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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 20.05.2018

  • 00:05 Uhr

    Da gibt es nichts zu lachen
    Eine Lange Nacht der fröhlichen Pessimisten
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. vom 12./13.9.2015)

    Jung, dynamisch, pragmatisch und vor allem optimistisch - diese Eigenschaften zeichnen erfolgreiche Menschen aus. So jedenfalls verheißt es die einschlägige Ratgeberliteratur. Die Unterhaltungsindustrie liefert dazu die Freizeitvariante: Alle sind gut gelaunt, cool natürlich. Sie tragen ein Lächeln im Gesicht und verschicken Smileys. Wer sich dem entzieht, trifft auf wenig Sympathien oder wird schnell als depressiv pathologisiert. Optimistisch stimmt nach wie vor auch die Fortschrittsgewissheit, die spätestens seit der Aufklärung die Geschichtsauffassungen prägte. Doch schon Sophokles weiß: „Nicht geboren zu werden, (ist) für die Erdbewohner am besten.” Die Gnostiker der Spätantike drängt ihre Weltwahrnehmung zu der Vermutung, dass nur ein böser Schöpfer diese Welt erschaffen haben kann. Philosophische Gegenstimmen werden auch in der Philosophie laut. Schopenhauer und seine Schüler sensibilisieren für menschliches Leid. In der Melancholie verbinden sich Freude und Leid zu einer Weltsicht, in der sich Schwere und Leichtigkeit, Sinnlosigkeitsgefühle und Humor verbinden. Fröhliche Pessimisten empfehlen zunächst einmal anzunehmen, dass alles schief gehen wird, um sich dann positiv überraschen zu lassen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Rheingau Musik Festival 2017

    Italienische Chorpracht

    Claudio Monteverdi, Orazio Benevoli, Giovanni Pierluigi Palestrina
    Motetten, Prozessionen, Magnificat- und Mess-Vertonungen

    Le Concert Spirituel Chor und Orchester
    Leitung: Hervé Niquet

    Aufnahme vom 29.6.2017 aus der Basilika Kloster Eberbach, Eltville

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Georg Schumann

    Georg Schumann
    Sinfonie f-Moll, op. 42

    Deutsches Symphonie-Orchester Berlin
    Leitung: James Feddeck

  • 06:05 Uhr

    Beine statt Hirn bzw. Fußball statt Politik: Das Treffen Özil-Gündogan-Erdogan

  • 06:10 Uhr

    Magister Leoninus
    'Alleluya - Spiritus sanctus procedens'. Morgenmesse zu Pfingstsonntag
    Ensemble Red Byrd

    Jacobus Gallus
    'Lamentatur Jacob'. Motette zu 6 Stimmen
    Huelgas Ensemble
    Leitung: Paul van Nevel

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    Fantasie für Orgel C-Dur
    Stef Tuinstra, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Wer mich liebet, der wird mein Wort halten'. Kantate am ersten Pfingstfesttag für Soli, Chor und Orchester, BWV 74
    Magdalena Kožená, Sopran
    Robin Blaze, Countertenor
    Christoph Genz, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Monteverdi Choir
    English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Schwerpunkt Geschichte - Die Warschauer Buchmesse 2018

    Der Dreißigjährige Krieg - Lernen aus der Geschichte. Ein Interview mit dem Historiker Michael Rohrschneider

    Kleines Tier ganz groß: erster Weltbienentag - Ein Interview mit dem Bienenexperten Thomas Radetzki

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Inside Iran - Ein Interview mit der Künstlerin Parastou Forouhar

    Denk ich an Deutschland: das Autoren-Duo Volker Klüpfel und Michael Kobr

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Pfingsten das unverstandene Wunder
    Von Pastoralreferentin Angelika Daiker
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 225 Jahren: Der Schweizer Naturwissenschaftler Charles Bonnet gestorben

  • 09:30 Uhr

    Europäisches Handgepäck (5/7)
    Rote Fahnen und haltbare Zäune
    Über das dänische Verhältnis von Wohlfahrt und Grenzkontrolle
    Von Mathias Greffrath
    (Teil 6 am 21.5.2018)

    Der Zaun im Fürsorgemuseum in Svendborg erinnert an die Zeit, als „würdige“ und  „unwürdige“ Arme streng getrennt wurden, als die Gesellschaft keinen verhungern lassen, aber sich auch gegen Ansteckung durch Asoziale schützen wollte. Heute gilt Dänemarks Sozialstaat als der menschlichste der Welt. Seine Bewohner rangieren ganz oben auf dem Glücksindex des Hygge-Instituts, seine Bibliotheken sind die modernsten und für die Altenpflege gibt die Gesellschaft dreimal so viel aus wie Deutschland. Aber Dänemarks Grenzkontrollen sind scharf und die ethnischen Gettos werden gesäubert. Gemeinschaft braucht Grenzen - das sagen in Dänemark alle Parteien. Was heißt das für die europäische Gemeinschaft?
    Auf sechs Reisen sucht Mathias Greffrath nach dem, was die Europäer noch miteinander verbindet. Gibt es ein gemeinsames kulturelles Erbe? Was davon werden wir in die Zukunft mitnehmen? In diesem Fall als Handgepäck - als Merkzeichen, als Erinnerungen, als Fetische der Zukunft.

  • 10:05 Uhr

    Evangelischer Gottesdienst
    Übertragung aus der Garnisonkirche in Oldenburg
    Predigt: Pastorin Christine Oberlin

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Die Magie von Marfa
    Künstler und Kreative in der texanischen Wüste

    Keltische Wurzeln
    Pfingstbesuch in Questenberg   

    Kulturelle Landpartie
    Durch das niedersächsische Wendland

    Raus auf die Insel
    Die Istanbul vorgelagerten Prinzeninseln

    Zu Pfingsten an der Badewanne
    Impressionen vom Gardasee

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Architekturkritiker Niklas Maak im Gespräch mit Tanja Runow

    Er gilt als einer der profiliertesten Architekturkritiker Deutschlands und als Verfechter einer neuen kollektiven Wohnutopie, die mehr an den Bedürfnissen der Bewohner und den aktuellen Problemfeldern der Stadt ausgerichtet ist, als am Quadratmeterfetischismus der Bauindustrie. In Büchern wie ,Wohnkomplex. Warum wir andere Häuser brauchen' (2014), in Zeitungsartikeln und Essays stellt er seine Gegenvorschläge vor.
    Mit Witz und scharfer Polemik bringen die Texte von Niklas Maak auch etwas anderes zurück in die Architketurdebatte: den Spaß. Am Streiten. Aber auch am wilden Entwurf, am Spielerischen, am Experiment. Seit vielen Jahren sucht er unkonventionelle Architekturen in aller Welt auf und portraitiert sie in Büchern wie dem ,Atlas der seltsamen Häuser und ihrer Bewohner' (2016) oder ,Eurotopians' (2017). Nicht selten ergeben sich daraus interessante Anregungen für heutige Fragestellungen und zeigen sich Ideen, die womöglich zu Unrecht in Vergessenheit geraten sind.

    Niklas Maak, 1972 in Hamburg geboren, leitet gemeinsam mit Julia Voss das Kunstressort der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und lehrte Architekturgeschichte und -theorie in Harvard, Berlin und an der Frankfurter Städelschule.

  • 15:05 Uhr

    Auf dem Weg zum Thron der Düsternis
    Die Band Olympique aus Österreich
    Von Fabian Elsäßer

    Klein Klein ist ihre Sache nicht, auch wenn die Salzburger Band Olympique trotz zahlreicher freundlicher Rückmeldungen bislang nur in Clubs niederer Rangordnung auftritt. Auf ihren ersten beiden Alben entwickeln die vier Österreicher raumgreifenden Poprock, zu dem sich Sänger Fabian Woschnagg als dramagebeutelte Sehnsuchtsfigur inszeniert. Der Sound zielt auf große Arenen mit ebensolchen Leinwänden, die Videos dazu haben die Österreicher schon produziert. Darin sieht man die Musiker in Filmklassiker hineinmontiert, was das Vice-Magazin als größten Rechtebruch in der Geschichte des Musikvideos bezeichnete. Oder so explizite Erotikszenen, dass man bei YouTube zur Eingabe seines Alters aufgerufen wird. Ob es so mit der großen Karriere klappt?

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche

    Ralf Rothmann: "Der Gott jenes Sommers"
    (Suhrkamp Verlag, Berlin)
    Ein Beitrag von Christoph Schröder

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Menschen, Viren und der Wald
    Brasilien im ökologischen Ungleichgewicht
    Von Gudrun Fischer

    Eine gefährliche Epidemie jagt in Brasilien die andere. Jahrelang kämpfte das Land gegen Dengue und seine vier Virustypen. Dann folgte 2015 Zika, die vom Virus geschädigten Babys kamen mit zu kleinem Kopf auf die Welt. Kurz darauf traf Chicungunya Brasilien und hinterließ Tausende körperlich beeinträchtigte Menschen. Nun tobt Gelbfieber mit 600 Toten in den letzten zwei Jahren.
    Was geht da vor sich im Land am Amazonas? Brasilien ist ein Paradies für die Verbreitung der Überträgermücken. Es ist sehr warm, feucht, und viele Menschen leben auf engem Raum beieinander. Dazu herrscht vielerorts eine prekäre Wasser- und Abwasserversorgung. Das sind gute Voraussetzungen für die Verbreitung und Ausdifferenzierung von Mücken und ihren Viren.
    Eine wichtige Frage ist, wo die Viren überdauern. Nur in den Mücken? In den Urwäldern? In anderen Tieren? Bei Gelbfieber ist inzwischen klar, dass verschiedene Affenarten von Mücken im Wald infiziert werden. In intakten Ökosystemen mit hoher Biodiversität blieben Viren und ihre Reservoirs, die Mücken und Affen im Wald, so lautet eine These. Kommen die Menschen mit ihren Städten den Wäldern zu nahe? Hat die Ausbreitung von Mücken und ihren Viren mit der Abholzung zu tun? Oder stecken doch ganz andere Zusammenhänge hinter der auffälligen Häufung schwerer Vireninfektionen in Brasilien?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    1968 und die Kunst - Andreas Beitin, Direktor des Ludwig Forum in Aachen, im Gespräch

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Goldregen unter Palmen - Eine Bilanz der Filmfestspiele in Cannes

    Thierrée, Shechter, Pérez, Pite - Ein Uraufführungsabend am Ballett der Pariser Oper

    "Mars" - Marius von Mayenburgs neues Stück über Sozialdarwinismus in der Zukunft in Frankfurt am Main

    Auf Staatsbesuch - Tomo Sugao inszeniert in Würzburg John Adams' „Nixon in China“

    Schwerpunkt Geschichte - Die Warschauer Buchmesse 2018

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Appelle des 20. Jahrhunderts. Teil zwei: „Wir haben abgetrieben“, 1971

  • 19:10 Uhr

    Fußball - nur bei Pokalsieg Eintr. Frankfurt: Empfang auf dem Römer in Frankfurt
    Fußball - Meisterfeier des FC Bayern München auf dem Marienplatz
    Wie viel Politik verträgt der Sport? Interview mit Claudia Roth
    Radsport - 15. Etappe Giro d'Italia: Tolmezzo - Sappada
    Vor der Fußball-WM - Die Causa Hajo Seppelt
    Handball: EHF-Pokal, final four in Magdeburg (Spiel um Platz 3: 12:15h / Finale: 15:15h)
    Schwimmen - Rettungsschwimer in Not
    Vor dem Champions League Finale in Kiew - Ultras im Exil
    Tennis - Turnier der Damen in Nürnberg: Turniervorschau
    Eishockey - WM-Finale

    Am Mikrofon: Marina Schweizer

  • 20:05 Uhr

    Überleben auf Hiddensee
    Aussteigergeschichten
    Von Alexa Hennings
    Regie: Guiseppe Majo
    Produktion: NDR 2016

    Die Schiffbrüchigen von Hiddensee kennt man aus Lutz Seilers Roman ,Kruso’: Esskaas nennt er sie, abgekürzt für Saisonkräfte. Jene vom DDR-Dasein auf die Insel Ge- und Vertriebenen, die in den 80er-Jahren, Bier und Eis verkaufend, kochend, kellnernd, spülend, Rimbaud lesend, dem Elend des eingeschlossenen Festlandes entrinnen wollten.
    Alexa Hennings reist, ,Kruso’ im Gepäck, 30 Jahre später auf die Insel und trifft die alten Esskaas: So wie der Kruso im Buch hat Hilfskellner Gurke Nachtquartiere für Leute besorgt, die eigentlich gar nicht auf der Insel sein durften. Torsten, der vom Inselblau berauschte Maler, kann sich noch immer kein Haus, nur eine Gartenhütte auf Hiddensee leisten. Und Marion, die Germanistin, putzt wie früher schon, aber macht nun auch Führungen ,Hiddensee und die DDR’.

  • 21:05 Uhr

    Grundton D 2018 - Konzert und Denkmalschutz (1)

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello G-Dur, KV 387

    Giya Kancheli
    'Night Prayers' für Streichquartett und Tonband

    Antonín Dvořák          
    Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello F-Dur, op. 96

    Minguet Quartett

    Aufnahme vom 6.5.2018 aus der ehemaligen Propstei in Wehr/Rheinland-Pfalz

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Zum Saisonauftakt der Benefizkonzertreihe ,Grundton D' geht es hoch hinaus. Das renommierte Minguet Quartett steigt auf den Dachboden der ehemaligen Propstei im rheinland-pfälzischen Wehr. Passenderweise erklingt ein Gipfelwerk der Kammermusik: Antonín Dvořáks „Amerikanisches“ Streichquartett.       
    Seit fast drei Jahrzehnten engagiert sich der Deutschlandfunk in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz für Baudenkmale in Not. Der Erlös der Benefiz-Veranstaltungen fließt direkt in den Wiederaufbau und Erhalt der Konzertorte. Eine Erfolgsgeschichte, die sich auch in Zahlen ausdrücken lässt: Mehr als viereinhalb Millionen Euro kamen durch die Konzertreihe ,Grundton D' dem Denkmalschutz in Deutschland bereits zu Gute. Zehn unbedingt erhaltenswerte Baudenkmale im ganzen Bundesgebiet mit all ihrer Geschichte und ihren spannenden Geschichten werden auch 2018 wieder zur Bühne für hochkarätige Musikerinnen und Musiker.

  • 23:30 Uhr

    Fußballerinnen aus dem Iran und anderen erzkonservativen Gesellschaften

    Friedrike Faust, promovierte zu Frauenfußball und Geschlechterverhältnissen
    Nicole Selmer, Journalistin und Autorin
    Ayat Najafi, iranisch-deutscher Regisseur

    Die Fragen stellt Ronny Blaschke