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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.06.2015

  • 00:05 Uhr

    "Sterben ist Erwachen"
    Eine Lange Nacht über Krieg und Traumata
    Von Michael Farin und Rainer Burchardt
    Einleitende Gesprächsrunde zum Hörspiel "Wintersoldat" mit Michael Farin, Carolin Emcke, Hannes Heer und Peter Schneider
    Moderation: Rainer Burchardt

    Anschließend:
    Wintersoldat
    Ein Hörspiel von Michael Farin
    nach Dokumenten des "Vietnam Veterans Against The War" und Auszügen aus dem Dokumentarfilm "Winter Soldier"
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014
    Länge: 87´50
    Ursendung
    Regie: Michael Farin
    Ton: Bernd Friebel
    Mit Jens Harzer, Michael Rotschopf, Ulrich Noethen, Joachim Witt, Rolf-Peter Kahl und Barbara Becker

    "Krieg hat mich schon immer interessiert. Wie und aufgrund welchen Gefühls bringt ein Soldat den anderen um?" Krieg und Frieden - kein Thema hat Lew Tolstoi nachhaltiger beschäftigt. Wie aktuell sein Werk ist, das sich - 150 Jahre alt - immer wieder mit der Extremsituation des Krieges auseinandersetzt, belegt auf beklemmende Art ein Blick auf die Krisenherde der Gegenwart. Vermeintlich zufällige Auslöser entwickeln eine verheerende Eigendynamik. Flüchtlingsströme überfordern die an Leib und Seele verwundeten Menschen wie auch ihre Zufluchtsstaaten. Hektische Diplomatie und ökonomische Sanktionen bestimmen den nervösen politischen Alltag. Darüber diskutieren wir in der ersten Stunde der 'Langen Nacht'. Im Anschluss senden wir das Hörspiel 'Wintersoldat' von Michael Farin. Es dokumentiert eine Begegnung von über 100 Veteranen und Zivilisten, unter ihnen der spätere Außenminister der USA, John Kerry, aus dem Jahre 1971. Organisiert von den Vietnam Veterans Against the War markierte dieses Forum einen Wendepunkt der amerikanischen Antikriegsbewegung. Die Teilnehmer berichten von ihren Kriegsverbrechen, aber auch von den erlittenen Traumata. Inzwischen haben die Schauplätze des Grauens gewechselt. Eine 'Lange Nacht' wider den Wahnsinn des Krieges, getragen von Tolstois Hoffnung auf ein Aufbegehren gegen sinnloses Töten und getötet werden: "Sterben ist Erwachen".

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Klavier-Festival Ruhr 2013

    Richard Wagner
    Ankunft bei den schwarzen Schwänen
    Isoldes Liebestod aus ‚Tristan und Isolde‘ in der Bearbeitung für Klavier
    Walkürenritt aus ‚Die Walküre‘ in der Bearbeitung für Klavier

    Joseph Moog, Klavier

    Aufnahme vom 13.05.13 im Martinsstift, Moers im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Neue Produktionen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Jörg Widmann
    Choralquartett
    Minguet Quartett

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    'Christ, unser Herr, zum Jordan kam'. Choralbearbeitung für Orgel, d-Moll, BuxWV 180
    Bernard Foccroulle, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Christ unser Herr zum Jordan kam'. Kantate zum Fest Johannes des Täufers für Soli, Chor und Orchester, BWV 7
    Alex Potter, Countertenor
    Julius Pfeifer, Tenor
    Dominik Wörner, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Johannes Schelle
    'Lobe den Herrn, meine Seele'. Geistliches Konzert
    Chor und Orchester King's Consort
    Leitung: Robert King

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Hymne'. Für Alt, Chor und Orchester, op. 96
    Monica Groop, Alt
    Kammerchor Stuttgart
    Deutsche Kammerphilharmonie Bremen
    Leitung: Frieder Bernius

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Einschüchterung und Beschränkung künstlerischer Freiheiten - Die jüngeren Entwicklungen in der russischen Theater- und Kulturszene

    Verlorene Toleranz - Der Islam, das Christentum und die Moderne
    Zum Beginn des Ramadan ein Interview mit dem Islamwissenschaftler Thomas Bauer

    Besuch der alten Dame - Elizabeth II. auf Staatsbesuch in Deutschland
    Ein Interview mit dem Queen-Biografen Thomas Kielinger

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Einmal Euro und zurück - Der drohende Grexit und die Folgen
    Ein Interview mit dem Wirtschaftswissenschaftler Hanno Beck

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Robert Schopflocher

    Am Mikrofon: Birgid Becker

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Zum Bilde Gottes schuf er ihn… - Ernst Barlachs Bilder vom Menschen
    Von Pfarrerin Angelika Obert
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 75 Jahren: Der Dramatiker und Lyriker Walter Hasenclever nimmt sich das Leben

  • 09:30 Uhr

    Querfeldein denken mit Lucius Burckhardt (2/3)
    Wer war Lucius Burckhardt?
    Von Markus Ritter und Martin Schmitz
    (Teil 3 am 28.6.15)

    Lucius Burckhardt, geboren 1925 in Davos, eröffnete vielen Studentinnen und Studenten - nicht nur aus den entwerfenden Fächern - neue Perspektiven: "Wer plant die Planung?", "Warum ist Landschaft schön?", "Design ist unsichtbar", "Durch Pflege zerstört" oder "Der kleinstmögliche Eingriff", diese Burckhardtschen Fragen und Formeln sind aktueller denn je. Wer war Lucius Burkhardt, der seine Rolle zwischen den klassischen Disziplinen suchte: der Querfeldeindenker, Erfinder der Spaziergangswissenschaft, schweizer Nationalökonom und Soziologe? Aufgewachsen ist er in bürgerlichen Verhältnissen in Davos als fünftes Kind einer Ärztefamilie, Studium in Basel. Nach akademischen Stationen in Dortmund und Ulm war er Gastdozent für Soziologie in der Architekturabteilung der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Gleichzeitig arbeitete er als Chefredakteur der schweizer Zeitschrift Werk, war Erster Vorsitzender des Deutschen Werkbundes, lehrte als Professor für Sozioökonomie urbaner Systeme an der Gesamthochschule/Universität in Kassel. Als Gründungsdekan der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar war 1992 -1994 tätig. Kreativität, Glaube an Utopie und politische Meinungsäußerung im Kontext städtebaulicher Fragen prägen sein Werk, das 1994 mit dem Hessischen Kulturpreis für herausragende Leistungen in den Bereichen der Wissenschaft, Ökologie und Ästhetik gewürdigt wurde. 2003 starb Lucius Burckhardt in Basel. Markus Ritter unternimmt eine Spurensuche in der Burkhardtschen Biografie.

    Markus Ritter, geboren 1954, ist Biologe und Co-Autor vom Basler Natur-Atlas. Er gründete 1986 gemeinsam mit Lucius Burckhardt die „Grüne Alternative Basel“ und gab mit ihm gemeinsam Seminare zu den Themen Landschaft, Natur und Umweltfragen.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Marien in Eutin
    Predigt: Pfarrer Bernd Wichert
    Katholischer Gottesdienst

  • 11:05 Uhr

    Bruno Kasdorf, Generalleutnant, Inspekteur des Heeres

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Orte der Stille
    Eine Reise nach innen zu Klöstern, Almen und auf Inseln

    Max und Moritz, diese beiden…
    Wilhelm Buschs Geburtsort Wiedensahl

    Legendäre Handelsstraßen
    Auf der "Old Birma Road" von Myanmar in die chinesische Provinz Yunnan

    Salzige Insel im Atlantik
    Noirmoutier vor der Küste der Vendée

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Biophysiker Karsten König im Gespräch mit Michael Langer

    Dr. Karsten König, 1960 in Dessau geboren, ist Professor für Biophotonik und Lasertechnologie an der Universität des Saarlandes. Er entwickelte einen Laser, mit dem Hautveränderungen ohne Biopsie diagnostiziert werden können. Seine Erfindung wird auch in der Weltraumforschung angewandt. Für seine Forschungen wurde er als 'Man of the Year' mit dem IAIR Award 2014 ausgezeichnet. Nicht minder interessant ist seine Laufbahn als reiselustiger Abenteurer und Bergsteiger. König zählt zu den Pionieren der UdF-Bewegung: 'Unerkannt durchs Freundesland'. So wurden seinerzeit illegale Reisen von DDR-Bürgern mittels eines Transitvisums in und durch die Sowjetunion genannt. Auf diesem Weg gelang es ihm sogar, bis in den Himalaya vorzudringen und zusammen mit einem Freund den Achttausender Shisha Pangma zu besteigen.

  • 15:05 Uhr

    Die Wundertüte vom Rio de la Plata - der argentinische Musiker Axel Krygier
    Von Christiane Rebmann

    Der argentinische Musiker Axel Krygier hat polnisch-jüdische und Frankoschweizer Ahnen. Er hat jahrelang in Europa gelebt und gearbeitet, mit diversen Bands gespielt. Und er hat viel Musik für Ballett, Theater sowie Film geschrieben. Kein Wunder, dass seine Alben sehr vielseitig klingen. Er kennt sich mit Dubstep und Rockabilly aus, hat seinen Spaß mit Spaghetti-Western und Balkanklängen und spielt immer wieder mit Elementen, die auf seine Soundtrackarbeit hinweisen. Sein fünftes Soloalbum 'Hombre de Piedra' klingt stellenweise wie ein Hörspiel mit viel Musik. Das Thema: das Leben unserer Vorfahren. Der Hombre de Piedra, der Steinzeitmensch, der durch die Geschichte der Menschheit stapft - dieses Motiv zieht sich wie ein roter Faden durch die neuen Songs. Angeregt wurde der Musiker aus Buenos Aires durch Werner Herzogs Meisterwerk 'Die Höhle der vergessenen Träume' von 2010, einen Dokumentarfilm über die Malereien in den Höhlen von Lascaux. 'Mich hat aber auch der Begriff 'Wildes Denken' inspiriert, den der französische Philosoph und Soziologe Claude Levi-Strauss prägte", sagt Axel Krygier.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Thomas Mann: Die große Originalton-Edition
    (Der Hörverlag)
    Ein Beitrag von Wolfgang Schneider
    Am Mikrofon: Hajo Steinert

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Ein Storch geht online
    High-Tech für eine neue Tierforschung
    Von Lennart Pyritz

    Flughunde, Marder, Störche, Haie - millionenfach schwimmen, fliegen und wandern sie jeden Tag durch Meer, Luft, Berge und Savannen. Nun macht es immer leistungsfähigere Elektronik erstmals möglich, hautnah dabei zu sein. Mini-Computer und Sender werden in kleine Rucksäcke verpackt und den Tieren umgeschnallt. Wer sie in ihrer natürlichen Umgebung beobachtet, erfährt viel über die Art, doch die Erwartungen gehen weiter: feinfühlige Ziegen oder Wale sollen selbst zu Sensoren werden für den Zustand der Natur. Derzeit entsteht ein feinmaschiges, weltumspannendes Netz, das nur darauf wartet, ausgelesen zu werden.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Hacker, Cyberwars und die Kulturen des Datenschutzes im Ost-West-Vergleich - Bundestags-Vizepräsidentin Petra Pau, Die Linke, im Gespräch mit Stephan Detjen

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Nachgesang des Begehrens - Kent Nagano und Andrea Breth deuten Béla Bartóks "Herzog Blaubarts Burg" und Robert Schumanns "Geistervariationen" bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien

    Edgar Selge ist "Peer Gynt" - Christopher Rüping inszeniert Ibsens Selbstfindungsstück am Schauspiel Stuttgart

    "Das fehlende Grau" - Nadine Heinzes neuer Spielfilm

    Einschüchterung und Beschränkung künstlerischer Freiheiten - Die jüngeren Entwicklungen in der russischen Theater- und Kulturszene

    Botschaften aus dem Gefängnis - Zu den wiederentdeckten Briefen der Kafka-Freundin Milena Jesenská aus den Jahren 1940 bis 1943

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Somaliland - Das Erfolgsmodell verliert an Glanz

  • 20:05 Uhr

    How to speak Fußball
    Den Ball kommentieren lernen
    Von Gerrit Booms und Rami Hamze
    Regie: Gerrit Booms
    Produktion: WDR 2014

    Die Fußball-WM war das mediale Großereignis des Jahres 2014. Darüber zu berichten, während Millionen von Experten daheim zuschauen, ist kein leichter Job für den Kommentator. Ein Fußballfan hat den Selbstversuch gemacht: Rami Hamze drängte sich neben die Großen des Fußballgeschäfts, um ihnen ihre Geheimnisse zu entlocken. An der Seite von Steffen Simon, Béla Réthy und Marcel Reif wollte er lernen, wer wann wie über Fußball spricht - und vor allem: warum! Dabei ging es nicht nur um die richtige Wahl des Stils beim Kommentieren, sondern auch um die absoluten No-Gos am Mikrofon. Und - wie unparteiisch muss ein Fußballkommentator eigentlich sein? Rami Hamze traf auf Mediencoaches und Trainer, Charaktertypen und Sprachregelungen, Klischees und Ländervergleiche, wahre Helden und Kommerzialisierung. Und war sich für keine Erfahrung zu schade, um sein Ziel zu erreichen: den Ball kommentieren zu lernen.

  • 21:05 Uhr

    Extra mit Deutschlandfunk in der Kölner Philharmonie

    Béla Bartók
    'Kossuth'. Sinfonische Dichtung für Orchester, Sz 21

    Dmitrij Schostakowitsch
    Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur, op. 107

    Igor Strawinsky
    Le sacre du printemps
    Bilder aus dem heidnischen Russland in zwei Teilen

    Gautier Capuçon, Violoncello
    hr-Sinfonieorchester
    Leitung: Andrés Orozco-Estrada

    Aufnahme vom 10.6.15 aus der Kölner Philharmonie.

    Ein Kolumbianer folgt dem Esten: Andrés Orozco-Estrada heißt der neue Chefdirigent des hr-Sinfonieorchesters aus Frankfurt, er tritt seit dieser Spielzeit in die Fußstapfen von Paavo Järvi. In der Kölner Philharmonie stellt sich der 37-jährige Orozco-Estrada am 10. Juni vor mit Musik von Béla Bartók, Dmitrij Schostakowitsch und Igor Strawinsky. Solist des Abends ist Gautier Capuçon. Der Franzose, bekannt vor allem als Kammermusikpartner seines Bruders, des Geigers Renaud Capuçon, und der Pianisten Nicholas Angelich und Martha Argerich, spielt das 1959 entstandene erste Cellokonzert von Schostakowitsch.