
Programm: Vor- und Rückschau
Sonntag, 14.06.202000:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | Lange NachtAllen Gewalten zum Trotz? Im Mai 1930 entsteht anlässlich eines Gastspiels von Arturo Toscanini in Berlin ein einzigartiges Foto. Vier der bedeutendsten Dirigenten Deutschlands erweisen dem damaligen Superstar der Musikwelt die Ehre - Bruno Walter, Erich Kleiber, Otto Klemperer und Wilhelm Furtwängler. Die vier bekleiden herausragende Positionen im Berliner Musikleben und gelten auch international als erstranginge Vertreter der deutschen Musik. Drei Jahre später zwingt die Geschichte alle fünf zur Positionierung. Ihre Karrieren als Musiker sind gefährdet, die Ausübung ihres Berufes wird stark eingeschränkt oder ganz verwehrt. Bruno Walter und Otto Klemperer haben jüdische Vorfahren. Sie müssen Deutschland 1933 sofort verlassen. Erich Kleiber und Wilhelm Furtwängler bleiben vorerst. Der Italiener Toscanini hatte sich bereits vorher öffentlich gegen seinen Staatschef Mussolini gestellt, ab 1933 ist für ihn auch Deutschland tabu. Wie reagieren die fünf auf die Entwicklung, auf Einschränkung, Zensur oder Berufsverbot? Was sind ihre jeweiligen Motive? Und wie setzt sich ihr Weg fort? Die Lange Nacht erzählt die Geschichte dieser Männer, eine Geschichte von Anpassung und Widerstand, von Flucht und Vertreibung, von Politik und Kunst. Und von den unterschiedlichen Ansätzen bei der Interpretation klassischer Musik. Christian Thielemann, international bekannter Dirigent und musikalischer Direktor der Bayreuther Festspiele, erläutert die Entwicklungen der fünf Maestri aus heutiger Perspektive. 01:00 Nachrichten |
02:00 Uhr | Nachrichten |
02:05 Uhr | Deutschlandfunk Radionacht02:05 Sternzeit 02:07 Klassik live Ludwigsburger Schlossfestspiele 2019 03:00 Nachrichten 03:05 Heimwerk Ernst Krenek 03:55 Kalenderblatt 04:00 Nachrichten 04:05 Die neue Platte XL 05:00 Nachrichten 05:05 Auftakt |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:05 Uhr | KommentarHongkong als Exempel: Die China-Frage als politische Herausforderung |
06:10 Uhr | Geistliche MusikPhilipp Heinrich Erlebach |
07:00 Uhr | Nachrichten |
07:05 Uhr | Information und MusikGrößtes und ältestes Bauwerk der Maya in Mexiko entdeckt 07:30 Nachrichten 07:50 Kulturpresseschau Auszüge aus den Feuilletons der Woche 08:00 Nachrichten |
08:30 Uhr | Nachrichten |
08:35 Uhr | Am SonntagmorgenReligiöses Wort |
08:50 Uhr | PresseschauAus deutschen und ausländischen Zeitungen |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | KalenderblattVor 25 Jahren: Der irische Gitarrist Rory Gallagher gestorben |
09:10 Uhr | Die neue PlatteNeue Musik |
09:30 Uhr | Essay und DiskursDer neue Sommer (2/2) Fernreisen bekommen in Zeiten des Klimawandels langsam ein Geschmäckle. Abgesehen davon, dass sie oft nicht die Abwechslung bieten, die sie versprechen. Aushelfen könnte ein Reisen mit mehr Konzentration und Langsamkeit - zu Hause. Es gibt viele Gründe gegen Fernreisen und Massentourismus: Der Klimawandel zwingt uns zu Urlaub mit geringerem CO2-Abdruck. Der Lindwurm des Massentourismus wälzt die Natur nieder - oder womöglich sogar einst heilige Stätten im Reiseland. Mancher westliche Urlauber legt neokoloniale Allüren an den Tag. Letztlich erweist sich die neuerdings verspürte Flugscham als neueste Version älterer Argumente aus der langen Geschichte der Kritik am Tourismus. Und dann ist mit Gewalt eine Pandemie in unser Leben eingedrungen. Andererseits wollen wir raus aus dem Alltag, wollen Abwechslung an fremden Orten genießen. Mancher kennt da als einzige Möglichkeit nur die Pauschalreise in die Hotelburgen rund um das Mittelmeer. Die junge Generation bewertet Urlaubsziele nach ihrer Instagrammability - nach der Tauglichkeit für Bilder in den sozialen Netzwerken, und da zählt oft die Ästhetik der Exklusivität: je unberührter das Fleckchen, desto größer der Ruhm. Aber gilt das immer noch: je weiter weg, desto abwechslungsreicher? Unter Rückgriff auf die Poesie des Alltags der Situationisten, auf Autoren wie Bruce Chatwin und Henry David Thoreau plädiert Millay Hyatt für eine neue Reisekultur: Langsam, konzentriert, eher mit der Bahn, vielleicht sogar mit dem Fahrrad oder zu Fuß sollten wir uns auf die Reise machen. Vielleicht sogar in unserer eigenen Stadt, wo wir im zuvor Übersehenen Abwechslung finden. |
10:00 Uhr | Nachrichten |
10:05 Uhr | GottesdienstÜbertragung aus der Martinskirche in Pfullingen |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Interview der WocheHubertus Heil, SPD, Bundesarbeitsminister |
11:30 Uhr | SonntagsspaziergangReisenotizen aus Deutschland und der Welt 12:00 Nachrichten |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Informationen am Mittag |
13:30 Uhr | ZwischentöneMusik und Fragen zur Person Kulturelle Errungenschaften der altorientalischen Gesellschaften prägen unseren Alltag bis heute. Oft ohne dass es uns bewusst ist. Eva Cancik-Kirschbaum erforscht die Ursprünge unserer Zeitrechnung genauso wie die Wurzeln des modernen Rechtswesens. Der Materialschatz der Altorientalistik ist riesig - und bislang nur zu einem kleinen Teil erforscht. Anders als es bei der griechischen Antike zum Beispiel der Fall ist. Dabei ist sich Cancik-Kirschbaum sicher: Von den antiken Gesellschaften könnten wir einiges lernen. Auch sie mussten Krisen bewältigen. Und mit veränderten Umweltbedingungen zurechtkommen. So beschreiben schon die Assyrer Probleme mit einseitiger Landwirtschaft oder Klima-Veränderungen. „Die Wasserstände von Euphrat und Tigris sind über Jahrhunderte notiert worden.” Nur ausgewertet wurden sie bislang noch nicht. 14:00 Nachrichten |
15:00 Uhr | Nachrichten |
15:05 Uhr | Rock et ceteraDekadenter Galopp im 7/8-Takt Er feierte ausschweifende Orgien, ließ sich verehren wie ein Gott und starb mit nur 28 Jahren - der römische Kaiser Caligula war ein regelrechter Rockstar. Auch sein Lieblingspferd Incitatus hat es weit gebracht: Das edle Ross wohnte in einem Stall aus Marmor und sollte zum Konsul ernannt werden. Ganz so dekadent ist die nach dem verwöhnten Gaul benannte Prog-Metal-Band Caligula’s Horse dann doch nicht. Aber wer so unterschiedliche Einflüsse wie die Musik von Opeth, King Crimson, Jeff Buckley und Steely Dan elegant unter einen Hut bringt, dem gebührt Respekt. Seit neun Jahren spielt das australische Quintett aus Brisbane zusammen auf der Bühne und im Studio, jetzt erscheint ihr fünftes - und bisher ambitioniertestes - Album „Rise Radiant”. Gegründet wurde die Band von Sänger Jim Grey und Gitarrist Sam Vallen, die bis heute das Herz von Caligula’s Horse sind und das Pferd mit ruhiger Hand durch wilde Galopps im 7/8-Takt führen. |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:10 Uhr | BüchermarktBuch der Woche |
16:30 Uhr | Forschung aktuellWissenschaft im Brennpunkt „Menschenrassen“ sind eine Erfindung. Doch diese späte Erkenntnis reicht ganz offensichtlich nicht, um den Rassismus aus der Welt zu schaffen. Eine Mitverantwortung trägt ausgerechnet die Wissenschaft, auf deren Befunde sich Rassisten bis heute berufen. Aber wie funktioniert diese widersinnige Verknüpfung? Vor welchem historischen Hintergrund kam der schwedische Naturforscher Carl von Linné im 18. Jahrhundert auf die Idee, die Menschheit in vier Hautfarbentypen einzuteilen? Mit welchen Erkenntnissen wurde die These von der Überlegenheit bestimmter Menschen begründet - kurz: wo sind die Stellen, an denen immer neue Generationen von Rassisten andocken konnten? In Schulbüchern, an den Universitäten, in der Art und Weise, wie die herrschende Wissenschaft die Welt begreift und erklärt, pflanzen sich rassistische Sichtweisen fort. Wie lange soll das so noch weitergehen? |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | KulturfragenDebatten und Dokumente |
17:30 Uhr | Kultur heuteBerichte, Meinungen, Rezensionen |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:10 Uhr | Informationen am Abend |
18:40 Uhr | HintergrundTeilen mit Abstand: Die Sharing Economy in der Coronakrise |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | Kommentar |
19:10 Uhr | Sport am SonntagFußball - 1. Bundesliga, 31. Spieltag: |
20:00 Uhr | Nachrichten |
20:05 Uhr | FreistilR.E.S.P.E.K.T. 2.0 Respekt ist nicht gleich Respekt. Eine Ärztin oder einen Polizisten zu respektieren, das geschieht unter ganz anderen gesellschaftlichen Voraussetzungen als der Respekt gegenüber Menschen anderer Religionen, anderer politischer Haltungen und Lebensweisen. Respekt ist das Bindemittel, das die Gesellschaft zusammenhält, und zugleich die Zentrifuge, die sie auseinandertreibt. Und Respekt ist schnell eingefordert, viel schwieriger ist es dagegen, in einer diversifizierten Gesellschaft wirklich respektvoll zu leben - sich selbst, der Natur und Umwelt, den Mitmenschen gegenüber. Es ist nicht nur eine Frage der Vorerfahrung und allgemeinen Lebenseinstellung, es braucht vor allem auch Zeit und Ruhe in der Situation selbst, um wirklich respektvoll sein zu können. Respekt als Begriff ist mehrdeutig, vielschichtig, unpräzise, bisweilen sogar widersprüchlich: Synonym für Angst oder für die Vorsicht vor einer anspruchsvollen, vielleicht gefährlichen Aufgabe. Respekt vor dem Alter, staatlichen Institutionen. Und Respekt vor einer Leistung, die jemand vollbracht hat, gern auch vor eigenen Leistungen. Wer Respekt fordert, meint deshalb oft etwas anderes als den Respekt, den er oder sie selbst zu erweisen bereit ist. Wie kann Respekt funktionieren und gelebt werden in einer zunehmend digitalisierten und globalisierten Welt, in der wir uns oft nur noch medial vermittelt, sogar anonym begegnen? |
21:00 Uhr | Nachrichten |
21:05 Uhr | Konzertdokument der WocheSergej Prokofjew Nur 20 Jahre liegen zwischen den beiden Werken dieses Konzerts. Peter Tschaikowsky schrieb seine sechste Sinfonie im Jahr 1893. Sergej Prokofjews zweites Klavierkonzert entstand 1913. Beide Kompositionen sorgten zunächst für Verwunderung oder gar offene Ablehnung. Tschaikowsky nannte die „Pathétique“ sein persönlichstes Werk. Schon von den Zeitgenossen wurde die neun Tage vor seinem Tod uraufgeführte Sinfonie als Requiem bezeichnet. Besonders die ungewöhnliche Anordnung der Sätze mit dem langsam verdämmernden Schluss verblüffte die Zuhörer und führte zur Mythenbildung, dieses Finale spiegele Tschaikowskys Todessehnsucht. Als Sergej Prokofjew sein zweites Klavierkonzert in der Nähe von St. Petersburg uraufführte, war das russische Zarenreich bereits dem Untergang geweiht, die Moderne hatte auch in der Musik ihren Siegeszug angetreten. Bei Prokofjew kommen romantische Gefühle nur noch passagenweise vor, die expressionistisch zerklüftete Tonsprache verstörte die ersten Zuhörer und forderte auch von der Solistin des Konzerts im Dresdner Kulturpalast, Anna Vinnitskaya, Virtuosität und einen kraftvollen Zugriff. 22:00 Nachrichten |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | Das war der Tag23:26 Presseschau |
23:30 Uhr | SportgesprächZum Missbrauch von Schmerzmitteln beim Fußball |
23:57 Uhr | National- und Europahymne |
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