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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 23.06.2019

  • 00:05 Uhr

    Menschen schleppen, ohne Mühe, einen Schatten mit sich
    Die Lange Nacht über den Religionswissenschaftler und Künstler Claudio Lange
    Von Claus-Peter Josten
    Regie: Jan Tengeler

    Der Religionswissenschaftler Claudio Lange wurde 1944 als Sohn deutschstämmiger Eltern in Chile geboren. Er lebt zwischen Berlin und Andalusien. 1973 promovierte er bei Klaus Heinrich, seinem Berliner Professor, mit einer Arbeit über den ersten großen, europäischen Antikolonialisten, den spanischen Dominikanerpater und Theologen Bartolomé de las Casas. Gleich darauf ging der Vater zweier Kinder noch einmal nach Chile zurück, woher er zehn Jahre zuvor im Alter von 19 Jahren gekommen war. Nach seiner Rückkehr und dem Putsch vom 11. September 1973 erhielt er wegen seiner politischen Aktivitäten in den letzten Monaten der Regierung Allende über lange Jahre ein Einreiseverbot in seine Heimat. In seinen Büchern ,Milch, Wein und Kupfer' und ,Rückkehr ins Exil' erzählte er davon. In den 80er-Jahren entwickelte er sein Werk als Maler und Fotograf. Er gestaltete auch Veranstaltungen wie das ,Museum der Utopien vom Überleben' zur 750-Jahrfeier Berlins 1987. Seitdem erforschte er mit Tausenden von Fotografien vor allem im Süden Europas die „anti-islamische Kunst“, die er vor allem an den Kragsteinen der Kirchen und in vielen Skulpturen der Romanik erkannte. 2003 und 2004 wurden der Foto-Essayband ,Der nackte Feind' und eine Ausstellung im Museum für Islamische Kunst in Berlin dieser Entdeckung gerecht. Der Foto-Essayband ,Der nackte Feind' erzählt davon. Eine ,Lange Nacht' über das bewegte Leben eines rastlosen Künstlers.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Grundton D 2018 - Konzert und Denkmalschutz

    Anton Bruckner
    Sinfonie Nr. 5 B-Dur
    1. Satz: Introduction. Adagio - Allegro
    2. Satz: Adagio: sehr langsam

    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: John Storgårds

    Aufnahme vom 8.9.2018 aus der Kirche St. Maria im Kapitol in Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Richard Wagner
    Die Walküre
    Erster Tag des Bühnenfestspiels ,Der Ring des Nibelungen'
    (Auszüge)

    Tomasz Konieczny, Wotan (Bariton)
    Iris Vermillion, Fricka (Mezzosopran)
    Robert Dean Smith, Siegmund (Tenor)
    Melanie Diener, Sieglinde (Sopran)
    Timo Riihonen, Hunding (Bass)
    Petra Lang, Brünnhilde (Sopran)
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Marek Janowski

  • 06:05 Uhr

    Du bist ein Gewinn - Vertrauensbildung auf dem Kirchentag

  • 06:10 Uhr

    Heinrich Schütz
    'Danket dem Herrn, denn er ist freundlich'. Geistliches Konzert für 16 Stimmen in 4 Chören, Instrumente ad libitum und Basso continuo, op. 2 Nr. 11, SWV 32
    Cantus Cölln
    Concerto Palatino
    Leitung: Konrad Junghänel

    Philipp Heinrich Erlebach
    'Wer sind diese mit weißen Kleidern angetan'. Kantate zum 1. Sonntag nach Trinitatis
    Dorothee Mields, Sopran
    Alexander Schneider, Altus
    Andreas Post, Tenor
    Matthias Vieweg, Bass
    Les Amis de Philippe
    Leitung: Ludger Rémy

    Johann Sebastian Bach
    'O Ewigkeit, du Donnerwort'. Kantate am 1. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 20
    Leandro Marziotte, Altus
    Benedikt Kristjánsson, Tenor
    Daniel Ochoa, Bass
    Chorus Musicus Köln
    Das Neue Orchester
    Leitung: Christoph Spering

    Marcel Dupré
    Präludium und Fuge für Orgel C-Dur, op. 36 Nr. 3
    Jean Guillou, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Deutsches Erbe, deutsche Schuld - Aufarbeitung der Kolonialgeschichte in Kamerun

    Rechtsextremismus in Deutschland - Ein Interview mit dem Publizisten Tanjev Schultz

    100 Jahre Versailler Vertrag - Ein Interview mit dem Neuhistoriker Eckart Conze

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    "Klang gewordene Theologie“ - Wie Olivier Messiaen die Eucharistie vertont
    Von Dorothee Bauer, Wien
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der österreichische Pädagoge Hermann Gmeiner geboren

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Neuer Antisemitismus - Befund, Analyse, Verstehen (2/6)     
    Antisemitismus - was ist das eigentlich?
    Von Friedrich Pohlmann
    (Teil 3 am 30.6.2019)

    Antisemitismus tritt in vielen Ländern verstärkt auf und das wirft zahlreiche Fragen auf. Die komplizierte Debatte zum Antisemitismus beginnt schon bei einer Definition desselben. In einer sechsteiligen multiperspektivischen Annäherung versucht ‚Essay und Diskurs‘ , die Positionen einzuordnen. Die Häufung spezifischer Gewalttaten und die zunehmende Verbreitung unzweideutiger Hassparolen haben die Ansicht genährt, dass in jüngerer Vergangenheit der Antisemitismus auch in Westeuropa enorm wiedererstarkt sei und entsprechend bekämpft werden müsse. Steht der gegenwärtig hervortretende Antisemitismus aber tatsächlich in ungebrochener Kontinuität zu früheren Ausprägungen desselben? Wo liegen die Gemeinsamkeiten, wo die Differenzen? Welche historischen Grundformen des Antisemitismus müssen unterschieden werden? Gibt es ein gemeinsames Sinnsubstrat, das die Rede von dem Antisemitismus überhaupt rechtfertigt?
    Im September 2017 einigte sich die Bundesregierung auf eine Definition: „Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die sich als Hass gegenüber Juden ausdrücken kann. Der Antisemitismus richtet sich in Wort oder Tat gegen jüdische oder nicht-jüdische Einzelpersonen und/oder deren Eigentum, sowie gegen jüdische Gemeindeinstitutionen oder religiöse Einrichtungen.”
    Friedrich Pohlmann, geboren 1950, arbeitete als Privatdozent am Institut für Soziologie in Freiburg und war viele Jahre als Rundfunkautor für den SWR2 Essay tätig. Seine Dissertation, 1979 bei Heinrich Popitz an der Philosophischen Fakultät, betrachtet ,Das soziologisch-philosophische Werk Georg Simmels und sein geistesgeschichtliches Umfeld’. 1990 habilitierte Pohlmann sich zum Thema Ideologie und Terror im Nationalsozialismus.

  • 10:03 Uhr

    Abschlussgottesdienst vom 37. Deutschen Evangelischen Kirchentag aus dem Signal Iduna Park in Dortmund
    Predigt: Pfarrerin Sandra Bils

  • 11:35 Uhr

    Rüdiger von Fritsch, Deutscher Botschafter in der Russischen Föderation

  • 12:05 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Hering satt?
    Fisch und Fischerei auf Rügen

    Natur, Kultur und Militär im Bottenmeer
    Mittsommer auf der schwedischen Insel Hemsön

    Einmalige Anlage
    Das Traber-Paradies Schloß Grosbois bei Paris

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Drehbuchautorin Laila Stieler im Gespräch mit Marietta Schwarz

    Sie schrieb das Drehbuch zu ,Gundermann’, dem singenden Baggerfahrer, der an den Sozialismus glaubte und Stasi-IM war, aber auch für viele andere Filme von Andreas Dresen: ,Die Polizistin’, ,Wolke 9’ oder ,Willenbrock’. Ihre Figuren und Dialoge kommen mitten aus dem Leben, sind rau, widersprüchlich, liebenswert und häufig in der Krise.
    Laila Stieler wurde 1965 geboren und wuchs in Thüringen auf, ihre Mutter Barbara und ihr Ziehvater Wilfried Junge wurden durch das Langzeitprojekt ,Die Kinder von Golzow’ bekannt. Mit 20 arbeitete sie bei Elektrokohle Lichtenberg und studierte in den folgenden Jahren an der Filmhochschule Babelsberg, in der Zeit als Lothar Bisky Rektor war. Mit Andreas Dresen arbeitet sie seit dieser Zeit zusammen. Ein Gespräch über das Schreiben für den Film und das Leben in zwei Deutschlands.

  • 15:05 Uhr

    Erfolg ohne Hype
    Die norwegische Band Pristine
    Von Marcel Anders

    Heidi Solheim ist ein echtes Multitalent: Die wortgewaltige Mittdreißigerin mit knallroten Haaren schreibt Stücke für internationale Kollegen, verfolgt eine Solokarriere, komponiert Kinderlieder und ist zugleich Stimme wie Kopf der norwegischen Blues-Rock-Formation Pristine. Ein Quintett aus Tromsö, das seit 2006 die heimische Musikszene auf den Kopf stellt, Auszeichnungen und Preise eingeheimst und eine Reihe von unabhängigen Alben veröffentlicht hat. Ihr Markenzeichen: Energetischer 70er-Jahre-Sound im Sinne von Hendrix, den Stones, Led Zeppelin oder Janis Joplin - mit ambitionierten Texten, die den Zeitgeist hinterfragen und klar Stellung gegen mangelnde Empathie sowie rechtes Gedankengut beziehen. So auch auf ihrem neuen, fünften Werk ,Road Back To Ruin’, mit dem die Nordlichter im Mai/Juni auf ausführlicher Deutschlandtour sind und - wie ihre schwedischen Kollegen von Blues Pills - ganz oben auf der aktuellen Retro-Blues-Rock-Welle schwimmen; mit starken Songs, starker Stimme und starker Performance, die - da liegt die Ironie - von zeitloser Klasse zeugt.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Bret Easton Ellis: „Weiß“
    Aus dem Amerikanischen Englisch von Ingo Herzke
    (Kiepenheuer & Witsch, Köln)
    Ein Beitrag von Christoph Schröder

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Wundermaterial Graphen
    Die Welt in 2D
    Von Frank Grotelüschen

    Man ziehe einen Tesastreifen von einem Graphitblock ab - und erhalte Graphen, einen ultradünnen Kohlenstoff, der die Datenübertragung beschleunigen, die Effizienz von Batterien steigern und Werkstoffe fester machen soll. Milliarden fließen seit 15 Jahren in den Wunderstoff. Wie weit sind die Bemühungen gediehen?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Wie Demokratien sterben - Die deutsch-türkische Verfassungsrechtlerin Ece Göztepe im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Still" - Neue Arbeiten von Karin Kneffel in der Kunsthalle Bremen

    "Boléro" - Die Rückkehr des schwedischen Choreographen Mats Ek auf die Tanzbühne in Paris

    "Odisseia" - Die brasilianische Theatergruppe "Cia. Hiato" erzählt die Odyssee aus neuen Perspektiven

    Deutsches Erbe, deutsche Schuld - Aufarbeitung der Kolonialgeschichte in Kamerun

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Beide betreuen, beide zahlen - Das Unterhaltsrecht soll reformiert werden

  • 20:05 Uhr

    Popmusik-Spezial (4/5)
    Bad Salzuflen weltweit
    Vom Ursprung des musikalischen Pop-Phänomens ‚Hamburger Schule‛
    Von Christian Möller und Heiko Behr
    Regie: Susanne Krings
    Produktion: WDR 2012
    (Teil 5 am 30.6.2019)

    „Ohne uns würde der deutsche Pop nicht so klingen, wie er heute klingt.“ Liedermacher Bernd Begemann meint damit sich und die ,Hamburger Schule’, eine der wichtigsten musikalischen Strömungen Deutschlands überhaupt. Bands wie Die Sterne, Tocotronic, Blumfeld und andere haben diese Bezeichnung in den 90er-Jahren zum Synonym für intelligenten deutschsprachigen Pop gemacht. Aber die ,Hamburger Schule’ kommt nicht aus Hamburg - in Wahrheit war der Kurort Bad Salzuflen die Brutstätte dieses Pop-Phänomens, denn die Protagonisten stammen größtenteils aus der näheren Umgebung. Im Studio ihres Freundes Frank Werner nahm die Clique ihre ersten Songs auf, bevor man sich in die große Stadt aufmachte. Ein Feature über die Geburt des Diskurspops aus dem Geiste der Kurtaxe.

  • 21:05 Uhr

    Forum neuer Musik 2019 ,Postmigrantische Visionen'

    ,Navigating a slippery Path'
    ensemble 20/21
    Leitung: David Smeyers

    ,Breaking the Wall'
    Ying Wang - W.All
    Lisa Streich - Mole’s Breath
    Annesley Black - SCRAB
    Oxana Omelchuk - Piano Concerto

    Ensemble LUX:NM

    Aufnahme vom 6.4.2019 im Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    Am Mikrofon: Leonie Reineke

    Die deutsche Musiklandschaft ist so internationalisiert wie nur wenige andere gesellschaftliche Bereiche. Verschiedene kulturelle Hintergründe sind hier die vielleicht zuverlässigste Konstante überhaupt. Ebenso divers waren die musikalischen Projekte am zweiten Abend des diesjährigen Forums neuer Musik im Deutschlandfunk Kammermusiksaal: Das ensemble 20/21 der Kölner Musikhochschule präsentierte ein durchkomponiertes Format, in dem Stücke von Schöpfern unterschiedlicher Generation und Herkunft durch kollektive Intermezzi - und so manchen musikalischen Schlagabtausch - miteinander verknüpft wurden. Das Ensemble LUX:NM aus Berlin wiederum widmete sich dem Ausloten von Grenzen und Übergängen zwischen Objekt und Abbild, Verständigung und Unverständnis sowie Musik und Performance. Dabei wurden vier neue musikalische Arbeiten uraufgeführt.

  • 23:30 Uhr

    125 Jahre IOC

    Mit Christian Wacker, Vize-Präsident der International Society of Olympic Historians und Wolfgang Maenning, Ruder-Olympiasieger

    Die Fragen stellt Erik Eggers