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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 07.03.2015

  • 00:05 Uhr

    Das Milliardengrab
    Tom Felskis letzter Fall
    Von Thilo Reffert
    Regie: Petra Feldhoff
    Musik: Mike Herting
    Mit: Fabian Gerhardt, Anika Mauer, Andreas Grothgar, Denis Moschitto, Nina Vorbrodt u.a.
    Produktion: WDR 2014
    Länge: 53'35

    Tom Felski sitzt auf einem Milliardenberg. Er sitzt fest, tief unter der Erde, und es scheint keinen Ausweg zu geben. Zwei spektakuläre Fälle hatten ihm das Vertrauen der Mächtigen eingebracht. Sein neuer Auftraggeber ist die Bundesregierung. Zur Sicherung des Euros müssen die Bargeldbestände termingerecht aufgestockt werden - offenbar ist Geld verloren gegangen, ein Verdacht, der absolut geheim bleiben muss, um keine Verwirrung auf europäischer Ebene zu stiften. Also soll Felski von Berlin aus einige Millionen zur Zeche Lohberg schaffen - in echten Scheinen. Nur Bares ist Wahres, denkt er und geht, wie immer, seinen eigenen Weg. Der führt ihn über Frankfurt ... und dann in die Tiefe.

    Thilo Reffert, geboren 1970 in Magdeburg, Dramatiker, Kinderbuchautor. An die 20 Hörspiele, u.a. "Queen Mary 3" (MDR 2007), "Die Sicherheit einer geschlossenen Fahrgastzelle" (MDR 2009) sowie die Beiträge des MDR für den ARD Radio Tatort.

  • 01:05 Uhr

    Lied & Chanson
    Rembetiko - Griechischer Blues im 9/8-Takt

    Die Liederbestenliste im März

    Live im Studio: Tim Schauen

    Vor etwa 100 Jahren spielten in den griechischen Hafenstädten Flüchtlinge aus Kleinasien, sogenannte Rembetes Musik, die bald zur griechischen Subkultur und Volkstradition werden sollte. Orientalische Tonleitern verschmolzen in den Kneipen der Metropolen Athen und Thessaloniki mit süßlichem Haschischduft und schwerer Melancholie zum griechischen Blues im 9/8-Takt. Die melonenförmige Bouzouki, die Gitarre, die türkische Laute Baglama, Akkordeon und Geige gaben die Klangstruktur vor, die Texte handeln vom Schicksal, der Einsamkeit, Verbrechen und der Liebe. Typische Bluessujets also. Seine hohe Zeit hatte der Rembetiko von 1930 bis etwa in die 60er-Jahre. Vor allem zu Zeiten der griechischen Militärdiktatur war diese Musik Vehikel klar formulierten Protests. Eine Zeit lang galt Rembetiko als Touristenkitsch, als Kommerzobjekt, doch den Griechen, im Mutterland wie auch außerhalb ist eines klar - der Rembetiko ist Teil ihrer Identität. Er ist das soziale Gedächtnis Griechenlands.

    Irischer Frühling 2015
    Von Harald Jüngst

    'Irish Spring' und 'Irish Heartbeat' sind zwei hochkarätige Festivals und werden im März mit virtuosen, unterhaltsamen und charmanten Künstlern den Klang-, Stimmungs- und Seelenkosmos des Irish Folk erkunden und diesen gemeinsam mit irischen Frühlingsgefühlen durch deutsche Konzerthallen wehen lassen. Die Songs bewegen sich zwischen romantischer Melancholie und perlender Lebensfreude, mal mit klarem Blick auf die Tradition, mal im sich immer wieder erneuernden, irisch geprägten Folk-Pop. Diese Sendung präsentiert Lieder von Perfect Friction, Morgá, Twelfth Day, Dermot Byrne und Floriane Blancke, Mánran sowie der Bernadette Morris Band.

  • 05:05 Uhr

    Wake Up This Morning!
    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Jürgen Zurheide

  • 09:05 Uhr

    Vor 250 Jahren: Der französische Erfinder Joseph Nicéphore Niépce geboren

  • 09:10 Uhr

    Leben mit dem Vergessen - Deutschlands erstes Demenzdorf in Hameln
    Am Mikrofon: Sarah Zerback

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Ensembleleiter und Oudspieler Mehmet Yeşilçay

    Mehmet Yeşilçay lebt seit seiner Kindheit in München und spielt die Oud, ein orientalisches Saiteninstrument, das der Laute ähnelt. Yeşilçay ist Leiter des Pera-Ensembles, das nach einem Viertel seiner Geburtsstadt Istanbul benannt ist. So wie Istanbul eine Stadt der Gegensätze, ein Schmelztiegel der religiösen und kulturellen Ausprägungen ist, bringt auch das Pera-Ensemble verschiedene, oft scheinbar gegensätzliche Musikrichtungen zusammen: so zum Beispiel türkische Kunst- und europäische Barockmusik. Mehmet Yeşilçay trat schon mit Sufi-Orchestern auf, beschäftigte sich aber auch etwa mit Neubearbeitungen von Händel-Arien, er macht Filmmusik, elektronische Musik und Jazz. Mit Musik verschiedener Religionen setzte er sich auseinander, daraus entstand die CD 'Music for the One God'. Kurzum: 'Musik ohne Grenzen' - in dieser Sparte erhielten Yeşilçay und sein Pera-Ensemble dann auch im Jahr 2012 den ECHO Klassik.

  • 11:05 Uhr

    Matjes, Masten & Matrosen - Fischfang in den Niederlanden
    Mit Reportagen von Kerstin Schweighöfer
    Am Mikrofon: Britta Fecke
    (DLF 2013)

    Heringe und Schollen, Seezungen, Krabben, Makrelen und bis vor 150 Jahren auch Wale: Seit Menschengedenken fahren die niederländischen Fischer hinaus auf die Nordsee, den Atlantik oder das Polarmeer. Die Niederlande gehören zu den ältesten Fischfangnationen Europas. Allerdings sind die Zeiten der kleinen Fischerboote vorbei. Die Eigner haben aufgegeben, die Kutter sind eingemottet. Die Fangmenge ist nach wie vor hoch: Denn übriggeblieben ist eine ultramoderne Flotte aus wenigen, aber großen und äußerst effizienten Schiffen. Sie beherrschen, schwimmenden Fischfabriken gleich, den Handel. In der Nordsee werden gut 60 Prozent der Schollen und 85 Prozent der Seezungen von niederländischen Fischern gefangen. Sobald die eigene Quote erreicht ist, fangen sie unter deutscher oder britischer Flagge. Auf dem Speiseplan der Niederländer steht jedoch selten Fisch: Der holländische Fischkonsum gehört zu den niedrigsten Europas. Der eigene Fisch wird exportiert; was auf die heimischen Teller kommt, ist Importware aus Asien oder Afrika. Der Fisch von dort ist nicht nur billiger als der aus der Nordsee - er liegt auch pfannenfertig portioniert und entgrätet in den Kühlfächern der Supermärkte.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Internationaler Frauentag: Das Frauenbild des IS

    China: Weniger Wachstum, mehr Rüstungsausgaben

    Israel im Wahlkampf: Kommen und Gehen von Ein- und Auswanderern

    Leben in einem failed state: Somalias Richter fürchten um ihr Leben

    Am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    Geld nicht nur für Überflieger - Wie man an ein Stipendium herankommt
    'Campus & Karriere' will bei der Suche helfen. Und wir fragen: Wer kommt für finanzielle Förderung durch Unternehmen oder Unternehmensstiftungen in Frage? Wo gibt es Stipendien für junge Menschen, die keinen stromlinienförmigen Lebenslauf haben? Und wer fördert junge Berufstätige und Menschen, die sich weiterbilden wollen?

    Gesprächsgäste:
    Dr. Ulrich Hinz, Elternkompass der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, der Eltern, Schüler und Studierende kostenlos über Förderangebote informiert
    Heiko Mieskes, Stipendiat der Stiftung Begabtenförderung, die das "Aufstiegsstipendium" für Menschen mit Berufsausbildung und Berufserfahrung vergibt
    Dorothee Hüllen, Stipendienberatung FH Gelsenkirchen
    Am Mikrofon: Sandra Pfister

    Reportage:
    Erste Hürde auf dem Weg zur Eliteförderung
    Zwei Live-Reportagen vom Auswahltest der Studienstiftung des Deutschen Volkes in Berlin

    Hörertel: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Ein Studium ist eine kostspielige Angelegenheit. Doch nur etwa zwei Prozent der deutschen Studierenden erhalten ein Stipendium. Heute laufen in mehreren deutschen Städten die Auswahltests der Studienstiftung des Deutschen Volkes. Viele bewerben sich dort erst gar nicht, weil für diese Eliteförderung nur die Besten eines Jahrgangs in Frage kommen. Aber es gibt zahlreiche andere Stipendien - nicht nur etwas für Hochbegabte und sozial Benachteiligte. Manche richten sich sogar ausdrücklich an so genannte "Durchschnittsstudierende". Man muss diese Möglichkeiten nur finden.

  • 15:05 Uhr

    Singer-Songwriter-Soul aus dem Kinderzimmer: das zweite Album von Matthew E. White
    Er wohnt bei seiner Mutter in Richmond, Virgina, und hat erst mit Anfang 30 sein Debüt veröffentlicht. Rock'n' Roll geht anders, aber den macht Matthew E. White ja auch nicht. Er schreibt leise Lieder über Leben und Sterben in bester Singer-Songwriter-Tradition. Drei Jahre nach dem viel gelobten ersten Album "Big Inner", erscheint jetzt der Nachfolger "Fresh Blood".

    Zeit für den Blick zurück: Die norwegische Band Beady Belle zieht erstmals Bilanz
    Seit 2001 bemühen sich Sängerin Beate S. Lech und Bassist Marius Reksjø mit ihrer Band Beady Belle um eine Fusion aus Jazz- und Elektroklängen. Seitdem sind eine Handvoll Alben entstanden, deren Essenz jetzt auf einer Dreifach-Kompilation inklusive Live-Mitschnitte erscheint. Außerdem geht die Band im April auf Deutschlandtournee.

    "Ich wusste nicht, ob ich weiter Musik machen soll"
    Schlaue Texte, gute Melodien: Anajo hätten groß werden müssen. Doch irgendwie kam das Augsburger Trio nie über Clubauftritte und mittlere Charts-Plätze hinaus. Ganz leise ist die Gruppe auseinander gegangen, drei Jahre nach dem letzten Album. Sänger, Gitarrist und Cheftexter Oliver Gottwald hat nach einer Zeit des Zweifelns neue Begleitmusiker gefunden und viele angriffslustige neue Songs geschrieben. Mit "Zurück als Tourist" ist jetzt sein erstes Album unter bürgerlichem Namen erschienen.

    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    DIE BESTEN 7
    Das Ergebnis der Deutschlandfunk-Bestenliste Monat März 2015

    Aaron Becker: Die Reise
    (Gerstenberg)

    Pija Lindenbaum: Kommst du spielen, Frida?
    (Oetinger)

    Christine Traber/Ingo Schulze: Kunstgeschichten
    (Hanser)

    Selma Lagerlöf: Nils Holgersson
    (Die Andere Bibliothek)

    Meg Rosoff: Was ich weiß von dir
    (KJB)

    Dirk Reinhardt: Train Kids
    (Gerstenberg)

    Dirk Pope: Idiotensicher
    (Hanser)

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Mobile World Congress 2015 in Barcelona

    Das Digitale Logbuch
    Microkosmos

    Info-Update

    Sternzeit - 07. März
    Alte Sterne drehen langsam

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Unser täglich Mord gib uns heute
    Gewalt in den Medien und das Schweigen der Medienwirkungsforschung

    Trojanisches Pferd der PR-Industrie?
    Recherchescout.de nimmt Journalisten die Suche nach Experten ab

    Politisch scheintot, medial aggressiv
    Berlusconi baut seine unternehmerische Position aus

    DFB-TV statt Sportjournalismus
    Fußballvereine okkupieren die Berichterstattung

    O-Ton Nachrichten u.a.:
    Streit zwischen Öffentlich-Rechtlichen und Kabelbetreibern: BGH entscheidet im Juni über "Einspeise-Entgelt"
    Immer mehr Proteste gegen sexistische Werbung: Werberat verteilt Rügen an 14 Unternehmen
    Debatte um neuen Medienstaatsvertrag: Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Albig will Google und Facebook mit einbeziehen

    Am Mikrofon: Brigitte Baetz

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Krankheit als Flucht - Zsolt Hamar und Nicolas Brieger deuten "La Traviata" von Giuseppe Verdi am Staatstheater Wiesbaden

    "Ödipus der Tyrann" - Romeo Castellucci inszeniert nach Sophokles/Hölderlin an der Berliner Schaubühne

    Den Krieg überlebt, aus der Erinnerung gelöscht - Eine Retrospektive auf den Maler Hans Meyboden im Modersohn-Museum in Fischerhude

    "Going West!" - Das Bilderbuchmuseum Troisdorf befasst sich mit dem Mythos des Wilden Westens im Comic

    1,5 Millionen Opfer in sechzehn Monaten - Die Austellung "Der 'Große Terror' 1937-1938 in der Sowjetunion" im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Todeszellen und Yogakurse - Alltag im kalifornischen Gefängnis San Quentin

  • 20:05 Uhr

    Hörspiel des Monats
    Nachtgeschwister, provisorisch
    Von Wolfgang Hilbig und Natascha Wodin
    Regie: Ulrich Lampen
    Komposition: Steffen Schleiermacher
    Mit Martina Gedeck, Christian Redl, Conny Wolter, Susanne Stein, Hilmar Eichhorn
    Produktion: MDR/DLR 2014
    Länge: 78'55

    Die Begründung der Jury der Darstellenden Künste:
    "Nachtgeschwister, provisorisch" ist ein ganz besonderer literarischer Dialog - ein In-Beziehung-Setzen von Literatur, eine Chronik und Aufarbeitung der Beziehung einer westdeutschen Autorin und eines ostdeutschen Schriftstellers. Zwei literarische Texte werden im Hörspiel "Nachtgeschwister, provisorisch" in Dialog miteinander gebracht: Die 1945 in Fürth geborene Autorin Natascha Wodin veröffentlichte 2009 den Roman "Nachtgeschwister", in dem sie ihre Beziehung zu Wolfgang Hilbig schilderte und über die Erfahrungen, Bedürfnisse, Glücksmomente und Verstörungen dieser zerstörerischen Liebe schrieb, die dreieinhalb Jahre vor dem Mauerfall begann. Im Jahr 2000, ein Jahr vor seinem Tod, hatte der lange Zeit in der DDR lebende Schriftsteller Wolfgang Hilbig seinen Roman "Das Provisorium" verlegt, ein gleichermaßen in den Bann ziehendes wie verstörendes Buch über eine krisengeschüttelte, von existentieller Unsicherheit und Alkoholexzessen geprägte literarische Figur, hinter der unschwer der Autor selbst und seine Beziehung zu Natascha Wodin aufscheinen.
    Das Schreiben über Kollegen, über intime Beziehungen, ist, wie man durch jüngere Beispiele wieder erfahren hat, hochgradig heikel. Wann ist es statthaft, über zärtliche Liebe, die immer wieder in Gewalt umschlägt, über Obsession und Schreibhemmung, über Eifersucht und Rausch zu publizieren? Der Einblick in solche intimen Verbindungen scheint nur dann gerechtfertigt, wenn eine hohe ästhetische Verdichtung stattfindet. Für beide Romane, vor allem für Hilbigs "Provisorium", wurde dies bereits mehrfach bescheinigt.
    Es ist das Verdienst der beiden Schauspielerinnen Anja Schneider und Daniela Holtz als Hörspiel-Bearbeiterinnen die beiden vorliegenden Texte in einen intensiven Dialog miteinander zu bringen. Dieses Experiment hatten sie bereits auf die Bühne gebracht, im akustischen Medium nun geben Martina Gedeck und Christian Redl der zunehmend verstörten "Sie" und dem seine Kräfte zerstörenden "Er" Ausdruck. Ein intensives Hörspiel um eine amour fou ist entstanden, gleichermaßen menschlich schockierend wie ästhetisch faszinierend.

  • 22:05 Uhr

    equal ways of difference
    Das elole Trio spielt Kammermusik von Charlotte Seither
    Aufnahmen vom Oktober 2013 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal
    Von Ingo Dorfmüller

    Komponieren heißt zuallererst: zerstören. Die nur auf den ersten Blick provokante Formulierung bezeichnet ein Grundprinzip von Charlotte Seithers Komponieren: Die Dissoziation. Gemeint ist nicht die heroische Geste der Zertrümmerung, sondern ein geduldiges Forschen im Inneren der Klänge und ihre planvolle Zerlegung bis aufs Klang-Atom. Mit diesem von Zwecken und traditionellen Sinndeutungen freigewordenen Material beginnt dann die eigentliche Kompositionsarbeit, die musikalische Formen und Gattungen neu konstituiert. Der Titel ihres zweiten Klaviertrios beschreibt exemplarisch die ungewohnten Konstellationen, die sich dabei ergeben können: "equal ways of difference". Charlotte Seither hat es dem elole-Klaviertrio gewidmet. Die gemeinsame neue CD präsentiert neben den beiden Klaviertrios Solo- und Duostücke, die in diesem Zusammenhang auch als Dissoziationen der Trioform verstanden werden könnten.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    Schmecken darf alles, aber nicht jedem
    Eine Lange Nacht über Nahrungstabus
    Von Kai Lückemeier und Jan Tengeler
    Regie: Jan Tengeler

    Alle Kulturen kennen eine Unterscheidung zwischen geeigneten, weniger geeigneten und verbotenen Speisen. Aufgrund religiöser Vorschriften oder gesellschaftlicher Tabus verschmähen wir eine Vielzahl von Nahrungsmitteln, obwohl sie aus biologischer Sicht durchaus bekömmlich wären. Hindus würden nie ein Rind verspeisen, Juden und Muslime kein Schwein, Christen war über Jahrhunderte das Fleisch von Pferden untersagt. Die 'Lange Nacht' wird in der ersten Stunde der Frage nachgehen, ob die Tabuisierung dieser drei Haustierarten nur eine göttliche Laune war, oder ob sich hinter religiösen Reinheitsgeboten nicht auch rationale, ökologische oder gesellschaftliche Beweggründe verbergen. Im Mittelpunkt der zweiten Stunde, die sich den kulturellen Nahrungstabus widmet, stehen unter anderem Hund und Katze, die bei uns als Schmusetiere, andernorts als Delikatesse gelten. Im dritten Teil wird es um die Fragen gehen, warum sich Europäer und Nordamerikaner vor dem Verzehr von Insekten ekeln und ob das Wort von den 'Schmetterlingen im Bauch' bald auch eine ernährungspraktische Bedeutung für uns haben könnte.