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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 11.04.2021

  • 00:05 Uhr

    „Manchmal packt mich das Bedauern“
    Eine Lange Nacht über Lebensentwürfe ohne Kind
    von Tina Hammesfahr
    Regie: Uta Reitz-Rosenfeld

    Die Frauen, die in den 1960er-Jahren geboren wurden, gehörten mit zu den ersten in der Geschichte, die selbstbestimmt entscheiden konnten, ob sie Kinder haben möchten und wie viele. Ein knappes Viertel der westdeutschen Frauen entschied sich für ein Leben ohne eigene Kinder, unter Akademikerinnen wählte ein knappes Drittel diesen Lebensentwurf. Nicht nur im Vergleich mit der DDR, wo Kinderlosigkeit kaum verbreitet war, oder mit den meisten europäischen Nachbarn erscheinen diese Zahlen ungewöhnlich hoch - sie sind es auch. Kinderlosigkeit in dieser Größenordnung und sogar noch höher hatte es zuletzt bei den Frauen gegeben, die um 1900 im Deutschen Reich geboren wurden. Was steckt hinter diesem Phänomen, das in der Öffentlichkeit als Gebärstreik oder als Zeugungsstreik denunziert wurde? Anders als ihren Müttern schien den in den 1960er-Jahren geborenen Frauen die Welt offenzustehen. Doch der Kinderwunsch, für viele zunächst selbstverständlich, wurde rasch von der bundesdeutschen Wirklichkeit eingeholt, in der die alten Strukturen hartnäckig weiterwirkten. Selbstbestimmung einerseits, Aufopferung für die Familie andererseits - diese Doppelbotschaft führte zu vielen Konflikten. In der „Langen Nacht“ über das Leben ohne Kind blicken Frauen und Männer ganz persönlich auf komplexe Lebensentscheidungen zurück - und wagen eine Bilanz.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Internationale Kölner "Orgel-Mixturen"

    Kazuko Narita
    Choralpartita „Sakura, Sakura"

    Dorothea Hofmann
    „... brennend wie eine fackel ..."

    Mark Andre
    iv 15 Himmelfahrt

    Oxana Omeltschuk & Simon Rummel
    Orgellandschaft

    Angela Metzger, Orgel
    Megumi Hayama, Orgel
    Dominik Susteck, Orgel

    Aufnahmen vom 27., 29. und 31.7.2020 aus der Kunst-Station Sankt Peter, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Anton Arenskij
    Quartett für Violine, Viola und 2 Violoncelli Nr. 2 a-Moll, op. 35

    Spectrum Concerts Berlin:
    Boris Brovtsyn, Violine
    Maxim Rysanov, Viola
    Boris Andrianov, Violoncello
    Jens Peter Maintz, Violoncello

  • 06:05 Uhr

    Genozid in Ruanda - Frankreich und die Verantwortung

  • 06:10 Uhr

    Hans Buchner / Anonymus
    "Gloria in exelsis Deo - Et in terra paschale". Gregorianische Antiphon für Vokalensemble a cappella im Wechsel mit Hymnus für Orgel
    Lorenzo Ghielmi, Orgel
    Ensemble Biscantores
    Leitung: Luca Colombo

    Johann Sebastian Bach
    "Am Abend aber desselbigen Sabbats". Kantate zum Sonntag Quasimodogeniti für Soli und Orchester, BWV 42
    Ulrike Hofbauer, Sopran
    Irène Friedli, Alt
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Markus Volpert, Bass
    Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Johann Pachelbel
    Fuge für Orgel d-Moll (II.8)
    James David Christie, Orgel

    Gottfried Heinrich Stölzel
    "Er heißet Friedefürst". Kantate für 4 Singstimmen und Orchester
    Dorothee Mields, Sopran
    Martin Wölfel, Alt
    Jan Kobow, Tenor
    Christian Immler, Bass
    Telemannisches Collegium Michaelstein
    Leitung: Ludger Rémy

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Orientierungslos? AfD-Parteitag in Dresden

    Das Gesicht des Bösen - Vor 60 Jahren begann der Eichmann-Prozess. Ein Interview mit der Philosophin Bettina Stangneth

    Infektionsschutzgesetz - Wer hat das Sagen in Bund und Ländern? Ein Interview mit dem Staatsrechtler Uwe Volkmann

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Wie geht Kanzler*in? Zum politischen Profil des/der Kanzlerkandidat*innen ein Interview mit dem Historiker Paul Nolte

    Denk ich an Deutschland: der Regisseur Torsten Körner

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Noli me tangere. Berühr mich (nicht)
    Von Susanne Niemeyer
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: Bob Dylan hat in New York seinen ersten Auftritt

  • 09:30 Uhr

    Pandemie, Digitalisierung und Demokratie
    Verhandlung und Nähe
    Der Soziologe Rainald Manthe im Gespräch mit Pascal Fischer

    Die Corona-Pandemie hat uns einen Digitalisierungsschub in vielen Lebensbereichen gebracht. Doch bei demokratischen Praktiken ist Vorsicht geboten, sagt Rainald Manthe: Demokratie braucht die unmittelbare Begegnung abseits des Digitalen.
    Im Frühjahr 2021 ist es an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen: Was hat die Gesellschaft an digitaler Kompetenz erworben - und was lässt sich durch Zoom, Skype und Jitsi nicht ersetzen?
    Eine demokratische Kultur braucht Nähe: ob im Plenum, im Verband, im Think Tank, im Bürgersaal, in der Kneipe, am Familientisch. Hier muss man diskutieren und kann sich nicht wegklicken oder nebenbei Mails checken. Hier muss man etwas auf die Thesen des Gegenübers erwidern. Hier entstehen Netzwerke. Gerade auf der untersten Ebene unserer Debattenkultur, bei Bürgerräten, Initiativen, beim partizipativen Budgeting sind die Verfahren nicht so professionalisiert wie in der großen Politik. Nicht zufällig hat man den Weltklimagipfel auf den November 2021 verschoben - gerade transnationale Treffen haben eine sehr fluide Ordnung, die online kaum zu organisieren ist. Das hat Rainald Manthe unter anderem bei den Treffen des Weltsozialforums erforscht. Und das widerlegt die digitalen Heilsversprechen, die sich an die fast schon wieder vergessene „liquid democracy” der Piratenpartei und andere Ideen knüpften.

    Rainald Manthe, geboren 1987, hat sich lange Zeit in der bildungspolitischen Arbeit in Brandenburg engagiert und an der Universität Luzern zu transnationalen Großtreffen sozialer Bewegungen promoviert. Gegenwärtig ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter für den Bereich Gesellschaftspolitik am Zentrum Liberale Moderne in Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche Unbefleckte Empfängnis in Lutherstadt Wittenberg
    Zelebrant: Pfarrer Michael Poschlod
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Marco Buschmann, Erster Parlamentarischer Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Salla will (kein) Olympia
    Am kältesten Ort in Finnisch-Lappland

    Moulin Rouge, Lido, Crazy Horse…
    Die Pariser Cabarets in schweren Zeiten

    Kamp-Lintfort
    Bergmannstadt im Wandel

    Großer Zeh im Glas
    Der „Sourtoe-Cocktail“ in der Goldgräberstadt Dawson City

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Pianist und Komponist Nils Frahm im Gespräch mit Julius Stucke

    Seine Leidenschaft für das Klavier ist grenzenlos. Nils Frahm komponiert und spielt nicht nur auf seinem Instrument: Er zerlegt, bearbeitet, modifiziert es. Und er feilt immer wieder an der Aufnahmetechnik, hat sich ein viel beachtetes Studio eingerichtet und überzeugte einen befreundeten Klavierbauer davon, meterhohe Riesenpianos für ihn zu bauen. Nils Frahm hat auch den weltweiten „Piano Day“ ins Leben gerufen: Es schade schließlich nicht, das Klavier zu feiern, sagt er augenzwinkernd. Der 1982 in Hamburg geborene Musiker hat erfolgreiche Platten mit seiner ganz eigenen Kombination aus Neo-Klassik und Elektronik eingespielt, seine Konzerte sind im Nu ausverkauft, und seine Filmmusik ist preisgekrönt. Nur um eines geht es selten: den Menschen Nils Frahm. Deshalb: ein Gespräch über das Klavier, die Musik und die Person dahinter.

  • 15:05 Uhr

    Vintage-Visionär
    Der kalifornische Musiker Nick Waterhouse
    Von Anke Behlert

    Schallplattennerd, Perfektionist, geschickter Arrangeur - seit fast einem Jahrzehnt gelingt Nick Waterhouse das Kunststück, einen traditionellen Sound zwischen Rhythm & Blues, Soul und Jazz zu spielen, ohne dabei antiquiert zu klingen, sondern vielmehr auf der Höhe der Zeit. Waterhouse wächst südlich von Los Angeles auf und beginnt schon während seiner Schulzeit, Musik zu machen. Zum Studieren zieht er nach San Francisco, jobbt in einem kleinen Plattenladen, der sich auf Vinyl-Singles spezialisiert hat. 2010 veröffentlicht Waterhouse seinen ersten Song, natürlich auch in diesem Format: „Some Place“ wird handgepresst und -gelabelt und wechselt heute schon mal für mehrere Hundert Dollar den Besitzer. Mit seinem neuen, fünften Studioalbum „Promenade Blue“ zollt Nick Waterhouse seiner Heimat Kalifornien Tribut und erzeugt nicht nur Fernweh nach palmengesäumten Freeways und der Pazifikküste, sondern auch das dringende Bedürfnis, diese Songs live in einem schwitzigen, vollgestopften Klub zu erleben.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Gabriela Adameșteanu : „Das Provisorium der Liebe“
    Aus dem Rumänischen von Eva Ruth Wemme
    (Aufbau Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Tobias Lehmkuhl

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    "Brücken-Lockdown"?!
    Die Sprachwissenschaftlerin Heidrun Kämper über Corona-Sprachblüten im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Das Phänomen QANON - Ein Themenabend bei PACT Zollverein in Essen

    "Assange - Fragmente einer Unzeit" - Eine Matinée vom Ensemble Modern

    Kulturkampf im All - Juri Gagarin als Heros der sozialistischen Zukunft. Ein Gespräch mit dem Slawisten und Historiker Matthias Schwartz

    BBC/Youtube-Reihe: "Can't get you out of my head" von Adam Curtis

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Freiheit, Druck und Hilfe - Die Diskussion über die Suizidassistenz

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 28. Spieltag:
    FC Schalke 04 - FC Augsburg;
    1. FC Köln - 1. FSV Mainz 05 (18:00 Uhr)

    Fußball - 2. Liga, 28. Spieltag:
    Hannover 96 - 1. FC Heidenheim;
    Würzburger Kickers - 1. FC Nürnberg;
    VfL Osnabrück - Eintracht Braunschweig

    Volleyball Bundesliga: Finale 2/5
    BR Volleys - VfB Friedrichshafen

    Fußball-EM 2021 - Wie München mit der Zuschauerfrage umgeht

    Fans bei Fußball-EM - Interview mit Aerosolforscher Gerhard Scheuch

    Rudern - EM in Italien

    Olympia - Die vergessenen Volunteers

    Elite-Marathonrennen in Hamburg

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    „Ich bluffe nie!“
    Minimalisierung des Glücksfaktors
    Von Annett Krause und Matthias Hilke
    Regie: Walter Filz
    Produktion: SWR/rbb 2015

    Er denkt, dass ich denke, dass er denkt … - so geht das. Beim Poker. Poker gilt in Deutschland als Glücksspiel. Weshalb es nicht ohne Weiteres erlaubt ist. Aber wenn man damit Geld verdient, meldet sich das Finanzamt trotzdem. Und wenn man Geld verliert?
    Das Feature ist ein Porträt eines jungen Pokerspielers, der lieber anonym bleiben möchte. Er ist jung und er lebt in Berlin. Bei einem Pokerturnier in Las Vegas hat er einmal viel gewonnen. Sehr viel. Jetzt will er bei einem Turnier in Prag gewinnen. Möglichst viel. Ob ihm das gelingt? Mit Glück? Oder doch mit Geschick? Oder muss er weiterträumen - von einer Karriere als Poker-Professor an einer Fakultät, die noch erfunden werden muss?

  • 21:05 Uhr

    6. Raderbergkonzert 2020/21

    Werke von Johann Sebastian Bach, Astor Piazzolla, Maurice Ravel, Igor Strawinsky, Carlos Gardel, Alberto Ginastera und George Gershwin

    Saxofonquartett clair-obscur:
    Jan Schulte-Bunert, Sopransaxofon
    Maike Krullmann, Altsaxofon
    Christoph Enzel, Tenorsaxofon
    Kathi Wagner, Baritonsaxofon

    Aufnahme vom 18.3.2021 aus dem Theater im Delphi, Berlin

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    „A manera de memorias“ - „Eine Art Memoiren“ heißt eine Sammlung von Interviews, die Astor Piazzolla in seinen letzten Jahren gegeben hat. „A manera de memorias“ heißt auch das Programm des Saxofonquartetts clair-obscure zum 100. Geburtstag von Piazzolla. In sechs Bildern kreisen die musikalischen Erinnerungen um wichtige Stationen im Leben der Tangolegende. Um Menschen, die Piazzolla begleitet und Komponisten, die ihn inspiriert haben, von Bach bis Strawinsky, Ginastera und Gershwin. „A manera de memorias“ ist aber auch ein musikalisches Portrait von clair-obscur selbst. Seit 24 Jahren spielt das Quartett aus Berlin in unveränderter Besetzung. Stilsicher und wandelbar gehört es zu den führenden Saxofonensembles weltweit, klingt mal farbenreich wie eine Orgel, mal klangüppig wie ein Blasorchester, mal filigran wie ein Streichquartett.

  • 23:30 Uhr

    Die Langzeitfolgen von Corona für Sportler

    mit Katharina Blach, Triathletin und
    Prof. Wilhelm Bloch, Sportwissenschaftler an der Sporthochschule Köln

    Die Fragen stellt Maximilian Rieger