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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 31.01.2021

  • 00:05 Uhr

    "Jede Stadt hat ihr eigenes Babyn Jar"
    Eine Lange Nacht über die Erinnerungskultur des Holocaust in der Ukraine
    Von Jochen Rack
    Regie: Eva Demmelhuber

    Während der Zeit des Kommunismus wurde die Erinnerung an den Holocaust in der Ukraine unterdrückt oder verfälscht. In Babyn Jar, wo die Deutschen nach ihrem Einmarsch in Kiew über 30.000 Juden erschossen, erinnerte ein sozialistisches Denkmal an den Nazi-Terror, ohne die jüdischen Opfer zu erwähnen. Heute entstehen dort ein neuer Gedenkpark und ein Museum. Doch ukrainische Aktivisten befürchten, dass Russland das Gedenken in seinem Sinn manipulieren könnte. In Lwiw informiert seit 2018 das Museum „Territory of Terror“ über das ehemalige KZ Janowska und die Opfer des Stalinismus, in der Altstadt hat man am Platz der zerstörten Synagogen ein Mahnmal geschaffen. In der nahen gelegenen Stadt Schowkwa, wo die Nazis alle Juden des Stettls ermordeten, ist die Synagoge dagegen noch immer eine Ruine, und der ehemalige jüdische Friedhof wird für einen Wochenmarkt genutzt. Überall im Land engagieren sich Bürger für die Aufarbeitung der traumatischen Geschichte des Landes, dazu gehört auch die Thematisierung der Kollaboration mit den Deutschen. Der Kampf gegen die historische Amnesie führt die Ukraine auf den langen Weg nach Westen.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Jean Françaix
    „Dixtuor" für Bläserquintett und Streichquintett

    Théodore Dubois
    „Dixtuor" für Bläserquintett und Streichquintett

    Polyphonia Ensemble Berlin

    Aufnahme vom 6.9.2019 aus der Villa Elisabeth, Berlin

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Ludwig van Beethoven
    Konzert für Klavier, Violine und Violoncello C-Dur, op. 56 „Tripelkonzert"
    in einer Bearbeitung für Klaviertrio von Friedrich Eduard Wilsing

    Beethoven Trio Bonn

  • 06:05 Uhr

    Menschenrechtsverletzungen an der EU-Außengrenze

  • 06:10 Uhr

    Johann Sebastian Bach
    „Jesus schläft, was soll ich hoffen". Kantate am 4. Sonntag nach Epiphanias für Soli, gemischten Chor und Orchester, BWV 81
    Gli Angeli Geneve
    Leitung: Stephan MacLeod

    Georg Friedrich Händel
    Konzert für Orgel und Orchester Nr. 1 F-Dur, HWV 295
    Lorenzo Ghielmi, Orgel
    La Divina Armonia
    Leitung: Lorenzo Ghielmi

    Christoph Graupner
    „Die Wasser Wogen im Meer sind groß". Kantate zum 4. Sonntag nach Epiphanias für 4 Solisten, Streicher und Basso continuo, GWV 1115/35
    Andrea Lauren Brown, Sopran
    Kai Wessel, Altus
    Georg Poplutz, Tenor
    Dominik Wörner, Bass
    Kirchheimer BachConsort
    Leitung: Sirkka-Liisa Kaakinen-Pilch

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Existenzkampf - Britische Museen in der Krise

    Wie Wissenschaft Wissen schafft - Ein Interview mit dem Philosophen Jörg Phil Friedrich

    Rassismus und Diskriminierung: Ende der Unterdrückung? Ein Interview mit der Politologin Emilia Roig

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Intelligenter Lockdown? Corona, Proteste und die Niederlande - Ein Interview mit Friso Wielenga, Professor für Niederlandistik

    Denk ich an Deutschland: der Kabarettist Horst Evers

    Am Mikrofon: Benedikt Schulz

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Wie fühlt sich Sündenvergebung an?“ Wenn Designstudenten katholische Rituale erlebbar machen
    Von Verena Tröster
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 100 Jahren: Der italo-amerikanische Sänger Mario Lanza geboren

  • 09:30 Uhr

    Umdrehen und Weggehen - ist es Zeit für eine „Ethik der Abwendung"?
    Der österreichische Philosoph Peter Strasser im Gespräch mit Pascal Fischer

    Wir leben in Filterblasen. Gesellschaften driften auseinander. Gräben zwischen Jung und Alt, alteingesessen und zugewandert, qualifiziert und arbeitslos, Stadt und Land tun sich auf. Appelle zu Harmonie, Verstehen, Aufeinanderzugehen sind allüberall. Und sie übersehen ein entscheidendes Detail. Zu viel Nähe ist ebenso toxisch wie zu viel Distanz. „Auf der Suche nach dem Wir” müssen wir auch das Ich, die Einsamkeit, die Erholung suchen! Peter Strasser plädiert für eine Ethik der Abwendung: Nicht immer alles ausdiskutieren, gerade in unserer Zeit mag der Zwang zu Gemeinschaft umschlagen in Revolte, zwanghaftes Aufbegehren, Querdenkerei. Oder ist das nur ein individuelles Wegducken vor dem Zwang zum Diskurs, der sich notwendigerweise ergeben muss, wenn widerstreitende Überzeugungen aufeinandertreffen? Eine antidemokratische Gesinnung?

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Auferstehungskirche in Münster
    Predigt: Pfarrer Moritz Gräper
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Isabel Schnabel, Direktorin der Europäischen Zentralbank

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Tangotanzen in Temeswar
    Eine Stadt und ihre (musikalische) Kultur

    Deutschlands Dialekte:
    Ruhrpott

    Kleine Stadt in Mecklenburg
    Schwaan an der Warnow

    Der Winter
    Gedicht von Matthias Claudius

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schriftsteller und Schauspieler Robert Seethaler im Gespräch mit Maja Ellmenreich

    Dass ein Trafikant Zeitungen und Zigaretten verkauft, das haben Leserinnen und Leser außerhalb Österreichs von ihm gelernt: Robert Seethaler. Er landete mit seinem Roman „Der Trafikant” über den jungen Franz Huchel, der sich mit dem alten Sigmund Freud im Wien der späten 30er-Jahren anfreundet, einen internationalen Bestseller. So auch mit „Ein ganzes Leben”, der Geschichte des Seilbahnarbeiters Andreas Egger, der die Liebe findet und wieder verliert und vom Leben nicht mehr erwartet, als er bekommt.
    Zur Welt gekommen ist Robert Seethaler 1966 in Wien, wo er später eine Schauspielausbildung absolvierte. Doch nach einigen Jahren auf der Theaterbühne hat er die Äußerlichkeit des Schauspiels gegen die Innerlichkeit des Schreibens eingetauscht, wie er es formuliert. Gelegentlich ist Robert Seethaler in Kino- oder Fernsehfilmen zu sehen; aber in erster Linie versteht er sich heute als Schriftsteller. Sein jüngster Roman, „Der letzte Satz”, stand 2020 auf der Longlist des Deutschen Buchpreises. Darin erzählt Seethaler von der letzten Reise des Komponisten und Dirigenten Gustav Mahler.

  • 15:05 Uhr

    Nebenbei mondsüchtig
    Mariusz Duda und sein Projekt Lunatic Soul
    Von Thomas Elbern

    Mariusz Duda ist ein vielseitiger Musiker: In seiner Progressive Rock-Band Riverside singt er und spielt Bass, er tourte durch Europa und die USA. Doch seit 2008 betreibt der Pole mit Lunatic Soul ein Solo- und Studioprojekt, in dem er sich von den Rockwurzeln weit entfernt und den Sound Richtung Ambient, Electronic und Folk verschiebt. Mit „Through shaded woods“ ist im November 2020 das mittlerweile siebte Lunatic Soul-Album erschienen, das den Fokus auf akustische Musik zwischen slawischem und skandinavischem Folk legt. Der 45-Jährige beschwört auf dem Album eine magische Atmosphäre und klingt zugleich modern und zeitlos. Im Nebenprojekt Lunatic Soul streift er mondsüchtig durch dunkle Wälder, und Fans aus beiden Lagern, dem Progressive Rock und dem mystischen Folk, folgen ihm begeistert.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Jochen Hörisch: „Hände. Eine Kulturgeschichte“
    (Carl Hanser Verlag, München)
    Ein Beitrag von Volkmar Mühleis

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt

    Muttermilch, Superfood?!
    Säuglingsernährung im Faktencheck
    Von Sophia Wagner

    Stillen oder nicht Stillen - das scheint heute eigentlich keine Frage mehr zu sein. Natürlich wird gestillt. Denn Stillen steht in Zusammenhang mit weniger Magen-Darm-Infektionen, einem geringeren Asthma-Risiko, einem geringeren Risiko für Übergewicht und soll sogar die Intelligenz steigern. Tatsächlich enthält Muttermilch eine beeindruckende Vielfalt von Stoffen. Zum Beispiel Stammzellen, gute Bakterien, Stoffe für eine schnellere Wundheilung und Signalmoleküle. Was mit diesen Stoffen im Körper des Babys passiert, ist in vielen Fällen aber gar nicht so klar, wie es Eltern oft verkauft wird. Während die Gesellschaft bei der optimalen Säuglingsernährung im letzten Jahrhundert schon mehrere Paradigmenwechsel vollzogen hat, fängt die Arbeit in den Laboren gerade erst an.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente
    Auf der Suche nach dem Wir VI: Mutig denken - Aufklärung als offener Prozess
    Die Philosophin Marie-Luisa Frick im Gespräch mit Michael Köhler

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Ungarische Standards - Zwei Opernpremieren an der Ungarischen Staatsoper

    Politisch korrekte Kunst? Das Theater als moralische oder moralisierende Anstalt

    Keine Kontrolle mehr über die Zeit? Die Kunst des Wartens in der Corona-Pandemie
    Soziologe Andreas Göttlich im Gespräch

    Relikt aus alten Zeiten? Eine kleine Kulturgeschichte der Messe
    Historiker Michael Rothmann im Gespräch

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    Portugal statt Deutschland: Die Erziehungshilfe für problembelastete Jugendliche im Ausland

  • 19:10 Uhr

    Handball-WM - Finaltag

    Handball-WM - Fazit zu deutschem Abschneiden und Hygienekonzept
    Gespräch mit Nationalspieler Timo Kastening

    Fußball - Bundesliga, 19. Spieltag:
    1. FC Köln - Arminia Bielefeld

    VfL Wolfsburg - SC Freiburg (18:00 Uhr)
    Fußball - 2.Liga, 19. Spieltag:
    VfL Bochum -Karlsruher SC

    Frankreich - Hooligans stürmen Trainingsgelände von Olympique Marseille

    Fußball - Schiedsrichterinnen bei Klub-WM in Katar

    Fußball - Team Zukunft Spielanalyse an der DSHS Köln

    Rodel-WM am Königssee

    Bob/Skeleton Weltcup in Innsbruck/Österreich

    Weltcup-Skispringen auf der Mühlenkopfschanze in Willingen

    Biathlon - Untersuchungsbericht entlarvt Korruptionsvorgänge in IBU
    Interview mit Athletensprecher Erik Lesser

    Tennis - Neuer DTB-Präsident Dietloff von Arnim will professionellere Strukturen

    NFL - Cheerleader arbeiten unter Mindestlohn-Grenze

    Am Mikrofon: Raphael Späth

  • 20:05 Uhr

    Umweg zur Mitte
    Der Mythos des Labyrinths
    Von Teresa Schomburg
    Regie: Philippe Brühl
    Produktion: Deutschlandfunk 2021

    Waren wir hier nicht schon mal? Vom Start geht es in vielen Windungen immer tiefer ins Innere. Kommen wir jemals ans Ziel? Fast unerwartet erreicht der Wandelnde die Mitte. Labyrinthe gibt es in allen Kulturen. Was ist so faszinierend daran?
    Die Ursprünge des Labyrinths bleiben rätselhaft, doch die symbolischen Deutungen sind vielfältig, je nach Zeitalter und Kultur: es kann für den Lebensweg stehen, aber auch für den Tod, als Weg zur Erlösung und als Symbol für die Auferstehung. Bis in die Gegenwart fasziniert das Labyrinth Künstler als Motiv. In der griechischen Mythologie baut Daidalos auf Kreta ein Labyrinth für den todbringenden Stier Minotaurus, Held Theseus findet den Ausgang nur mit Hilfe von Ariadnes Faden. In Jorge Luis Borges‘ Texten tauchen immer wieder Labyrinthe auf. David Bowie lockt im Jim-Henson-Film „Die Reise ins Labyrinth“ als Koboldkönig das Mädchen Sarah in sein unheimliches Reich. Harry Potter muss im Band „Der Feuerkelch“ als dritte Aufgabe des Trimagischen Turniers den Weg durch einen Irrgarten finden. Die Autoren des Features ergründen, warum die globale Faszination an verschlungenen Pfaden so groß ist, sprechen mit Labyrinth-Kennerinnen und -Kennern und besuchen magische Orte, an denen uralte und brandneue Labyrinthe zu bestaunen sind.

  • 21:05 Uhr

    Igor Strawinsky
    Danses concertantes

    Bryce Dessner
    Konzert für Posaune und Orchester

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    Sinfonie Nr. 4 A-Dur, op. 90 „Italienische“

    Jörgen van Rijen, Posaune
    Württembergisches Kammerorchester Heilbronn
    Leitung: Case Scaglione

    Aufnahme vom 20.9.2020 aus der Harmonie Heilbronn

    Am Mikrofon: Jochen Hubmacher

    Neue Musik, Indie-Rock und Netflix - der US-Amerikaner Bryce Dessner bringt diese sehr unterschiedlichen Klangwelten problemlos unter einen Hut. Ob als Bandmitglied von The National, als Komponist von Filmmusik oder von zeitgenössischen Werken für Chor, Kammerensemble und Orchester. In seinem 2020 uraufgeführten Posaunenkonzert wird diese stilistische Vielseitigkeit sehr sinnlich erfahrbar. Groovende Rhythmen treffen auf sphärische Klangflächen und eingängige Melodien. Dessner schreibt packende Gegenwartsmusik, die Kopf und Bauch gleichermaßen anspricht. Beim Konzert mit dem Württembergischen Kammerorchester Heilbronn und seinem Chefdirigenten Case Scaglione wurde Dessners Komposition eingerahmt von Igor Strawinskys „Danses concertantes“, einer musikalischen Steilvorlage fürs Ballett, und einem klingenden Souvenir aus Italien: Felix Mendelssohn Bartholdys Sinfonie Nr. 4 A-Dur.

  • 23:30 Uhr

    100 Tage nach dem Hearing der Aufarbeitungskommission zu sexualisierter Gewalt im Sport

    von Andrea Schültke (h-pfl)