• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 10.03.2019

  • 00:05 Uhr

    Seht, was aus uns geworden ist!
    Eine Lange Nacht über die Zukunft der Volksparteien
    Es diskutieren: Marieluise Beck, Günter Bannas, Günther Beckstein, Rudolf Dressler, Albrecht von Lucke, Sergej Lochthofen
    Moderation: Birgit Wentzien
    Regie: Monika Künzel

    Oskar Lafontaine schmeißt hin im März 1999 als Bundesfinanzminister und als Parteichef der SPD. Lafontaine hatte seine Partei begeistert wie kaum ein anderer und dann verletzt wie kein Zweiter. Seine Geschichte ist das extreme Beispiel für Aufstieg und Fall eines SPD-Vorsitzenden. Neun Vorsitzende hat die SPD in knapp drei Jahrzehnten verschlissen, mehr als jede andere Partei. Fast alle erlebten eine politische Achterbahnfahrt mit Jubel zu Beginn, keimenden Zweifeln und tiefen Abstürzen danach. Mancher startete als Messias, wie zuletzt Martin Schulz. Viele scheiterten auch aufgrund vollkommen überzogener Erwartungen. Die Koordinaten des deutschen Parteiensystems insgesamt verschieben sich. Die Volksparteien CDU/CSU und SPD, die bei der Bundestagswahl 2017 zusammen noch rund 53 Prozent aller Zweitstimmen auf sich vereinen, konnten bei den Landtagswahlen im Herbst 2018 gemeinsam nicht einmal mehr als die Hälfte aller Wählerinnen und Wähler für sich gewinnen. Seit Jahren schmelzen in fast allen Ländern Europas die traditionellen Lager zugunsten rechter Randparteien und neuer Gruppierungen zusammen. Die bundesrepublikanische Parteienlandschaft - so betrachtet - wird europäisch. Was bedeutet diese Fragmentierung für die Republik im 70. Jahr des Grundgesetzes? In welcher Verfassung sind die Parteien und was heißt das für das Land? Wohin geht die Reise zwei Jahrzehnte nach der Flucht Oskar Lafontaines?

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Mozartfest Würzburg 2018

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Ouvertüre zur Oper 'Don Giovanni', KV 527

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sinfonie Nr. 3 a-Moll, op. 56

    Irish Chamber Orchestra
    Leitung: Jörg Widmann

    Aufnahme vom 15.6.2018 aus der Würzburger Residenz

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Liszt
    Harmonies poétiques et religieuses (Auszug)

    Michael Korstick, Klavier

  • 06:05 Uhr

    Selbstbewusster Apell: Die EU-Reformvorschläge von Emmanuel Macron

  • 06:10 Uhr

    Friedrich Christian Mohrheim
    'Ein feste Burg ist unser Gott'. Choralbearbeitung für Orgel
    Andrzej Mikolaj Szadejko, Orgel

    Franz Tunder
    'Ein feste Burg'. Kantate für 2 Soprane, Tenor, Baß, 2 Violinen, 3 Gamben, Violone und Orgel
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Johann Gottfried Walther
    Concerto für Orgel solo h-Moll, LV 133
    Kei Koito, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet'. Kantate für Sopran, Bass, Chor und Orchester, BWV 57
    Dorothea Röschmann, Sopran
    Thomas Quasthoff, Bassbariton
    RIAS Kammerchor, Berlin
    Berliner Barock Solisten
    Leitung: Rainer Kussmaul

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Scheitern des Chavismus - Ein Interview mit dem Aktivisten Jonas Holldack zur Lage in Venezuela

    "Warum Migration dazu gehört". Ein Interview mit dem Historiker Jan Plamper

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Du bist so schön! Aber ich… Wie ungerecht Spiegel sind
    Von Pfarrerin Mechthild Werner
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: In Lhasa beginnt der Aufstand der Tibeter gegen die chinesischen Besatzer

  • 09:30 Uhr

    Kuratoren, die neuen Sündenböcke?
    Von Jörg Heiser

    Kuratorinnen und Kuratoren haben einen schweren Stand. Die öffentliche Debatte über sogenannte Kuratorenkunst nimmt an Schärfe zu. Zu Recht oder zu Unrecht? fragt Jörg Heiser und: Was verraten diese Diskussionen über die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung? 2017 gewann der schwedische Film ‚The Square‘ die Goldene Palme in Cannes - eine Satire über den Direktor eines Museum für zeitgenössische Kunst. Im gleichen Jahr verloren, nach erbitterten Debatten, die Kuratorin Beatrix Ruf ihren Job als Direktorin am Stedeljik Museum Amsterdam ebenso wie Chris Dercon an der Volksbühne in Berlin.
    2018 ging es munter weiter mit den Demissionen: Okwui Enwezor musste beim Haus der Kunst in München gehen, Ralf Beil beim Kunstmuseum Wolfsburg. Und jedesmal entstand der Eindruck, dass die Gefeuerten oder Gegangenen all die Sünden der Institution auf sich zu nehmen hatten. Aber warum sind Kuratoren nicht nur Sündenbock kriselnder Kunstinstitutionen, sondern auch oft Gegenstand von Hass und Häme in der Öffentlichkeit? Was verrät das über die gegenwärtige gesellschaftliche Entwicklung? Jörg Heiser, Jahrgang 1968, ist Direktor des Instituts für Kunst im Kontext, Universität der Künste, Berlin.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Johannes Baptista in Forbach
    Predigt: Pfarrer Thomas Holler
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Katja Kipping, Ko-Vorsitzende Die Linke

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Live von der Internationalen Tourismus-Börse Berlin, Bühne in der Halle 4.1
    Grenzenlos Reisen

    Gesprächsgäste:
    Stephan Orth
    Gabriele Gerner
    Brigid Wefelnberg
    Peter Gitzen
    Christian Kuska 
    Matthias Kehle
    Philip Laubach
    Am Mikrofon: Daniela Wiesler und Andreas Stopp

    und Livemusik

    Die eine fährt im LKW von München bis nach Mumbai, die andere läuft unter extremen Bedingungen Ultramarathon durch Neuseeland. Zwei Frauen, die von Ihren gänzlich unterschiedlichen Herausforderungen berichten. Was man aber auch auf heimischen Bahnreisen an kuriosen Zwischenfällen und Begegnungen erleben kann, davon erzählt ein Zugbegleiter, der ebenfalls im ,Sonntagsspaziergang' zu Gast ist.
    Ob auf Straßen oder Schienen: Reisende überschreiten Grenzen, seien es die zwischen Staaten oder solche der persönlichen Leistungsfähigkeit. Grenzenlos mag manchmal der Gewinn aus einer Reise sein: Bereicherung durch Begegnung, Glück im Erleben besonderer Momente, Erfolg im Kampf gegen sich selbst.
    Zum ,Sonntagsspaziergang' live von der großen Bühne des Messegeländes auf der Internationalen Tourismus-Börse in Berlin (ITB), laden Daniela Wiesler und Andreas Stopp ein.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Künstlerin Michaela Melián im Gespräch mit Anna Seibt

    Ihre Karriere begann in den 1970ern als Mitherausgeberin der Zeitschrift ‚Mode und Verzweiflung‘. Dann tourte Michaela Melián mit ihrer Band F.S.K. durch die Welt - zwischen Punkrock und beginnender Neue Deutsche Welle. Heute arbeitet sie als Musikerin, Künstlerin und Professorin für zeitbezogene Medien. Klang ist ihr Metier: Michaela Melián, 1956 in München geboren, ist nicht nur bekannt für ihre Klanginstallationen, sondern auch eine vielfach ausgezeichnete Hörspiel-Produzentin. Besonders erfolgreich war ihr Hörspiel ‚Föhrenwal‘ aus dem Jahr 2005. Das Stück setzt sich mit der wechselhaften Geschichte des Zwangsarbeiterlagers und der späteren Siedlung Föhrenwald bei München auseinander. Ihre ebenfalls preisgekrönte und durchaus umstrittene Arbeit ‚Memory Loops‘ wurde als Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus konzipiert. Dafür entwickelte sie eine Collage aus 300 Tonspuren zu Orten des NS-Terrors in München und Umgebung. Das digitale Archiv, eine Landkarte auf der man die verschiedenen Audios abrufen kann, wurde 2012 mit dem Online Grimme Award ausgezeichnet. Melián bewegt sich mit ihren Arbeiten im weiten Feld von Bildender Kunst und Musik. Getrieben werde sie, wie sie selbst sagt, von der „Skepsis gegenüber dem autonomen künstlerischen Subjekt beziehungsweise der Selbstverwirklichung durch künstlerische Produktion”. Außerdem tritt sie noch immer als Bassistin und Sängerin mit ihrer Band F.S.K. auf - F.S.K. steht für ‚Freiwillige Selbstkontrolle‘ und ist nach dem Institut zur Alterszertifizierung von Filmen und Musik benannt. Neben ihrer Arbeit als Professorin für zeitbezogene Medien in Hamburg stehen auch 2019 neue Kunstprojekte an. Michaela Melián ist an der Ausstellung ‚Hyper! A journey into Art and Music‘ in Hamburg beteiligt. Außerdem konzipiert sie eine Klanginstallation für den ‚Kölner Kongress‘, der am 15. und 16. März 2019 im Deutschlandfunk in Köln stattfinden wird.

  • 15:05 Uhr

    Space-Rock aus der Schnaps-Kanone: die israelische Band Ouzo Bazooka
    Von Fabian Elsäßer

    Ein mit Anisschnaps gefüllter Raketenwerfer mag ein ungewöhnliches Sprachbild sein. Aber ungewöhnlich ist auch die Musik der so benannten Band aus Israel. Ouzo Bazooka hat sich schon bei ihrer Gründung im Jahr 2014 das Ziel gesetzt, die zahlreichen kulturellen Einflüsse ihrer Heimatstadt Tel Aviv zu verbinden. Die Musiker um Singer/Songwriter Uri Brauner Kinrot bedienen sich kurzerhand traditioneller Tonleitern des Nahen Ostens, setzen diese Elemente aber in einen weit entfernten Kontext: den Space Rock der 70er- und Psychedelic Rock der 60er-Jahre, jeweils nach britischem Vorbild. Auf drei Alben hat Ouzo Bazooka diesen Stilmix bisher vertieft, zuletzt auf dem im Januar 2019 erschienenen ‚Transporter‘. Dass Humor dabei durchaus erlaubt ist, zeigen auch Song­titel wie ‚Space Camel‘.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Julian Barnes: „Die einzige Geschichte“
    Aus dem Englischen von Gertraude Krueger
    (Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln)
    Ein Beitrag von Ursula März

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Mensch, Katze, Hund
    Über artverwandte Medizin
    Von Martina Keller

    Krebskranke Hunde bekommen Chemotherapie, für übergewichtige Katzen werden in der Adipositassprechstunde Diätpläne entworfen, ein Linearbeschleuniger bestrahlt ein lahmendes Pferd. Zu viel Aufwand für ein Tier? Im Gegenteil: Es wird Zeit, dass Tier- und Humanmedizin voneinander lernen. Die Bewegung heißt „One Health“, „Eine Gesundheit“, und nimmt langsam Fahrt auf.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Großer Auftritt für die Poesie in Frankfurt - Monika Rinck über Lage und Zukunft der deutschsprachigen Lyrik im Gespräch mit Jan Drees

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Zweiter Anlauf - An der Berliner Staatsoper wird die neue Fassung von Jörg Widmanns Oper „Babylon“ aufgeführt

    Kriegsfotografinnen - Eine Ausstellung im Museum Kunstpalast in Düsseldorf

    Der letzte Pop-Artist - Neue Bilder von Jasper Johns in New York

    "Third Generation - Next Generation" - Die Fortsetzung des Erfolgsstücks von Yael Ronen am Maxim Gorki-Theater in Berlin

    Am Mikrofon Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Geschichte aktuell: Vor 10 Jahren - Der Amoklauf in Winnenden

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga, 25. Spieltag:
    1899 Hoffenheim - 1. FC Nürnberg; FC St. Pauli - Hamburger SV;
    Hannover 96 - Bayer 04 Leverkusen

    Fußball - Zurück an der Spitze: FC Bayern übernimmt Tabellenführung?

    Gespräch zum Hamburger Derby mit Fußballkommentator Ralph Gunesch

    2. Fußball-Bundesliga, 25. Spieltag:
    SpVgg Greuther Fürth - Dynamo Dresden; 1. FC Magdeburg - SV Sandhausen

    Fußball - Nach der Dreifachausbootung beim DFB - Interview mit dem ehemaligen
    Nationalspieler Michael Ballack

    Biathlon-WM - Verfolgung 10 km Frauen/12,5 km Männer

    Doping - Wie geht’ s weiter mit Johannes Dürr? Gespräch mit Sportrechtler Michael Lehner

    Doping - Auszug Sportgespräch Kai Gräber

    Radsport - Hörbuchprojekt über Lance Armstrong

    Skispringen - Raw Air Tag 3 in Oslo

    Bob- Skeleton-WM in Whistler: 4er Bob Lauf 3 und 4

    Ski alpin - Weltcup in Kranjska Gora: Slalom

    BGH-Entscheidung - Werden die Sonderrechte des Sports beschnitten?

    Eishockey - Pre Playoffs Runde 3:
    Straubing Tigers - Eisbären Berlin
    Fischtown Pinguins - Nürnberg Ice Tigers

    Basketball - BL, 23.Spieltag:
    Rasta Vechta - Bayern München; Alba Berlin - EWE Baskets Oldenburg

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Von Kopf bis Fuß
    Das Gesamtkunstwerk Marlene Dietrich
    Von Jürgen M. Thie
    Regie: der Autor
    Produktion: Dlf 2001

    Sie war ein Zwitterwesen, ein bisexuelles Gesamtkunstwerk, dessen Tragödie darin bestand, in der Einsamkeit einer Pariser Luxuswohnung vom eigenen Mythos überholt zu werden. Ein halbes Jahrhundert zuvor war sie vom blauen Engel zur blonden Hollywood-Sirene aufgestiegen. Ein Blick auf das atemberaubende Leben der Marlene Dietrich. Sie stilisierte sich zu einem millionenschweren Produkt, zu einer ambivalenten Ikone: Die 1901 in Berlin geborene Marlene, deren preußisches Styling streng darauf achtete, weder - wie es hieß - mit einer Laufmasche im perfekt getönten Seidenstrumpf noch mit einem Krümel im akkurat geschminkten Mundwinkel ertappt zu werden. Die Sendung ist die szenische Rekapitulation einer Laufbahn, die im Tingeltangel-Berlin der wilden Zwanziger begann und nach einem göttergleichen Leinwandleben auf den Bühnen der Chanson-Paläste endete.

  • 21:05 Uhr

    Musikfest Bremen 2018

    „In die Orgel gespielet“
    Heinrich Ignaz Franz Biber, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach u.a.
    Sonaten und Chaconnen

    Leila Schayegh, Violine
    Jörg-Andreas Bötticher, Orgel

    Aufnahme vom 30.8.2018 aus der Sankt Cosmas und Damian Kirche in Bockhorn

    Am Mikrofon: Helga Heyder-Späth

    Es habe einen besonderen Reiz, wenn die Sänger „in die Orgel singen und die Orgel hinwiederum in den Gesang spielet.“ So lobt ein Gesangbuch von 1604 das harmonische Wechselspiel zwischen Sängern und der Orgel. Aber es muss ja nicht immer Gesang sein. Dass das gegenseitige Geben und Nehmen einerseits und der freundschaftliche Wettstreit andererseits genauso gut auch zwi­schen einer Violine und der Orgel funktioniert, haben die Geigerin Leila Schayegh und der Organist Jörg-Andreas Bötticher in ihrem Konzert beim Arp-Schnitger-Festival im Rahmen des Musikfestes Bremen bewiesen. Einen idealen Schauplatz für das reizvolle Miteinander der beiden Schweizer Musiker und Kollegen an der Schola Cantorum Basiliensis bot die kleine aber eindrucksvolle Kirche Sankt Cosmas und Damian im ostfriesischen Örtchen Bockhorn. Passend zu ihrer historischen Orgel des Arp-Schnitger-Schülers Christian Vater aus den 1720er-Jahren hatten Shayegh und Bötticher Violin- und Tastenmusik des 17. und 18. Jahrhunderts mitgebracht. In Werken von Heinrich Ignaz Franz Biber, Dietrich Buxtehude und Johann Sebastian Bach, aber auch von Johann Schop, Archangelo Corelli und Antonio Vivaldi warfen sie sich mit spielerischer Freude gegenseitig die musikalischen Bälle zu.

  • 23:30 Uhr

    Anti-Doping-Kampf - „Effektiv nur mit Mitteln der Strafverfolgungsbehörden“

    Sportgespräch mit Doping-Staatsanwalt Kai Gräber

    Die Fragen stellt Marina Schweizer