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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 31.05.2015

  • 00:05 Uhr

    "Liebe ist kälter als der Tod"
    Eine Lange Nacht über Rainer Werner Fassbinder
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    Regie: Rita Höhne

    Er war die wilde Energie des neuen deutschen Films; der "Satansbraten", wie er sich nannte, der zwischen Leben und Kunst keinen Unterschied machte. Das ruhelose Enfant Terrible, das schon an der nächsten Arbeit war, bevor die vorige herausgekommen oder grandios gescheitert war. Rainer Werner Fassbinder hat eine ganz eigene Filmsprache und ein Empfinden für Räume und Beziehungen entwickelt. Viele Filmemacher in der ganzen Welt beziehen sich auf dieses Weltbild, das die intimsten Gefühle und die historischen Geschehnisse zusammenbringen kann. Gerne wäre er, bei allen seinen Talenten, noch zur Musik gekommen. Das und vieles andere wahrscheinlich verhinderte sein früher Tod. Fassbinder, der dieses Jahr 70 geworden wäre, hatte nicht allzu viel Zeit, zum Mythos zu werden. 1982 starb er mit 37 Jahren. Mit vielen Originalzitaten, nicht nur aus Filmen, sondern auch aus Theaterstücken und Hörspielen, tritt die 'Lange Nacht' gleichsam in einen Dialog mit dem wichtigsten Filmemacher im Deutschland der Nachkriegsgesellschaft - weniger nostalgisch als vielmehr zur Frage, was seine Arbeiten heute zu sagen haben.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Joseph Haydn
    Streichquartett G-Dur, op. 33 Nr. 5
    Casal Quartett
    Otto Lechner, Akkordeon

    Aufnahme von den Ludwigsburger Schlossfestspielen 2014.

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Deutsche geistliche Kantaten und Konzerte des 17.Jahrhunderts für Bass, Violine und Basso continuo

    Nicolaus Bruhns
    'Mein Herz ist bereit'

    Johann Pachelbel
    'Ach Herr, wie ist meiner Feinde so viel'

    Heinrich Ignaz Franz Biber
    'Nisi Dominus aedificaverunt'

    Peter Kooij, Bass
    Ensemble CordArte

  • 06:10 Uhr

    Thomas Tallis
    'Honor, virtus, et potestas'. 5-stimmiges Responsorium der Trinitatis-Matutin
    Taverner Choir

    Georg Philipp Telemann
    Kantate 'Am Fest der Heiligen Dreieinigkeit'. Für Sopran, Violine und Basso continuo
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Il Concertino Köln

    Dietrich Buxtehude
    'Te Deum laudamus'. Choralbearbeitung für Orgel, BuxWV 218
    Thiemo Janssen, Orgel

    Wilhelm Friedemann Bach
    'Heilig ist Gott, der Herr Zebaoth'. Für Chor und Instrumente, FK 87a
    Rastatter Hofkapelle
    Leitung: Jürgen Ochs

    Johann Sebastian Bach
    'O heil'ges Geist- und Wasserbad'. Kantate am Trinitatisfest für Vokalsolisten, Chor und Orchester, BWV 165
    Ruth Holton, Sopran
    Daniel Taylor, Countertenor
    Paul Agnew, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Monteverdi Choir
    The English Baroque Soloists
    Leitung: John Eliot Gardiner

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Reihe: Musik im Nationalsozialismus, Teil 8 - Besatzung nach 1945

    Weiterspionieren? Über das deutsch-amerikanische Verhältnis nach dem Auslaufen des Patriot Act
    Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Josef Braml

    "Damit wir klug werden …"
    Über die Popularisierung der Philosophie ein Gespräch mit dem Philosophen Dieter Thomä

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Geben und Nehmen - Die Geschichte der Korruption
    Ein Interview mit dem Historiker Jens Ivo Engels

    Denk ich an Deutschland: der Schriftsteller Hansjörg Schneider

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Commander Noah - Kurs zurück auf die Erde
    Von Björn Raddatz
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Das Ulmer Münster wird fertiggestellt

  • 09:10 Uhr

    Alte Musik

  • 09:30 Uhr

    Todgeweihte leben länger
    Über die Interpretation von Künstlerbiografien
    Von Tina Klopp

    Zeitgenössische Kunst ist oft nicht mehr aus sich selbst heraus zu verstehen. Der traditionelle Werkbegriff löst sich auf, die Künstlerbiografie aber gewinnt an Bedeutung. Tina Klopp untersucht in ihrem Essay die These, dass früher eher kollektive Unrechts- oder Leiderfahrung einem künstlerischem Werk Bedeutsamkeit verliehen, während es in der heutigen Wohlstandsgesellschaft vermehrt die persönlichen Erfahrungen und Leidenswege eines Künstlers sind, die seine Arbeit als erhaben auszeichnen.
    Der Essay entstand für den Ausstellungs-Katalog "Nach dem frühen Tod" zur gleichnamigen Ausstellung an der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden (21.3. - 21.6.2015).
    Tina Klopp, geboren 1976, ist Featureredakteurin beim Deutschlandfunk und schreibt als Autorin für verschiedene Medien, u.a. DIE ZEIT.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Pfarrkirche St. Johannes der Täufer in Eichstätt-Rebdorf
    Predigt: Pfarrer Michael Huber
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt
    Riga wie zur Jahrhundertwende
    Unterwegs in der Hauptstadt des Jugendstils

    Im Schatten der Schneekoppe
    Deutsche Spuren im Norden der Tschechischen Republik

    125 Jahre Ulmer Münster
    Jubiläumsfeier für den höchsten Kirchturm der Welt

    Polen für Käferfans
    Eine VW-Tour an der Ostseeküste rund um Danzig

    Blick auf New York
    Die neue Aussichtsplattform des One World Trade Centers

    Im Herzen der Ägäis
    Tradition und Naturerlebnis auf der griechischen Insel Ikaria

    Am Mikrofon: Sören Brinkmann

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Agrarwissenschaftler und Publizist Felix Prinz zu Löwenstein im Gespräch mit Michael Langer

    Felix Prinz zu Löwenstein ist promovierter Agrarwissenschaftler, Biolandwirt und Publizist. Er ist einer der führenden Kritiker der industriellen Landwirtschaft. In seinem 2011 erschienenen Buch 'Food Crash' ging er der Frage nach, wie wir uns in Zukunft ernähren werden. Seine Antwort: ökologisch oder gar nicht mehr. In diesem Frühjahr erscheint sein neues Buch unter dem Titel 'Es ist genug da'.

  • 15:05 Uhr

    Viele kleine Sachen machen das große Ding - der englische Gitarrist und Sänger Noel Gallagher
    Von Marlene Küster

    Die englische Band Oasis gilt als der erfolgreichste Vertreter des sogenannten Britpop. Zwischen 1994 und 2008 veröffentlichte sie sieben Alben und erhielt unzählige Auszeichnungen. Am 28. August 2009 gab Gitarrist und Sänger Noel Gallagher seinen Ausstieg aus der Band bekannt. Er startete unter dem Namen Noel Gallagher’s High Flying Birds ein Soloprojekt. Das erste Studioalbum dieser neuen Band erreichte 2011 in Großbritannien die Spitze der Albumcharts und gelangte in Deutschland auf Platz 11. Nun ist das zweite Album 'Chasing Yesterday' erschienen. Saxofon-Passagen setzen neue musikalische Akzente und Noel Gallaghers Freund Johnny Marr, früher bei The Smiths, ist dabei. Noel Gallagher zeigt sich im Gespräch von seiner bescheidenen Seite: "Ich habe nie behauptet, ich würde etwas vollkommen Neues machen. Ich bin weder ein großartiger Gitarrist, noch ein wunderbarer Sänger oder ein genialer Poet. Doch ich kann viele kleine Dinge ganz gut und alles zusammen machen dann das große Ding." Der experimentierfreudige Brite kreiert permanent neue Songs. "Oft beginnt das Schreiben", erklärt er, "nur mit drei Akkorden, die ich immer wieder spiele. Und dann irgendwann entsteht daraus eine Melodie und langsam fügt sich alles zu einem Song."

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Péter Esterházy: Die Mantel-und-Degen-Version
    (Hanser)
    Ein Beitrag von Ursula März
    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Die Fußball-Matrix
    Der Plan vom perfekt programmierten Spiel
    Von Martina Keller

    Keine Fußballübertragung ohne Ballbesitzquote. 3,1 Millionen Positionsdaten erfassen Sportdienstleister pro Begegnung. Dazu kommen 3.000 Tacklings, Dribblings, Torschüsse oder Flanken. Doch die Euphorie ist verflogen: Die Aussagekraft der Daten erweist sich als gering - ginge es nur nach der Statistik, wäre Deutschland heute nicht Fußballweltmeister. Jetzt starten die Analysten einen Neuanfang. Um Taktik und Teamgeist zu entschlüsseln, füttern sie Supercomputer. Gesucht wird eine Formel für den ultimativen Triumph.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Schöne Stimmen - Chorarbeit von der Uraufführung zeitgenössischer Kompositionen bis zum Mitsingkonzert. Gespräch mit Simon Halsey, dem scheidenden Dirigenten des Rundfunkchores Berlin.

    Am Mikrofon: Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Schuld & Sühne" - Karin Henkel inszeniert nach Dostojewski am Hamburger Schauspielhaus

    Persischer Bilderbogen - Eine Bilanz des Festivals des iranischen Films in Köln

    Kontinuität oder Wechsel? Die Akademie der Künste unter neuer Leitung

    Bach in Berlin - Eine Ausstellung in Eisenach beleuchtet die seltenen Besuche des Komponisten in der Metropole

    Kollektive Gefühlswelten - Eine Tagung im Einstein-Forum Potsdam

    Am Mikrofon: Burkhard Müller-Ullrich

  • 18:40 Uhr

    Frauen erwünscht: Wie die Bundeswehr weiblicher wird

  • 20:05 Uhr

    Superman
    Und wie er in die Welt kam
    Von Lorenz Schröter
    Regie: Robert Steudtner
    Produktion: DLF 2012

    Als Joe Shuster und Jerry Siegel den Mann mit der blauen Ganzkörperstrumpfhose erfanden, ihn nach Nietzsches Übermenschen benannten und ihn in Fritz Langs 'Metropolis' auf Verbrecherjagd schickten, ahnten die bitterarmen jüdischen Einwandererkinder nicht, dass sie gerade den amerikanischen Mythos und ein ganzes Genre erfunden hatten. Sie hatten eines der teuersten Druckerzeugnisse des 20. Jahrhunderts geschaffen und lösten einen jahrzehntelangen Copyright-Prozess aus. Während die Superman-Erfinder um die Rechte an ihrer Figur kämpften, setzten sie ihre Talente anderweitig ein. Vor Kurzem sind zum Beispiel Sado-Maso-Comics aus den 50er-Jahren entdeckt worden, die von dem halb blinden Superman-Zeichner Joe Shuster stammten. Comics, die jüdischen Nazis in den USA als Vorlage dienten, Obdachlose zu ermorden, und den Psychiater Fredric Wertham auf den Plan riefen. Werthams Kampf gegen Gewalt und Sex führte zu einer Senatsanhörung, Bücherverbrennungen und einer Comic-Zensur. Doch die Geschichte des ältesten ununterbrochen erscheinenden Comics geht weiter.

  • 21:05 Uhr

    Schleswig-Holstein Musik Festival 2014

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    ‚Elias‘, op. 70 (Auszüge)

    Genia Kühmeier, Sopran
    Hanna Zumsande, Sopran
    Gerhild Romberger, Alt
    Lothar Odinius, Tenor
    Michael Volle, Bariton
    City of Birmingham Choir
    Schleswig-Holstein Musik Festival-Chor
    NDR Sinfonieorchester
    Leitung: Thomas Hengelbrock

    Aufnahme vom 31.8.14 aus der Sparkassenarena Kiel