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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 15.09.2019

  • 00:05 Uhr

    „Es treibt mich ein dunkles Sehnen“
    Die Lange Nacht über den Tonpoeten Robert Schumann
    Von Beate Bartlewski
    Regie: die Autorin

    Robert Schumann war eine musikalisch-literarische Doppelbegabung, ein „Eingeborener in beiden Ländern“, wie Franz Liszt es formuliert hat, aber auch ein fanatisches Arbeitstier: eine Zeit lang übte er wie besessen, um Klaviervirtuose zu werden, bis ein Handleiden diesen Wunsch zunichte machte. Gleichzeitig schrieb er - Tagebücher, Aphorismen, kleinere Geschichten, Gedichte - und er gründete die ,Neue Zeitschrift für Musik', die er zehn Jahre lang fast im Alleingang stemmte und die bis heute ohne Unterbrechung existiert. Berühmt geworden ist Robert Schumann aber mit seinen eigenen Kompositionen. Er hat mit wachem Geist die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfolgt. „Es afficiert mich Alles, was in der Welt vorgeht, Politik, Literatur, Menschen, was sich dann durch Musik Luft machen will“. Sein größtes Glück aber war, dass er, der Übersensible, die starke Clara Wieck kennengelernt hat, die ihm den Halt gab, den er brauchte. Beide verband nicht nur eine tiefe menschliche Verbindung, sondern eine einzigartige Künstlerfreundschaft.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    5. Raderbergkonzert 2018/19

    Ludwig van Beethoven
    Trio für Klavier, Violine und Violoncello Es-Dur, op. 70 Nr. 2

    Kelly-Marie Murphy
    ,Give Me Phoenix Wings to Fly' für Klaviertrio

    Fabian Müller, Klavier
    Sarah Christian, Violine
    Maximilian Hornung, Violoncello

    Aufnahme vom 19.2.2019 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Michael Haydn
    Notturno Nr. 1 F-Dur
    Sinfonie Nr. 20 C-Dur

    Deutsche Kammerakademie Neuss
    Leitung: Lavard Skou Larsen

  • 06:05 Uhr

    Von der Leyens EU-Kommission - Die Rücksicht auf nationale Besonderheiten

  • 06:10 Uhr

    Georg Friedrich Händel
    'Laudate pueri Dominum'. Geistliches Konzert für Sopran, Streicher und Basso continuo, HWV 236
    Veronika Winter, Sopran
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Louis Couperin
    Chaconne für Orgel F-Dur
    Albert Bolliger, Orgel

    Johann Sebastian Bach
    'Allein zu Dir, Herr Jesu Christ'. Kantate zum 13. Sonntag nach Trinitatis für Soli, Chor und Orchester, BWV 33
    Ruth Sandhoff, Alt
    Andreas Post, Tenor
    Markus Volpert, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Schreibt über die Klimakrise!  Der indische Autor Amitav Ghosh plädiert für mehr literarisches Engagement 

    Braucht die Demokratie Helden? Zum internationalen Tag der Demokratie ein Interview mit dem Philosophen Dieter Thomä

    Weltbürger und Weltreisender - Alexander von Humboldt zum 250. Geburtstag. Ein Interview mit dem Kulturwissenschaftler Manfred Osten

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Mut, der mitreißt. Wie Frauen sich den Weg ins Pfarramt bahnten
    Von Barbara Manterfeld-Wormit
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der französische Filmregisseur Jean Renoir geboren

  • 09:30 Uhr

    Humboldt aus lateinamerikanischer Sicht
    Der Schriftsteller Jaime Labastida im Gespräch mit Peter B. Schumann

    Vor 250 Jahren wurde er geboren: der preußische Adelige Alexander von Humboldt, der zu einem der berühmtesten Weltentdecker und bedeutendsten Universalgelehrten werden sollte. Seine Forschungstätigkeit reichte von der Physik über die Chemie bis zur Botanik, Zoologie, Geologie, Astronomie, Ozeanografie und Klimakunde. Er gilt heute sogar als ein Vorreiter der Ökologie und manche halten sein Denken in universalen Zusammenhängen für einen frühen Beitrag zur Globalisierung. Humboldts Weltbild wurde entscheidend in den beiden Amerikas geprägt, vor allem in Ländern wie Mexiko, Venezuela, Kuba, Kolumbien oder Ecuador. Sie gehörten damals zu Neu-Spanien, waren Kolonien der spanischen Krone. Seine Forschungsergebnisse haben wesentlich zum Verständnis dieser Länder untereinander und in Europa beigetragen. Deshalb lag es auf der Hand, einen Intellektuellen Lateinamerikas zu bitten, die Bedeutung Alexander von Humboldts aus dieser Sicht darzustellen.
    Der mexikanische Schriftsteller Jaime Labastida nahm im Juni 2019 an einer Konferenz zu ,Alexander von Humboldt: Die ganze Welt, der ganze Mensch’ in Berlin teil. Peter B. Schumann hat den 1939 geborenenen Publizisten und Philosophen getroffen. Bereits seit den 1960er-Jahren beschäftigt er sich mit Werk und Wirken Alexander von Humboldts und entdeckt darin immer wieder neue Facetten. Zwei Bücher veröffentlichte er über Humboldt: ,Humboldt, ese desconocido’, 1975, und ,Humboldt: ciudadano universal’, 1999. Im Herbst erscheint sein aktuellstes Buch zum Humboldt’schen Kosmos. Labastida ist Verleger von Siglo XXI Editores, einem renommierten Verlag des Kontinents. Bis 2019 war er Direktor der mexikanischen Akademie der Sprache.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Kirche St. Marien in Braunschweig
    Predigt: Bernward Mnich
    Katholische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Jean-Claude Juncker, scheidender Präsident der Europäischen Kommission

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Die Goroka-Show
    Das Fest der Völker Papua-Neuguineas

    Das Glück des Forschens
    Alexander von Humboldt in Oberfranken

    Grün-Gelb im Stau
    Mit dem Taxi in Bangkok

    Zucht und Zoo
    Im Familien-Tierpark Ströhen (Niedersachsen)

    Der unbestimmbare Ort
    Das kuriose Dorf Portmeirion in Nordwales

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Gerichtsreporterin Sabine Rückert im Gespräch mit Anna Seibt

    Ihre Leidenschaft sind rätselhafte Kriminalgeschichten. Fast 20 Jahre lang berichtete sie als Gerichtsreporterin für die Wochenzeitung DIE ZEIT von brutalen Morden, verschwundenen Personen und menschlichen Abgründen. Ihr Interesse gilt dabei insbesondere den Beweggründen, die hinter den Taten stecken. Größere Bekanntheit hat die Journalistin durch den erfolgreichen ‚Verbrechen‘-Kriminalpodcast der ZEIT erlangt. Seit gut einem Jahr erzählt sie dort von ihren Erlebnissen als Gerichtsreporterin und über die spektakulärsten Fälle. Mit viel sprachlichem Witz und Wortgewandtheit analysiert sie die Kriminalfälle und unterzieht auch das Justizsystem und die Strafverfolgung in Deutschland ihrem kritischen Blick. Von der Gerichtsreporterin, die für ihre grausamen Geschichten zu Anfang noch schiefe Blicke der Kollegen erntete, ist sie inzwischen zur stellvertretenden Chefredakteurin der Zeitung DIE ZEIT aufgestiegen.

  • 15:05 Uhr

    Mystischer Rock‘n‘Roll Cumbia
    Die Band Xixa
    Von Anke Behlert

    Die Wüste hat eine eigene Frequenz, einen einzigartigen Klang, den man in der staubigen Wildnis um die Stadt Tucson, im Süden des US-Bundesstaats Arizona, wahrnehmen kann. Xixa absorbiert diese Klänge und integriert sie als zentrales Element in die eigenen Songs. Die sechsköpfige Band um die beiden Songwriter Gabriel Sullivan und Brian Lopez hat als Chicha-Coverprojekt begonnen. Heute vereint sie Cumbia und Psychedelic Rock, kantige Gitarrensounds und tanzbare Rhythmen mit Southern Gothic. Genau wie ihre Umgebung besticht die Musik von Xixa durch Gegensätze: trocken und harsch auf der einen, himmlisch und funkelnd auf der anderen Seite. Die eigentümliche Ästhetik der Wüste, der ‚Desert Noir Vibe‘, durchdringt auch die visuellen Elemente, die in enger Zusammenarbeit mit dem ebenfalls in Tucson ansässigen Künstler Daniel Martin Diaz entstehen. Ein Sound, der auch in Metropolen funktioniert.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Peter Kurzeck: „Der vorige Sommer und der Sommer davor“
    (Schöffling & Co., Frankfurt am Main)
    Ein Beitrag von Christoph Schröder

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Waldwunschdenken
    Warum Aufforstung nicht der Königsweg fürs Klima ist
    Von Volker Mrasek

    Von Borkenkäfern durchlöcherte Fichten, von der Dürre dahingeraffte Buchen, von Feuern versengte Kiefernbestände: Wald und Forst leiden zusehends unter Wetterextremen und dem Klimawandel, der sie verstärkt. Derweil reichern sich Treibhausgase aus der Nutzung fossiler Energieträger weiter ungebremst in der Erdatmosphäre an. Doch ausgerechnet mit der Hilfe von Wäldern soll die Klimakrise am besten und ohne zu großen Aufwand in den Griff zu bekommen sein. Diesen Eindruck erweckten Forscher der ETH Zürich kürzlich in einer Studie, die weltweit Aufsehen erregte. Nicht nur in den Tropen, sondern gerade auch in Industrieländern wollen sie ein riesiges Potenzial für Aufforstungen ausgemacht haben. Der Plan: eine weltweite Wiederbewaldung und Milliarden neuer Bäume, die Kohlendioxid aus der Luft saugen! Zu schön, um wahr zu sein? Wie realistisch ist ein solcher grüner Marshall-Plan? Eine forstkundliche Faktensuche.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Crazy, isn't it?! Die Briten und ihr Gebaren im Parlament -
    Der Journalist Quentin Peel im Gespräch mit Sandra Pfister

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Belfast Debate on Europe" - Ein intellektuelles Diskussionsforum zur Zukunft Europas

    Seismograph für die Oscars - Bilanz des Toronto Film Festivals

    Toleranz - Lydia Steier inszeniert in Hannover Halévys "La Juive"

    Saisonstart am Staatsschauspiel Dresden - "Mit der Faust in die Welt schlagen" von Lukas Rietzschel und Tschechows "Der Kirschgarten"

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 18:40 Uhr

    Wenn die Elbe nur noch knietief ist: Die Binnenschifffahrt im Klimawandel

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 4. Spieltag:
    1899 Hoffenheim - SC Freiburg
    SC Paderborn - FC Schalke 04

    Fußball - 2. Liga, 6. Spieltag:
    SV Darmstadt - 1. FC Nürnberg
    VfL Bochum - Dynamo Dresden
    Erzgebirge Aue - VfL Osnabrück

    Fußball - Verliert die Fußball-Bundesliga eine ganze Generation Zuschauer?
    Fußball - Rezension der Klose-Biographie "Miro"

    IOC-Präsident Thomas Bach im Sportgespräch

    Baseball - Abschluss Heim-EM und olympische Perspektive?

    Basketball - WM-Finale in China

    World Urban Games in Budapest - Sport-Event der City-Sportarten

    Radsport - Roglic gewinnt in Spanien seine erste große Rundfahrt

    Eishockey - DEL, 2. Spieltag: Wolfsburg - Schwenningen
    Eishockey - Start in die neue DEL-Saison: wie groß ist das Potenzial?

    Handball - Bundesliga: Füchse Berlin - TVB Stuttgart

    Am Mikrofon: Matthias Friebe

  • 20:05 Uhr

    Die hohe Kunst der Beleidigung
    Ein kleiner Ratgeber
    Von Rolf Cantzen
    Regie: Rita Höhne
    Produktion: Dlf 2010

    Blödmann. Trottel. Arschloch. Einen Polizisten so zu nennen, kann teuer werden. Besser: subtil beleidigen. Dabei sind die Grenzen zur legitimen Meinungsäußerung fließend, sie sind weitaus kreativer und interessanter. Um strafrechtlich als Beleidigung zu gelten, muss die Äußerung ehrverletzend sein. Sie kann dann sogar „mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe“ geahndet werden, nach § 185 StGB. Interessanter sind subtile Beleidigungen wie die sogenannten ‚Schmähkritiken‘, ‚ehrverletzende Tatsachenbehauptungen‘ oder satirische Zeichnungen. Sie bewegen sich in einer rechtlichen Grauzone. Denn die Beleidigung ist nicht immer eindeutig und der Beleidigte fühlt sich nicht immer beleidigt. Das ist der Nachteil. Öffentliche Persönlichkeiten müssen sich hier - die Rechtsprechung zeigt dies - einiges gefallen lassen. Denn im eher robusten Feld der Politik entwickelt sich die Beleidigung selten zur hohen Kunst, eher schon bei Philosophen und Schriftstellern.

  • 21:05 Uhr

    Kissinger Sommer 2019

    Sandor Veress
    Musica concertante für 12 Solostreicher

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Konzert für Violine und Streicher d-Moll

    Igor Strawinsky
    Concerto in re für Streichorchester

    Alberto Ginastera
    Concerto per corde, op. 33

    Patricia Kopatchinskaja, Violine und Leitung
    Camerata Bern

    Aufnahme vom 21.6.2019 aus dem Regentenbau Bad Kissingen

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Es war ein Abend der Extreme. Selten gespielte Werke vorwiegend aus dem 20. Jahrhundert hatte die Camerata Bern beim Kissinger Sommer im Gepäck. Sie wollten die Neugier des Publikums wecken, seine Fantasie anregen, sagt Patricia Kopatchinskaja. Die weltberühmte Geigerin ist seit Herbst 2018 künstlerische Leiterin der Camerata und ihr energetisches Zentrum. Mission geglückt: mit fesselndem, intensivem Spiel, mit Gesten und Blicken übertrugen sich Spannung und Spielfreude der Musiker in den Saal. Virtuos und voller Überraschungen waren nicht nur die komplexen Werke von Veress, Strawinsky und Ginastera, sondern auch das d-Moll Violinkonzert von Felix Mendelssohn, das dieser als 13-Jähriger komponiert hat.

  • 23:30 Uhr

    IOC-Präsident Thomas Bach im Sportgespräch:
    "Athleten sind keine Angestellten des IOC"

    Die Fragen stellt Marina Schweizer