Sonntag, 12. Mai 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 28.07.2019

  • 00:05 Uhr

    „Oh Bartleby! Oh Menschheit!“
    Die Lange Nacht über den amerikanischen Schriftsteller Herman Melville
    Von Manfred Bauschulte
    Regie: Stefan Hilsbecher
    (Wdh. v. 3./4.6.2017)

    Herman Melvilles Figuren von ,Bartleby' über ,Benito Cereno' zu ,Billy Budd' haben heute ihren festen Platz in der Weltliteratur. Kaum bekannt ist dagegen, dass ihr Autor, als er 1891 starb, vergessen war. Seine Zeitgenossen hielten schon sein bekanntestes Werk ,Moby Dick oder Der Wal' (1851) für schlicht unlesbar. Die Laufbahn Melvilles, der als junger Matrose auf Kriegs- und Walfangschiffen diente und Abenteuerromane über das Leben auf See schrieb, war nach dem Misserfolg von ,Moby Dick' beendet, bevor sie richtig beginnen konnte. Für den Rest seines Lebens arbeitete er als Zollinspektor im Hafen von New York. Aus leidgeprüften Erfahrungen schöpfte er die Motive und Stoffe für seine vieldeutigen Romane und rätselhaften Erzählungen. Eine ,Lange Nacht' auf den Spuren dieses ungewöhnlichen Lebens - durch die Südsee, durch Europa und den Orient.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Sergej Prokofjew
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 g-Moll, op. 16

    Anna Vinnitskaya, Klavier
    Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
    Leitung: Sylvain Cambreling

    Aufnahme vom 25.11.2018 aus der Philharmonie Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Franz Schmidt
    Quintett für Klavier linke Hand, Klarinette, Violine, Viola und Violoncello A-Dur

    Linos Ensemble:
    Konstanze Eickhorst, Klavier
    Rainer Müller van Recum, Klarinette
    Winfried Rademacher, Violine
    Matthias Buchholz, Viola
    Mario Blaumer, Violoncello

  • 06:05 Uhr

    Hitzerekorde und Klimawandel - Die Politik muss endlich gegensteuern

  • 06:10 Uhr

    Antonio Vivaldi
    'Domine ad adiuvandum me festina'. Responsorium für 2 Chöre und 2 Orchester G-Dur, RV 593
    La Capella Ducale
    Musica Fiata
    Leitung: Roland Wilson

    Johann Sebastian Bach
    'Vergnügte Ruh', beliebte Seelenlust'. Kantate am sechsten Sonntag nach Trinitatis für Mezzosopran, Flöte, Oboe, Streicher und Basso continuo, BWV 170
    Magdalena Kožená, Mezzosopran
    Musica Antiqua Köln
    Leitung: Reinhard Goebel

    Dietrich Buxtehude
    Toccata für Orgel d-Moll, BuxWV 155
    Bernard Foccroulle, Orgel

    Johannes Brahms
    2 Motetten für 5-stimmigen gemischten Chor, op. 29
    Es ist das Heil uns kommen her
    Schaffe in mir, Gott, ein rein Herz
    RIAS-Kammerchor
    Leitung: Marcus Creed

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    30 Jahre Mauerfall - Eine Berliner Veranstaltung über Literatur und Urbanismus in geteilten Städten

    Klimawandel und Migration - Ein Interview mit dem Sozialwissenschaftler Benjamin Schraven

    Fridays for Future - Höhenflug und Zwischenbilanz. Ein Interview mit dem Soziologen Dieter Rucht

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Der Reiz des Reisens - Ein Interview mit dem Tourismusforscher Jürgen Kagelmann

    Denk ich an Deutschland: der Schauspieler Joachim Meyerhoff

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Kirche und Bauhaus: Inspiration und Herausforderung
    Von Harald Schwillus, Halle (Saale)
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 300 Jahren: Der Orgelbauer Arp Schnitger wird begraben

  • 09:30 Uhr

    Binge Listening
    Wie Podcasts eine unwiderstehliche und auch fragwürdige Art des Erzählens wurden
    Aus dem Englischen von Anna Panknin
    Von Rebecca Mead

    In unseren unruhigen, hektischen Zeiten werden Audio-Erzählungen immer beliebter und bieten eine Gelegenheit zum langsamen Abtauchen. Das Verführerische daran hat auch eine manipulative Seite. In den frühen Podcast-Zeiten, so ungefähr zehn Jahre her, gab es technische Grenzen, die eine größere Verbreitung limitierten. Podcasts mussten von einem Festnetzcomputer in einen MP3-Player oder iPod überspielt werden, also waren Podcasts etwas für Nerds, von denen sie ja auch gemacht wurden. Das änderte sich 2014, als Apple eine Podcast-App in das iPhone installierte. Abonnieren war einfach, noch besser, es war kostenlos. Die Explosion der Podcasts aber war keine technische, sondern eine kreative: die Veröffentlichung von ,Serial’, eine investigative Suche nach dem Mörder von Hae Min Lee, einer Highschool-Schülerin in Maryland, präsentiert von Sarah Koenig, Mitarbeiterin der Public Radio Show ,This American Life’. Millionen Hörerinnen und Hörer weltweit und ein Boom des seriellen Erzählens brachten die internationale Medienwelt auf Trab. Rebecca Mead betrachtet eine Szene, ihre Verheißungen und auch fragwürdige Wirkungen.

    Rebecca Mead, geboren 1966 in London, Ausbildung an der Oxford University und New York University. Seit 1997 schreibt sie als feste Autorin für ,The New Yorker' und ,LA Review of Books'. Sie lebt in Brooklyn und London. Bücher: ,One perfect Day. The Selling of the American Wedding' (2007) und ,My Life in Middlemarch - a celebration of literature' (2014).

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Klosterkirche Maulbronn
    Predigt: Pfarrerin Christine von Wagner
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jörg Meuthen, AfD-Ko-Vorsitzender, MdEP

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Mit blauen Fingern
    Das Heidelbeerdorf Enzklösterle im Schwarzwald

    Schippern wie in der Bronzezeit
    Mit dem Einbaum durch die Elbtalauen

    Santa Claus im Hochsommer
    Bizarres aus Rovaniemi in Finnland

    Verborgene Schätze
    Bulgarien abseits der Küste

    Am Mikrofon: Dörte Hinrichs

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Designerin und Verlegerin Ulrike Damm im Gespräch mit Joachim Scholl

    „Ich bin nicht müde, ich bin verrückt“, - heißt es in einem Roman der Berliner Autorin Ulrike Damm. Denn auch das Schreiben gehört zur vielfältigen Kunst, die sie als Designerin, Ausstellungsmacherin und Verlegerin beherrscht.
    Das Zeichnen, Gestalten, Schreiben, Dinge in Szene setzen ist seit Jahrzehnten ihr Metier: Als diplomierte Designerin hat Ulrike Damm, Jahrgang 1957, ihre Karriere begonnen, ein Allround-Kunst-Leben ist es schließlich geworden. Mit ihrer eigenen Grafik-Firma hat sie große Wirtschaftsunternehmen betreut, mit dem Verlag "Damm und Lindlar" ist sie zur Autorin geworden und in bislang zwei fulminanten Romanen stellt sie unter Beweis, dass mit ihr literarisch stark zu rechnen ist.

  • 15:05 Uhr

    Reine Energie
    Das Punk/Rock/Pop-Trio Shirley Holmes
    Von Anja Buchmann

    ,Heavy Chansons’ und ,Schnelle Nummern’ heißen die bisherigen Alben von Shirley Holmes sehr sprechend. Die Berliner Band von Gitarristin/Sängerin Mel und Bassistin/Sängerin Miss Ziggy plus Schlagzeuger Chris bringt eine laute, schnelle, tanzbare Mischung auf Platte bzw. Bühne, die sie selbst ‚Disco-Grunge’ nennen. Rotzig und energetisch, mit englischen oder deutschen Texten, zweistimmigem Gesang und teilweise wütenden Songs über One-Night-Stands, eine Amok laufende Schauspielerin, einen Trip mit Paul Watzlawick, verschiedenste Gemütszustände und das Leben an sich. Menschen mit ADHS fühlen sich hier pudelwohl, phlegmatische Gemüter werden ihren Ruhepuls ordentlich steigern können.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Herman Melville: „Die große Kunst, die Wahrheit zu sagen“
    Aus dem Englischen von Alexander Pechmann
    (Verlag Jung und Jung, Salzburg)
    Ein Beitrag von Volkmar Mühleis

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Ausreichend gerüstet?!
    Wie gut ist Deutschland auf große und schwere Waldbrände vorbereitet?

    Studiogast
    Alexander Held, Forstwissenschaftler, Senior Manager beim European Forest Institute in Bonn

    Mit Beiträgen von Piotr Heller

    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Es sind Bilder, wie man sie bisher aus Griechenland, Spanien oder anderen Teilen der Welt kannte. Die großen, langwierigen und schweren Waldbrände im Land Brandenburg bewegten im vorigen Jahr Deutschland - insbesondere der Brand bei Treuenbrietzen und der bei Brück. Im Jahr 2018 brannten in Deutschland etwa 1.700 Hektar Wald und damit deutlich mehr Fläche als in 2016 und 2017 zusammen. Vor einem Monat dann der größte Waldbrand der Nachkriegsgeschichte in Mecklenburg-Vorpommern bei dem 1.200 Hektar Wald in Mitleidenschaft gezogen wurden.

    Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier forderte als Konsequenz aus den Erfahrungen der Brandbekämpfung in Lübtheen eine bundesweite Einsatzgruppe, die in Katastrophenfällen Personal und Geräte bereitstellen soll, die über die typische Ausrüstung von örtlichen Feuerwehren hinausgehen. In den nächsten vier Jahren will die Landesregierung 50 Millionen Euro für neue Fahrzeuge der Feuerwehren in Mecklenburg-Vorpommern zur Verfügung bereitstellen.

    Wie gelingt erfolgreiche Waldbrandprävention in Zeiten des Klimawandels? Was kann Deutschland von seinen europäischen Nachbarn lernen? Welche Erfahrungen gibt es weltweit?

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Niemand will eine Quotenfrau sein" - Die Historikerin Barbara Stollberg-Rilinger, Rektorin des Wissenschaftskollegs Berlin, über Vielfalt im akademischen Bereich im Gespräch mit Anja Reinhardt

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Dreamteam? - Peter Sellars und Teodor Currentzis bringen in Salzburg Mozarts „Idomeneo“ auf die Bühne

    Stille Tage im Klischee - Ragnar Kjartansson im Kunstmuseum Stuttgart

    30 Jahre Mauerfall - - Eine Berliner Veranstaltung über Literatur und Urbanismus in geteilten Städten

    Zur Aktualität von Theodor W. Adornos "Aspekte des neuen Rechtsradikalismus"

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Image oder ernst gemeint - Das Geschäft mit nachhaltiger Wegwerfmode

  • 19:10 Uhr

    Radsport - Tour de France: 21. Etappe (Finale): Rambouillet - Paris (128 km)
    Radsport - Interview zum Tour-Finale mit BORA-Sportdirektor Enrico Poitschke

    Schwimmen - WM in Gwangju/Südkorea

    Tennis - ATP-Turnier am Hamburger Rothenbaum: Finale

    Fußball - 2. Liga, 1. Spieltag:
    Hamburger SV - SV Darmstadt
    SpVgg Greuther Fürth - Erzgebirge Aue
    SV Wehen Wiesbaden - Karlsruher SC
    Jahn Regensburg - VfL Bochum

    DFB-Strukturreform - Aus der Vergangenheit gelernt?

    Triathlon - Ironman World Series/DM in Hamburg

    Formel 1: Großer Preis von Deutschland in Hockenheim

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Das richtige Leben im falschen
    Theodor W. Adorno im Praxistest
    Von Christoph Spittler
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: Dlf 2019

    „Es gibt kein richtiges Leben im falschen“, - Theodor W. Adornos berühmter Satz ist längst zum Kalenderspruch mutiert. Klein-klein-Aktivismus in einer grundkaputten Welt ist sinnlos, scheint er zu sagen. Dabei kommentierte der Sozialphilosoph damit ursprünglich nur - Wohnungseinrichtungen. Die Aphorismensammlung ,Minima Moralia’, aus denen das Zitat stammt, erschien 1951 - doch Adornos Diktum wirkt ziemlich aktuell. Auch der engagierte Bürger der Gegenwart fragt sich, ob Mülltrennung, Flüchtlingshilfe und Spenden gegen den Welthunger nicht letztendlich nur die Fortexistenz des ausbeuterischen Weltkapitalismus befördern. Dennoch lebt das wie auch immer ‚Richtige’ hartnäckig im ‚Falschen’ weiter. Was kann es bedeuten, das ‚Richtige’ in einem ‚falschen Kontext’ zu tun, und wie ‚richtig’ ist es dann noch? Bankbetrüger, effektive Altruisten und Pornodarstellerinnen: Die Sendung zeigt Menschen, die versuchen, in ‚falschen’ Zusammenhängen das ‚Richtige’ zu tun. Theodor W. Adornos Tod jährt sich am 6. August 2019 zum 50. Mal.

  • 21:05 Uhr

    Musikfest Bremen 2019
    Sonderkonzert zum 300. Todestag von Arp Schnitger

    Dietrich Buxtehude
    ,Herzlich lieb hab ich dich, O Herr', BuxWV 41
    Klaglied ,Mit Fried und Freud', BuxWV 76

    Christoph Bernhard
    ,Herr, nun lässest du deinen Diener'

    Johann Michael Bach
    ,Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ'

    Johann Sebastian Bach
    ,Christ lag in Todes Banden', BWV 4

    Orgelwerke von Matthias Weckmann und Vincent Lübeck

    Vox Luminis
    Hilger Kespohl, Orgel
    Leitung: Lionel Meunier

    Live-Mitschnitt vom 28.7.2019 aus der Kirche St. Pankratius, Hamburg-Neuenfelde

    Am Mikrofon: Klaus Gehrke

    1705 erlebte der junge Johann Sebastian Bach in der Lübecker Marienkirche die Abendmusiken des bewunderten Komponisten Dietrich Buxtehude, an denen er auch selbst mitwirkte. Vielleicht hatte er bei dieser Gelegenheit auch die Möglichkeit, eines der Instrumente des berühmten Orgelbauers Arp Schnitger kennenzulernen, das kurz zuvor im Lübecker Dom auf Anregung Buxtehudes errichtet worden war. Auch in der St. Pankratius-Kirche in Hamburg-Neuenfelde hat Schnitger 1688 eine neue Orgel eingebaut, sie wurde aufwendig restauriert und ist seit 2017 wieder spielbar. In dieser Kirche, in der Arp Schnitger am heutigen Tage vor 300 Jahren bestattet wurde, erinnern Vox Luminis und das Arp-Schnitger-Ensemble unter Lionel Meunier sowie der Organist Hilger Kespohl nicht nur an ihn, sondern auch an Buxtehudes Abendmusiken, die seinerzeit die ersten öffentlichen und kostenlosen Konzertveranstaltungen waren.

  • 23:30 Uhr

    Olympia beim Musterschüler? Ein Jahr vor den Sommerspielen in Tokio

    Gespräch mit Prof. Wolfram Manzenreiter, Japanologe an der Universität Wien und Maja Sori Doval, Judoka und Dozentin in Tokio

    Die Fragen stellt Marina Schweizer