Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.06.2020

  • 00:05 Uhr

    „Ich schrieb mich verrückt“
    Die Lange Nacht über den außergewöhnlichen Schriftsteller Wolfgang Welt
    Von Martin Willems
    Regie: Jan Tengeler
    Wolfgang Welt (1952-2016) war Suhrkamp-Autor, Rockschreiber, Nachtwächter, Buddy-Holly-Fan; kurzum: der „größte Erzähler des Ruhrgebiets“.

    Peter Handke nennt ihn einen „ganz anderen Geschichtshelden“. Und das im allerbesten Sinne. Wolfgang Welt (1952-2016) war Suhrkamp-Autor, furioser Rockschreiber, Schallplattenverkäufer, Dauer-Bochumer, Nachtwächter, Buddy-Holly-Fan; kurzum: der „größte Erzähler des Ruhrgebiets“. Welt wächst in der Zechensiedlung Wilhelmshöhe auf. Als er mit Anfang 20 Hermann Hesses „Steppenwolf“ liest, steht sein Entschluss fest: Er will Schriftsteller werden. Doch worüber schreiben? Klar ist nur, dass Welt süchtig nach Literatur ist - „da hilft kein Gegengift“. Seit Kindertagen ist Buddy Holly sein Idol. Völlig klar, dass sein erster journalistischer Text an den früh verstorbenen Rock-´n´-Roll-Musiker erinnert. Welts radikal-subjektive Kritiken und Storys sorgen für Aufsehen; im Ruhrgebietsmagazin Marabo, dem Überblick sowie in den seinerzeit wichtigsten Musikzeitschriften Sounds und Musikexpress. 1983 schreibt Wolfgang Welt sich im wahrsten Sinne des Wortes verrückt - Diagnose: schizophrene Psychose. Kurze Zeit später findet er sein literarisches Thema: „Ich werde mein ganzes Leben aufschreiben“. Dieses Erzählprojekt setzt Welt mit beeindruckender Konsequenz um und schafft ein Werk, das in der deutschen Literatur eine absolute Ausnahmeerscheinung darstellt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    1. Raderbergkonzert 2019/20

    Francis Poulenc
    Sonate für Flöte und Klavier

    Heinz Holliger
    „t(air)e" für Flöte solo

    César Franck
    Sonate für Flöte und Klavier A-Dur

    Matvey Demin, Flöte
    Raúl da Costa, Klavier

    Aufnahme vom 8.10.2019 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Carl Philipp Emanuel Bach
    Sonate für Violine und Klavier c-Moll, Wq 78. Ausgeführt mit Klavier, Oboe und Fagott

    Wilhelm Friedemann Bach
    Sonate für zwei Flöten und Basso continuo a-Moll. Ausgeführt mit Klavier, Oboe und Fagott

    Joseph Haydn
    Trio für Klavier, Flöte und Violoncello G-Dur, Hob XV15. Ausgeführt mit Klavier, Oboe und Fagott

    Trio Maurice Bourgue:
    Maurice Bourgue, Oboe
    Sergio Azzolini, Fagott
    Kimiko Imani, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Russische Realpolitik: Moskau und Trumps geplante Truppenverlegung

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Schütz
    „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes". Motette für 6 Stimmen
    Dresdner Kammerchor
    Leitung: Hans-Christoph Rademann

    Georg Philipp Telemann
    „Da, Jesu, deinen Ruhm zu mehren". Kantate
    Ruth Ziesak, Sopran
    Camerata Köln

    Johann Sebastian Bach
    „Die Himmel erzählen die Ehre Gottes". Kantate
    Bach Collegium Japan
    Leitung: Masaaki Suzuki

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Lange Tradition - Denkmalstürze in Südamerika

    Neue Eskalation - 70 Jahre nach Beginn des Koreakriegs - Ein Interview mit dem Ostasienwissenschaftler Rüdiger Frank

    "Rasse" und Rassismus - Ein Interview mit Emilia Roig, Gründerin und Direktorin des Center for Intersectional Justice (CIJ) in Berlin

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Corona-Warn-App: Anregen oder Anordnen? Wie Entscheidungen beeinflusst werden - Ein Interview mit dem Psychologen Ralph Hertwig

    Denk ich an Deutschland: der Comedian und Comiczeichner Fil

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Der fremde Mantel. Zum Weltflüchtlingstag
    Von Pfarrer Günter Ruddat, Bochum
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Kaiser Wilhelm II. eröffnet den Nord-Ostsee-Kanal

  • 09:30 Uhr

    Projekt Weltverbesserung
    Alles ist Vergleich. Vergleich ist alles.
    Von Tina Klopp

    Sich zu vergleichen, heißt es immer, mache doch nur unglücklich. Wenn das mal kein Ablenkungsmanöver ist! Zugegeben ist es alles andere als einfach, sich zu vergleichen. Dieser Essay ist der erste Teil unserer Reihe „Projekt Weltverbesserung” in „Feature“ und „Essay und Diskurs” im Deutschlandfunk.
    Tina Klopp, 1976 geboren in Hamburg, promovierte Künstlerin, Redakteurin im Feature des Deutschlandfunks, hat unter anderem als Lektorin und Ghostwriterin gearbeitet, sie schreibt Features, Hörspiele und Zeitungsartikel.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Josef in Straubing
    Zelebrant: Pfarrer Martin Nissel
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Vom Tegernsee nach Los Angeles
    Edles goldenes Papier aus Gmund

    Fernab der Hüttengaudi
    Wandern in den Glindower Alpen (Brandenburg)

    Schottland im Kleinen
    Die Geheimnisse der Insel Arran

    Musik in den Wäldern
    Konzerterlebnisse rund um Compiègne

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Drehbuchautorin Annette Hess im Gespräch mit Klaus Pilger
    (Wdh. v. 18.6.2017)

    Die preisgekrönte ARD-Serie „Weissensee“ ist ihr Kind. Die Drehbuchautorin Annette Hess hat die politische Serie über eine DDR-Familie im Vorfeld des Mauerfalls geschrieben. Dafür erhielt sie einen Grimme-Preis und den Deutschen Fernsehpreis. 2019 erschien ihr Romandebüt „Deutsches Haus“. Annette Hess stammt nicht aus der DDR, sie wurde 1967 in Hannover geboren und wuchs dort in der Nähe auf dem Land auf. Sie studierte „Szenisches Schreiben“ an der Universität der Künste Berlin und hatte dort so prominente Lehrer wie die Schriftsteller Tankred Dorst und Christoph Hein. Nach Tätigkeiten als Fernseh-Regieassistentin und Drehbuchlektorin arbeitet sie seit 2001 ausschließlich als Drehbuchautorin. Ihre Uni-Abschlussarbeit, das Drehbuch „Was nützt die Liebe in Gedanken“ wurde 2004 zu einem Kinofilm mit Daniel Brühl, August Diehl und Anna Maria Mühe. Annette Hess schrieb u.a. den ARD-Zweiteiler „Die Frau vom Checkpoint Charlie“, mehrere Folgen für die Reihe „Polizeiruf 110“ und die hochgelobten ZDF-Dreiteiler „Ku’damm 56“ und „Ku’damm 58“. Seit 2019 ist sie in der monatlichen Talkshow „Seriös - Das Serienquartett“ auf ONE zu sehen.

  • 15:05 Uhr

    Der diskrete Sound der Dekadenz - Das Yachtrock-Duo Young Gun Silver Fox
    Von Fabian Elsäßer

    Vor einigen Jahren kam unter Musikjournalisten der Begriff „Yacht Rock“ auf, wenn von Poprock aus US-amerikanischer Produktion der späten 70er- und frühen 80er-Jahre die Rede war. Die Zuschreibung war durch und durch ironisch, bezog sie sich doch auf die Vorstellung, dass wohlhabende Yacht-Besitzer bei einem gepflegten Törn genau diese Musik hören würden: Fleetwood Mac, Christopher Cross, vielleicht noch die Eagles und Steely Dan, Musik jedenfalls, die von Melodik und ausgefeilten Arrangements geprägt ist und leicht ins Ohr geht. Das britisch-amerikanische Duo Young Gun Silver Fox lässt diesen Klang auf seinen Alben auferstehen. Es ist ohrenschmeichelnde Gebrauchsmusik, die einfach in der Struktur, aber detailliert in der Ausarbeitung ist und die nichts anderes soll, als gut zu klingen. Und vielleicht zum Tanzen zu animieren.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Susan Neiman: „Von den Deutschen lernen. Wie Gesellschaften mit dem Bösen in ihrer Geschichte umgehen können“
    Aus dem Englischen von Christiana Goldmann
    (Verlag Hanser Berlin)
    Ein Beitrag von Angela Gutzeit

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Lektion gelernt?
    Erkenntnisgewinn zwischen Sars und Schweinegrippe
    Von Joachim Budde

    Ein neues Virus erobert die Welt. Viele Staaten haben sich vorbereitet. Das spiegelt sich im Global Health Security Index wider. In der jüngsten Ausgabe rangieren die USA auf Platz 1. Großbritannien folgt auf 2. Deutschland landet lediglich auf Platz 14. Die Realität hat die Indizes Lügen gestraft. Einige Länder haben sich in falscher Sicherheit gewiegt. Dabei ist Unsicherheit ein zentrales Merkmal jedes Krankheitsausbruchs - das haben die Epidemien des 21. Jahrhunderts von Sars bis heute gezeigt. Was hat Deutschland daraus gelernt? Was aus der Schweingrippe? Und war es genug?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Über Kultur in der Corona-Krise und seine Zeit an den Münchner Kammerspielen - Intendant Matthias Lilienthal im Gespräch mit Sven Ricklefs

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Ausgelesen - Die 43. Tage der deutschsprachigen Literatur

    Endlich mal erklärt - Ist Kunst heute nur noch Ware?

    Big Brother in der Hosentasche - Die Deutschen und die Corona-App

    Lange Tradition - Denkmalstürze in Südamerika

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Dank Corona - Aufschwung für das bedingungslose Grundeinkommen?

  • 19:10 Uhr

    2. Fußball-Bundesliga, 33. Spieltag:
    1. FC Heidenheim - Hamburger SV
    1. FC Nürnberg - VfB Stuttgart
    Karlsruher SC - Arminia Bielefeld
    SV Darmstadt 98 - SV Wehen Wiesbaden
    SV Sandhausen - Dynamo Dresden
    FC St. Pauli - Jahn Regensburg
    VfL Bochum - SpVgg Greuther Fürth
    Erzgebirge Aue - Hannover 96
    VfL Osnabrück - Holstein Kiel

    Fußball - Ist die Bundesliga noch vermarktbar? Interview mit Robert Zitzmann, Sponsoring Director
    Frauen - Fußball: Japan vor der WM-Vergabe
    Fußball - Rückkehr der Serie A - Bergamo zwischen Fußball und Corona

    Sportpolitik - Die Regel 50 des IOC: wie Protest von SportlerInnen aussehen kann

    Basketball - Finalturnier in München, Halbfinal-Hinspiel

    Tennis - Wie viel Solidarität gibt unter den Spielerinnen?

    Pferdesport - Harte Strafen im Distanzreiten: reicht das aus?

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Blondschopf, Rotschopf, Schwarzschopf
    Eine Farbenlehre
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2020

    Blonde sind dumm, Rothaarige falsch, Schwarzhaarige sinnlich. Stereotype Charaktereigenschaften von Haarfarben. Zusammen mit der Hautfarbe gehört die Haarfarbe zu den sichtbarsten Merkmalen körperlicher Verschiedenheit und bestimmt nicht nur das Aussehen. Gerade in Zeiten nahezu unbegrenzter Haarfärbungen werden den Haarfarben noch immer verschiedene Charaktereigenschaften zugewiesen. Bei der Wahl des Partners oder der Partnerin spielt die Haarfarbe bisweilen eine Rolle. Haare sind das Spiegelbild der Seele - damit w erben systemische Haarenergetikerinnen und bieten an, mit Form und Farbe die Chakren ihrer Kundschaft zu harmonisieren. Wie haben sich die Stereotypen im Laufe der Zeit geändert oder stabilisiert? Inwiefern ist das Schönheitsideal verschiedener Kulturen von Haarfarben bestimmt und wie sind Haarfarben weltweit verteilt?

  • 21:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2019

    Ensemblelieder von Mozart, Brahms und Schubert

    Julia Sophie Wagner, Sopran
    Marie-Luise Dreßen, Alt
    Julian Freibott, Tenor
    Ludwig Mittelhammer, Bariton
    Eric Schneider, Klavier

    Aufnahme vom 1.7.2019 aus dem Rossini-Saal im Regentenbau in Bad Kissingen

    Am Mikrofon: Jonas Zerweck

    Ensemblelieder von Mozart, Brahms oder Schubert für Vokalquartett sind selten im Konzert zu hören. Beim Kissinger Sommer 2019 präsentierten aber vier junge Sängerinnen und Sänger diese Literatur mit der richtigen Prise Humor beispielsweise für Mozarts „Caro mio Druck und Schluck" oder aber mit tiefgehender Gestaltungsfreude wie in Schuberts „Hymne an den Unendlichen".

  • 23:30 Uhr

    "Verletzend, wenn mir jemand das Deutschsein abspricht"

    Über Rassismus, Olympiaabsage, Fechten als Randsportart. Tobias Oelmaier im Gespräch mit Fechterin Alexandra Ndolo.