Am Mikrofon: Die Musikerin Isabelle van Keulen
Ja, sie ist eine gefeierte Geigerin. Sie ist aber auch eine Bratschistin aus Leidenschaft. Deshalb wird Isabelle van Keulen am liebsten als Musikerin angesprochen. Eine Musikerin, die sich seit mittlerweile über drei Jahrzehnten immer wieder neu erfindet. Geboren 1966 in Mijdrecht, einem kleinen Ort in der Nähe von Utrecht, kam sie schon früh mit dem Tango in Berührung, ihre Mutter hörte begeistert Piazzolla. Inzwischen hat Isabelle van Keulen ein eigenes, herausragendes Tango-Ensemble. Am Anfang aber stand die klassische Ausbildung, zuerst in Amsterdam, dann in Salzburg, bei Sándor Végh.
Gidon Kremer und Heinrich Schiff haben sie inspiriert, und vielseitig wie diese Künstler hat auch sie ihre Karriere gestaltet: als Solistin wie Kammermusikerin mit Geige und Bratsche und einem Repertoire von Bach bis heute, als Gründerin eines Kammermusikfestivals in Delft, als Leiterin des Norwegischen Kammerorchesters und seit 2012 auch als Professorin für Violine, Viola und Kammermusik in Luzern. Immer gilt’s der Musik, nie dem bloßen Schönklang: Rauheit, Melancholie, Bitterkeit, Süße - Musik ist wie das Leben, und das zeigt Isabelle van Keulen auch mit ihrer persönlichen Musikauswahl für 'Klassik-Pop-et cetera'.