Das ,Dorf der Jugend' in Sachsen
Zukunft selbst gestalten
Von Manuel Waltz
In Grimma, in der Nähe von Leipzig, ist nicht viel los. Ein ehemaliges Fabrikgebäude aus Backstein ist deshalb zum Symbol des Aufbruchs geworden: Im ‚Dorf der Jugend‘ können sich junge Menschen ausprobieren, ihre Ideen verwirklichen und lernen, sich gegen rechtes Gedankengut zur Wehr zu setzen. Seit fünf Jahren gibt es das ,Dorf der Jugend’ am Rande von Grimma in Sachsen. Hier sind kreative Ideen und Eigeninitiative willkommen. Die Jugendlichen können Gärtnern, Skaten, im selbstverwalteten Containercafé abhängen, an ihren Fahrrädern schrauben oder Konzerte organisieren: Hauptsache, es tut sich was. Aufgebaut wurde das Jugendhaus vom Sozialarbeiter Tobias Burdukat. Der hat sich inzwischen aus dem Projekt zurückgezogen, sein Geist ist aber geblieben. So positionieren sich die meisten hier weit links der Mitte. Das zeigt sich nicht nur an den Sprüchen, die auf der Klowand stehen, sondern auch an der Auswahl der Bands, die im ,Dorf der Jugend’ spielen. Dass das im ländlichen Sachsen nicht überall gut ankommt ist klar. Doch die Jugendlichen kämpfen, um die Lokalpolitiker von ihrem Projekt zu überzeugen. Denn hier lernen sie, mit Vielfalt, mit anderen und anders Denkenden umzugehen und selbstverantwortlich zu handeln. Ihr Highlight ist das alljährliche Crossover-Festival, das dieses Jahr am selben Wochenende wie die sächsische Landtagswahl stattfindet. Die könnte eine Schicksalswahl werden und die AfD zur stärksten Kraft im Landtag machen. Manuel Waltz begleitet die Jugendlichen in dieser spannenden Zeit: Was denken sie über die Wahl und wie gehen sie mit den Ergebnissen um? Ein Besuch im gallischen Dorf in Sachsen, das schon so manchen Sturm überstanden hat und sich wappnet für den Orkan, der möglicherweise noch kommt.