Dienstag, 16. April 2024

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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 11.07.2021

  • 00:05 Uhr

    „Ein unvergleichlich merkwürdiges Buch“
    Die Lange Nacht über Marcel Proust
    Von Sabine Fringes
    Regie: die Autorin

    Keinen Roman, sondern ein „Instrument der Erkenntnis“, hatte Marcel Proust (1871-1922) im Auge, als er sein siebenbändiges Werk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ schrieb. Bereits der 1913 in Frankreich erschienene erste Band polarisierte die Leserschaft. Die einen fühlten sich ratlos oder gar genervt ob der Fülle „lächerlicher Beobachtungen“. Die anderen waren hellauf begeistert: Zu einem seiner ersten Anhänger zählte Rainer Maria Rilke. Einen „seltsamen Wahrsager“ nannte der Dichter Proust und dessen Roman „ein unvergleichlich merkwürdiges Buch“ und ein bedeutendes Studienobjekt für die Psychoanalyse. Marcel Proust wurde 1871 in Auteuil als Sohn eines renommierten Pariser Arztes geboren. Er studierte zunächst Jura und tummelte sich in den feinsten Pariser Salons seiner Zeit, bis er sich mit Mitte 30 aus dem sozialen Leben zurückzog, um sich in der Einsamkeit seines mit Kork ausgekleideten Zimmers am Boulevard Haussmann ganz dem Schreiben widmen zu können. Proust gilt neben Joyce und Kafka als Begründer der literarischen Moderne. Die „Lange Nacht" taucht ein in die Bewusstseins- und Sinnenschulung des Marcel Proust.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Ghost Festival der Spannungen:Künstler VI

    Antonín Dvořák
    Terzett für 2 Violinen und Viola C-Dur, op. 74

    Josef Suk
    „Erlebtes und Erträumtes". 10 Stücke für Klavier, Nr. 4 und Nr. 10

    Ludwig an Beethoven
    Sonate für Violine und Klavier Es-Dur, op. 12, Nr. 3

    Anna Reszniak, Violine
    Christian Tetzlaff, Violine
    Antje Weithaas, Violine
    Elisabeth Kufferath, Viola
    Kiveli Dörken, Klavier
    Lars Vogt, Klavier

    Aufnahme vom 26.6.2020 aus der Jesus-Christus-Kirche Berlin-Dahlem

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Carl Maria von Weber
    Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 Es-Dur, op. 32

    Konzertstück für Klavier und Orchester f-Moll, op. 79

    Ronald Brautigam, Hammerflügel
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Zwei Geschwindigkeiten: Die Autobranche und ihr Lobbyverband

  • 06:10 Uhr

    William Byrd
    "Ne irascaris, Domine". Motette für fünfstimmigen Chor a cappella
    Voces8

    Johann Rosenmüller
    "Fürchte dich nicht". Geistliches Konzert für 2 Soprane, Alt, Tenor, Bass, Streicher und Basso continuo
    Monika Mauch, Sopran
    Viola Blache, Sopran
    David Erler, Altus
    Tobias Hunger, Tenor
    Florian Sievers, Tenor
    Felix Schwandtke, Bass
    Ensemble 1684
    Leitung: Gregor Meyer

    Johann Sebastian Bach
    "Es ist das Heil uns kommen her". Kantate am sechsten Sonntag nach Trinitatis für Vokalsolisten, Chor und Orchester, BWV 9
    Julia Doyle, Sopran
    Alex Potter, Altus
    Charles Daniels, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Chor und Orchester der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Marcel Dupré
    Präludium und Fuge für Orgel H-Dur, op. 7 Nr. 1
    Lukas Hasler, Orgel

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Fotografendynastie am Roten Teppich - Gilles Traverso im Porträt

    UNESCO-Welterbe - eine Erfolgsgeschichte? Ein Interview mit dem Ethnologen Christoph Brumann

    Die Vergeblichkeit des Reisens - Ein Interview mit dem Schriftsteller Andreas Maier

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Macron ohne Merkel - Zur ungewissen Zukunft des deutsch-französischen Paars ein Interview mit Frank Baasner, Deutsch-französisches Institut

    Denk ich an Deutschland: der Tubist Andreas Martin Hofmeir

    Am Mikrofon: Kathrin Hondl

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Von der Kraft des Mitgefühls.
    Was im Angesicht des Todes trägt
    Von Eva-Maria Will, Köln
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 325 Jahren: Die „Preußische Akademie der Künste" wird gegründet

  • 09:30 Uhr

    Augenmaß
    Über Ästhetik und Politik
    Von Christian Metz

    Wer im Straßenverkehr Entfernungen einschätzt, verlässt sich auf sein Augenmaß. Ein solches optisches Maßnehmen ist kulturell erlernt. Der Essay geht der Logik, Rhetorik und Praxis des Augenmaßes nach und betritt damit wissenschaftliches Neuland.
    Das Zusammenspiel von Ästhetik und Politik des Augenmaßes prägt unsere Gegenwart und deren Diagnostik. Die Gegenwartsdiagnostik ist aufs Engste mit der deutschsprachigen Geschichte des Augenmaßes verschränkt. Die Rede von der „Politik mit Augenmaß” bewertet die Entscheidungsfähigkeit einzelner Politiker. Diese Rhetorik gehört ebenso zum Inventar unserer Gegenwart wie verschiedene andere Praktiken des Augenmaßes. Tatsächlich sind es vor allem Literatur, Kunst und Architektur, die das Vermögen des Augenmaßes in die öffentliche Debatte einbringen und dort profilieren. Dies sollten wir klar im Blick behalten, wenn es aktuell unter anderem um die Forderung von „Corona-Maßnahmen mit Augenmaß” geht.
    Christian Metz ist freier Kritiker, unter anderem für die FAZ und den „Büchermarkt” des Deutschlandfunks. 2020 wurde seine Arbeit mit dem Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik ausgezeichnet.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Dorfkirche Ulrichshalben bei Weimar
    Predigt: Superintendent Gregor Heidbrink
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Alexander Dobrindt, Chef der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    "Venedig des Languedoc"
    Die südfranzösische Stadt Sète

    Papageien, Faultiere und Krokodile
    Im Amazonastiefland von Peru

    Thüringisch
    Aus dem Dialektatlas

    Alt und neu in einem
    Die Machiya-Stadthäuser in Kyoto

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Sabine Friedrich im Gespräch mit Florian Felix Weyh

    Einen Roman von 2.000 Seiten schreiben? Beeindruckend. Sich weitere zehn Jahre und drei Bücher lang mit dem gleichen Stoff befassen? Außergewöhnlich. Dass ein weltreisendes Hippiemädchen aus Coburg zur Chronistin des deutschen Widerstands gegen Hitler wurde, hat Sabine Friedrich selbst überrascht: „Ich bin nicht ergebnisorientiert.” Ihre Bücher sagen etwas anderes: Neugier braucht Zeit, dann aber entsteht Großes.

  • 15:05 Uhr

    Vorwärts auf dem Weg nach Vorgestern
    Die niederländische Rockband DeWolff
    Von Fabian Elsäßer

    Als die Brüder Luka und Pablo van de Poel 2008 den ersten Plattenvertrag für ihre Band DeWolff unterzeichneten, waren sie noch nicht einmal volljährig. Ein Jahrzehnt später sind sie altgediente, aber immer noch junge Musiker. Ihr Sound bedient sich aus den Plattenschränken ihrer Eltern und weckt Erinnerungen an Rockbands der 60er- und 70er-Jahre von Cream über Deep Purple, Doors bis Lynyrd Skynyrd. Aber, und das ist das eigentliche Phänomen, DeWolff klingt nie nostalgisch, sondern energiegeladen vorwärts gewandt. Und das Trio geht gelassen Risiken ein: überlässt die Bass-Töne meist dem Keyboarder Robin Piso oder nimmt auch mal ein ganzes Album im Tourbus mit einem alten Tonband-Rekorder auf. Bis hin zur Bühnendekoration inszeniert DeWolff eine herzblutreiche, niemals wehmütige Zeitreise, die neben dem Rock ‘n’ Roll die Zukunft sichert.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Wolfgang Hilbig: „Werke. Essays, Reden, Interviews“
    Band 7 der Werkausgabe
    Herausgegeben von Jörg Bong, Jürgen Hosemann und Oliver Vogel
    In Zusammenarbeit mit Volker Hanisch
    Mit einem Nachwort von Wilhelm Bartsch
    (S. Fischer Verlag, Frankfurt a.M.)
    Ein Beitrag von Michael Opitz

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Rettet den Boden!
    Leben und Sterben unter dem Asphalt
    Von Andrea Hoferichter

    Wenn der Lebensraum von Bienen, Eisbären oder Breitmaulnashörnern vernichtet wird, ist die Empörung groß. Zu Recht! Doch die Grundlage für die Vielfalt über Tage ist jene im Untergrund. Noch immer werden unzählige Bodenlebewesen täglich unter zig Hektar Asphalt, Beton und Pflastersteinen begraben. Nur wenigen ist klar, welche Folgen das hat - und was nötig wäre, um den Lebensraum Boden zu retten.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    "Nach der Erinnerungskultur" - der Historiker Per Leo über die Internationalisierung von Gedenken im Gespräch mit Kolja Unger

  • 17:30 Uhr

    "Siebzehn Skizzen aus der Dunkelheit" - Das neue Stück von Roland Schimmelpfennig am Schauspielhaus Stuttgart

    Krieg und Künste - eine Ausstellung in Dresden

    "Demokratischer Kollaps"? Frankreichs Kulturszene und die politische Lage, der Literaturwissenschaftler Jürgen Ritte im Gespräch

    The New Woman Behind the Camera - Ausstellung in NY über Fotografinnen

    Am Mikrofon: Dina Netz

  • 18:40 Uhr

    Zwischen Vorverurteilung und Naivität - Der schwierige Umgang mit Islamismusvorwürfen

  • 19:10 Uhr

    Fußball-EM - Corona-Lockerungen trotz Delta - wer trägt die Verantwortung?

    Fußball - Copa America: Argentinien gewinnt Finale gegen Brasilien

    Fußball - Europaweite Datenübermittlung von Fans

    Radsport - Tour de France :15. Etappe Céret - Andorre-La-Vielle

    Handball - Testländerspiel in Nürnberg: Deutschland - Ägypten

    Tennis - Wimbledon: Finale Männer

    Olympia 2021: Wie fair waren die Trainingsbedingungen während Corona?
    Olympia 2021 - Erste Transgender-Athletin bei Olympischen Spielen

    Sportpolitik - Deutsche Sportverbände in der Krise - was tun?

    Fußball-EM - Football is coming home: England vor dem Finale
    Fußball-EM - Italien gegen England: Vorgespräch vor dem EM-Finale

    Am Mikrofon: Maximilian Rieger

  • 20:05 Uhr

    Bogen. Sehne. Pfeil.
    Vom Anspannen und Loslassen
    Von Michael Reitz
    Regie: Uta Reitz
    Produktion: Deutschlandfunk 2018

    Ursprünglich zu Jagd- und Kriegszwecken ausgeübt, hat sich das Bogenschießen in den letzten Jahren zu einer boomenden Tätigkeit und einem facettenreichen Hobby entwickelt. Die einen treibt beim sportlichen Umgang mit Pfeil und Bogen der Ehrgeiz des Wettkampfs, während andere darin eine Möglichkeit des mentalen Trainings und des meditativen Loslassens sehen. Gemeinsam ist allen der Wunsch, Körper und Geist durch das Wechselspiel von äußerster Konzentration und tiefer Entspannung übereinzubringen. Spannend sind dabei nicht allein die Fortschritte, die der Anfänger auf seinem Weg macht. Sondern auch die Erfahrung, dass das Bogenschießen innere Prozesse abbildet. Mit der Zeit lernt der Schütze, mit alltäglichen Problemen und Herausforderungen besser umzugehen.

  • 21:05 Uhr

    Heimweh nach Heimbach
    Aufnahmen vom Juni 2021 mit den „Spannungen"-Künstlern
    Am Mikrofon: Johannes Jansen

    Mit einem Kribbeln im Ohr meldet sich spätestens in den letzten Maitagen die Vorfreude auf Heimbach und die Kammermusikfesttage im Jugendstil-Wasserkraftwerk unterhalb der Urfttalsperre. „Spannungen” heißen sie zu Recht, diese jours fixes einer Künstlergemeinde um den Pianisten und Festivalgründer Lars Vogt, die sich in den mehr als 20 Jahren ihres Bestehens ein großes Stammpublikum erobert haben. Im vergangenen Sommer gab es erstmals eine pandemiebedingte Spannungsunterbrechung, die nur durch Studio-Konzerte ohne Publikum ein wenig aufgefangen werden konnte. In diesem Jahr soll das Musik-Kraftwerk wieder hochgefahren werden, soweit es die Inzidenzzahlen erlauben. Unabhängig davon empfiehlt sich das Radio als Mittel gegen Heimbach-Heimweh jeder Art. Spannungssteigernd wirkt sich aus, dass Programme und Besetzung im Detail erst kurz vor dem jeweiligen Konzerttermin bekanntgegeben werden.

  • 23:30 Uhr

    EM-Magazin