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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 09.07.2016

  • 00:05 Uhr

    Die letzte meiner gutbetuchten Tanten
    Von Konrad Hansen
    Regie: Klaus Dieter Pittrich
    Mit: Christian Berkel, Gisela Uhlen, Marcus Kiepe, Steffi Kühnert, Claudia Holzpafel u.a.
    Produktion: WDR 1997
    Länge: 53'10

    Tante Ellinor hat es in sich: Sie pflegt Kontakte zu Außerirdischen, ist eine erfolgreiche Sprengstoffattentäterin, hat einige Ehen absolviert und unterhält eine Affäre mit dem Präsidenten einer Bananenrepublik. Ihr Neffe Walter, Privatdozent für theoretische Mathematik, interessiert sich jedoch weniger für die Eskapaden seiner Tante als für ihre Millionen. Er will Tantchen umbringen. Denn Walter ist in Geldsorgen, seit sein Hund die Aufzeichnungen zur Lösung eines schwierigen mathematischen Problems aufgefressen hat. Aber als Tante Ellinor auf der Dachterrasse auf eine ihrer Halluzinationen zuläuft und abstürzt, hat Walter aller Mühe, der Kripo zu erklären, dass das ein Unfall war.

  • 01:05 Uhr

    Neues aus der aktuellen Musikszene, sowie Klassiker der Rock-, Pop- und Soulmusik

    eine soeben erschienene Box mit frühen Live-Aufnahmen des Anfang 2016 verstorbenen Künstlers David Bowie: "Bowie at the Beep"

    vor 40 Jahren veröffentlichte Stevie Wonder sein Album "Songs in the key of life"

    Am Mikrofon: Udo Vieth

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Martin Zagatta

  • 09:05 Uhr

    Vor 250 Jahren: Die Schriftstellerin Johanna Schopenhauer geboren

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Schauspieler Thomas Sarbacher

    Markantes Gesicht, charakteristische raue Stimme - wer den Schauspieler Thomas Sarbacher einmal erlebt hat, wird sich an ihn erinnern. Dabei kam er erst relativ spät zur Schauspielerei. 1961in Hamburg geboren, liebäugelte er zunächst mit dem Journalistenberuf. Dem Vater zuliebe machte er eine Banklehre, darauf folgte ein Germanistik-Studium. Thomas Sarbacher brach es ab, als er - 26 Jahre alt - an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Graz zur Schauspielausbildung angenommen wurde. Von 1990 an gehörte er fünf Jahre lang der Bremer Shakespeare Company an, spielte unter anderem Richard I. und den Mercutio in "Romeo und Julia". Auch wenn die Leinwand-Auftritte rasch zunahmen - der Bühne blieb Sarbacher treu. Für seine Rolle als Hauptkommissar Matthias Steiner in der Krimiserie "Der Elefant - Mord verjährt nicht" bekam er beste Kritiken und eine Nominierung für den Deutschen Fernsehpreis als bester Schauspieler. Thomas Sarbacher spielt in diversen Serien, wie dem "Tatort" oder "Bella Block", gestaltet aber regelmäßig auch Lesungen, aktuell in seiner Wahlheimat Zürich und in Basel mit Literatur aus Syrien oder Ägypten; sein Anliegen: dem Publikum die Kultur aus von Krisen geprägten Ländern näherbringen.

  • 11:05 Uhr

    Sieger, Verlierer, Spielverderber - Olympias Erben in Sotschi
    Mit Reportagen von Mareike Aden
    Am Mikrofon: Johanna Herzing

    Sotschi - die Stadt am Schwarzen Meer mit nicht einmal 400.000 Einwohnern wurde zum Symbol für Russlands Streben nach Stärke, internationaler Anerkennung und Nationalstolz. Ausgerechnet Sotschi hatte die russische Führung für die Olympischen Winterspiele 2014 ausgewählt. Auf dem gleichen Breitengrad wie Nizza gelegen mit kurzen und milden Wintern, dazu an der Grenze zur Krisenregion Nordkaukasus - eine Entscheidung mit der Botschaft: „Wir können selbst das!“. Für Olympia 2014 wurden hochmoderne Sportstätten gebaut, die ganze Region wurde transformiert, mit neuen Straßen, Bahnlinien und Hotels ausgestattet. Russlands Steuerzahler hatten enorme Kosten zu schultern. Sportlich gesehen waren die Spiele ein Erfolg für Russland, das am Ende die meisten Medaillen gewann. Doch in diesem Jahr die ernüchternde Nachricht: Dutzende russische Olympioniken sollen gedopt gewesen sein. Ein Betrug, von dem es heißt, er erfolge in Russland systematisch. Sein Schatten liegt deshalb inzwischen auch auf kommenden Sportgroßereignissen. Auf die Olympischen Spiele von Sotschi folgte zunächst jedoch keine sportpolitische Zäsur, sondern eine militärische: Kurz darauf annektierte Russland die Krim. Die Konsequenzen waren der Ausschluss Russlands aus der G8-Staatengemeinschaft und wenig später die Sanktionen des Westens. Der Geist der Spiele und der Völkerfreundschaft, die Euphorie jener Wochen - in Sotschi sind sie zwei Jahre nach Olympia nur noch schwer auszumachen.

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Jüngster Staat der Welt: der Südsudan seit fünf Jahren unabhängig

    Das Leid der Talibés: Straßenkinder und Koranschulen im Senegal

    Doch keine brasilianische Erfolgsgeschichte: die Favelas vor Olympia

    Langsame Fortschritte: die Rechte Homosexueller in Kuba

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Kein Kinderspiel - Warum ist ein Studium mit Kind immer noch ein Kraftakt?
    'Campus & Karriere' fragt: Welche Hilfs- und Beratungsangebote brauchen Eltern, um Studium und Kinderbetreuung besser zu verbinden? Wie gut oder schlecht stellen sich Hochschulen auf die besonderen Bedürfnisse von Studierenden mit Kind ein? Was muss sich dringend ändern, damit Elternschaft im Studium selbstverständlicher und unkomplizierter wird?

    Gesprächsgäste:
    Elke Middendorff, Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung
    Jeanette Kratz, Stabsstelle Chancengleichheit, Familie und Vielfalt der TU Dortmund
    Kerstin Steffens, Studentin mit Kind an der Universität zu Köln
    Anneke Steenfaat, Studentin mit Kind an der Universität zu Kiel
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Beitrag:
    Wie gut läuft das Studium mit Kind?
    Die TU Darmstadt im Praxis Check

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Sie heißen "Uni-Zwerge" oder "Campus Kids" - Kitas wie diese sind unverzichtbar für Studierende mit Kind. Doch campusnahe Betreuungsangebote sind nicht selbstverständlich. Nach aktuellen Angaben des Deutschen Studentenwerks werden mindestens weitere 2.000 Kitaplätze benötigt, um den Bedarf annähernd zu decken. Aus Sicht vieler Studierender fehlen außerdem zeitlich flexiblere und kostengünstigere Angebote, damit sie ihren Studienalltag mit Kind besser meistern können. Auch bei der Organisation des Studiums klafft oft eine Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Selbst an sogenannten familienfreundlichen Hochschulen ist das Studium mit Kind nicht unbedingt kinderleicht. Zum Beispiel, wenn in Seminaren Anwesenheitspflicht besteht oder es kein Teilzeitstudium gibt, geraten studierende Eltern schnell an ihre Grenzen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Wider der dunklen Islandwinter: Debüt von Júniús Meyvant
    Im Sommer ist es auf Island nie richtig dunkel, im Winter lässt sich die Sonne dafür kaum blicken. Besonders die kalte Zeit des Jahres nutzt der 33-jährige Júniús Meyvant, um an seinem wärmenden Funk-, Soul- und Gospelpop zu arbeiten

    Róisín Murphy: "Ich muss keinen Majorlabel-Unsinn machen" 
    Erst vor einem Jahr beendete Róisín Murphy mit der Platte "Hairless Toys" ihre Babypause. Jetzt erscheint bereits das Nachfolgealbum "Take Her Up To Monto", auf dem die Irin gewohnt experimentelle Wege geht

    Mensch-Maschine-Prototypen: Wie wir in Zukunft Musik erleben (1/5) 
    Heute: Wie klingende Prothesen neue Möglichkeiten des Musikmachens schaffen

    Am Mikrofon: Christoph Reimann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Die niederländische Schriftstellerin undSachbuchautorin Bibi Dumon Tak im Gespräch

    Kuckuck, Krake, Kakerlake, Bloomsbury Verlag
    Eisbär, Elch und Eule, Bloomsbury Verlag
    Mücke, Maus und Maulwurf, Hanser Verlag
    Mikis, der Eseljunge, Gerstenberg Verlag
    Latino King, Bloomoon imprint der ars edition

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    Schwerpunkt:
    Doch Post-Privacy
    Informationswissenschaftler plädieren für einen neuen Datenschutz

    Daten-Spagat
    Apple will Nutzung und Schutz von Benutzerdaten unter einen Hut bringen

    Aktuell:
    Behörden-Schlüssel
    Warum Android-Geräte falsch verschlüsseln

    Absatz-Orakel
    Suchmaschinen-Daten sollen die Produktionsplanung von Waren optimieren

    Das Digitale Logbuch
    Alien-Trip

    Info-Update

    Sternzeit, 09. Juli 2016
    Riesenmond bei Riesenplanet

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Staatsfern oder doch nicht?
    Der neue ZDF-Fernsehrat
    Gespräch mit Ruprecht Polenz, ehemaliger Vorsitzender des Kontrollgremiums

    Drohungen statt Tarif-Bindung
    Der Fall Passauer Neue Presse

    Weniger reden, mehr forschen
    Wissenschaftler in den Medien
    Gespräch mit dem Kommunikationswissenschaftler Matthias Kohring, Universität Mannheim

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    Angriff auf die Pressefreiheit? Entwurf für BND-Gesetz erlaubt Überwachung ausländischer Journalisten
    Spendenfinanzierter Regionaljournalismus: Correctiv startet Ruhrredaktion
    Wechsel an der Spitze der Verlegerlobby: Mathias Döpfner neuer Vorsitzender des BDZV

    Unter erschwerten Bedingungen
    Fotoreporter in Krisengebieten

    Am Mikrofon: Christoph Sterz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Tschechiens A-Festival - In Karlovy Vary wurden zum 51. Mal Filme aus aller Welt gezeigt; Kirsten Liese im Live-Gespräch

    "Passage 23°E" - Eine lange Nacht des osteuropäischen Theaters in Berlin

    Kunst ist Leben ist Kunst - Michael Buthe im Haus der Kunst in München

    Düstere Romantik - Historiker Wolfgang Behringer über die Auswirkungen des Tambora-Ausbruchs vor 200 Jahren auf Kunst- und Kulturgeschichte

    Zum Tod des französischen Filmregisseurs Jacques Rouffio

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Diverser, nicht dümmer: Die Unis müssen sich auf andere Studenten einstellen

  • 20:05 Uhr

    Erste Nacht, letzte Nacht
    Radiostück von George Tabori und Jörg Jannings
    Aus dem amerikanischen Englisch: Ursula Grützmacher-Tabori
    Regie: Jörg Jannings
    Musik: Klaus Buhlert
    Mit: George Tabori, Klaus Fischer, Branko Samarovski, Ursula Höffner, Brigitte Röttgers u.a.
    Produktion: RIAS Berlin/NDR 1986
    Länge: 89’40

    Der geniale, cholerische Regisseur Bernini, Leiter einer freien Theatertruppe, versucht unter widrigsten Umständen - während eines Sandsturms - die Leidensgeschichte Jesu und dessen Kreuzigung zu inszenieren. Das Publikum soll in die rituelle Handlung einbezogen werden. Dass so manches aus dem Ruder läuft, kann auch der stets dienende Bühnenarbeiter George Tabori nicht verhindern. "Das Hörstück ist sperrig, kantig und unkonventionell. Ein unglaublich tiefsinniges, alles andere als leichtes Stück, das hohe Konzentration erfordert", schrieb Ruth Kotik, Funkkorrespondenz.

    George Tabori (1914 - 2007), Schriftsteller, Dramatiker, Drehbuchautor, Regisseur, Intendant, Schauspieler. Zahlreiche Ehrungen, z.B. Georg-Büchner-Preis 1992. Viele Hörspiele entstanden in Zusammenarbeit mit dem Regisseur Jörg Jannings.

  • 22:05 Uhr

    Der englische Mann und das Meer
    Peter Maxwell Davies: Komponist, Musiker, Mensch
    Von Georg Beck

    Eine der manischsten Bühnenfiguren im Werk von Peter Maxwell Davies ist Mr. Emmet, Geschäftsmann, Berater, ein Mensch auf der Flucht vor sich selbst. In der U-Bahn bespricht er sein Diktaphon, drückt auf Wiedergabe, um sich anzuhören, woran er sich erinnern will: "Tomaten gießen. Testament machen." - Wie die meisten seiner mehr als 200 publizierten Werke entstand auch "Mr. Emmet takes a walk" in der Abgeschiedenheit der Orkney-Inseln vor der Nordküste Schottlands. Dort, wie in seiner Musik, wollte Davies den 'essentials' begegnen, ohne deswegen Neoklassizist oder Serialist sein zu müssen. Zu stark der Hang des bekennenden Homosexuellen zum Parodistischen, zur Zivilisationskritik und zum Wertkonservativismus. 2003 protestierte er laut gegen den Irakkrieg, 2004 wurde der überzeugte Bürgerliche 'Master of the Queen's Music'. Der Komponist von "Eight Songs for a Mad King" entdeckte sein Herz für die Monarchie. Sie repräsentiere, so Sir Peter Maxwell Davies, 'continuity, tradition and stability'.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Jungbrunnen für Entrückte
    Eine Lange Nacht über den Monte Verità
    Von Peter Mayer
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. vom 6./7.3.2010)

    Angeführt von Henri Oedenkoven, einem zivilisationsmüden Industriellensohn aus Antwerpen, war im Jahr 1900 eine Handvoll Aussteiger ins Tessin gezogen. Sie wollten sich dort den Traum vom selbstgeschaffenen Paradies erfüllen, kauften sich einen verwilderten Hügel über Ascona und machten ihn zu ihrem 'Berg der Wahrheit', Monte Verità. Er wurde Refugium sonnensuchender Vegetarier, Atelier der Lebenskünstler und Kolonie geistiger Sonderlinge. In dieser Sendung treten die Hauptdarsteller auf wie in einer Revue: Der Dichter Hermann Hesse wollte von seiner Trunksucht loskommen. Der Psychoanalytiker Otto Gross gab die Parole von der sexuellen Revolution aus. Rudolf Laban lehrte die tänzerische Entfesselung der Gefühle. Theodor Reuß, Großmeister eines obskuren Ordens, feierte nächtliche Orgien, bis Oedenkoven ihn vom Hügel jagte. Erschöpft von seinem Experiment zog der Gründer nach zwei Jahrzehnten selber von dannen. Baron von der Heydt, Banker und Kunstsammler, kaufte die einzigartige Immobilie und schuf ein Feriendomizil für den Adel Europas und Politiker wie Konrad Adenauer. Die Ausstrahlungskraft des Monte Verità, die bis heute wirkt, hat auch rasch das armselige Fischernest Ascona erfasst. Im Dorf vereinigten sich die Exzentriker aller Länder: die Malerin Marianne Werefkin, die Tänzerin Charlotte Bara, der baltische Kleinadelige, der sein Erbe versoff, ohne es zu besitzen. In Ascona wackelten, aus dem Jenseits beseelt, die Tische, erschien Mozart als Wiedergänger und brauste der deutsche Kaufmann Max Emden mit seinen Gespielinnen im Motorboot von seinem Lustschloss auf den Brissago-Inseln über den Lago Maggiore.