Die Vegetarierin
Von Han Kang
Übersetzung aus dem Koreanischen: Ki-Hyang Lee
Bearbeitung und Regie: Irene Schuck
Mit: Paul Herwig, Meike Droste, Judith Engel, Wolfgang Pregler, Michael Wittenborn, Jonas Minthe, Hedi Kriegeskotte, Franz Ferdinand Möller-Titel, Achim Buch, Anne Moll, Stefan Haschke, Sebastian Rudolph u.a.
Komposition: Dai Fujikura
Musiker: Wolfgang Emanuel Schmidt (Cello)
Ton und Technik: Peter Avar, Katrin Witt
Dramaturgie: Susanne Hoffmann
NDR 2017
Eine Frau hört auf Fleisch zu essen und träumt von einem Leben als Pflanze. So lehnt sich Yeong-Hye gegen ihren Ehemann auf, und gegen die Existenz an sich. Die poetische Geschichte einer passiven Rebellion.
Yeong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keinerlei Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose Hausfrau. Pflichtbewusst pflegen sie eine Art friedlicher Koexistenz. Doch dann beschließt Yeong-Hye, sich vegetarisch zu ernähren und entsorgt fast alle tierischen Produkte im Haushalt: ein subversiver Akt in einem Land wie Südkorea, mit seinen strengen sozialen Normen. Die Eltern schreiten ein, versuchen mit brachialer Gewalt ihren Widerstand zu brechen. Ohne Erfolg. Schließlich verweigert sie jedes Essen. „Ich hatte einen Traum“, sagt sie. Mehr Erklärungen sind ihr nicht zu entlocken. Entschieden geht sie ihren Weg zu Ende.
Han Kang, geboren 1970 in Gwanju, Südkorea, schreibt Kurzgeschichten und Romane. Ihr Debütroman „Die Vegetarierin" (2007) verhalf ihr zu internationalem Erfolg und wurde 2016 mit dem Man-Booker-International-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2024 erhielt Han Kang den Nobelpreis für Literatur.