Montag, 13. Mai 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 04.09.2016

  • 00:05 Uhr

    Das Flüstern der Dinge
    Eine Lange Nacht über die total vernetzte Welt
    Moderation: Manfred Kloiber und Jan Rähm
    Regie: Monika Künzel

    Das Internet hat die Welt vernetzt. E-Mail, das World Wide Web oder soziale Netzwerke werden von Milliarden Menschen überall auf dem Globus genutzt. Die Folgen dieser Vernetzung sind allgegenwärtig: Arbeitsbedingungen werden globalisiert, soziale Strukturen verändern sich dramatisch. Aus dem Internet als einem Entwurf der Freiheit wurde inzwischen ein Instrument extremer staatlicher Überwachung. Mit Menschen allein gibt sich das Internet nicht zufrieden: Die IT-Industrie ist dabei, auch alle Dinge um uns herum zu vernetzen. Die Zukunft hat bereits begonnen. Im ‚Internet der Dinge‘ soll allem, was bisher auf menschliche Steuerung angewiesen war, ein Eigenleben eingehaucht werden. So entstehen einerseits neue hybride Produkte wie intelligente Zahnbürsten, die beim Putzen auf die Zeit und die Intensität der Pflege achten oder clevere Mülltonnen, die die Müllabfuhr rechtzeitig bestellen. Fitnessarmbänder, die unsere Gesundheitsdaten an eine App auf dem Handy senden, werden immer beliebter. In der Logistikbranche, wo Millionen von Gegenständen möglichst minutengenau bereitstehen müssen, sind solche Systeme gang und gäbe. Das Potential der intelligenten Dinge ist groß. Schätzungen bewegen sich im zweistelligen Billionenbereich. Durch die totale Kommunikation vernetzter Dinge werden die Menschen in ihrem Verhalten und ihren Sehnsüchten komplett durchleuchtet und kalkulierbar. Die Systeme wissen mehr als die Menschen, die sie berechnen. Doch anders als bei Goethes Zauberlehrling gibt es hier den alten Meister als regulierende Instanz nicht mehr. Online und Offline vermischen sich. Eine ‚Lange Nacht‘ über Chancen und Risiken in einer veränderten Lebenswelt.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Musikfest Bremen 2015

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Konzert für Violine und Orchester e-Moll, op. 64
    Patricia Kopatchinskaja, Violine
    Orchester MusicAeterna
    Leitung: Theodor Currentzis

    Aufnahme vom 29.8.15 aus dem Konzerthaus "Die Glocke" in Bremen

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Streichquintett Es-Dur, KV 614

    Christian Tetzlaff, Violine
    Isabelle Faust, Violine
    Hartmut Rohde, Viola
    Tatjana Masurenko, Viola
    Gustav Rivinius, Violoncello

    Aufnahme vom Kammermusikfest "Spannungen" in Heimbach vom 12.6.06

  • 06:10 Uhr

    Johann Pachelbel
    'Was Gott tut, das ist wohlgetan'. Choral mit 9 Partiten für Orgel solo
    Thiemo Janssen, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Jauchzet Gott in allen Landen'. Kantate am 15. Sonntag nach Trinitatis und für alle Zeit für Sopran, Trompete, Streicher und Basso continuo, BWV 51
    Natalie Dessay, Sopran
    Neil Brough, Trompete
    Le Concert d'Astrée
    Leitung: Emmanuelle Haïm

    Georg Böhm
    Partita über 'Wer nur den lieben Gott lässt walten' für Orgel
    Hauke Ramm, Orgel

    Johann Adolf Hasse
    Regina coeli für Alt, Chor und Orchester D-Dur
    Susanne Lagner, Alt
    Sächsisches Vocalensemble
    Batzdorfer Hofkapelle
    Leitung: Matthias Jung

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Kultur im Zeichen des Friedensprozesses - Junge Literaten im kolumbianischen Bogotá

    Erratisch, rassistisch und radikal -Der Kandidat Donald Trump
    Interview mit Martin Thunert, Heidelberg Center for American Studies

    Wie wollen wir lernen?
    Interview mit Christoph Türcke, Philosoph

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Was heißt und wer wird heilig?
    Interview mit dem Theologen Ralf Miggelbrink

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Nino Haratischwili

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Haus der Religionen. Begegnung gegen die Angst
    Von Pfarrer Jörg Machel
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Britische Truppen besetzen Daressalam, die Hauptstadt "Deutsch-Ostafrikas"

  • 09:30 Uhr

    Wohin gehen die Toten?
    Über das Trostbedürfnis des Menschen
    Von Jean-Pierre Wils

    Dass die Toten nicht ins Nirgends verschwinden, sondern einen Aufenthaltsort haben, war allen uns bekannten Kulturen wesentlich. Die Kommunikation mit den Toten galt gewissermaßen als das Rückgrat ihrer Dauer, als Garantie und Legitimation ihres Bestands. Trost im Leben hing mit dem Wissen zusammen, dass die Toten uns nicht den Rücken zugekehrt haben. Sie waren lediglich vorangegangen und anderswo. Heute scheint sich erstmals eine Kultur zu etablieren, deren Totengedenken diffus geworden ist, ohne festen Ort bleiben muss und deren Trostquelle zu versiegen droht.
    Was ist geschehen? Und wie kann das Bedürfnis des Menschen, nicht ohne Trost leben zu müssen, gestillt werden?

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Elisabeth in Eschwege
    Predigt: Dechant Mario Kawollek
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Das berühmteste Omelette Frankreichs
    Besuch der Felseninsel Mont Saint-Michel in der Normandie

    5000 Jahre Geschichte
    Irlands historischer Osten

    Wenn die Touristen nach Hause fahren
    Die Fraueninsel im Chiemsee zwischen Rummel und Idylle

    Nicht alles ist Kimchi
    Ein kulinarischer Rundgang durch Südkoreas Hauptstadt

    Schreibtisch mit Meerblick
    Wie Siegfried Lenz in Süddänemark gelebt hat

    Am Mikrofon: Julian Kuper

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Theologe und Verhaltensbiologe Rainer Hagencord im Gespräch mit Michael Langer

    Der 1961 in Ahlen/Westfalen geborene Rainer Hagencord ist katholischer Priester und Zoologe. Gemeinsam mit dem kürzlich verstorbenen Anton Rotzetter leitet er seit 2009 das von ihm gegründete Institut für Theologische Zoologie in Münster. Er wurde 1987 zum Priester geweiht und war vier Jahre als Seelsorger tätig, bevor er zusätzlich Biologie und Philosophie studierte. Die Verbindung von Theologie und Naturwissenschaft zeichnet sein interdisziplinäres Denken aus. Nicht zuletzt geht es Rainer Hagencord um die theologische Würdigung unserer Mitgeschöpfe, der Tiere.

  • 15:05 Uhr

    Moderner Folk nach alten Vorbildern
    Der US-Gitarrist Ryley Walker
    Von Marlene Küster

    Der aus dem Norden von Illinois stammende US-Musiker Ryley Walker spielt Folk mit Jazzattitüde. Mit seinem Album ‚Primrose Green‘ schaffte er 2015 den Durchbruch. Sein Sound erinnert an Van Morrison und an Nick Drake, doch Walker klingt ebenso jazzig, rockig, psychedelisch wie modern. Fingerpicking und Improvisation sind wichtige Zutaten seines Klangkosmos’. Sein 2016er-Album ‚Golden Sings That Have Been Sung‘ enthält wunderbare Songs, die innerhalb des letzten Jahres entstanden sind, als er unterwegs war und 200 Konzerte spielte.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Meena Kandasamy: Reis & Asche
    Übersetzung: Claudia Wenner
    (Verlag Das Wunderhorn, Heidelberg)
    Vorgestellt von Michael Schmitt

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Ein Herz für Menschen
    Der lange Weg zur künstlichen Pumpe
    Von Jochen Steiner

    In Deutschland warten etwa 800 Menschen auf ein Spenderherz. 2015 transplantierten Kardiologen aber gerade einmal 278 Herzen. Der Bedarf ist also fast drei Mal so groß wie das Angebot. Der Mangel an Spenderorganen ist einer der Gründe, warum Forschergruppen weltweit an einem künstlichen Herzen tüfteln. Es gibt zwar bereits ein Kunstherz, das gut funktioniert. Allerdings wird es mit Pressluft betrieben, die ein Kompressor erzeugt - was nicht gerade leise ist. Außerdem führen zwei Schläuche aus der Bauchdecke des Patienten zum Kompressor - ein Infektionsrisiko.
    Die Kunstherzen der neuen Generation sollen leise arbeiten und ohne Schläuche und Kabel auskommen. Ein französisches Unternehmen plant bereits die zweite klinische Studie mit schwer herzkranken Menschen. Auch in Deutschland testen Forscher ein neuartiges Kunstherz.
    Aber auch bei den sogenannten Unterstützungssystemen gibt es Fortschritte: Diese kleinen Rotationspumpen werden immer kleiner und leichter. Sie helfen dem geschwächten Herz, das Blut durch den Körper zu pumpen. Und Ärzte implantieren Jahr für Jahr mehr dieser Unterstützungssysteme. Laufen sie den Kunstherzen den Rang ab?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Erwartungen an den Wohlfahrtsstaat - Der Soziologe Holger Lengfeld über Gerechtigkeit

    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Matthias Hartmann ist zurück - "Die Räuber" als Live-TV-Drama im Salzburger Landestheater

    Tutuguri - Mit Wolfgang Rihms klanggewaltigem "Poème dansé" beginnt das Musikfest Berlin

    Ästhetiker des Widerstands - Der Peter-Weiss-Schwerpunkt beim Kunstfest Weimar

    Kultur im Zeichen des Friedensprozesses - Junge Literaten im kolumbianischen Bogotá

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 17:55 Uhr

    Deutschlandfunk aktuell - Mecklenburg-Vorpommern hat gewählt

  • 20:05 Uhr

    Hauptsache Ich
    Von Selfies und anderen Selbstbildnissen
    Von Regina Kusch und Andreas Beckmann
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: DLF 2016

    An jeder Ecke macht heutzutage irgendwer ein Selfie. Damit verallgemeinert sich eine Darstellungsform, die früher selbstbewussten Malern vorbehalten war. Vor der Renaissance gab es überhaupt keine Selbstbildnisse, später verbreiteten sie sich, auch in Film und Fotografie. Was Künstler mit Bedacht arrangierten, schütteln Normalbürger heute aus dem Handgelenk und stellen es im Netz zur Schau. Das Selfie soll der Selbstinszenierung dienen, gerät aber oft zur Peinlichkeit. Einmal verbreitet, ist es kaum mehr aus dem Internet zu löschen. Ironischerweise wird es in einer Zeit hip, in der Philosophen den Menschen erklären, das Ich sei eine Illusion. Vielleicht möchten sich einige gerade deshalb ständig vergewissern, dass ihres doch existiert.

  • 21:05 Uhr

    Schwetzinger Festspiele 2016

    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Violine und Orchester, op. 61

    Igor Strawinsky
    ‚Pulcinella‘. Suite aus der Musik zum gleichnamigen Ballett

    Charles Ives
    Sinfonie Nr. 3 ‘ The Camp Meeting’

    Carolin Widmann, Violine
    Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
    Leitung: Ruben Gazarian

    Aufnahme vom 5.5.16 aus dem Schwetzinger Schloss

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Seine Akustik ist gefürchtet, seine Nähe zum Publikum geschätzt: Das Rokokotheater von Schloss Schwetzingen war auch in diesem Jahr Austragungsort hochkarätiger Konzerte im Rahmen der Schwetzinger Festspiele. Die Geigerin Carolin Widmann machte sich die intime Atmosphäre des schmucken Theaters zunutze und lotete in Beethovens ‚Violinkonzert‘ die klanglichen Extreme aus. An ihrer Seite spielte das Württembergische Kammerorchester Heilbronn unter seinem langjährigen künstlerischen Leiter Ruben Gazarian. Er bettete die ‚dritte Sinfonie‘ von Charles Ives mit ihren Hymnen und Chorälen in die neobarocke Klangwelt von Igor Strawinskys ‚Pulcinella-Suite‘ ein.

  • 23:30 Uhr

    Wenn der Sport Türen in die deutsche Gesellschaft öffnet

    Das Gespräch führt Jessica Sturmberg.