• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.10.2021

  • 00:05 Uhr

    Stimmen des Abends
    Eine Lange Nacht über Natalia Ginzburg und ihre Familien
    Von Eva Pfister
    Regie: Burkhard Reinartz
    (Wdh. v. 16./17.7.2016)

    So subtil wie psychologisch genau - und nicht ohne Witz - beschrieb Natalia Ginzburg (1916-1991), was zwischen Menschen geschieht, die sich nahe stehen. Die Tochter eines jüdischen Wissenschaftlers und einer katholischen Sozialistin hörte und sah genau hin, wie Männer und Frauen, Eltern und Kinder, Liebende und Freunde miteinander umgehen. Ihre Erzählungen und Romane wie „Alle unsere Gestern“, „Die Stimmen des Abends“ oder das berühmte Erinnerungsbuch „Familienlexikon“ berichten vom Mussolini-Faschismus, vom Krieg und vom Winter in den Abruzzen, wohin die junge Mutter zweier Kinder ihrem Mann in die Verbannung folgte. Leone Ginzburg war aktiver Antifaschist; 1944 wurde er von der Gestapo in Rom ermordet. Als Lektorin beim Turiner Einaudi-Verlag und als Autorin wurde Natalia Ginzburg später eine wichtige Figur in der italienischen Kulturszene und nahm oft zu gesellschaftlichen Problemen Stellung. So bildet das Gesamtwerk der Autorin, eine Chronik des italienischen Alltagslebens im 20. Jahrhundert.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    „NOW!"-Festival in Essen 2020

    Elnaz Seyedi
    framents inside

    Malika Kishino
    Ochres II

    Ensemble Musikfabrik
    Leitung: Peter Rundel

    Aufnahme vom 30.10.2020 aus der Philharmonie, Essen

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Robert Schumann
    Fantasiestücke, op. 73

    Clara Schumann
    3 Gedichte aus „Liebesfrühling“, op. 37

    Franz Schubert
    Sonate a-Moll D 821 „Arpeggione“

    Dionysis Grammenos, Klarinette
    Anneleen Lenaerts, Harfe

  • 06:05 Uhr

    Das Wahlergebnis der AfD in Sachsen und Thüringen: Ein gesamtdeutsches Problem

  • 06:10 Uhr

    Girolamo Ascanio Giustiniani
    "O beato chi pietoso". Kantate zu 3 Stimmen und Basso continuo d-Moll
    Cantus Cölln
    Leitung: Konrad Junghänel

    Johann Sebastian Bach
    "Herr Christ, der einge Gottessohn". Kantate am 18. Sonntag nach Trinitatis, BWV 96
    Gerlinde Sämann, Sopran
    Petra Noskaiová, Alt
    Christoph Genz, Tenor
    Jan van der Crabben, Bass
    La Petite Bande
    Leitung: Sigiswald Kuijken

    Georg Muffat
    Toccata Nr. 1 d-Moll
    Peter Waldner, Orgel

    Michael Haydn
    "Missa quadragesimalis" für 4-stimmigen gemischten Chor und Basso continuo, MH 552
    Péter Mészáros, Tenor
    Purcell Choir
    Orfeo Orchestra
    Leitung: György Vashegyi

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Vergessene Bauhaus-Frauen" - Eine Ausstellung in Weimar

    Neues Ost-Bewusstsein? Zum Tag der Deutschen Einheit ein Interview mit der Journalistin und Autorin Valerie Schönian

    Die Kunst der politischen Inszenierung - Ein Interview mit Christian Schicha, Prof. für Medienethik

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Regieren ohne klare Mehrheit - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Michael Koß

    Denk ich an Deutschland: der Pianist William Youn

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Man muss durch den finsteren Tunnel gewandert sein.“ Thérèse von Lisieux und der schweigende Gott
    Von Christian Feldmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 60 Jahren: In der DDR beginnt die „Aktion Kornblume"

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Der Club ist voll
    Von Hanna Engelmeier

    Zimmerreisen sind manchmal freiwillige Angelegenheiten von denen, die lieber mit dem Finger auf der Landkarte unterwegs sind. Andere machen sie, weil sie sich nicht in der Lage sehen, ihren geschützten Raum zu verlassen. Wieder andere weil sie in einer Gefängniszelle sitzen. Oder denken wir an all diejenigen, die in Zeiten des Lockdowns gezwungen sind, in einem Zimmer ihren Gedankenreisen nachzugehen.
    Der Essay versucht nachzuvollziehen, wie wir mit unseren Wünschen nach Freiraum und Nähe umgehen unter neuen Regeln. Und wie es zum Beispiel denen ergeht, die ihre Heimat räumlich aufgegeben haben, um ihr Glück woanders zu suchen und dann irgendwo landen, wo man mit 28 Menschen einen Schlafraum und mit 50 Menschen eine Toilette teilen muss. „Wann hört eigentlich ein Raum auf, ein Zimmer zu sein, und wann wird ein Zimmer zur Zelle? Ab wann ist eine Zelle eine Folterkammer, und müssen dazu Folterinstrumente darin vorhanden sein? Reicht nicht vielleicht eine bestimmte Art der Unterbringung?“ Hanna Engelmeier setzt in ihrem Essay Überlegungen fort, die sie unter der Rubrik „Marginalien“ im Merkur Mai 2021 veröffentlicht hat.
    Hanna Engelmeier, geboren 1983, arbeitet am Kulturwissenschaftlichen Institut Essen und forscht über Gegenwartsliteratur. Sie war wissenschaftliche Koordinatorin im Kolleg Schreibszene Frankfurt und an der Ruhr-Universität Bochum, arbeitete am Internationalen Forschungszentrum Kulturwissenschaften, Wien und promovierte zur Dr. phil. am Institut für Kulturwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin mit einer Arbeit zum Thema: Der Mensch, der Affe. Anthropologie und Darwin-Rezeption in Deutschland, 1850-1900.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus Kapelle der Versöhnung in Berlin
    Predigt: Pfarrer Thomas Jeutner
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Frank Werneke, Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)

  • 11:30 Uhr

    Boris Papandopulo
    Concertino in modo antico, op. 56
    für zwei Violinen, Violoncello und Klavier

    Rapsodia Concertante
    für Violoncello und Klavier (Ausschnitt)

    Amaury Coeytaux, Violine
    Vanessa Szigeti, Violine
    Andrei Ioniţă, Violoncello
    Oliver Triendl, Klavier

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schlafforscherin Christine Blume im Gespräch mit Stephan Beuting

    Wer am Schlaf spart, der spart an der falschen Stelle, sagt die Psychologin und Schlafforscherin Christine Blume. Denn ausreichende Nachtruhe ist Voraussetzung für Leistungsfähigkeit und Gesundheit. Wenn Blume den Schlaf erforscht, dann auch, um aufzuklären. Was ihr persönlich den Schlaf raubt? Dass selbst Erfolg nicht vor den prekären Arbeitsbedingungen in der Wissenschaft schützt.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin
    Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Dietmar Dath: „Gentzen oder: Betrunken aufräumen. Kalkülroman“
    (Verlag Matthes & Seitz Berlin)
    Ein Beitrag von Jan Drees

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Deep Science - Der Wissenschaftspodcast
    Dein Gesicht zeigt deine politische Überzeugung - und ich kann sie lesen
    Extreme Experimente (3/5)
    Von Sophie Stigler und Piotr Heller
    (Folge 4 am 10.10.2021)

    Als der Datenwissenschaftler und Psychologe Michal Kosinski vor knapp zehn Jahren Profilbilder von Dating-Seiten analysiert, meint er, in den Gesichtern Hinweise auf die Psyche der Personen zu finden. Eine - wie er selbst sagt - „absurde Beobachtung“. Sie erinnert an die Phrenologie, die diskreditierte Forschungsrichtung, die im 18. und 19. Jahrhundert aus der Schädelform von Menschen auf deren Verhalten und Einstellungen schließen wollte. Später stellt Kosinski fest, dass es bereits Algorithmen gibt, mit denen sich Korrelationen herstellen lassen, zwischen Gesichtern und, zum Beispiel, politischen Überzeugungen. Er beginnt, diese Algorithmen zu prüfen, warnt schon bald vor ihrer Gefährlichkeit - und erntet vor allem: Vorwürfe. Legt er die Phrenologie neu auf? Und mehr noch: Liefern seine Experimente die Grundlage für Meinungsmanipulationen in sozialen Netzwerken?

    Extreme Experimente ist die Auftaktstaffel unseres Wissenschaftspodcasts Deep Science. Alle Folgen finden Sie ungekürzt unter dlf.de/deepscience und überall dort, wo es Podcasts gibt.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Die Mauer in der deutsch-deutschen Kunstgeschichte - Der Kulturhistoriker und Kultursoziologe Bernd Lindner im Gespräch mit Carsten Probst

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Der Tartuffe oder Kapital und Ideologie" - Voker Lösch inszeniert Soeren Voimas Stück nach Molière und Piketty in Dresden

    "Vergessene Bauhaus-Frauen" - eine Ausstellung in Weimar

    "The Walk - Grandparents for Amal". Eine Puppe auf Reisen als Kunstprojekt macht Station in Köln

    Die Verlassenen - Romancier Matthias Jügler über Stasi- und Nachwendezeit

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Die endlose Krise - Der aussichtslose Kampf gegen Opioide in den USA

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 7. Spieltag:
    FSV Mainz 05 - 1. FC Union Berlin
    FC Bayern München - Eintracht Frankfurt
    Arminia Bielefeld - Bayer 04 Leverkusen

    2. Fußball-Bundesliga, 9. Spieltag:
    FC Schalke 04 - FC Ingolstadt
    FC St. Pauli- Dynamo Dresden
    SV Sandhausen - SV Darmstadt

    Fußball - Fan-Proteste gegen neue FIFA/UEFA-Pläne
    eSport - Thema in Koalitionsverhandlungen?

    Handball - Bundesliga: THW Kiel - GWD Minden
    Handball - Bundesliga: Füchse Berlin - HC Erlangen
    Handball - Bundestag Deutscher Handball Bund
    Handball - DHB-Präsident nach seiner Wiederwahl

    Denkfabrik - Auf der Suche nach dem Wir: "Deutscher Sport nach der Wende"

    Radsport - Paris-Roubaix

    Skispringen - Nach dem Sommer-Grand Prix ist vor Olympia

    Schwimmen - Weltcup in Berlin

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Kalbe setzt auf Kunst
    Den demografischen Wandel gestalten
    Von Judith Geffert
    Regie: Sophie Garke
    Produktion: Deutschlandfunk 2021

    Der Kreis Salzwedel in Sachsen-Anhalt ist eine der am dünnsten besiedelten Regionen Deutschlands und besonders vom demografischen Wandel betroffen. Das Projekt „Künstlerstadt Kalbe“ setzt etwas dagegen. Kunst gegen Leerstand - kann das funktionieren?
    Vor acht Jahren hat Corinna Köbele das Projekt in der 7.500 Einwohner zählenden Kleinstadt Kalbe (Milde) gegründet. Sie wurde inspiriert von der Hauswächter-Bewegung, von Menschen, die kostenfrei in Immobilien wohnen, um diese vor Vandalismus und Verfall zu schützen, und von Joseph Beuys‘ Gedanken der „Sozialen Skulptur“. Mithilfe von etwa 20 Freiwilligen und ein paar Festangestellten wurden Arbeitsplätze geschaffen, leerstehende Häuser wiederbelebt und die Begegnung der Bevölkerung vor Ort mit den künstlerischen Gästen und Zuzüglern aus aller Welt angeregt. In Kalbe glaubt man an Kunst als gesellschaftsverändernde Kraft - aber ist das nicht ein bisschen viel verlangt?

  • 21:05 Uhr

    TONLAGEN. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik

    Paul-Heinz Dittrich
    Memento Mori. Todesfuge

    Auditiv Vokal Dresden
    Leitung: Olaf Katzer

    Friedrich Goldmann
    Trio
     
    Wolfgang Heisig
    "Klaviertöne", instrumentiert von Steffen Schleiermacher (UA) 
     
    Hermann Keller
    Ich … Du (Lasker-Schüler-Montage)
     
    Reiner Bredemeyer
    Quartett  

    Annette Schlünz
    verschattet

    Julia Sophie Wagner, Sopran 
    Steffen Schleiermacher, Klavier 
    Ensemble Avantgarde 

    Aufnahmen vom 17./18.4.2021 aus dem Europäischen Zentrum der Künste Hellerau

    Am Mikrofon: Leonie Reineke

    Wer die „Todesfuge“ vertont, traut sich etwas. Denn durch seine markante Form und Sprache ist das berühmteste Gedicht von Paul Celan schon für sich genommen ein überaus starkes Werk. Der 1930 im Erzgebirge geborene Komponist Paul-Heinz Dittrich nahm sich dennoch dieser Herausforderung an: Im Alter von 68 Jahren beendete er die Arbeit an seinem 32-stimmigen Chorstück „Memento Mori. Todesfuge nach Paul Celan“. Mit dieser Komposition hatte er ein Werk von außerordentlicher Komplexität geschaffen, an das sich lange Zeit keine Interpreten heranwagten. Erst in diesem Jahr, kurz nach Dittrichs Tod, kam das Stück beim Festival „TONLAGEN - 30. Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik“ mit dem Ensemble AuditivVokal zur Uraufführung. In einem anderen Konzert der „TONLAGEN“ fokussierte das Leipziger Ensemble Avantgarde schlaglichtartig weitere künstlerische Standpunkte ostdeutscher Komponistinnen und Komponisten mit sehr unterschiedlichen Handschriften: Friedrich Goldmann und Reiner Bredemeyer, auch Hermann Keller gehören zu jenen Vertretern ostdeutscher Avantgarde, die sich am DDR-Kulturbetrieb heftig rieben. Präsent war im Programm ebenso deren Schüler-Generation mit Annette Schlünz, Nicolaus Richter de Vroe, Wolfgang Heisig und Steffen Schleiermacher, denen sich um 1989/90 neue Wirkungsräume eröffneten.