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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 23.10.2022

  • 00:05 Uhr

    „Ich spieße die Zeit mit der Feder auf"
    Eine Lange Nacht über Virginia Woolf
    Von Astrid Nettling
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. v. 30.9./1.10.2017)

    Unbestritten zählt Virginia Woolf (1882-1941) zu den Großen der literarischen Moderne. Früh nimmt sie die Herausforderung an, mit ihrem Schreiben dem neuen Jahrhundert gerecht zu werden. „Ich will alles Nutzlose, Abgestorbene, Überflüssige eliminieren: dem Augenblick ganz geben, was immer er enthält." Von Kindheit an ist sie oft krank und übernervös. Seelische Krisen zwingen sie, als Schriftstellerin zu pausieren. Trotz all dieser Probleme hat sie ein beeindruckendes Œuvre geschaffen. Neun Romane - darunter „Mrs. Dalloway", „Zum Leuchtturm", „Orlando", „Die Wellen", viele Essays, in denen sie sich mit literarischen Fragen beschäftigt, aber ebenso mit spitzer Feder in die männerdominierte Welt ihrer Zeit hineinsticht. Unzählige Briefe und Tagebücher kommen hinzu. Brillant, witzig, boshaft, zugleich nachdenklich und freimütig gewährt Virginia Woolf so Einblicke in ihre ebenso fragile wie dem Leben zugewandte Persönlichkeit. Lange stemmt sie sich durch ihr Schreiben gegen die in ihr lauernden Abgründe. Zudem überschatten Krieg und Zerstörung die letzten Jahre ihres beschwerlichen Lebens: „Wenn der Krieg nicht wäre, dann würde ich immer weiter nach oben schweben, in diese erregende Schicht, in der man so selten lebt."

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Internationale Kölner Orgel-Mixturen 2021 (Teil 2)

    Zaneta Rydzewska
    Außerhalb der Zeit

    Albert Breier
    „Stiller Dienst" (Ausschnitt)

    Maximilian Schnaus, Orgel
    Dominik Susteck, Orgel

    Aufnahmen vom 29.7.2021 und 2.8.2021 aus Sankt Peter, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Johannes Brahms

    Klavierquintett f-Moll, op. 34

    Kirill Gerstein, Klavier
    Hagen Quartett

  • 06:05 Uhr

    Corona-Lage in den Kliniken: Gefragt sind individuelle Verantwortung & politische Reformen

  • 06:10 Uhr

    Dietrich Buxtehude
    "Wo soll ich fliehen hin". Kantate für Soli, Chor, Streicher und Basso continuo, BuxWV 112
    Capella Angelica
    Lautten Compagney Berlin
    Leitung: Wolfgang Katschner

    Helmut Duffe
    "Herr, höre meine Stimme wenn ich rufe; lass mich nicht und tu nicht von mir die Hand ab, Gott, mein Heil!"
    Windsbacher Knabenchor
    Leitung: Karl-Friedrich Beringer

    Adolph Friedrich Hesse
    Fantasie für Orgel zu 4 Händen d-Moll, op. 87
    Martin Rost und Pavel Cerný, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    "Ich elender Mensch, wer wird mich erlösen". Kantate für Soli, Chor und Orchester, BWV 48
    Dorothee Mields, Sopran
    Damien Guillon, Altus
    Thomas Hobbs, Tenor
    Peter Kooij, Bass
    Chor und Orchester Collegium Vocale Gent
    Leitung: Philippe Herreweghe

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Literarisches Resümee der Frankfurter Buchmesse 2022

    Volkes Stimme, Zorn und Hass - Ein Interview mit der Historikerin Claudia C. Gatzka

    BRD ohne Plan B - Ein Interview mit dem Ökonomen und Wirtschaftshistoriker Moritz Schularick

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Liegt Ungarn im Herzen Europas? Zum ungarischen Nationalfeiertag ein Interview mit dem Historiker und Schriftsteller György Dalos

    Denk ich an Deutschland: der Kabarettist und Autor Tilman Birr

    Am MIkrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Faszination Engel. Was hat es auf sich mit den „Boten Gottes“?
    Von Sabine Pemsel-Maier
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der französische Schriftsteller Théophile Gautier gestorben

  • 09:30 Uhr

    Zwischen Himmel und Erde
    Die Debatte um Hochhäuser, Megahäuser oder High Rises
    Von Dirk Meyhöfer
    (Wdh. v. 16.12.2018)

    Immer höher hinaus? Hochhäuser, Megahäuser oder High Rises genannt, stehen zur Debatte. Sind die guten alten Skyscraper zeitgemäß?
    Die weltweite Entwicklung der Urbanität führt zu der alten Erkenntnis: Unsere Städte werden dichter und damit zwangsläufig auch höher bebaut. Die Debatte um Hoch- und Megahäuser, die neudeutsch auch als High Rises bezeichnet werden, wird seit Babylon geführt. Der Mensch will hoch hinaus und in einem „metaphysischen Transitraum” dem Himmel nahe sein. Sind Hochhäuser in Zeiten von Globalität und Klimawandel unverzichtbar? Die Argumente der Debatte wechseln von rational nach emotional, ihr Austausch wirkt zwangsneurotisch. Ganz abgesehen von der rein baulichen Zwangslage durch die Grundstückspreise in den Großstädten wird ein Hochhaus auch heute noch als Symbol für Macht, Sex und Besitz verstanden. Natürlich hat es auch Sinn, höher zu bauen und weniger Fläche zu verbrauchen. Auch konstruktiv sind Hochhäuser inzwischen ziemlich sicher, allerdings stellen Katastrophen wie bei 9/11 oder beim Grenfell Tower in London immer wieder die Sicherheitsgarantiefrage.
    Dirk Meyhöfer ist Architekturkritiker, Publizist und Ausstellungsmacher. Bis 1987 war er Redakteur der Zeitschrift Architektur und Wohnen. Er gibt das Architekturjahrbuch Hamburg heraus und hält seit 2000 Lehraufträge über das Verhältnis von Schreiben und Baukunst.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Evangelisch-methodistischen Kirche in Heidelberg
    Predigt: Pastorin Damaris Hecker
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Lars Klingbeil, Ko-Vorsitzender der SPD

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Mit Kultur gegen Massentourismus
    Die alte Zuckermühle "Casa Fuerte" auf Teneriffa

    Schönste Straßenbahn Sachsens
    Fahrt mit der Kirnitzschtalbahn

    Die Kunst des richtigen Tons
    300 Jahre Geigenbau in Mittenwald

    "Was mich bewegt", Folge 4:
    Vizekanzler Dr. Robert Habeck zu Reisen als Begegnung

    Küsse aus Perugia
    100 Jahre "Baci", die italienische Praline

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Maler Paul Schrader im Gespräch mit Julius Stucke

    Seine Geschichte wird meist in drei Schritten erzählt: erst Graffiti-Sprüher, dann Anwalt und schließlich Künstler. Seine großformatigen, farbenfrohen Bilder malt Paul Schrader in seinem Atelier in Hamburg, vermarktet sie auf Instagram und feiert Ausstellungen am liebsten in Partyform und das mit großem Erfolg.

  • 15:05 Uhr

    Das Comeback der Slacker
    Von Marc Mühlenbrock

    Slacker - das ist 90er-Jahre-Lifestyle: Richard Linklater zeigte ihn im gleichnamigen Film, Douglas Coupland beschrieb ihn in seinem Roman „Generation X“ und der Musiker Beck sowie die Band Pavement lieferten den Soundtrack dazu. Die Botschaft: nein zum verlogenen 80er-Pop, nein zur Leistungsgesellschaft, nein zum American Dream. Aber auch: ja zu brillanten, aber bis zur Unkenntlichkeit verzerrten Melodien, zu Produktionen mit Demo-Charakter, zu ironischen bis nihilistischen Texten. Heute erlebt das Genre ein Comeback durch Künstler und Künstlerinnen wie Kurt Vile oder Courtney Barnett, Beck war nie weg und auch Pavement ist nach zwölf Jahren Pause zurück auf einer Reunion-Tour. So entsteht nun gerade der Soundtrack für eine neue Generation Indie-Fans, die im Mut zur Langsamkeit einen Gewinn für ihre mentale Gesundheit erkennt.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Christoph Geiser: Werkausgabe in dreizehn Bänden
    Erschienen sind die ersten drei Bände:
    Christoph Geiser: „Grünsee“ (Band 1)
    Christoph Geiser: „Brachland“ (Band 2)
    Christoph Geiser: „Schöne Bescherung. Kein Familienroman“ (Band 10)
    Herausgegeben und mit Nachworten versehen von Moritz Wagner und Julian Reidy
    (Secession Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Angela Gutzeit

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt

    Auslese: Naturwissenschaftliche Fach- und Sachbücher

    Zukunftsfragen
    Wie die Menschheit die nächsten 100 Jahre überlebt

    Mit Ralf Krauter, Dagmar Röhrlich und Michael Lange

    Die Menschheit steht am Wendepunkt. Was wir heute tun oder unterlassen, um globale Krisen wie den Klimawandel oder das Artensterben zu bekämpfen, entscheidet darüber, welche Zukunft künftige Generationen haben. Um deren Handlungsoptionen nicht stark einzuschränken, muss die Weltgemeinschaft jetzt die richtigen Weichen stellen. Wie das gelingen kann und welche Lehren sich aus der Vergangenheit ziehen lassen, beschreiben zwei Historiker in ihren aktuellen Sachbüchern. Der US-australische Mit-Gründer des „Big History“-Projektes David Christian analysiert in seinem neuen Bestseller „Zukunft denken“, wie wir uns die Welt in den nächsten Jahrzehnten vorzustellen haben und wie wir beeinflussen können, welchen Weg in die Zukunft wir einschlagen. Der in Wien lebende Historiker Philipp Blom beschreibt in seinem neuen Buch „Die Unterwerfung“ den Anfang und das Ende der menschlichen Herrschaft über die Natur. Wie fundiert und belastbar die Zukunftsprognosen der beiden Vergangenheitsforscher sind, darüber diskutiert das Deutschlandfunk-Sachbuchtrio in der Sendung „Forschung aktuell“ live auf der Deutschlandradio-Bühne auf der Frankfurter Buchmesse 2022.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Mehr Lese-Kultur an den Schulen! Irene Pieper, Professorin für Literaturdidaktik an der FU Berlin, zum Stand der Leseförderung, im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Nachdenklich, poetisch, radikal - Der ukrainische Schriftsteller Serhij Zhadan erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels

    Geschichte als Installation - Werke von Anna Boghiguian im Kunsthaus Bregenz

    "Der Turm" - Hugo von Hofmannsthals Stück am Münchner Residenztheater

    Im Sinne Schinkels? Zu den Wiederaufbau-Plänen der Berliner Bauakademie
    Bauingenieurin Lamia Messari-Becker im Gespräch

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Sojabohne statt Mais - Landwirte reagieren auf den Klimawandel

  • 19:10 Uhr

    Zum Tod von Dietrich Mateschitz

    1. Fußball-Bundesliga, 11. Spieltag:
    VfL Bochum 1848 - 1. FC Union Berlin
    Hertha BSC - FC Schalke 04

    2. Fußball-Bundesliga, 13. Spieltag:
    1. FC Heidenheim 1846 - SpVgg Greuther Fürth
    Hamburger SV - 1. FC Magdeburg
    Karlsruher SC - Fortuna Düsseldorf

    Fußball - Bundesliga, Frauen: VfL Wolfsburg - Bayern München

    Handball - Bundesliga: THW Kiel - Rhein-Neckar Löwen
    Handball - Bundesliga Frauen: Vorwürfe gegen Ex-BVB-Trainer André Fuhr

    WM in Katar - Fußballer als Propagandisten

    Ski alpin - Weltcup Opening in Sölden

    Schwimmen - Weltcup in Berlin

    Formel 1 - 19. Lauf "Großer Preis der USA" in Austin

    Der Fall Hempel - DSV verstrickt bei Aufarbeitung in Widersprüche

    Schießsport - WM in Kairo und ein Imageproblem?

    Mitglieder im DOSB - Warum Verbände Mitglieder gewinnen - oder verlieren

    Proteste im Iran - Kletterin Rekabi in Hausarrest

    Am Mikrofon: Benedikt Kaninski

  • 20:05 Uhr

    Das maximal Fremde
    Von Menschen und Außerirdischen
    Von Raphael Smarzoch
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: Deutschlandfunk 2014

    Außerirdische sind Stars der Popkultur. Mal treten sie als kosmische Bedrohung in Erscheinung, als eine fremde Macht, die manipuliert, versklavt und zerstört. Dann kommen sie in friedlicher Absicht, entpuppen sich als Retter der Menschheit. Sie sind das maximal Fremde, das je nach gesellschaftlicher Stimmung ein politischer Gegner, ein Migrant oder ein Virus sein kann. Sie treten als Sinnbild für die unaufhaltsame Digitalisierung auf oder reflektieren das Trauma des Terrorismus. Immer wieder hört man von vermeintlich echten Begegnungen mit Außerirdischen, von seltsamen Flugobjekten und fliegenden Untertassen. Dass wir nicht allein im Universum sind, ist nicht nur eine Überzeugung der Unterhaltungsindustrie. Seit der Neuzeit glauben auch Naturwissenschaft und Philosophie, dass es intelligentes Leben im All geben muss.

  • 21:05 Uhr

    1. Raderbergkonzert 2022/23
    A-Dur - eine typische Brahms-Tonart?

    Johannes Brahms
    "Wie Melodien zieht es mir". Lied, op. 105 Nr. 1. Bearbeitet für Violine und Klavier
    Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 A-Dur, op. 100
    Quartett für Klavier, Violine, Viola und Violoncello Nr. 2 A-Dur, op. 26

    Seiji Okamoto, Violine
    Ensemble der Kronberg Academy

    Aufnahme vom 18.10.2022 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    Am Mikrofon: Norbert Hornig

    Glänzend, vornehm, freudig. Mit diesen Attributen charakterisierte der Komponist Hector Berlioz in seiner Instrumentationslehre von 1844 die Tonart A-Dur. Alle drei Werke von Johannes Brahms, die im 1. Raderbergkonzert der Saison erklingen, stehen in dieser Tonart. Sie ist ein verbindendes Element zwischen der Liedbearbeitung „Wie Melodien zieht es mir”, der Violinsonate op. 100 und dem 2. Klavierquartett. Doch nicht nur der tiefen und einprägsamen Musik von Brahms begegnen wir in diesem Programm, sondern auch dem hoch begabten japanischen Geiger Seiji Okamoto, der im September 2021 den 70. Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München gewann. Seiji Okamoto, Jahrgang 1994, ist u.a. Absolvent der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin, wo er bei Antje Weithaas studierte. Er nahm auch an Meisterkursen der Kronberg Academy teil, einem der bedeutendsten Ausbildungsinstitute für Streichernachwuchs weltweit. Ein dort zusammengestelltes Ensemble gestaltet mit ihm das Konzert im Deutschlandfunk Kammermusiksaal.

  • 23:30 Uhr

    Der Mythos vom unpolitischen Sport - Sportbücher dieses Herbstes auf der Frankfurter Buchmesse

    von: Jessica Sturmberg