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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 31.03.2019

  • 00:05 Uhr

    Weltoffen und streitbar
    Eine Lange Nacht mit Volker Schlöndorff zum 80. Geburtstag
    Von Josef Schnelle
    Regie: Rita Höhne

    Mit dem Film ‚Die Blechtrommel‘ nach dem Meisterroman von Günter Grass verhalf er dem ‚Jungen Deutschen Film‘ zum Durchbruch. Dafür wurde Volker Schlöndorff 1979 mit der Goldenen Palme der Filmfestspiele von Cannes ausgezeichnet und wenige Monate später mit dem Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film. Doch eigentlich hatte er mit den jungen Wilden des Deutschen Films um das Oberhausener Manifest gar nichts zu tun. Sein Handwerk hatte er direkt bei Louis Malle, Alain Resnais und Jean-Pierre Melville und anderen Regisseuren der ‚Nouvelle Vague‘ gelernt, für die er in den 1960er-Jahren als Regieassistent tätig gewesen war. Diese Erfahrungen (z.B. bei ‚Viva Maria‘ und ‚Letztes Jahr in Marienbad‘), haben ihn entscheidend geprägt. Schon sein Debütfilm ‚Der junge Törless‘ von 1965 war eine Literaturverfilmung nach Robert Musil. Im Verlaufe seiner Karriere adaptierte er in seinen Filmen unter anderen Klassiker von Heinrich Böll, Nicolas Born, Arthur Miller, Max Frisch und Marcel Proust. Er gilt bis heute als wichtigster Vertreter des Literatur adaptierenden Films, bezog stets auch politisch Stellung. Auch wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag am 31. März 2019 steckt Volker Schlöndorff noch voller Pläne.

  • 03:00 Uhr
    03:05 Uhr   Heimwerk

    Horn Concertos

    Joseph Haydn
    Konzert für Horn und Orchester Nr. 1 D-Dur

    Michael Haydn
    Konzert für Horn und Orchester D-Dur

    Felix Klieser, Horn
    Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
    Leitung: Ruben Gazarian

  • 03:00 Uhr

    Umstellung MESZ

  • 06:05 Uhr

    UN-Behindertenrechtskonvention: Inklusion ist mehr als nur eine gute Idee

  • 06:10 Uhr

    Georg Wilhelm Dietrich Saxer
    Präludium für Orgel solo B-Dur
    Manuel Tomadin, Orgel

    Antonio Caldara
    'Missa Laetare' für Soli, Chor und Orchester
    Max Emanuel Cencic, Knabensopran
    Jean Nirouet, Countertenor
    Kurt Equiluz, Tenor
    Ernst Jankowitsch, Bass
    Wiener Sängerknaben
    Capella Caldara
    Leitung: Uwe Christian Harrer

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Brexit - Die unendliche Geschichte

    Politik und Jugend - eine Entfremdung? Ein Interview mit Ronja Kemmer, MdB, CDU

    Theodor Fontane: der Romancier Preußens - Ein Interview mit dem Literaturwissenschaftler Hans-Dieter Zimmermann

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Hoffnung worauf? Jenseitsverlust der Gesellschaft
    Von Patrick Becker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 40 Jahren: In Hannover findet eine Großdemonstration gegen das geplante Atommülllager in Gorleben statt

  • 09:30 Uhr

    Kölner Kongress 2019
    The Benefits of Public - Vom Nutzen der Öffentlichkeit.
    Richard Sennett im Gespräch mit Gaby Hartel und Maja Ellmenreich

    Richard Sennett ist ein Öffentlichkeitsforscher. Mit analytischem Einfallsreichtum und historischem Urteilsvermögen stellt er große Zeit-Diagnosen. Schon 1978 fragte er: „Was geschieht, wenn die Öffentlichkeit als Forum gesellschaftlicher Erfahrung und kulturellen Austauschs zerfällt?”
    Kern des öffentlichen, politischen Raums ist der Dialog unter Freunden, flüchtig und unsichtbar. So formulierte es Hannah Arendt, die auch Lehrerin von Richard Sennett war. Und tatsächlich ist es auffällig, wie das Denken des Sozialphilosophen um Atmosphäre, Umgang, Material und Gestaltung in unseren Städten kreist. Und wie er sein jahrzehntelanges Eintreten für die Ethik und Konstruktion, den Wert und Erhalt des produktiv Öffentlichen auf scheinbar schwer zu greifende Qualitäten und Dynamiken stützt. Auf Charakter und Haltung der Städtebewohnerinnen und Städtebewohner und die Kooperation miteinander etwa. Oder auf das urbane Herstellen von Möglichkeiten zum nicht funktionsgetriebenen, zufälligen Austausch und zu umsichtiger Interaktion unter Bürgern, die eine produktive, handlungsfähige Öffentlichkeit überhaupt erst herstellen. Sennett verschränkt sein sozialphilosophisches Denken mit der unerschütterlichen Überzeugung, dass Kunst im öffentlichen Raum zivilisatorisch wirken kann. ,Theatrum Mundi’ heißt ein von ihm ins Leben gerufenes internationales Forschungs- und Aktionsprojekt.
    Im Gespräch auf dem Kölner Kongress 2019 werden die Publizistin und Kuratorin Gaby Hartel und die Journalistin Maja Ellmenreich mit Richard Sennett besprechen, wie wir jenseits von sterilen urbanen Wohn- und Konsumparks oder gruppenzentrierten Interessensblasen unsere Welt bauen und leben können - und auch, welche Rolle neue Medien und altes Radio als flüchtige, unsichtbare, kuratierte Räume in diesem Kontext spielen. Richard Sennett, geboren 1943 in Chicago, lehrt Soziologie und Geschichte an der New York University und der London School of Economics and Political Science. Seine Hauptforschungsgebiete sind Städte, Arbeit und die Kultursoziologie. Er ist unter anderem der Autor von ,Der flexible Mensch’. ,Die offene Stadt’ ist nach ,Zusammenarbeit’ (2012) und ,Handwerk’ (2008) der dritte Teil seiner Homo-Faber-Trilogie.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Lutherkirche in Radebeul
    Predigt: Pfarrer Christof Heinze
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Ben Bradshaw, Labour-Party, britischer Unterhaus-Abgeordneter und ehemaliger Staatssekretär

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Wilde Wanderung
    Unterwegs an Cornwalls Küste

    Rüstige Rentner
    Überwintern unter Floridas Sonne

    Pfad der Mennoniten
    Historisches aus Le Hohwald und La Broque im Elsaß

    Gespür, Geschick, Gespräch, Geschichte
    Wie der Autor Franz Nussbaum seine Reisereportagen anlegt
    Live-Gespräch im Studio

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Regisseur Oliver Schmitz im Gespräch mit Tanja Runow

    „Polarität ist mir nicht fremd”. Oliver Schmitz lebt und arbeitet in zwei Welten. Er ist in Südafrika aufgewachsen. Dort hat er in den 1980er-Jahren politische Kinofilme gedreht, die vielfach ausgezeichnet wurden und bis heute Kultstatus haben. In Deutschland ist er für Fernsehkomödien wie ,Türkisch für Anfänger’ oder ,Doctor´s Diary’ bekannt.
    Mehrfach zog Oliver Schmitz bereits zwischen seiner neuen Heimat Deutschland und seiner alten Südafrika hin und her. Mittlerweile lebt er hauptsächlich in Berlin. Doch gerade packt er schon wieder die Koffer für einen Dreh in Kapstadt. Während er in Südafrika bis heute vor allem an großen Kinofilmen arbeitet, die sich mit der Apartheid und ihren gesellschaftlichen Spätfolgen auseinandersetzen, ist er in Deutschland eher auf Komödien abonniert. Beides ist ihm wichtig.
    In den 1980er-Jahren war Schmitz (*1960) auch als Clubbetreiber und DJ aktiv. Seine Diskothek in Kapstadt wurde allerdings nach drei Jahren von der Polizei geschlossen, weil er und seine Mitbetreiber sich strikt weigerten, die Rassentrennungsgesetze der Apartheid einzuhalten.

  • 15:05 Uhr

    Double Bass und Friedenstauben
    Die Oriental Metal-Band Orphaned Land
    Von Kai Löffler

    Orphaned Land aus Israel hat mit Steven Wilson gearbeitet und als Vorband für Metallica gespielt. Steve Hackett ist auf ihrem aktuellem Album zu hören und Sänger Kobi Farhi auf Hacketts. Die Mischung aus Metal, orientalischer Folklore und Prog ist aber nicht die einzige Fusion, für die Orphaned Land steht: In den Texten predigen die Oriental Metal-Pioniere seit fast 30 Jahren Frieden zwischen Islam, Judentum und Christentum.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Michail Bulgakow: „Die weiße Garde“
    Aus dem Russischen von Alexander Nitzberg
    (Kiepenheuer & Witsch Verlag, Köln)
    Ein Beitrag von Wolfgang Schneider

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Verspätung steckt im System
    Ein Besuch im Herzen der Deutschen Bahn
    Von Maximilian Schönherr

    Mitarbeiter der Bahn haben ihr eigenes Vokabular. Die nervigen Bürger, die mit Notizblock Züge und Verspätungen zählen, heißen abschätzig Pufferküsser. Die am stärksten befahrene Bahnstrecke Deutschlands zwischen Köln und Dortmund hat wegen ihrer Form den Kosenamen Banane. Wir steigen in einen Zug mit 32 Minuten Verspätung ein und erfragen im Rechenzentrum des Stellwerks Duisburg nach Ursachen und Auswirkungen. In Frankfurt buchen wir mit einer neuen Software die Strecke für einen Güterzug von Oberhausen nach Bamberg. Und der über allem thronende Fahrplanchef bei DB Netze entwirft Pläne, ein 150 Jahre altes System in die Zukunft zu führen. Verspätungen, so sagen alle, gehören zum System. Sie werden nicht verschwinden, auch nicht mit künstlicher Intelligenz.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Kolonialismus in Afrika und der Dialog auf Augenhöhe - Spiegel-Korrespondent Bartholomäus Grill im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Fake-Hochzeit - Vasily Barkhatov inszeniert in Basel „Madame Butterfly“

    "Spilling over" - Farbmalerei der 60er im Whitney Museum New York

    "The Nation I + II" - Eric de Vroedts Episoden-Thriller am Schauspiel Frankfurt

    El español - In Argentinien findet der "Internationale Kongress der spanischen Sprache" statt

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Geschichte Aktuell: Vor 100 Jahren - Die Gründung des Bauhauses in Weimar

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 27. Spieltag:
    Hannover 96 - FC Schalke 04
    Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

    2. Fußball-Bundesliga, 27. Spieltag:
    1. FC Köln - Holstein Kiel
    FC Ingolstadt - SV Sandhausen
    SpVgg Greuther Fürth - Arminia Bielefeld

    Fußball - DFB-Pokal der Frauen: Halbfinale: FC Bayern München - VfL Wolfsburg

    Formel 1 - 2. Lauf zur Formel-I-WM "Großer Preis von Bahrain" in Sachir

    Eishockey - Playoffs, Viertelfinal, evtl. 7. Spiel:
    Red Bull München - Eisbären Berlin
    Kölner Haie - ERC Ingolstadt
    Eishockey - Holprige Wege ins Halbfinale, Gespräch mit Sven Metzger

    Handball - EHF Cup: Füchse Berlin - Balatonfüredi KSE

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Die Sechsbeiner
    Eine kribbelnde Hommage an die Insekten
    Von Sabine Fringes
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: Dlf 2019

    Erst kamen die Schaben, dann die Fliegen und Käfer, dann die Heuschrecken, Bienen und Ameisen. Dann erst, Abermillionen von Jahren später, trat der Mensch hinzu - und entwickelte fortan ein ambivalentes Verhältnis zu diesen kleinen Wesen, die ihm so vertraut wie unheimlich, so lästig wie nützlich - und überlebensnotwendig sind. Die alten Ägypter verehrten dungkugelrollende Käfer als heilige Wesen und gaben zugleich ihren Toten Drohsprüche auf Papyri mit ins Grab, die sie vor hungrigen Insekten schützen sollten.
    Heute entdecken Künstler im Sechsfüßler einen kreativen Kollegen, Insektenliebhaber einen schützenswerten Freund, moderne Stadtschamanen einen Übermittler geheimer Botschaften und manch Wissenschaftler fragt: Was geht in einem Insekt eigentlich vor? ,Freistil’ über das kribbelnde Miteinander von Zwei- und Sechsfüßlern.

  • 21:05 Uhr

    Joseph Haydn
    Sinfonie Nr. 100 G-Dur ,Militär-Sinfonie'

    Anton Bruckner
    Messe Nr. 3 f-Moll für Soli, Chor und Orchester

    Camilla Nylund, Sopran
    Christa Meyer, Alt
    Bernhard Berchtold, Tenor
    Günter Groissböck, Bass
    MDR-Rundfunkchor
    Dresdner Philharmonie
    Leitung: Marek Janowski

    Aufnahme vom 20.10.2018 aus dem Kulturpalast Dresden

    Am Mikrofon: Uwe Friedrich

    Als das Militär noch unbeschwert singen und tanzen konnte, entstand die ,Militär-Sinfonie’ von Joseph Haydn. Damals waren die Militärkapellen häufig die einzigen Musikanbieter in den Garnisonsstädten und die Musiker in ihren schmucken Uniformen ein echter Blickfang. Die Schrecken des Krieges waren zwar auch vor dem 20. Jahrhundert beträchtlich, aber weiter vom Militarismus entfernt als Joseph Haydns Sinfonie kann die Darstellung der Soldatenkultur kaum sein.
    Zwischen romantischer Emphase und strenger Tradition bewegt sich die Messe Nr. 3 des katholischen Österreichers Anton Bruckner. Auch seine Sinfonien widmete er der Verherrlichung Gottes, noch viel deutlicher ist dieser Zweck in seinen geistlichen Werken. Seine dritte Messe entstand als Auftragswerk für die Wiener Hofkapelle, wurde von den Musikern jedoch als unspielbar abgelehnt. Erst eine vom Komponisten selbst finanzierte Aufführung mit dem Wiener Opernorchester brachte den gewünschten Erfolg, obwohl Dirigent und Chor nach der Generalprobe absagten und Bruckner selbst die nicht besonders gut geprobte Uraufführung dirigieren musste. Inzwischen gilt sie als Bruckners vollkommenstes geistliches Werk, das auch dem Wagner-Spezialisten Marek Janowski seit vielen Jahren am Herzen liegt.

  • 23:30 Uhr

    Nur eine Illusion? - Inklusion im und durch Sport

    Mit Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutsche Behindertensportverbands,
    Annika Zeyen, Rollstuhl-Basketballerin und Alhassane Baldé, Rennrollstuhlsportler.

    Die Fragen stellt Astrid Rawohl.