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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 21.07.2024

  • 00:05 Uhr

    Versuchter Umsturz.
    Die Lange Nacht zum 20. Juli 1944
    Von Ludger Fittkau
    Regie: Sabine Fringes

    Keine Frage, ohne die Militärs wäre es nicht gegangen. Nur sie - vor allem Claus Schenk Graf von Stauffenberg - kamen an Hitler heran. Der „Führer“ musste tot sein, damit die einfachen Soldaten ihren aufständischen Offizieren folgen würden. So hofften es auch die Zivilisten, die den 20. Juli 1944 mit vorbereitet hatten - Männer wie Frauen. Aber es mussten auch viele andere Bereiche bedacht werden, in denen der nationalsozialistische Apparat gestoppt werden müsste. Entsprechend zahlreich waren die Verschwörer. 80 Jahre nach dem gescheiterten Umsturzversuch geht es diesmal zuerst um die Frauen, die maßgeblich beteiligt waren. Ihre Geschichte wird bis heute kaum erzählt. Bei den Militärs wiederum ist der Scheinwerfer nicht in erster Linie auf Stauffenberg gerichtet, dessen zentrale Rolle beim Umsturzversuch ja längst auch von Hollywood gewürdigt wurde. Diesmal stehen andere, weniger bekannte Offiziere im Vordergrund. Nicht zuletzt aber geht es um die zivilen Akteure des 20. Juli 1944: Um linke Gewerkschaftsführer oder fromme Katholikinnen, die einen Kernsatz ihres Glaubens für eine kurze Spanne ihres Lebens beiseitegeschoben hatten: „Du sollst nicht töten!“ Bisher unveröffentlichtes Archivmaterial fließt in die Sendung ein. Etwa das Tagebuch eines überlebenden Umsturzbeteiligten. In den Nachkriegsjahren wollte es niemand veröffentlichen, obwohl der Verfasser viele Verlage anschrieb. Lange Zeit galten die Frauen und Männer des 20. Juli 1944 in der deutschen Nachkriegsöffentlichkeit als „Vaterlandsverräter“ - die Stimmen der Überlebenden des Umsturzversuches wollte man in der Öffentlichkeit meist nicht hören. Es war nicht zuletzt das Radio, das ab den 1950er-Jahren damit begann, die Stimmen derjenigen zu sammeln und zu senden, die der Rache der Nationalsozialisten entkommen waren - oft nur mit sehr viel Glück! Die gesammelten Frauen- und Männerstimmen machen deutlich: Der Umsturzversuch des 20. Juli 1944 war weit mehr als ein Militärputsch.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Aram Chatschaturjan
    Gajaneh. Suite aus dem gleichnamigen Ballett. Zusammengestellt von Emmanuel Tjeknavorian

    Sergej Rachmaninow
    Rhapsodie über ein Thema von Paganini für Klavier und Orchester, op. 43

    Anna Vinnitskaya, Klavier
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Musikalische Leitung: Emmanuel Tjeknavorian

    Aufnahme vom 8.6.2023 aus dem Konzerthaus Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Dominik Susteck
    Orgellabyrinth

    Maximilian Schnaus, Orgel

  • 06:05 Uhr

    Nur das letzte Mittel - Die Diskussion um Grenzkontrollen im "Schengen"-Raum
    Von Katharina Hamberger

  • 06:10 Uhr

    John Sheppard
    Western Wind Mass
    The Tallis Scholars
    Leitung: Peter Phillips

    Johann Sebastian Bach
    Wo Gott der Herr nicht bei uns hält. Choralfantasie für Orgel, BWV 1128 (Anh. II 71)
    Benjamin Alard, Orgel von Quentin Blumenroeder, Temple du Foyer de l'Âme, Paris

    Johann Sebastian Bach
    Wo Gott der Herr nicht bei uns hält. Kantate am 8. Sonntag nach Trinitatis, BWV 178
    Panito Iconomou, Knaben-Alt
    Kurt Equiluz, Tenor
    Robert Holl, Bass
    Tölzer Knabenchor
    Concentus musicus Wien
    Leitung: Nikolaus Harnoncourt

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Raffinesse und Glamour - Die Fotografien der Deutsch-Argentinierin Annemarie Heinrich in Berlin

    Ende der Bonner Republik - Ein Interview mit dem Historiker Benedikt Wintgens

    Kolonialismus in der Erinnerungskultur - Ein Interview mit dem Historiker Jürgen Zimmerer

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Bildungsinitiative in der Sahel-Zone - Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Julian Bergmann

    Denk ich an Deutschland: der Musiker und Produzent Leslie Mandoki

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Sternenstaub: Mondlandung, Bibel und Gedichte ans Universum
    Von Pastor Oliver Vorwald
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der amerikanische Schriftsteller Ernest Hemingway geboren

  • 09:30 Uhr

    Victor Klemperer: LTI
    Ist „Nie wieder!“ wirklich jetzt?
    Von Janett Haid

    Das Erstarken des Rechtspopulismus ruft Protest hervor. Um die Mechanismen zu verstehen, wie antidemokratisches Denken in den Alltag einsickert, ist es wichtig, Victor Klemperers Betrachtungen über die Sprache des Nationalsozialismus neu zu lesen.
    „Nie wieder ist jetzt!“ - wie kaum ein anderes Schlagwort prägen diese Worte das Aufbegehren gegen einen aufkeimenden Antisemitismus und das Erstarken rechten Gedankenguts. Zugleich bezieht sich das „Nie wieder!“ direkt auf die Zeit des Nationalsozialismus, den Holocaust und die Lehren, die man daraus für eine humane, demokratische Gesellschaft ziehen kann. Um solche Lehren ging es dem Romanisten Victor Klemperer, der 1947 eine aufsehenerregende Untersuchung der Sprache des Nationalsozialismus vorlegte unter dem Titel „LTI“ - Lingua Tertii Imperii. Sein Material waren Zeitungen und Zeitschriften, Reden und Bücher und die Alltagskommunikation im Dritten Reich. Sein Ziel formulierte er drastisch: „Man sollte viele Worte des nazistischen Sprachgebrauchs für lange Zeit, und einige für immer, ins Massengrab legen.“
    Aber ist denn „Nie wieder!“ wirklich „jetzt“? Lassen sich ähnliche oder vergleichbare Mechanismen auch in unserer Zeit, in unserer Sprache entdecken? Verändern die Rechtspopulisten unsere Sprache und damit unsere Weise, auf die Welt und die Gesellschaft zu blicken? Es gilt, Victor Klemperers „LTI“ vor dem Hintergrund Sprachformen der Gegenwart neu zu lesen. 
    Janett Haid, geboren 1985, untersucht an der Arbeitsstelle für linguistische Gesellschaftsforschung der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg die politische Sprache. Ihr wissenschaftlicher Fokus liegt dabei auf der Analyse der Formen politischer Kommunikation sowie auf der Untersuchung Sprachstrategien in der politischen Rede. Zuletzt erschien von ihr das Buch „Die sprachliche Dimension des Sozialismus“ (2023).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Sebastian in Würzburg
    Zelebrant: Pfarrer Stefan Michelberger
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jürgen Hardt, außenpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wie sicher reisen als queere Person?
    Interview mit Kerstin Thost vom Lesben- und Schwulenverband Deutschland

    Das Hawaii-Hemd - Mehr als ein Touri-Mitbringsel

    Wie Prag mit Touristenmassen umgeht

    Wie grün Singapur wirklich ist

    Im Weltmeisterhotel - Auf den Spuren des Wunders von Bern

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr

    Am Mikrofon: Jonas Reese

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Publizistin Unda Hörner im Gespräch mit Joachim Scholl

    In ihren Büchern hat Unda Hörner viele Frauen porträtiert, die Geschichte geschrieben haben. Zuletzt erschien „Solange es eine Heimat gibt“. Darin geht es um Erika Mann, die 1949 ihre Eltern auf ihrer ersten Europareise nach dem Krieg begleitete.

  • 15:05 Uhr

    Zwischen Fuzz, Moog und Mellotron
    Der US-amerikanische Musiker Nick diSalvo
    Von Tim Schauen

    Weite, Delving und natürlich seine Hauptband Elder. Fuzz-verzerrte Gitarren, sich kreiselnd wiederholende Synthesizer-Motive, Musik mit großer dynamischer Bandbreite: Was der US-amerikanische Wahlberliner Nick diSalvo auch herausbringt, es gibt Merkmale, die sich über sein gesamtes Schaffen erstrecken. Elder spielt härter, sein während der Pandemie entstandenes Solo-Projekt Delving klingt psychedelisch und melodiös-melancholisch, und auch mit der Band Weite schaufelt er Klangspur über Klangspur. Im Sound-Universum von Nick diSalvo ist viel los. Und seitdem Elder - auf Einladung des Tool-Schlagzeugers Danny Carey - im Vorprogramm der Titanen-Band auf USA-Tour waren, dürfte Elder bald durch die Decke gehen. Nick diSalvo aber bleibt am Boden - er muss ja schließlich seine zahlreichen Effektpedale für Gitarre oder Bass bedienen.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Eve Babitz: „Sex & Rage“
    Aus dem amerikanischen Englisch von Hanna Hesse
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Peter Henning

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    KI und Nachhaltigkeit - Hilft uns Künstliche Intelligenz, das Klima zu retten?
    Von Friederike Walch-Nasseri und Maximilian Brose

    Klima-Killer oder Klima-Retter? KI-Modelle belasten das Klima, aber immer mehr Anwendungen zeigen Wege auf, uns in der Klimakrise zu helfen. Einige davon sind schon im Einsatz oder stehen kurz davor, etwa wenn es darum geht, das Stromnetz der Zukunft zu steuern. Maximilian "Max" Brose und Friederike "Fedi" Walch-Nasseri schauen sich Projekte, Hoffnungen und Sorgen zu der Frage an, wie KI uns dabei hilft, das Klima zu schützen.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Olympia im Problemviertel - Der Kulturjournalist und Frankreich-Kenner Joseph Hanimann über die Olympischen Spiele im Département Seine-Saint-Denis im Gespräch mit Dirk Fuhrig

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Philipp Hochmair ist der neue "Jedermann" - Zur Premiere bei den Salzburger Festspielen

    Raffinesse und Glamour - Die Fotografien der Deutsch-Argentinierin Annemarie Heinrich

    Menschliche Sicht auf die Welt - Werke des tschechischen Künstlers Zbynek Sekal im Sprengel Museum Hannover

    Einschränkung der Kunstfreiheit? Zu den Folgen der geplanten Antisemitismus-Resolution des Bundestages
    Carola Lentz, Präsidentin des Goethe-Instituts, im Gespräch

    Am Mikrofon: Jörg Biesler

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 18:40 Uhr

    Studium im Regenwald - Universität Tübingen forscht in Gabun an Malaria

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Hamburg Open am Rothenbaum

    Handball - Olympia-Vorbereitungsspiele in Stuttgart: Männer * Frauen

    Zehnkampf - Leo Neugebauer und der Traum von einer olympischen Medaille

    Die Turmspringerinnen - Großwerden im Leistungssport

    Rudern - Sorgenkind auf dem Weg nach Paris?

    Paris 2024 - Russland und Belarus - wer ist überhaupt dabei?

    Krieg und Spiele - Gespräch mit Autor Robert Kempe

    Wetter vs. Sport: Wie der Regen Sportgroßveranstaltungen herausfordert

    Olympia - Das schwere Erbe Tokios

    Formel-1 - Großer Preis von Ungarn in Budapest

    Radsport - Tour de France: 21. Etappe Monaco - Nizza

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Anthropogen Schwarz
    Institutionalisierter Rassismus im Süden der USA
    Von Christian Lerch
    Regie: Hannah Georgi
    Mit: Larissa Breidbach, Rabea Wyrwich, Justine Hauer, Katharina Schmalenberg, Judith Jakob, Michael Che Koch und Esther Hausmann
    Ton: Gerd Nesgen
    Produktion: Deutschlandfunk Kultur 2019

    Wie kann man als Weißer über Rassismus sprechen? Der Autor Christian Lerch hat sich diese Frage gestellt. Er begibt sich auf eine Reise: in die Südstaaten der USA und auch zu seinem eigenen weißen Selbstverständnis.
    Der letzte Lynchmord des Ku-Klux-Klan ist über 40 Jahre her, der letzte Fall von Polizeigewalt gegen einen afroamerikanischen Mann oder Jugendlichen vielleicht nur wenige Tage. Zwar wurde die Rassentrennung in den USA aufgehoben und Schulen und Universitäten sind frei zugänglich. De facto besteht aber ein unterfinanziertes öffentliches Schulsystem für Afroamerikaner, während weiße Kinder private, von den Bundesstaaten subventionierte Ausbildungsstätten besuchen. Den dramatischen Folgen der Konstruktion von „Rassen“ sind Afroamerikaner täglich ausgeliefert. Gesetze werden nicht ausreichen, dies zu verändern.
    Christian Lerch, geboren 1978 am Bodensee, ist Journalist, Feature-Autor und Hörspielregisseur sowie Redakteur beim SWR. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche internationale Auszeichnungen, u.a. den Silver Award des New York Radio Festivals für „Illegale Drogen töten“ (DKultur/ORF 2016), den Prix Europa für die beste europäische Radiodokumentation sowie den dokKa-Preis für „Papa, wir sind in Syrien“ (RBB/WDR 2016). Lerch lebt und arbeitet abwechselnd in Berlin und Baden-Baden.

  • 21:15 Uhr

    „Green Piece"
    Gesamtaufführung thematischer Miniaturen von Gordon Hamilton, Eve de Castro Robinson, Somei Satoh, Shiva Feshareki, Aziza Sadikova, Yuan-Chen Li, Leila Adu, Juhi Bansal, Kristjan Järvi, Enrico Chapela und Adeline Wong
    Düsseldorfer Symphoniker
    Leitung: Axel Kober
    Aufnahme vom 1.7.2024 in der Tonhalle Düsseldorf
    Am Mikrofon: Leonie Reineke

    „Green Monday“ heißt eine besondere Konzertreihe der Tonhalle Düsseldorf und der Düsseldorfer Symphoniker. In der Saison 2023/24 sind zwölf Symphoniekonzerte nachhaltigen Themen gewidmet. Im Fokus steht der Versuch, ein emissionsarmes Konzerterlebnis zu schaffen. Jeder Abend beleuchtet einen anderen Aspekt - von der Energieeffizienz über Abfallmanagement bis hin zur nachhaltigen Mobilität. Für die Reihe haben sich elf Komponistinnen und Komponisten aus der ganzen Welt von Schlagworten wie Recycling, Energieeffizienz oder Digitalisierung inspirieren lassen und diese in Musik verwandelt. Im Abschlusskonzert am 1. Juli 2024 sind alle elf Kurzkompositionen mit eigens von John Psathas komponierten Übergängen zu einem großen „Green Piece“ zusammengeführt.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Detlev Karg

  • 23:30 Uhr

    Christian von Stülpnagel im Gespräch mit dem ehemaligen deutschen Profi-Radrennfaherer Marcel Kittel