Donnerstag, 25. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 27.06.2021

  • 00:05 Uhr

    Von einsamen Kämpfen und stillen Niederlagen
    Die Lange Nacht über Ernest Hemingway
    Von Tom Noga
    Regie: der Autor

    An Ernest Hemingway (1899-1961) scheiden sich die Geister. Für die einen ist er ein Aufschneider, der sich als Kriegsheld inszenierte, der er nicht war. Und sich gerne mit seinen Jagdtrophäen abbilden ließ, mit riesigen Schwertfischen etwa, die ihn um das Zweifache überragen. Andere fasziniert gerade seine Männlichkeit, die Kompromisslosigkeit, mit der er sich in jedes Abenteuer stürzte, und sei es noch so aussichtslos. Die einen kritisieren seine Romane als flach, eindimensional und sprachlich bescheiden. Anderen gefällt gerade dies: seine unprätentiöse, packende Sprache, seine Direktheit, der Reichtum an Bildern, die seine Romane und Kurzgeschichten wie Filme wirken lassen. Fest steht: Ernest Hemingway hat die englischsprachige Literatur vom Schwulst des viktorianischen Zeitalters befreit. Als Autor ist er aus dem Elfenbeinturm der Kunst ausgebrochen. Ein Super-Macho, ein amerikanischer Held, der dorthin ging, wo es weh tat: in den Boxring, in den Krieg, auf Safari, zum Hochseefischen. Und der dann darüber schrieb. Seine Protagonisten sind gebrochene Helden und immer auch ein bisschen die Alter Egos seiner selbst: Jake Barnes, der Kriegsveteran aus „Fiesta“, Frederic Henry aus dem Weltkriegsdrama „In einem anderen Land“. Und natürlich Santiago, der Fischer aus „Der alte Mann und das Meer“, der den größten Fisch seines Lebens fängt, ihn gegen Haie verteidigt und nur ein Skelett zurück in den Hafen bringt. Er hat verloren, aber sich nicht unterkriegen lassen - das war Hemingways Credo.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Igor Strawinsky
    Danses concertantes

    Bryce Dessner
    Konzert für Posaune und Orchester

    Jörgen van Rijen, Posaune
    Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
    Leitung: Case Scaglione

    Aufnahme vom 20.9.2020 aus der Harmonie Heilbronn

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Ludwig van Beethoven
    Polonaise C-Dur, op. 89

    Allegretto c-moll, WoO 53

    Stücke für Klavier, WoO 54 (Lustig C-Dur / Traurig c-moll)

    Rondo C-Dur, WoO 48

    Bagatelle c-moll, WoO 52

    Präludium f-moll WoO 55

    Ländler D-Dur Nr. 1-7, WoO 11

    Klavierstück für Piringer h-moll, WoO 61

    Ecossaisen Es-Dur, WoO 83 Nr. 1-6

    6 Variationen über ein eigenes Thema F-Dur, op. 34

    Andante C-Dur

    Stück für Klavier g-moll, WoO 61

    Matthias Kirschnereit, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Deutsches Klimaschutzgesetz - Änderung wird Pariser Klimazielen nicht gerecht

  • 06:10 Uhr

    Johannes Brahms
    "O Gott, du frommer Gott". Choralvorspiel für Orgel, op. post. 122 Nr. 7
    Anne Horsch, Orgel

    William Byrd
    Mass for 3 voices.
    The Tallis Scholars
    Leitung: Peter Phillips

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    "Ich ruf' zu dir, Herr Jesu Christ". Choralvariationen für Orgel, SwWV 305
    Daniele Boccaccio, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Barmherziges Herze der ewigen Liebe". Kantate zum 4. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 185
    Magdalena Kožená, Sopran
    Nathalie Stutzmann, Alt
    Paul Agnew, Tenor
    Nicolas Teste, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Versöhnung? Deutsch-polnische Reaktionen auf das Zentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin

    Vor 50 Jahren Filmpremiere "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt". Wo steht die Schwulenbewegung heute? Ein Interview mit Gabriela Lünsmann, Bundesvorstand LSVD

    Wie geht noch mal Kontakt? Über das Verhältnis von Nähe und Distanz ein Interview mit dem Sozialpsychologen Ulrich Wagner

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Sternenkind." Vom Trost für Eltern fehl- und stillgeborener Kinder
    Von Elena Griepentrog
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 40 Jahren: Die „Afrikanische Charta der Rechte der Menschen und Völker" wird verabschiedet

  • 09:30 Uhr

    Inventur und Neustart (3/3)
    Bildung
    Von Mathias Greffrath

    Die Pandemie verweist auf andere systemische Krisen: Globalisierung, Migration, Ungleichheit, Klima. Und sie offenbart die Schwäche tragender Institutionen der Moderne: Staat, Kapitalismus, Wissenschaft, Bildung. Die Erkenntnis wächst, dass kleinere Reformen oder Reparaturen nicht ausreichen werden, um die Krisen des Jahrhunderts zu bewältigen.
    Corona hat das Augenmerk auf die Verspätungen bei der Digitalisierung der Bildung gelenkt. Aber jenseits des digitalen Innovationsdrucks lautet die Frage: Wie bereiten wir die kommenden Generationen darauf vor, die Klimakrise zu moderieren; die Weltwirtschaft neu zu ordnen; ihre Konsumerwartungen auf den Prüfstand zu stellen; Bürger der Weltgesellschaft zu werden? Wie machen wir sie so klug, dass sie die Komplexität dieser Welt verstehen, die notwendigen Veränderungen mittragen und Erschütterungen aushalten? Welches Wissen und welche Werte muss eine Zukunftsschule vermitteln? In drei Essays versucht Mathias Greffrath, seine Gedanken über die Zukunft des Staates, der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Bildung zu ordnen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Auferstehungskirche in Pforzheim
    Predigt: Pfarrerin Dr. Heike Springshart
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Bündnis 90/Die Grünen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Heilsam und beschaulich
    Stille Orte am Chiemsee

    „Wunderkammer des Reisens in Deutschland“
    Gespräch mit dem Journalistenund Literaturvermittler Thomas Böhm

    Branntwein trifft Biber
    Die „Kulturbrennerei“ in Streitberg (Spree)

    Monumente der Unvergänglichkeit
    Die Ivenacker Eichen (Mecklenburg-Vorpommern)

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Gründerin des Zeltschule e.V. Jacqueline Flory im Gespräch mit Tanja Runow

    Die Übersetzerin und alleinerziehende Mutter von zwei Kindern baute vor fünf Jahren eine provisorische Schule für Geflüchtete im Libanon auf. Aus der privaten Initiative ist mittlerweile eine Organisation geworden, die über 30 Schulen in Flüchtlingscamps oder Kellern zerbombter Häuser im Libanon und in Syrien betreibt. Und auch Jacqueline Flory ist nach wie vor so viel wie möglich selbst vor Ort.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Philipp Sarasin: „1977. Eine kurze Geschichte der Gegenwart“
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Jörg Später

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Die Spur des Virus
    Die Laborhypothese (2/2)
    Von Arndt Reuning

    Am Ground Zero der Pandemie, in der chinesischen Metropole Wuhan, gibt es gleich zwei Biolabore, an denen mit Corona-Viren gearbeitet wird. Kann das ein Zufall sein? Ja, kann es. Zu diesem Schluss kam zumindest die Delegation der WHO, die vor Ort nach dem Ursprung von SARS-CoV-2 fahndete. Es sei so unwahrscheinlich, dass ein Pathogen aus einem Hochsicherheitslabor entkommen könne, dass man diese Spur nicht weiterverfolgen werde. So sagte es der WHO-Experte Peter Ben Embarek zum Abschluss des Besuchs in China. Doch wenige Tage später ruderte sein oberster Chef, der WHO-Generalsekretär Tedros, wieder zurück: Jede Spur werde weiterhin geprüft. Doch gibt es tatsächlich Hinweise darauf, dass das Virus künstlich entstanden sein könnte - jenseits der räumlichen Nähe der beiden Forschungseinrichtungen zum Tiermarkt? Vertreter der Laborhypothese verweisen gerne darauf, dass im Institut für Virologie Wuhan erprobt würde, wie Corona-Viren den Sprung über die Artgrenze hinweg schaffen - etwa von Fledermäusen zum Menschen. Dafür seien die Krankheitserreger dort absichtlich „scharf“ geschaltet worden. Die Befürworter solcher „Gain-of-function“-Versuche argumentieren, dass sich nur so erkennen lasse, von welchen Viren eine Gefahr ausgehe. Doch welches Risiko ist diese Erkenntnis wert?

    Die Spur des Virus: Aus der Wildnis nach Wuhan (1/2)
    Sonntag, 20.06.21, 16:30 Uhr

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Menschen sind Möglichkeitswesen" - Der Kunstwissenschaftler Jörg Scheller über Identitätspolitik, im Gespräch mit Raphael Smarzoch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Afrika-Schwerpunkt - Das Festival "Theater der Welt" in Düsseldorf

    "Moderne Zeiten" - Industriedarstellungen aus 175 Jahren im Bucerius-Kunstforum

    Kampagne - Chinas Gelehrte erklären mit einer Wahrheitslehre die Welt

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Milliardenverluste und Staatshilfen: Wie die Luftfahrt-Branche die Coronakrise überwinden will

  • 19:10 Uhr

    UEFA Fußball-Europameisterschaft
    Achtelfinale: Niederlande -Tschechien in Budapest
    Achtelfinale: Belgien - Portugal in Sevilla

    Fußball - Kroatien: Nationalistische Gruppen fühlen sich durch Fußball legitimiert
    Fußball - Brasilien: Zwischenbilanz der Copa America
    Fußball - Pyrotechnik ist kein Verbrechen

    Radsport - Tour de France: 2. Etappe Perros-Guirec - Mur-de-Bretagne Guerlédan
    Radsport - Tour de France im Zwischenstadium: Gemischte Eindrücke vom Grand Depart

    Handball - Bundesliga: Entscheidung im Titelrennen - Kiel oder Flensburg

    Tischtennis - Einzel-EM in Warschau

    Leichtathletik-Meeting Olympiaqualifikation in Leverkusen

    Formel 1 - Großer Preis der Steiermark in Spielberg

    Tennis - Wimbledon 2021: Turniervorschau

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Die Macht des Augenblicks
    Wenn alles anders wird
    Von Burkhard Reinartz
    Regie: der Autor
    Produktion: Deutschlandfunk 2021

    Der Augenblick ist die extremste Form von Gegenwart. Im Zeitfenster von nur wenigen Sekunden entscheidet sich, ob alles anders wird oder bleibt wie es ist. Das Heitere und das Grausame, das Leichte und Schwere können in einem Hauch von Zeit zusammenfallen. Der Augenblick, in dem ein Mann und eine Frau sich zum ersten Mal begegnen oder für immer trennen. Der sorglose Moment beim Zuprosten in den Partymeilen eines Skiorts, der zu viraler Massenansteckung führte. Dagegen die Schönheit des gelungenen Augenblicks. In einer Zeitspanne von wenigen Sekunden können Menschen aus der Zeit heraustreten. Voraussetzung dafür: ganz in der Gegenwart zu sein. Wer dauernd mit den Gedanken an die Vergangenheit und mit der Angst vor der Zukunft beschäftigt ist, kann den günstigen Moment glatt verpassen. Vielleicht wartet ja schon an der nächsten Ecke der alles verändernde Augenblick.

  • 21:05 Uhr

    Märchenstunde
    Saisonende des Rundfunksinfonie-Orchesters

    Sofia Gubaidulina
    „Märchenpoem“ für Orchester

    Benjamin Britten
    „Les Illuminations“ für hohe Solostimme und Streichorchester, op. 18.
    Text von Arthur Rimbaud

    Igor Strawinsky
    Orchestersuite Nr. 3 aus dem Ballett „Der Feuervogel“ (1945)

    Sabine Devieilhe, Sopran
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Vladimir Jurowski

    Aufnahme vom 20.6.2021 aus der Philharmonie Berlin

    Am Mikrofon: Mascha Drost

    Ende gut, alles gut - märchenhaft lässt das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin eine schwierige Saison ausklingen. Sofia Gubaidulinas „Märchenpoem“ erzählt vom rührenden Lebenslauf eines kleinen Stückchens Kreide; Benjamin Britten zaubert in seinen „Illuminations“ ätherische Klänge zu wortmalerischen Gedichten von Arthur Rimbaud, und Igor Strawinsky lässt das Orchester in allen Farben funkeln. Seine Ballettmusik zu „Der Feuervogel“ wurde als „sinnbetörend“ beschrieben, und auch ohne Tänzer und Bühnenbild gehört dieses Werk zu den schillerndsten und aufregendsten Kompositionen des Jubilars, dessen Todestag sich im April zum 50. Mal jährte. Das Rundfunk-Sinfonieorchester unter Vladimir Jurowski spielt die vom Komponisten selbst zusammengestellte 3. Suite von 1945 - coronakompatibel durch eine kleinere Besetzung als in der Originalfassung, aber nicht weniger prächtig und klanggewaltig.

  • 23:30 Uhr

    EM-Magazin