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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 05.01.2025

  • 00:05 Uhr

    Erziehung und Strafe
    Eine Lange Nacht über Jugendkriminalität in Deutschland
    Von Marius Elfering
    Regie: Hanna Steger
    (Wdh. v. 3.2.2024)

    „Ihr Sohn wurde hier gerade von uns festgenommen“, habe der Polizist seiner Mutter am Telefon gesagt. Da war Tarek zwölf Jahre alt. Am Anfang hatte er nur eine paar Süßigkeiten mitgehen lassen, später andere Jugendliche „abgezogen“ und um ihre Handys und Schuhe gebracht. Einbruch, Raub, Körperverletzung - die Liste seiner Straftaten wird länger und länger. Für Tarek beginnt eine Abwärtsspirale, die ihn schließlich ins Gefängnis führt. Welche erzieherischen Maßnahmen braucht es, um Jugendlichen und Heranwachsenden den Weg in ein straffreies Leben zu weisen? Wenn Jugendliche in Deutschland Straftaten begehen, dann schwebt bei der Wahl der richtigen Gegenmaßnahmen ein Ziel über allem: Erziehung. Das ist schon seit 100 Jahren so, seit 1923 das Jugendgerichtsgesetz verabschiedet wurde. Jugendliche Täter, die andere ausrauben, die zuschlagen oder einbrechen, sollen den Weg zurück in die Gesellschaft finden. Doch in der öffentlichen Diskussion gerät dieser Fokus häufig in den Hintergrund. Begehen Jugendliche schwere Straftaten, die bundesweit Aufsehen erregen, dann werden immer wieder Rufe nach härteren Strafen laut. Doch wie steht es wirklich um die Jugendkriminalität in Deutschland? Wie schmal ist der Grat zwischen Erziehung und Strafe? Und was hilft den jungen Straftätern dabei, dass sich nicht irgendwann doch eine Gefängnistür hinter ihnen schließt?
    Diese „Lange Nacht" hat im November letzten Jahres den Katholischen Medienpreis 2024 in der Kategorie Hörfunk erhalten. Sie „verfolgt die Historie und den Ansatz hinter dem Erziehungsgedanken im Jugendstrafrecht und weckt damit Verständnis für jugendliche Straftäter sowie die Maßnahmen der Justiz“, lobte die Jury.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Internationales Festival für Vokalmusik A-Cappella

    Michal Ziolkowski
    Peace, for SATB a cappella chorus

    Cyrillus Kreek
    Önnis on inimene - Moderato

    Marek Raczynski
    Te lucis ante terminum

    Art ‚n‘ Voices

    Aufnahme vom 6.5.2024 aus der Evangelisch Reformierten Kirche, Leipzig

    03:05 Uhr   Heimwerk

    …die Tiefen der Zeit

    Birke J. Bertelsmeier
    Kiste. 3 Stücke für Viola und Akkordeon, Nr. 1: Steh auf und Nr. 2: Fell

    Franz Schubert
    Nr. 16: Die liebe Farbe. Bearbeitet für Viola und Akkordeon

    Axel Porath, Viola
    Margit Kern, Akkordeon

  • 06:05 Uhr

    Die USA vor dem Machtwechsel: Gibt es Grenzen für Donald Trump?
    Von Anne Raith

  • 06:10 Uhr

    Pierre de Manchicourt
    Reges terrae. Motette zu Epiphanias für sechsstimmigen gemischten Chor a cappella
    The Sixteen
    Leitung: Harry Christophers

    Johann Sebastian Bach
    Liebster Immanuel, Herzog der Frommen. Kantate zu Epiphanias, BWV 123
    Sofia Pavone, Alt
    Daniel Johannsen, Tenor
    Tobias Berndt, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

    Georg Philipp Telemann
    Kaum ist der Heyland auf der Erden. Kantate zum Sonntag nach Neujahr, TWV 1:991
    Klaus Mertens, Bass
    Accadmia Daniel
    Leitung: Shalev Ad-El

    Peter Cornelius
    Die Könige. Weihnachtslied für Singstimme und Klavier, op. 8 Nr. 3b. Bearbeitet für Sopran, Männerchor und Klavier
    Christiane Karg, Sopran
    Gerold Huber, Klavier
    Chor des Bayerischen Rundfunks
    Leitung: Howard Arman

    Benjamin Britten
    Jubilate Deo. Für Chor und Orgel, C-Dur
    The Sixteen
    Leitung: Harry Christophers

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Machen statt Meckern". Ein Interview mit dem Publizisten Ulrich Schnabel

    Polen übernimmt EU-Ratspräsidentschaft. Ein Interview mit dem Publizisten Adam Krzeminski

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Wahlkampfthema Migration. Ein Interview mit dem Migrationsforscher Jochen Oltmer

    Denk ich an Deutschland: die Schauspielerin und Regisseurin Natja Brunckhorst

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Prüft alles und behaltet das Gute!
    Von Pfarrer Peter Oldenbruch
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 40 Jahren: Ende der „Operation Moses" zur Rettung äthiopischer Juden

  • 09:10 Uhr

    Kammermusik

  • 09:30 Uhr

    Immer noch unsichtbar
    Südkoreanische Migranten in Deutschland
    Von Martin Hyun

    Die Geschichte südkoreanischer Gastarbeiter, die in den 1960er-Jahren als Bergarbeiter und Pflegekräfte in die Bundesrepublik kamen, bleibt weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis des Einwanderungslandes ausgeschlossen. Es gilt, dies zu ändern!
    Die Stimmen südkoreanischer Migranten, die in politischen Debatten und öffentlichen Diskursen oft übergangen werden, spiegeln das Spannungsfeld zwischen Inklusion und Ausgrenzung im Deutschland der Gegenwart wider.
    Der Ausschluss - von Integrationsgipfeln bis hin zu Gedenkforen - formt das Bild dieser Gemeinschaft und sendet auch eine leise, jedoch eindeutige Botschaft gesellschaftlicher Nichtzugehörigkeit an viele kleinere Minderheiten. Zwischen kulturellen Barrieren der Scham und verdrängten Traumata wie im so genannten „Hohmanneum-Fall“, in welchem es um ein Ausbildungszentrum in der südkoreanischen Stadt Naju geht, wo der deutsche Entwicklungshelfer Fritz Hohmann schwere Verbrechen beging, öffnet sich ein Raum für tiefere Reflexion: Wer wird erinnert, wer bleibt unsichtbar - und was sagt dies über das Selbstverständnis einer pluralistischen Gesellschaft?
    Martin Hyun ist Politikwissenschaftler und studierte International Business sowie Internationale Beziehungen in den USA, Brüssel und Bonn. Als erster koreanischstämmiger Spieler in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und Junioren-Nationalspieler Deutschlands schrieb er Sportgeschichte. Er setzt sich für Diversität und Inklusion im Sport ein und gründete den gemeinnützigen Verein Hockey is Diversity e.V. Als Autor reflektiert er Identität und Integration mit besonderem Blick auf das deutsch-koreanische Spannungsfeld. Zu seinen Veröffentlichungen zählen „Lautlos - Ja Sprachlos - Nein: Grenzgänger zwischen Deutschland und Korea“ (2008), „Ohne Fleiß kein Reis - wie ich ein guter Deutscher wurde“ (2012) und die „Gebrauchsanweisung für Südkorea“ (2018). Sein aktuelles Buch, „Gebrauchsanweisung für Nachbarn“ (2024), das er gemeinsam mit seinem Freund Wladimir Kaminer schrieb, war auf der Spiegel-Bestsellerliste.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Stadtpfarrkirche Hl. Kreuz-Auffindung in Osterhofen
    Zelebrant: Domkapitular Christian Altmannsperger
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wie nachhaltig ist ein Jahr als Kulturhauptstadt 2024:
    Bodø und die Sami

    Blick ins Gelobte Land:
    Wandern durch die Gemarkung Brodowin

    Museo Nacional de Cacao in Costa Rica

    Auf den Spuren von Franz Xaver Gruber

    Am Mikrofon: Laura Kingston

  • 13:05 Uhr

    Am Mikrofon: Christoph Heinemann

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Publizistin Mithu Sanyal im Gespräch mit Joachim Scholl

    Klug, scharf und witzig schreibt Mithu Sanyal in Essays und Romanen über Feminismus, Rassismus und Identitätspolitik. Ihr Buch „Antichristie“ über den britischen Kolonialismus in Indien stand auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2024.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    José Maria Eça de Queirós: „Die Maias.
    Episoden aus dem romantischen Leben“
    Aus dem Portugiesischen von Marianne Gareis
    (Hanser)
    Ein Beitrag von Wolfgang Schneider

    Am Mikrofon: Wiebke Porombka

  • 16:30 Uhr

    Babylonische Spracherkennung
    KI entziffert Keilschrift
    Von Volkart Wildermuth
    (Wdh. v. 2024)

    Der Anfang der Menschheitsgeschichte wurde vor 5.000 Jahren in Keilschrift geschrieben: Alltägliches wie Steuerakten oder Verträge, aber auch Hymnen und die ersten Epen, allen voran das Gilgamesch-Epos.
    In den Museen finden sich geschätzt eine halbe Million Tontafeln aus dem Zweistromland zwischen Euphrat und Tigris - viel zu viele für die wenigen Experten, die sie lesen könnten. Inzwischen aber ordnen Algorithmen die Tonfragmente zu. Sie erkennen selbst unordentlich in den Ton geritzte Keilschriftzeichen mit immer größerer Zuverlässigkeit und sie übersetzen bei bekanntem Kontext einfache Texte. Damit sind die Grundlagen gelegt, um tiefer einzutauchen in das Leben dieser Zeit. Denn was digital an großen Datenmengen vorliegt, kann von Künstlicher Intelligenz auch ausgewertet werden. In den Listen mit Futter, das babylonische Bauern an ihr Vieh verfüttert haben, stecken Hinweise auf Umweltveränderungen, und der Verkauf von Ziegen und Schafen erzählt von Aufstieg und Niedergang in den ersten Städten der Menschheit.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Machen statt Meckern: Vereinsgründer Octavio Gulde und der "Bordstein-Lobby e.V." für die Vernetzung selbstgemachter Stadt-Kultur in Chemnitz im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Interstellar" - Projekt von Klaus Gehre nach Christopher Nolan in Darmstadt

    Klappt doch! Wie Rotterdam sich als Kulturstadt neu erfindet

    Tanaka Ryohei - Radierungen aus Japan im Ostasiatischen Museum in Köln

    Gesprächsreihe "Blick in die Kulturwerkstatt"
    Literaturkosmos - Die Autorin, Übersetzerin und Verlegerin Zoë Beck im Gespräch

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:10 Uhr

    Am Mikrofon: Rainer Brandes

  • 18:40 Uhr

    Gute Schulden, schlechte Schulden: Wie Staaten auf Pump leben

  • 19:05 Uhr

    Österreich: ÖVP bricht ihr Versprechen und dient sich Kickl an
    Von Oliver Soos

  • 19:10 Uhr

    Skispringen - Vierschanzentournee in Bischofshofen: Qualifikation
    Skispringen Frauen - Interview mit Wintersportjournalist Luis Holuch

    Tour de Ski - 2 x 10km Doppelverfolgung Damen und Herren

    Ski alpin - Weltcup der Damen in Kranjska Gora: Slalom

    Skeleton/Bob - Weltcup Winterberg

    Rodeln - Weltcup in Sigulda

    Tennis - United Cup in Perth

    Tischtennis - Kritik an der steigenden Wettkampfbelastung; Interview mit Jörg Roßkopf

    Handball - Ausblick auf Handball-WM: Was ist von Deutschland zu erwarten?

    Fußball - Finanzielle Probleme bei Barca: Spielberechtigungen werden entzogen

    Nahost - Wie die rechtsextremen Minister Israels den Sport für sich nutzen

    Schach - Erst in Jeans, dann ein Unentschieden - Magnus Carlsen polarisiert

    Am Mikrofon: Thomas Wheeler

  • 20:05 Uhr

    Jeder ist seines Glückes Schmied oder: Das Glück der Fülle
    Von Jean-Claude Kuner
    Regie: der Autor
    Mit: Regina Pressler, Volker Hanisch, Gerhart Hinze, Lennardt Krüger, Fritz Lichtenhahn, Stefan Schad, Stefan Schwarz
    Ton und Technik: Jutta Liedemit und Christina Ocker
    Produktion: NDR/RBB 2005

    Wir alle wünschen uns Glück, nicht nur zum Neuen Jahr. Doch wo finden wir es? Wie schaffen wir es, dauerhaft glücklich zu sein? Unser Autor begibt sich auf die Suche. Und kommt am Ende zu einer überraschenden Erkenntnis.

    Philosophen und Religionswissenschaftler, Hirnforscher und Psychologen, Heiler, Hellseher und Astrologen beschäftigen sich immer wieder mit der Frage: Welche Wege gibt es zum Glück? Was macht das Glücklichsein aus? Ist es möglich, dauerhaft glücklich zu sein? Gemeinsam mit der Hauptfigur aus François Lelords Roman „Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück“ begibt sich der Autor auf die Suche nach der Glücksformel. Doch zum Schluss hat er alle Glücksrezepte enttäuscht beiseitegelegt und sich eine Erkenntnis des Berliner Philosophen Wilhelm Schmid zu eigen gemacht: „Glück ist das Glück der Fülle, das erfüllte Leben, das Erfolg wie Misserfolg mit einschließt.“

    Jean-Claude Kuner, geboren 1954 in Basel, arbeitete von 1982 bis 1996 als Theater- und Opernregisseur, seit 1996 als Rundfunkautor und -regisseur mit dem Schwerpunkt Kulturthemen aus fremden Ländern. Er wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. für „Traumrollen“ (Deutschlandfunk/HR 2013 - Hörspiel des Jahres 2013), und für „Bukhara Broadway“ (RBB/Deutschlandfunk/NDR 2012 - 2013 von der Asia-Pacific Broadcasting Union als bestes Feature geehrt). Zuletzt: „Matsutake. Ein Pilz im Anthropozän“ (Deutschlandfunk Kultur 2021), „Maestro des Comebacks“ (WDR/Deutschlandfunk Kultur 2022) und „Drama deutsche Einheit“ (WDR 2023).

  • 21:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2024

    Kunstlieder und Schauerballaden
    von Carl Loewe, Franz Schubert und Hugo Wolf

    Konstantin Krimmel, Bariton
    Ammiel Bushakevitz, Klavier

    Aufnahme vom 9.7.2024 aus dem Rossini-Saal in Bad Kissingen

    Am Mikrofon: Cornelia de Reese

    Bariton Konstantin Krimmel steht regelmäßig auf der großen Opernbühne. Doch seine besondere Leidenschaft gehört dem viel kleineren, intimen Rahmen, dem Liederabend. In Bad Kissinigen präsentierte er eine Melange romantischer Werke, komponiert von Franz Schubert, Carl Loewe und Hugo Wolf. Die Auswahl zeigt offen, dass Konstantin Krimmel eine Vorliebe für Schauergeschichten und Gruselstories hegt. Die darin aufgebauten Spannungen faszinieren den Sänger. Krimmels stimmliche Darstellungskraft macht sogar Lieder, die man heute vielleicht als altmodisch titulieren würde, zu spannenden Krimis. Auch darum erhielt der Bariton 2024 den Opus Klassik-Preis als Sänger des Jahres. Mit dabei sein Pianist Ammiel Bushakevitz, der diese Leidenschaft am Klavier teilt und mit technischer Perfektion wie großem Einfühlungsvermögen die Lieder mit Konstantin Krimmel zum Leben erweckt.

  • 23:05 Uhr

    Am Mikrofon: Tobias Oelmaier

  • 23:30 Uhr

    Skispringen - Nach der Two Nights Tour: Gespräch mit Frauen-Skisprung-Trainer Heinz Kuttin

    Die Fragen stellt Julian Tilders