Samstag, 04. Mai 2024

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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 22.10.2016

  • 00:05 Uhr

    Das Schleierkind
    Von Eike Gallwitz
    Regie: Andreas Weber-Schäfer
    Mit Peter Rühring, Benjamin Reding, Susana Fernandes-Genebra, Helga Grimme und Gottfried Breitfuß
    Produktion: SDR 1995
    Länge: 50'02

    Kommissar Bleuler hat schon wieder einen schöngeistigen Assistenten zugeteilt bekommen, einen Experten für klassische Literatur. In Bleuelers neuem Fall soll sich aber gerade das als hilfreich erweisen. Denn eine stets verschleierte Inderin, deren Alter schwer zu schätzen ist, muss mit dem plötzlichen und unerklärlichen Tod dreier Menschen in Zusammenhang gebracht werden: den des deutschen Gatten der Dame, der die Hochzeitsnacht nicht überlebte, den des katholischen Priesters, der die beiden getraut hat, und den eines Studenten der Indologie. Zwar ergibt die Obduktion der Toten zweifelsfrei nichts Spektakuläreres als Herzversagen; das hindert die Haushälterin des Priesters aber keineswegs daran, von Mord zu sprechen. Sie ist überzeugt, dass die verschleierte Exotin eine Hexe ist und die armen Männer auf dem Gewissen hat.

  • 01:05 Uhr

    Rock
    Neuvorstellungen von Rock bis Pop, Indie, Electronic

    Schwerpunkt: Vor 25 Jahren veröffentlichte die britische Rock-Band Primal Scream ihr drittes Album "Screamadelica"

    Am Mikrofon: Günther Janssen

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 09:05 Uhr

    Vor 1275 Jahren: Der fränkische Herrscher Karl Martell gestorben

  • 09:10 Uhr

    „Immer zweisam, niemals einsam“ - Das Leben als Zwilling

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Saxofonistin Angelika Niescier

    Impulsiv, spontan und begeistert berichtet die Wahlkölnerin Angelika Niescier von ihren vielfältigen musikalischen Wurzeln. In ihrer Kindheit kam die gebürtige Stettinerin von Polen nach Deutschland und erlebte den Musikunterricht in der Schule als Erweckung. Klassische Werke verschiedener Komponisten beflügeln und prägen sie bis heute. Aber für sich selbst entdeckte sie den Jazz und entwickelte sich zu einer viel gelobten und ausgezeichneten Saxofonistin mit unbändiger Energie, einer variationsreichen Tonpalette und virtuoser Technik. 2010 erhielt sie den Echo Jazz. Die Solistin konzertiert im Duo, im Trio und im German Woman Jazz Orchestra. Sie verbindet Alte Musik mit Jazz, lässt sich von Richard Wagners 'Parsifal' inspirieren und schöpft aus der Folklore der Welt. Besonders gern pflegt sie ihre Erinnerungen an die Lieder und Weisen, die sie in ihrer Kindheit in Polen gehört hat. Im Herbst geht die Musikerin, die der europäischen Jazzszene neue Impulse gegeben hat, auf Tour.

  • 11:05 Uhr

    Norwegens langsamer Abschied vom Öl
    Von Gunnar Köhne

    Einst galt Stavanger als Norwegens Dallas. Von der Südwestküste aus wurden die Off-Shore-Aktivitäten gesteuert, nirgendwo in Norwegen war es so teuer wie hier. Doch seit der Ölpreis weltweit fällt, gibt es plötzlich Arbeitslose in Stavanger. Luxushotels stehen leer und in den edlen Restaurants gibt es neuerdings immer einen freien Tisch. Auf diese Krise hat sich die norwegische Regierung allerdings gut vorbereitet. Schon seit Jahren fördert sie Alternativen zum Öl, etwa die E-Mobilität: Jedes dritte in Norwegen verkaufte Auto ist ein Elektroauto. Der weltweit drittgrößte Exporteur von Öl und Gas ist inzwischen zum Großimporteur von Müll aufgestiegen. Tausende norwegische Haushalte werden mit Fernwärme aus Müllverbrennungsanlagen versorgt. Ein Land im energiepolitischen Umbruch: Die Reportagen werfen ein Schlaglicht auf die Folgen.

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten

    Auf dem Weg zur Supermacht - Chinas Traum vom starken Militär

    Zwischen Terror und Wirtschaftskrise - Driftet Nigeria weiter ab?

    Zwischen Aufbegehren und Islamisierung - Algeriens Jugend sitzt zwischen denStühlen

    Am Mikrofon: Britta Fecke

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Studienstress, Prüfungsdruck, Zukunftsangst
    Schafft die neue Bachelor-Reform Abhilfe?
    'Campus & Karriere' fragt zum Semesterstart: Bleibt es beim Reformpapier oder wird das Bachelorstudium wirklich verändert? Reichen die Reformschritte aus, um etwas Druck aus dem System zu nehmen? Wie verbindlich sind die Vorschläge überhaupt? Und: Wie können die Studienabläufe insgesamt noch weiter entbürokratisiert und entschlackt werden?

    Gesprächsgäste:
    Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Uni Hamburg
    Prof. Aloys Krieg, Prorektor Lehre der RWTH Aachen
    Janek Heß, Vorstand der Studierendenvertretung FZS

    Am Mikrofon: Manfred Götzke

    Beitrag:
    Wie gestresst sind Bachelor-Studierende?
    Umfrage an der Uni Bielefeld

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Der Studienstress nimmt zu, viele fühlen sich überfordert, jeder zweite Studierende steht sogar unter Dauerdruck. Das hat eine aktuelle Studie der Krankenkasse AOK jetzt gezeigt. Wieder mal. Demnach sind Studierenden noch gestresster als Berufstätige. Studierende, aber auch Hochschulchefs und Kultusminister machen dafür vor allem die Bologna-Reform verantwortlich.
    Der Befund kommt zu einer Zeit, in der Hochschulrektorenkonferenz und Kultusministerkonferenz das Bachelorstudium ohnehin reformieren wollen, kürzlich haben sie ein entsprechendes Reformpapier vorgelegt. Die Hochschulen sollen den Bachelor flexibler gestalten und bestehende Spielräume stärker ausnutzen. Außerdem empfehlen sie ganz konkret den Verzicht auf Noten in den ersten Semestern und einen etwas laxeren Umgang bei der Anrechnung von Studienleistungen durch die sogenannten Credit Points.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    15 Jahre IPod - Internetspezialist Moritz Sauer über den Preis der Datenreduktion
    Mit dem IPod begann der Siegeszug der digitalen Musikabspielgeräte, mit denen man seine komplette Musiksammlung jederzeit greifbar hat, auch wenn das Prinzip durch Smartphones längst überholt ist. Dass solche Datenmengen verfügbar sind, ist vereinfacht gesagt eine folge der MP3-Technologie. Und das hat - Stichwort Datenreduktion - Folgen für das Hörerlebnis.

    Gläserne Bürgerin: Agnes Obel singt über den Verlust des Privaten
    Agnes Obel gefiel das deutsche Schlagwort „Gläserner Bürger“ so gut, dass sie es kurzum ins Englische übersetzte, auch wenn „Citizen of glass“ etwas merkwürdig klingt. Auf dem gleichnamigen neuen Album beschreibt sie das Gefühl, für alle durchsichtig zu sein, alles offenbaren zu müssen. Das treffe im Digitalzeitalter nicht nur auf Künstler zu, sondern eigentlich auf jeden, sagt die Dänin. Auf dem Album setzt sie neben ihrem Stamminstrument, dem Klavier, auch zu solchen Exoten wie dem Trautonium.

    Wie erfindet man sich neu? Sänger Clueso im Corsogespräch über „Neuanfang“
    Selten war ein Albumtitel so passend programmatisch wie in diesem Fall: Tobias Huebner alias Clueso hat die meisten alten Verbindungen gekappt. Er verließ sogar seine Begleitband und das von ihm mitgegründete Kulturzentrum Zughafen in seiner Heimatstadt Erfurt. Zwischendurch hat er sich in Äthiopien für die Stiftung Viva con agua eingesetzt. Und natürlich viele neue Songs für „Neuanfang“ geschrieben, die etwas anders klingen als früher.

    Zuhause ist, wo das Herz ist: Joel Gibb und seine Hidden Cameras mit neuem Album
    Joel Gibb, Kopf des kanadischen Kollektivs The Hidden Cameras, das auf der Bühne bis zu 17 Musiker zählt, stellt die Heimatfrage. Und liefert auf dem aktuellen Album „Home on native Land“ selbstverständlich Antworten. Es sind für Gibb, der selbst zwischen Toronto und Berlin pendelt, weniger die Städte, sondern die eigenen Gefühle, die einen heimisch machen. Die Musik dazu klingt wahlweise heimatlich oder anheimelnd - es sind einige kanadische Countryklassiker dabei.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Live von der Frankfurter Buchmesse

    60 Jahre Jugendliteraturpreis

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Schwachstelle Mensch
    Verteidigungssoftware soll Cyberangriffe automatisch abwehren

    Lernhindernis
    Auf der Sicherheitsmesse IT-SA diskutieren Experten die Schwächen smarter Abwehrsoftware

    Aktuell:
    Gut kontrolliert
    Die Sicherheitsüberprüfung der Open-Source-Verschlüsselungssoftware VeraCrypt ist abgeschlossen

    Bad Vibrations
    Smartphones können den emotionalen Abstand zu Familie und Freunden vergrößern

    Das Digitale Logbuch
    Schlossherr

    Info-Update

    Sternzeit, 22. Oktober 2016
    Die Verschleppung deutscher Raketenexperten

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Von Flüchtlingen für Flüchtlinge
    „Raif Badawi Award für mutige Journalisten“ für irakisches Radio

    Gradwanderung für politische Journalisten
    Die Rolle der Podcasts im US-amerikanischen Wahlkampf
    Interview mit Oliver Fuchs, Social-Media-Redakteur bei der NZZ

    Dumont räumt auf
    Große Einschnitte bei Berliner Verlag erwartet

    Journalistentour nach Brüssel
    Neuer Vorstoß für das Leistungsschutzrecht

    O-Ton Nachrichten u. a.:
    „Ein Schlag gegen den NSA-Untersuchungsausschuss“: Kritik am neuen BND-Gesetz
    Abschreckende Wirkung befürchtet: Bundesverwaltungsgericht kassiert hohe Gebühren beim Informationsfreiheitsgesetz

    Am Mikrofon: Bettina Köster

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    60 Jahre Dt. Jugendliteraturpreis - Die Gewinner im Jubiläumsjahr

    Dialog mit dem Fremden - Das Museum in der Einwanderergesellschaft, eine Tagung in Köln

    Tradition und Gegenwart - Sol Calero im Kunsthaus Bregenz

    Neu bauen oder aufgeben? Das Düsseldorfer Schauspielhaus in der Existenzkrise

    KINDL - Das neue Zentrum für zeitgenössische Kunst eröffnet in Berlin

    Am Mikrofon: Antje Allroggen

  • 18:40 Uhr

    Blaupause Türkei-Deal: Migrationspolitik in Herkunfts- und Transitländern

  • 19:10 Uhr

    Fußball - Bundesliga, 8. Spieltag:
    Bayer Leverkusen - 1899 Hoffenheim
    Hertha BSC - 1. FC Köln
    FC Ingolstadt - Borussia Dortmund
    Darmstadt 98 - VfL Wolfsburg
    SC Freiburg - FC Augsburg
    Bayern München - Borussia Mönchengladbach

    Fußball - 2. Bundesliga, 10. Spieltag:
    1. FC Heidenheim - Dynamo Dresden
    SV Sandhausen - FC St. Pauli

    Fußball - Frauen Länderspiel in Regensburg: Deutschland - Österreich

    Katar - "Abschaffung der Kafala": PR oder tatsächliche Praxis?

    Russland - Putin baut den Staatssport um

    Spitzensportreform - Wie sieht die Situation der Trainer aus?

    Homosexualität im Sport - Wie ein Rugby-Team in Südafrika gegen Vorurteile kämpft

    Ski Alpin - Gespräch zum Frauen-Riesenslalom in Sölden

    Am Mikrofon: Marina Schweizer und Peter Sawicki

  • 20:05 Uhr

    Das siebte Kreuz
    Von Anna Seghers
    Bearbeitung und Regie: Hedda Zinner
    Mit Willy A. Kleinau, Harry Hindemith, Franz Kutschera, Ernst Kahler, Paul Streckfuß, Aribert Grimmer, Horst Preusker, Werner Pledath, Horst Schönemann, Paul Lewitt, Gerry Wolff u.a.
    Produktion: DDR 1955
    Länge: 79'28

    Hörspielmagazin Extra
    "Vagabonde Blu" - Der norwegische Akkordeonist Frode Haltli
    von Karl Lippegaus

    Aus dem Konzentrationslager Westhofen fliehen sieben Häftlinge. Werden sie es schaffen? Wenn nur einer durchkommt, ist dies ein Signal, ein Zweifel an der Allmacht des Nationalsozialismus. Vor der Lagerbaracke stehen sieben geköpfte Platanen mit angenagelten Querbalken, sieben Kreuze. Der Kommandant hat sich geschworen, dass alle Bäume besetzt sind, bis die Woche vorbei ist. Am Ende der Woche stehen sechs übel zugerichtete Menschen vor den Bäumen, doch der siebte Baum ist leer. Der Sozialist Georg Heisler ist noch frei. Alle, bei denen er Zuflucht suchen könnte, werden bespitzelt. Doch das Netz des sozialistischen Untergrunds ist weit gesponnen. Die Frage ist nur, wer noch dazugehört.

  • 22:05 Uhr

    Transformation
    Das sonic.art Saxophone Quartet spielt Sofia Gubaidulina
    Aufnahmen aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Am Mikrofon: Barbara Eckle

    Für die CD 'Transformation' hat sich das Berliner Saxfonquartett Sonic.art zu kleinen variablen Ensembles erweitert und sich damit neues russisches Repertoire der letzten 100 Jahre erschlossen, von Alexander Glasunov über Elena Firsova bis hin zu Sofia Gubaidulina, die jetzt am 24. Oktober ihren 85. Geburtstag begeht. In ihrer Komposition 'Verwandlung' bildet sie mit kammermusikalischen und minimalen szenischen Mitteln eine traurige Form der Verwandlung ab, die der gesellschaftlichen Wirklichkeit nachempfunden ist. Gubaidulina stellt dar, wie das Kollektiv das Individuum bricht und schließlich tilgt. Hinter der verzweifelt lachenden Gestalt des Clowns, die der Posaunist verkörpert, verbirgt sich eine Tragik, die auch die Biografie der tatarischen Komponistin wesentlich mitgeprägt hat.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    WIR sind nicht DIE
    Die Lange Nacht über Massen
    Von Sven Rücker
    Regie: Harald Krewer

    Gespenster gehen um in Europa und in der Welt - die Massen sind zurück! Nach dem Zweiten Weltkrieg schien das von Gustave Le Bon Ende des 19. Jahrhunderts ausgerufene 'Zeitalter der Massen' endgültig überwunden zu sein. Der Individualismus triumphierte, von den 'Massen' redete man nur noch despektierlich oder retrospektiv. Allenfalls als 'Massenkonsum', im Sport und in der Popkultur fristeten sie ein Nischendasein. Jetzt aber, da die Welt zunehmend unsicherer und fragiler erscheint und das Vertrauen in Institutionen drastisch schwindet, scheinen Massenbildungen von Neuem Halt zu geben. Doch obwohl sie in Krisenzeiten, in denen alles Vertraute fremd wird, Identität stiftet, dem Einzelnen Kraft und Selbstsicherheit gibt, wird die Rückkehr der Massen nicht nur freudig aufgenommen. Schon die klassischen Massentheorien von Le Bon bis Canetti warnten vor der Zerstörungslust der Massen. Die Masse ist maßlos und ohne Vernunft, sie überrollt den Einzelnen und macht alles gleich. Mit der Rückkehr der Massen kehren auch diese Ängste zurück - und mit ihnen die, die von solchen Ängsten profitieren, um eigene Massen zu bilden. Von der Debatte über die Flüchtlingsströme bis zur Angst vor Islamisierung oder Globalisierung heißt es 'Wir sind nicht Die', wird die eigene Masse gegen eine andere Masse ins Leben gerufen. Die Masse bleibt ein ambivalentes Phänomen; sie kann eine Befreiungsbewegung sein, aber auch eine Hetzmeute.
    Die Lange Nacht zeichnet die großen Erzählungen über die Massen nach - die politischen und philosophischen, die literarischen, filmischen, soziologischen und politischen. Sie stellt aber auch die Frage, wer diese Erzählungen schreibt und warum. Im Namen der Masse reden viele - hat sie aber auch selbst eine Stimme, und wenn ja: Woran erkennt man sie?