„Es treibt mich ein dunkles Sehnen“
Die Lange Nacht über den Tonpoeten Robert Schumann
Von Beate Bartlewski
Regie: die Autorin
Robert Schumann war eine musikalisch-literarische Doppelbegabung, ein „Eingeborener in beiden Ländern“, wie Franz Liszt es formuliert hat, aber auch ein fanatisches Arbeitstier: eine Zeit lang übte er wie besessen, um Klaviervirtuose zu werden, bis ein Handleiden diesen Wunsch zunichte machte. Gleichzeitig schrieb er - Tagebücher, Aphorismen, kleinere Geschichten, Gedichte - und er gründete die ,Neue Zeitschrift für Musik', die er zehn Jahre lang fast im Alleingang stemmte und die bis heute ohne Unterbrechung existiert. Berühmt geworden ist Robert Schumann aber mit seinen eigenen Kompositionen. Er hat mit wachem Geist die politischen und gesellschaftlichen Umbrüche der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts verfolgt. „Es afficiert mich Alles, was in der Welt vorgeht, Politik, Literatur, Menschen, was sich dann durch Musik Luft machen will“. Sein größtes Glück aber war, dass er, der Übersensible, die starke Clara Wieck kennengelernt hat, die ihm den Halt gab, den er brauchte. Beide verband nicht nur eine tiefe menschliche Verbindung, sondern eine einzigartige Künstlerfreundschaft.