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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 25.10.2014

  • 00:05 Uhr

    Der letzte Detektiv: Drachentöter
    Von Michael Koser
    Regie: Werner Klein
    Musik: Frank Duval
    Mit: Bodo Primus, Peer Augustinski, Karl Lieffen, Karin Anselm, Irina Wanka, Jochen Striebeck, Helmut Stange u.a.
    Produktion: BR 1998
    Länge: 50'10

    Babylon, Vereinigte Staaten von Europa, Oktober 2014. Detektiv Jonas erhält von der Modepublizistin Carmela Canapé den Auftrag, ihre verschwundene Mutter Vivian Eastwood zu suchen. Als einzige Modeschöpferin Babylons ist sie eine der letzten Bastionen menschlicher Kreativität in einem durchdigitalisierten Kulturbetrieb. Menschen gibt es nur noch beim Radio - und eben in der Haute Couture. Der Staat fördert Menschenwerk durch Steuerbefreiung, wovon auch der Modekönig Artur Artus profitiert. Er hat sich draußen in der Wildnis die mittelalterliche Biosphäre ‚Avalon‘ eingerichtet. Es heißt, dass dort unheimliche Dinge vorgehen und Menschen verschwinden. Auch Vivian Eastwood?

    Michael Koser, 1938 in Berlin geboren, Autor von über 150 Hörspielen, darunter die Krimireihen "Professor van Dusen" (RIAS/DLR Berlin 1978-99) und "Cocktail für zwei" (DLR Berlin 1998/99).

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Live im Studio: Günther Janssen

    04:05 Uhr   Spielraum

    Soul City
    Von Jan Tengeler

  • 05:05 Uhr

    Elmore James - der Meistergleiter
    Live im Studio: Michael Frank

    Es dürfte kaum Bluesfans geben, die beim Namen Elmore James nicht sofort den wohlklingend scheppernden Slide-Gitarrenriff von ‚Dust my Broom‘ im Ohr haben. Generationen von nachwachsenden Blues- und Rockgitarristinnen und -gitarristen fühlten sich zur Nachahmung und Anverwandlung inspiriert. Und Elmore James hatte noch eine Menge mehr zu bieten - viele Songs schrieb er selbst, die Rhythmen und Arrangements, mit denen er sie präsentierte, waren vielfältig, und er konnte einfach herzergreifend singen. Zu seinen Bewunderern gehören u.a. Brian Jones von den Rolling Stones, Jimi Hendrix, Eric Clapton und Fleetwood Mac mit Jeremy Spencer an der Slide-Gitarre. Spencer & Co. hatten noch die Ehre, mit Elmore James’ Saxofonist J.T. Brown Aufnahmen zu machen. Diese Ausgabe des ‚Early Morning Blues‘ präsentiert die Stilvielfalt von Elmore James’ Musik und die eine oder andere musikalische Verbeugung seiner Nachfahren.

  • 06:05 Uhr

    Dirk Birgel, Dresdner Neueste Nachrichten:
    Die Täter/Opfer-Koalition - Thüringer Farbenspiele nach der Landtagswahl

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Christine Heuer

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der französische Filmpionier Abel Gance geboren

  • 09:10 Uhr

    "Was wollt ihr denn alle hier?" - Die Babyboomer werden 50
    Am Mikrofon: Bettina Schmieding

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Weltenbummler und Autor Achill Moser

    „Leidenschaft fragt nicht nach Sinn und Zweck.“ Diesem Leitspruch folgt Achill Moser schon seit Jahrzehnten. Als Schüler jobbte er, um sich Geld für seine erste Expedition zu verdienen: für einen Flug nach Afrika. Dort wanderte Moser mit Karawanenführern durch die Sahara und lernte sein Handwerk: die Sternennavigation, Wassersuche in der Wüste, die Kunst des Kamelritts. Seitdem hat der Hamburger Weltenbummler, Jahrgang 1954, auf über 30 Expeditionen gut zwei Dutzend Wüsten erkundet und dabei alte Pilgerpfade, versunkene Städte und Saurierfriedhöfe entdeckt. Er lebte zudem bei nomadisierenden Völkern und ersegelte sich berühmte Segelrouten. Aber auch sein Heimatland interessiert den studierten Wirtschaftswissenschaftler und Anthropologen: Mit seinem Sohn Aaron wandelte er zum Beispiel auf den Spuren von Heinrich Heines ‚Harzreise‘. Über all diese Erlebnisse berichtet Achill Moser sowohl in zahlreichen Büchern und Bildbänden als auch in Artikeln und Fotos für namhafte Magazine wie Merian und Geo.

  • 11:05 Uhr

    Wo Europa und Afrika eins sind: Die spanische Exklave Melilla
    Mit Beiträgen von Hans-Günter Kellner
    Am Mikrofon: Norbert Weber

    "Hunderte von Afrikanern stürmen die Grenzzäune" - mit solchen Meldungen gelangt Melilla, die spanische Stadt an der Nordküste Afrikas, immer wieder in die internationalen Medien. Der doppelte Grenzzaun prägt diese Stadt tatsächlich. Aber weder NATO-Stacheldraht, Nachtsichtgeräte, Bewegungsmelder noch Polizisten aus Marokko und Spanien können die afrikanischen Armutsflüchtlinge davon abhalten, es immer wieder zu versuchen und die Grenze zu überwinden. Melilla ist allerdings weit mehr. Schon um 1100 vor Christus von den Phöniziern gegründet, war die Stadt seit dem Zehnten Jahrhundert ein Außenposten der arabischen Kalifate und Königreiche, die sich damals noch auf der Iberischen Halbinsel befanden. Heute ist Melilla ein Schmelztiegel der Kulturen. Christen, Muslime und Juden leben hier zwar nicht ohne Konflikte, aber doch meist friedlich miteinander. Der rege Warenaustausch im kleinen Grenzverkehr bringt auch für das Nachbarland wirtschaftliche Vorteile. Die rund 80.000 Einwohner Melillas betrachten die Gebietsansprüche Marokkos deshalb gelassen. Solche Vorstöße werten sie eher als rhetorische Übungen denn als echte Drohungen. 'Gesichter Europas' zeigt das ganze Melilla, den Zaun, aber auch das Leben in einer Stadt, in der Europa und Afrika ineinander verschmelzen.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

    Annette Riedel, Deutschlandradio:
    Schlechtes Klima und nationale Egoismen - der Brüsseler EU-Gipfel

    Dirk Birgel, Dresdner Neueste Nachrichten:
    Die Täter/Opfer-Koalition - Thüringer Farbenspiele nach der Landtagswahl

    Christiane Florin, Die Zeit:
    Eine unbemerkte Revolution - Die Familiensynode des Vatikan

    Rolf Clement, Deutschlandfunk:
    Ein bisschen Transparenz - Das BVG-Urteil zur Offenlegung von Rüstungsexporten

    Am Mikrofon: Marcus Heumann

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Israel in Sorge:
    Europa nimmt Kurs auf staatliche Anerkennung Palästinas

    Schicksalswahl in Tunesien:
    Der ungewisse Weg von der Revolution in die Demokratie

    Stichwahl in Brasilien:
    Die politische Schlammschlacht der Spitzenkandidaten

    Angst vor dem Großen Bruder:
    Touristen aus China überrollen Taiwan

    Am Mikrofon: Birgit Morgenrath

  • 14:05 Uhr

    Das Forum für lebenslanges Lernen
    Dschihad und IS im Klassenzimmer - Wie geht Schule mit Islamismus um?
    PISAplus fragt: Wie wird Islamismus in Schulen und im Unterricht behandelt? Wie kommen Schüler dazu, sich für radikale Strömungen zu begeistern und wie können Lehrer und Mitschüler das erkennen? Welche Kompetenzen und Unterstützung brauchen sie, welche Fortbildungen? Und wie sieht eine gute Präventionsarbeit aus?

    Gesprächsgäste sind:
    Götz Nordbruch, Islamwissenschaftler und Mitbegründer des Vereins "ufuq.de", der Lehrerfortbildungen und Jugendworkshops zu den Themen Islam, Islamismus und Demokratie anbietet
    André Taubert, Beratungsnetzwerk "kitab", das Eltern, Angehörige und Betroffene in der Auseinandersetzung mit Islamismus unterstützt
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Als Beitrag dazu ist geplant:
    IS in den Medien
    O-Ton Collage aus Meldungen und Schlagzeilen

    "IS ist in aller Munde"
    Wie Schüler und Lehrer an der Berliner Carl-von-Ossietzky Schule mit Islamismus umgehen?

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    pisaplus@deutschlandfunk.de

    Die Nachrichten und das Internet sind voll mit Meldungen über die Terrormiliz IS und ihre Gräueltaten. Längst hat dieses Thema aber auch die Schulhöfe und Klassenzimmer hierzulande erreicht: Denn Schüler erleben, wie sich schon Gleichalterige radikalisieren und im schlimmsten Fall sogar den Kämpfern der islamistischen Milizen im Irak und Syrien anschließen. Einige machen auch selbst Erfahrungen mit Anwerbeversuchen in sozialen Netzwerken oder in persönlichen Gesprächen. Lehrkräfte fühlen sich von dieser Entwicklung teilweise überrollt, weil sie nicht wissen, wie sie mit dem Thema "Islamismus" umgehen sollen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    Zum Erfolg tingeln. Das Debütalbum von Bear’s Den
    Metal-Bands oder HipHop-Künstler können nicht tingeln - das passt einfach nicht zu deren Tourverhalten. Folkbands dagegen können das sehr wohl - und genau das haben Bear’s Den aus London beständig getan. Auf ihren Tingeltouren haben sie Bands wie Mumford & Sons oder Arcade Fire kennen gelernt, mit ihnen zusammen gespielt - und jetzt ihr eigenes Debütalbum "Islands" veröffentlicht.

    Chronist des New Yorker Underground. Der Journalist Victor Bockris
    Am 27. Oktober 2013 ist Lou Reed gestorben. Und zum ersten Todestag des grandiosen Musikers erscheint eine Neuauflage der autorisierten Lou-Reed-Biografie "Transformer". Geschrieben hat das Buch der New Yorker Journalist Victor Bockris, der als Chronist der Undergroundszene seiner Heimatstadt gilt und unter anderem Bücher über The Velvet Underground, Blondie und Patti Smith geschrieben hat.

    Der Nacht-Surfer. Das neue Album von Chuck Prophet
    51 Jahre ist er mittlerweile alt, der ehemalige Sänger der Punkband Green On Red, Chuck Prophet. 1992 begann er seine Solokarriere - aber der wirklich große Erfolg blieb für den Mann aus Kalifornien bisher aus. Vielleicht sitzt seine Musik zu sehr zwischen den Stühlen, ist zu eingängig, um die Punk-Klientel zu bedienen und zu sperrig, um im Mainstream anzukommen. "Night Surfer" ist sein 13. Soloalbum.

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Die Renaissance der Tiergeschichte
    Ein Feature von Karin Hahn

    Friedbert Stohner: Ich bin hier bloß der Hamster
    (Carl Hanser Verlag)

    Edward van de Vendel: Ein Winter mit Sam
    Aus dem Niederländischen von Rolf Erdorf
    (Carlsen Verlag)

    Erin Hunter: Surviver Dogs, Ein verborgener Feind
    Aus dem Englischen von Elsbeth Ranke
    (Beltz & Gelberg Verlag)

    Christopher Ross: Alaska Wilderness - Die Wölfe vom Rock Creek
    (Ueberreuter Verlag)

    Hannele Houvi: Die Federkette
    Aus dem Finnischen von Anu Stohner
    (Carl Hanser Verlag)

    Philippa Pearce: Der kleine Herr im schwarzen Samt
    Aus dem Englischen von Sigrid Ruschmeier
    (Aladin Verlag)

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Stadtgespräch
    Elektrotechniker diskutieren über Smart Cities

    Perfektes Timing
    Gutes Licht und verlässlicher Funk für die intelligente Stadt

    Smartes Landleben
    Warum in dünnbesiedelten Gebieten digitale Infrastruktur wichtig ist

    Aktuell:
    Public-Key-Pinning
    Browser-Notbehelf gegen korrupte Sicherheitsinfrastruktur

    Das Digitale Logbuch
    Verflixtes F-Wort

    Info-Update

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Nachrichten-Leithammel im Internet
    Spiegel-Online wird 20

    Rollentausch
    In der Ukraine werden Journalisten zu Politikern

    Aufbruch in eine neue Medienwelt?
    Eindrücke von den Medientagen München
    Gespräch mit Andreas Stopp

    Protestwelle gegen Drehverbot für die 'Heute Show'
    Wieviel Satire verträgt die politische Bühne?

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Auseinandersetzung zwischen Google und Verlegern hält an: Axel Springer geht eigene Wege
    Einigung zwischen Amazon und Bonnier: Im Streit über Rabatte für E-Books wurden Regelungen gefunden
    Traditionsblatt versucht Imagewandel - Die französische Wochenzeitung "Nouvelle Observateur" erfindet sich neu

    Am Mikrofon: Bettina Köster

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    "Shell Shock" - Die Weltpremiere von Nicholas Lens' und Nick Caves choreographiertem Musiktheater an der Monnaie in Brüssel

    Freispruch oder Tod - Jan Bosse inszeniert "Dantons Tod" an der Wiener Burg

    Was lange währt? - In Paris wird das Picasso-Museum wiedereröffnet

    Die Sozialfotografie von Sebastiao Salgado als Film - Wim Wenders "Das Salz der Erde" im Kino

    "Ein Traum von Rom" - Eine kulturhistorische Ausstellung des Landesmuseums Württemberg in Stuttgart

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Wächterinnen der Revolution - Tunesiens Frauen und das Erbe der "Arabellion"

  • 20:05 Uhr

    Gäste sind die Schriftsteller Reiner Stach und Rüdiger Safranski sowie die Literaturkritikerin Verena Auffermann
    Lesung: Reiner Stach "Kafka: Die frühen Jahre"
    Am Mikrofon: Denis Scheck

    Als ehemaliger Marathonläufer ist Reiner Stach auch als Kafka-Biograf auf die Langstrecke abonniert: Mit 'Kafka. Die frühen Jahre' legt er in diesem Herbst den Abschluss seiner dreibändigen monumentalen Lebensbeschreibung Franz Kafkas vor. Stach versucht darin, gegen die Stereotype von Kafka dem Asketen, Kafka dem 'Alien', der weltfremd, neurotisch, introvertiert, krank depressive Texte schreibt, dem krummbuckelig über Akten schwitzenden Versicherungsjuristen ein Gegenbild des Doktors aus Prag zu zeichnen. Das gelingt ihm bravourös: Wir lernen den Komiker Kafka, den Frauenhelden Kafka genau so wie den begeisterten Schundleser Kafka kennen, lesen Kafkas erste Postkarte, sitzen an Kafkas Schreibtisch und fallen mit Kafka auf einen Aprilscherz herein. Warum interessieren wir uns eigentlich so brennend für das Leben Franz Kafkas? Weil wir in seinem Leben Antworten auf Fragen suchen, die uns seine Texte aufgeben. Den biografischen Kurzschluss nicht herzustellen, ja im Gegenteil den Autor Franz Kafka durch den extremen Zoom eben nicht immer vertrauter, sondern mitunter immer fremder erscheinen zu lassen, vor dieser Fremdheit Kafkas nicht zurückzuschrecken, sie unbeschönigt darzustellen: Auch das leistet Reiner Stach.
    Im Literarischen Colloquium Berlin wird Reiner Stach aus 'Kafka. Die frühen Jahre' lesen und mit der Literaturkritikerin Verena Auffermann und dem Biografen Rüdiger Safranski über Franz Kafka und die Kunst der Lebensbeschreibung diskutieren.

  • 22:05 Uhr

    "Meine Musik ist Dienst"
    Herbert Collum (1914-1982): Komponist, Organist, Dirigent
    Von Georg Beck

    Sein Orgelspiel hochvirtuos, aus tiefen Quellen belebt. So hören wir sie heute - die Einspielungen an der Orgel der Dresdner Kreuzkirche, die sein Hausinstrument war, und an den Silbermann-Orgeln der Region. Herbert Collum, Jahrgang 1914, aufgewachsen im künstlerischen Interim der Weimarer Republik. Studium bei Günther Ramin, Karl Straube und Kurt Thomas in Leipzig sowie bei Johann Nepumuk David, dem Kompositionslehrer. Lebenslang hing sein Herz an Dresden, am Dresdner Musikleben, das er als Kreuzorganist über fast ein halbes Jahrhundert mitgeprägt hat. Federführend dabei die Idee von Musik als Kirchenmusik im real existierenden Sozialismus - eine Gratwanderung. Im Zentrum eine Künstlernatur, die abwägend, zweifelnd auf der Suche bleibt. Zugleich begabt mit starken schöpferischen Anteilen. Inspiriert von Bach und Reger hat der Komponist Herbert Collum ein ansehnliches Werk akkumuliert. 11000 Manuskriptseiten umfasst der Nachlass. Verrät er, jenseits des bloß Epigonalen, einen eigenen Ton?

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Ein Zauberer auf dem Sender
    Die Lange Nacht des Rundfunkpioniers Hans Flesch
    Von Armin H. Flesch und Wolfgang Hagen
    Regie: Rita Höhne
    (Wdh. v. 22./23.10.2004)

    Als 1923/24 in Deutschland die ersten Programmgesellschaften gegründet wurden, herrschte zunächst oft Langeweile im Äther: morgens Gymnastik und kirchliche Feiern, mittags Kochrezepte und Zeitsignale, abends ein Konzert oder ein 'belehrender Vortrag' und zum Schluss das Deutschlandlied. Am 1. April 1924 geht auch Frankfurt am Main auf Sendung. Programmchef wird ein frisch promovierter Mediziner namens Hans Flesch. Von allen deutschen Rundfunkleitern hat er als Erster eine klare Vorstellung von den Möglichkeiten des neuartigen Massenmediums. Bert Brecht, Kurt Weill, Walter Ruttmann, Ernst Krenek, Walter Benjamin, Paul Hindemith - lang ist die Liste derer, die er zur Mitarbeit im Funk gewinnt. Ab 1929 Intendant der 'Berliner Funkstunde', wird Hans Flesch für die nationale Rechte die Galionsfigur des "System-Rundfunks". Schon 1932, unter Reichskanzler von Papen, werden die in der Reichsrundfunk-GmbH zusammengeschlossenen Rundfunkgesellschaften aufgelöst. Flesch wird aus dem Amt entlassen: Ein zentralistischer Staatsrundfunk entsteht! Die 'Lange Nacht' nimmt den 90. Jahrestag der Ausstrahlung von Fleschs Hörspiel 'Zauberei auf dem Sender' zum Anlass, den Lebensweg des Rundfunkpioniers Hans Flesch nachzuzeichnen.