jahre ergab sich dadurch ein neues Bild über das Zusammenwachsen. Was sehen wir heute? „Essay und Diskurs” führt Gespräche zu Einheits- und Zukunftsfragen mit Literatur-, Kulinarik-, Popkultur- und Wende-Menschen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Propsteigemeinde St. Trinitatis in Leipzig
    Zelebrant: Probst Gregor Giele
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Kathrin Göring-Eckhardt, Ko-Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grün

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Zwischen Naturgenuss und Besucherfrust
    30 Jahre Nationalpark Sächsische Schweiz

    „Ziemlich picardisch hier“
    An der unbekannten Küste der Picardie

    Immer am Fluss entlang
    Der Tauernradweg von Krimml bis Salzburg

    Uhr mit 24 Ecken
    Die Weltzeituhr auf dem Berliner Alexanderplatz

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Autorin und PEN-Deutschland-Präsidentin Regula Venske im Gespräch mit Maja Ellmenreich

    Mit der Macht des Wortes kennt sich Regula Venske aus: Als Präsidentin des deutschen PEN-Zentrums setzt sie sich ein für unterdrückte und verfolgte Schriftstellerinnen und Schriftsteller auf der ganzen Welt. Zudem ist sie Literaturkritikerin und preisgekrönte Autorin von Romanen, Essays, Erzählungen, Kinderbüchern und Krimis. Der Grund für ihre berufliche Vielfalt? „Ich habe keine Lust, mich zu langweilen.“
    1955 geboren, wuchs Regula Venske im westfälischen Münster auf. Schon mit acht Jahren schrieb sie einen ersten „Kinderkrimi“. Auch wenn sich Regula Venske nicht in erster Linie als Krimiautorin versteht, so ist sie dem Genre treu geblieben und wurde unter anderem mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnet. Regula Venske studierte zunächst in Heidelberg Rechtswissenschaften, später in Hamburg Germanistik und Anglistik. Promoviert hat sie 1988 über das „Männliche in zeitgenössischer deutschsprachiger Literatur von Frauen“. Heute lebt und arbeitet Regula Venske als freie Autorin in Hamburg. Ihr Engagement erst als Generalsekretärin und seit 2017 als Präsidentin der deutschen Sektion der Schriftstellervereinigung PEN ist ein Ehrenamt, das viel Zeit in Anspruch nimmt. Denn, so Regula Venske, „alle Autokraten und Diktatoren fürchten das Wort.“

  • 15:05 Uhr

    Langfinger am Puls der Zeit 
    Die Alternative Rock-Band Nothing but Thieves
    Von Kai Löffler

    Ihr Erstling war eine Sammlung geradeaus marschierender Alternative-Hymnen, der Nachfolger „Broken Machine” klingt deutlich kantiger, wenn auch kein bisschen weniger groovig: Mit gerade mal zwei Alben und einer EP ist das britische Quintett Nothing But Thieves noch mehr Geheimtipp als etablierte Größe. Wenn allerdings eins dieser Alben auf Platz Zwei der UK-Charts landet und Rock-Helden wie Arcade Fire und Muse die Band mit auf Tour nehmen, lohnt es sich, genauer hinzuhören. Die aktuelle Tour musste zwar abgesagt werden, aber die Band um Frontmann Conor Mason lässt sich so schnell nicht ausbremsen. Das neue Album „Moral Panic” ist für Oktober angekündigt, genau fünf Jahre nach dem Erstling, und die erste Single „Is Everybody Going Crazy” ist ebenso als Kommentar zu unserer Zeit zu verstehen wie die zweite, hinter deren freundlichem Titel „Real Love Song” sich ein bitter-sarkastischer Text versteckt.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    John Dos Passos „USA-Trilogie“
    Der 42. Breitengrad / 1919 / Das große Geld
    Aus dem Englischen von Dirk van Gunsteren und Nikolaus Stingl
    (Rowohlt Verlag, Hamburg)
    Ein Beitrag von Eberhard Falcke

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Zeitbombe Zwischenlager?
    Atommüll in der Warteschleife
    Von Frank Grotelüschen

    27.000 Kubikmeter Atommüll - diese Altlast aus deutschen Kernkraftwerken wird das geplante Endlager eines Tages aufnehmen müssen. Allerdings dürfte es frühestens 2050 fertig sein, vielleicht auch erst Jahrzehnte später. Das bringt das derzeitige deutsche Konzept der Zwischenlagerung durcheinander: Es war von Lagerzeiträume von maximal 40 Jahren ausgegangen, nicht von einem Jahrhundert. Nun intensiviert die Fachwelt die Risikoforschung: Sie bereitet aufwendige Tests vor, die das Verhalten der Brennstäbe in den zwischengelagerten Castoren realitätsgetreu simulieren sollen. Und sie plant, einen alten, seit langem zwischengelagerten Castor zu öffnen, um seinen Zustand präzise zu inspizieren - ist noch alles in Ordnung, oder gibt es Anzeichen von vorzeitiger Korrosion? Und manche denken sogar schon daran, dass derzeitige Konzept umzukrempeln - weg von den heutigen dezentralen Lagern an den KKW-Standorten hin zu einigen wenigen neuen Zwischenlagern, die grundlegend anders konstruiert und damit deutlich sicherer sind.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Liberaler Ausweg aus dem Kulturkrieg?
    Helen Pluckrose über Identitätspolitik

    Am Mikrofon: Raphael Smarzoch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Wände - Walls"
    Eine Ausstellung über Raumgrenzen im Kunstmuseum Stuttgart

    "Stummes Land"
    Thomas Freyers neues Stück am Staatsschauspiel Dresden

    "Naxos"
    Ein Frankfurter Theaterfestival mit Themenwoche gegen das Vergessen

    Die USA in schlechter Verfassung?
    Zum Streit um die Nachfolge der Richterin Ruth Bader Ginsburg
    Die Philosophin Susan Neiman im Gespräch

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:40 Uhr

    Im zweiten Anlauf - die schwierige Suche nach einem Atomendlager

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 2. Spieltag:
    1899 Hoffenheim - FC Bayern München
    SC Freiburg - VfL Wolfsburg

    2. Fußball-Bundesliga, 2. Spieltag:
    FC St. Pauli - 1. FC Heidenheim
    Karlsruher SC - VfL Bochum
    1. FC Nürnberg - SV Sandhausen

    Eishockey - DEL unter Druck - 60 Millionen fehlen für den Saisonstart
    Sportpolitik - Falsche Anreize bei Corona-Hilfen für den Profisport?

    Tennis - ATP-Turnier European Open am Hamburger Rothenbaum: Finale
    Tennis - French Open 2020 in Paris

    Formel 1 - 10. Lauf zur Formel-I-WM "Großer Preis von Russland" in Sochi
    Formel 1 - Lewis Hamilton auf Rekordjagd: nur auf dem Podest wird er eingebremst

    Radsport - Straße-Weltmeisterschaften in Imola/Italien

    Kolonialismus-Reihe: Hongkong

    Tischtennis - Düsseldorfs-WM Bewerbung 2023: einen Tag vor der Entscheidung

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Minimalismus in der Kunst
    Die Kraft der Reduktion
    Von Rainer Praetorius
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: Deutschlandfunk 2017

    Steve Reich und andere Vertreter der Minimal Music haben die Musikwelt beeinflusst. Club Music wie House oder Techno sind die populärste Spätfolge. Minimalismus findet sich aber auch in anderen Kunstbereichen wie der Malerei, dem Film oder dem Design. Das Grundmuster der Kachel-Gemälde des holländischen Malers Piet Mondrian wird bis in die Gegenwart in Mode und Werbung aufgegriffen. Der Franzose Yves Klein wurde durch seine monochromen Bilder weltberühmt. Pop-Art-Künstler Andy Warhol praktizierte in seinen frühen Filmen Extrem-Minimalismus und das legendär minimalistische Produktdesign der Firma Braun fand weltweit Beachtung. Jahrzehnte und viele iPhones und iPads später bedankte sich der Apple-Chefdesigner höchstpersönlich bei seinem Braun-Kollegen für die Inspiration.

  • 21:05 Uhr

    Kunstliedfestivals „Der Zwerg“

    Gustav Mahler
    Lieder eines fahrenden Gesellen (arr. für Klaviertrio)
    1. Wenn mein Schatz Hochzeit macht
    2. Ging heut morgen übers Feld
    3. Ich hab ein glühend Messer
    4. Die zwei blauen Augen

    Kurt Weill
    Songs aus der Dreigroschen-Oper
    1. Die Moritat von M. Messer
    2. Die Ballade von der sexuellen Hörigkeit
    3. Kanonensong
    4. Zuhälterballade

    Arnold Schönberg
    "Verklärte Nacht", op. 4 (arr. für Klaviertrio)

    Johannes Held, Bariton
    Morgenstern Trio

    Aufnahme vom 6.8.2020 aus dem Odeon der SMTT Sindelfingen

    Am Mikrofon: Dorothee Riemer

    Gustav Mahler trauert in den „Liedern eines fahrenden Gesellen“ um eine verlorene Liebe - und erprobt musikalisches Material, das sich später in der ersten Sinfonie wiederfindet. Auch Arnold Schönberg ist noch auf der Suche, als er 1899 die Gedichtvertonung „Verklärte Nacht“ schreibt. Seine Klangsprache ist spätromantisch, erkundet aber schon neue Sphären. Neu, anders, vor allem aber populär war die Dreigroschenoper mit ihren Liedern von Kurt Weill, die sich um Sex und Verbrechen drehen. Für das Abschlusskonzert des Kunstliedfestivals „Der Zwerg“ in Sindelfingen hat Festivalleiter und Bariton Johannes Held aus diesen Werken ein Programm der Kontraste zusammengestellt und Corona-tauglich gemacht: Alle Werke wurden für Klaviertrio arrangiert.

  • 23:30 Uhr

    Anspannung im deutschen Eishockey -
    Startet die DEL wirklich am 13. November?

    Das deutsche Eishockey steht still. Ob die Saison am 13. November beginnt: unklar. Moritz Müller, Kapitän der Kölner Haie will als Spieler-Vertreter mitreden und „alle Register ziehen, um doch irgendwie spielen zu können dieses Jahr.“ Nicht das einzige Ziel der neuen Spielervertretung.

    Moritz Müller im Gespräch mit Thomas Wheeler.