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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 24.01.2016

  • 00:05 Uhr

    Der Salzburger Lump
    Eine Lange Nacht über Wolfgang Amadeus Mozart
    Von Nora Bauer
    Regie: die Autorin
    Wiederholung vom 21./22.1.2006

    Mozart, in ganz Europa gefeiert als Wunderkind, wurde als 35-Jähriger in einem Armengrab ohne Grabstein verscharrt. Er ist als authentische Person unter der Fülle von Informationen, Interpretationen und Mythen kaum noch auffindbar. Seine Werke, der Inbegriff des Schönen, des Vollkommenen, des Harmonischen, sind die meistgespielte, meistgeliebte Musik der Welt. Haben wir Platz für die Vorstellung, dass Mozart zu seinen Lebzeiten ein musikalischer Außenseiter war, ein 'Neutöner', der mit den gesellschaftspolitisch brisanten Sujets seiner Opern schon bald sein adliges, unmusikalisches Publikum überforderte? Dass seine Musik seiner Zeit weit voraus war, voller Brüche und Disharmonien, dass er die musikalische Tradition zwar sich aneignete - diese aber zugleich weit übertraf? Dass Salieri ihn nicht vergiftet, sondern viel eher als herausragenden Kollegen erkannt und geschätzt hat? Dass er gar nicht immer arm gewesen ist? Leicht fiel ihm das Komponieren nicht, oft fühlte er das Scheitern. Er musste hart arbeiten und ringen um seine Töne. Die wichtigste Quelle, aus der sich das Authentische vielleicht noch herauslesen lässt, sind Mozarts Briefe, die er an seinen Vater, seine Schwester, seine erste Liebe - seine Base - , seine Frau Constanze, seinen Logenbruder Puchberg, geschrieben hat. Und natürlich die Briefe an ihn, und die Berichte der Zeitgenossen - wie Josef Haydn, Lorenzo da Ponte: sie sind die Grundlage unserer 'Langen Nacht' über Wolfgang Amadeus Mozart.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Wolfgang Amadeus Mozart

    Sinfonie Nr. 20 D-Dur KV 133
    Amsterdam Baroque Orchestra
    Leitung: Ton Koopman

    Messe für Soli, gemischten Chor und Orchester C-Dur, KV 317 ('Krönungsmesse')
    Johannette Zomer, Sopran
    Bogna Bartosz, Alt
    Jörg Dürmüller, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Amsterdam Baroque Orchestra and Chorus
    Leitung: Ton Koopman

    Aufnahme vom 18.11.14 aus der Victoria Hall in Genf

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Finale des 2. Aktes aus 'Don Giovanni', Dramma giocoso in 2 Akten, KV 527
    Bryn Terfel, Bariton
    Renée Fleming, Sopran
    Ann Murray, Sopran
    Michele Pertusi, Bass
    Herbert Lippert, Tenor
    Mario Luperi, Bass
    Monica Groop, Sopran
    Roberto Scaltriti, Bariton
    London Voices
    London Philharmonic Orchestra
    Leitung: Sir Georg Solti

  • 06:10 Uhr

    Cipriano de Rore
    'Iustus es domine'. Motette
    Weser-Renaissance Bremen
    Leitung: Manfred Cordes

    Gottfried August Homilius
    'Der Herr ist meine Stärke'. Motette, HoWV V.7
    sirventes berlin
    Leitung: Stefan Schuck

    Johann Sebastian Bach
    'Ich bin vergnügt mit meinem Glücke'. Kantate am Sonntag Septuagesimae für Sopran, Chor und Orchester, BWV 84
    Dorothee Mields, Sopran
    Chor und Orchester: Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

    Nicola Porpora
    'In caelo stelle clare'. Motette
    Julia Lezhneva, Sopran
    Il Giardino Armonico
    Leitung: Giovanni Antonini

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Wie groß ist des Allmächt'gen Güte'. Choralvariationen für Orgel
    Peter Planyavsky, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Rhodes must fall" - Umstrittenes Gedenken an einen Stifter in Oxford

    Integration/Assimilation? - Interview mit dem Politologen Stefan Luft

    Merkel unter Beschuss - Interview mit Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Lage in Tunesien - Interview mit dem Politologen Dirk Axtmann

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Mirna Funk

    Am Mikrofon: Petra Ensminger

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Braucht Liebe Ehe? Über das Paradoxon eines Gefühls
    Von Sabine Demel
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 50 Jahren: Indira Gandhi wird als Premierministerin von Indien vereidigt

  • 09:30 Uhr

    Die Stadt planen (3/4)
    Der menschenfreundliche Architekt
    Der Kopenhagener Stadtplaner Jan Gehl im Gespräch mit Klaus Englert
    (Teil 4 am 31.1.16)

    Jan Gehl interessiert sich nicht für die gebaute Masse, sondern für das, was sich 'zwischen den Häusern' abspielt. Das sind die nicht absehbaren Bewegungsströme von Menschen, die dem städtischen Umfeld zu allererst Leben einflößen. Das Improvisierte und Nicht-Geplante, eben das 'Leben zwischen Häusern', spielte in den Überlegungen Gehls von Beginn an eine zentrale Rolle. 30 Jahre lang lehrte der heute 79-jährige Architekt an zahlreichen internationalen Universitäten, bis er schließlich 2000, im bereits fortgeschrittenen Alter, in Kopenhagen Gehl Architects gründete, mit Niederlassungen mittlerweile in New York und San Francisco. Seine Forderungen lauten: Einschränkung des Autoverkehrs, verbesserte Anreize zum Fahrradfahren, Förderung des öffentlichen Nahverkehrs und eine bessere Gestaltung des öffentlichen Raums, der am Bewegungsspielraum der Menschen orientiert ist.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirchgemeinde "Pilgerweg am Bielersee" in Twann / Schweiz
    Predigt: Pfarrer Marc van Wijnkoop
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Hannelore Kraft, SPD, Ministerpräsidentin in Nordrhein-Westfalen

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Grüner Pfad durch Bürokomplexe und Wohntürme
    Eine alte Eisenbahnstrecke in Singapur erwacht zu neuem Leben

    Höher geht's nicht
    Österreichs Wintersportgebiet Kühtai in Tirol
    Live-Gespräch mit Andreas Stopp

    500 Jahre Ghetto
    Durch das venezianische Cannareggio

    Eine jüdische Aussöhnungsgeschichte in Höxter
    Auf den Spuren des Malers und Grafikers Jakob Pins

    Am Mikrofon: Julian Kuper

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Oliviero Angeli, Politologe, im Gespräch mit Joachim Scholl

    Der Politologe Oliviero Angeli wurde 1973 in Mailand geboren, hat in Tübingen studiert und beschäftigt sich seit Beginn seiner akademischen Karriere mit Migration, Zuwanderung und Integration. In zahlreichen Schriften hat er die gesellschaftstheoretischen und philosophischen Grundlagen analysiert und hat selbst kaum gedacht, wie brennend aktuell sich seine Forschung entwickeln würde. Zur Zeit lehrt Angeli Politische Philosophie an der TU Dresden, wo er die Pegida-Bewegung hautnah erlebt hat. Seine Einschätzung der Flüchtlingsströme, notwendige Perspektiven für die Zukunft, aber auch seine eigene migrantische Biografie werden mit Oliviero Angeli in der Sendung diskutiert.

  • 15:05 Uhr

    Gospel, Country, Sozialismus - der texanische Sänger Jace Everett
    Von Knut Benzner

    Ergebener Christ, Vertrauen in Gott, fest im moralischen Fundament, Schule geschmissen, den Glauben verloren, Totengräber, Kellner, LKW-Wäscher, gefallener Country-Star: Jace Everett, inzwischen 43 und fünf CDs später. Aufgewachsen war Everett in Texas, mit der Bibel unterm Arm, frühe Ehe, frühe Scheidung. Er studierte, er kümmerte sich um seinen Sohn, 2005 ein Vertrag bei einer sogenannten Major Company, 2006 mit einem Song, dessen Co-Autor er war, eine Nummer eins in den Country Charts, im gleichen Jahr Interpret des Titelsongs einer US-amerikanischen Fernsehserie, in der es um Blut, Vampire, Liebe und Gleichberechtigung ging. Anschließend schmiss die Schallpattenfirma ihn raus und Everett landete auf den Füßen - seine Songs, seine CDs wurden griffiger, illustrierender, er galt als zeitgemäßer Country-Sänger mit beträchtlichem Potenzial. Das tut Everett immer noch, seine Texte sind Gleichnisse, Schöpfungsgeschichten, Mördergeschichten. Und an die Stelle des Glaubens, des verlorenen Glaubens, ist sein politischer Wandel getreten, der zum überzeugten Sozialisten. Und das in Texas.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Bernhard Viel: Der Honigsammler. Waldemar Bonsels. Vater der Biene Maja.
    (Matthes & Seitz)
    Vorgestellt von Anja Hirsch

    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Weg damit!
    Der Diesel und die Stickoxide
    Von Arndt Reuning

    Trotz Euro 6 Norm und Umweltzonen gelten Stickoxide noch immer als Luftschadstoff Nummer eins in Deutschland. Seit der VW-Affäre ahnen wir, warum: Der Großteil der Emissionen stammt aus Dieselmotoren, und die tun sich schwer mit dem Reinigen ihrer Abgase. Was also tun: weiterentwickeln - oder aufgeben?
    Besonders in Ballungsgebieten bedrohen die nitrosen Gase das Wohlergehen und die Gesundheit unzähliger Menschen. Mit Hilfe von Katalysatoren sollte sich der Ausstoß in den Griff bekommen lassen, aber die Systeme sind komplex und nicht für alle Fahrzeugtypen gleichermaßen geeignet. Die Quittung: Zwischen den Messwerten auf dem Rollenprüfstand und der Straße klafft eine tiefe Lücke, was erklärt, warum die Emissionen nach wie vor hoch sind. Es scheint so, als sei die Effizienz nur um den Preis hoher Schadstoffwerte zu erkaufen. Gibt es noch Hoffnung für die Selbstzünder - oder befinden sie sich längst auf dem Weg in die verkehrspolitische Sackgasse?

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

  • 18:40 Uhr

    VW startet Rückrufaktion: Wie sich der Autokonzern um Schadensbegrenzung bemüht

  • 20:05 Uhr

    Gut gemacht?!
    Von der Zwiespältigkeit des Lobes
    Von Gabi Wuttke und Günter Rohleder
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: DLF 2016

    "Im Lobe ist mehr Zudringlichkeit als im Tadel", schreibt Friedrich Nietzsche. Hat er recht? Auf jeden Fall ist das Lob eine zwiespältige Angelegenheit. Das Lob der Eltern, das Lob des Chefs, der Freundin und der Kollegen: Hofft der imperfekte Mensch mit einem Lob auf Vollkommenheit? Oder warum sonst ist das Lob über alle Zeiten hinweg so heiß begehrt? Wer lobt wie - und mit welchen Folgen? Sind Lob und Kompliment miteinander verwandt? Was nach Wertschätzung aus reinem Herzen klingt, hat als Anerkennung für Leistung immer einen doppelten Boden - sei es als versteckte Kritik oder versuchte Manipulation. Diese Tiefen des Lobes gilt es auszuloten und die dunklen Winkel des Lobens zu durchleuchten. Schon im 16. Jahrhunderte behauptete der französische Philosoph und Essayist Michel de Montaigne: "Ich kümmere mich nicht so sehr darum, was für ein Mensch ich im Geiste anderer bin als darum, was für ein Mensch ich vor mir selbst bin."

  • 21:05 Uhr

    Rheingau Musik Festival 2015

    Nicola Porpora, Nicola Matteis, Antonio Vivaldi, Domenico Scarlatti und Emanuele Barbella

    Sonaten und Ayres

    Giuliano Carmignola, Violine
    Francesco Galligioni, Violoncello
    Ivano Zanenghi, Laute
    Riccardo Doni, Cembalo

    Aufnahme vom 29.7.15 aus der Kirche St.Martinus in Hattersheim

    Atemberaubende Virtuosität, spannungsvolle Expressivität und tänzerische Leichtigkeit sind in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die Markenzeichen der italienischen Musik. Heute denkt man dabei vor allem an Antonio Vivaldi, und - keine Frage - er war eine herausragende Künstlerpersönlichkeit. Aber neben ihm gab es eine ganze Reihe von Musiker-Komponisten, die - jeder auf seine Art - ihrem Instrument faszinierende Klänge entlockten. Kaum ein Geiger unserer Tage ist mit den facettenreichen Klangwelten der barocken Violinmusik so vertraut wie der Italiener Giuliano Carmignola. Zusammen mit seinen musikalischen Freunden Francesco Galligioni, Ivano Zanenghi und Riccardo Doni hat er beim Rheingau Musik Festival 2015 einmal nicht die berühmten Violinkonzerte der italienischen Meister in den Blick genommen, sondern ihre mindestens ebenso brillante Kammermusik, in der der beredte musikalische Dialog oft noch kunstvoller gestaltet ist.

  • 23:30 Uhr

    Zum Bundesliga-Rückrundenstart: "Fußball in unserer Gesellschaft"

    Mit dem ehemaligen WDR-Intendanten Fritz Pleitgen, Schauspieler Peter Lohmeyer und dem Philosophen Wolfram Eilenberger

    Am Mikrofon: Moritz Küpper