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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 26.01.2025

  • 00:05 Uhr

    Erzählen vom Unaussprechlichen
    Eine Lange Nacht über die Schriftsteller Primo Levi und Jean Améry
    Von Christoph David Piorkowski
    Regie: Vera Teichmann
    (Wdh. v. 2./3.4.2022)

    Nicht mehr lange, dann werden die letzten Zeugen des Holocaust für immer verstummt sein. In einer Zeit, da die Shoah von verschiedenen Seiten her relativiert wird, kommt dem Genre der Lagerliteratur eine besondere Bedeutung zu. Viele Überlebende haben von Auschwitz unisono als einem „Schwarzen Loch“ der menschlichen Zivilisation gesprochen. Dennoch haben die „Barackengenossen“ Jean Améry (1912-1978) und Primo Levi (1919-1987) aus ihren Erfahrungen gegensätzliche Schlüsse gezogen - und gerieten darüber nach der Befreiung gar in einen öffentlichen Streit. Während den italienischen Juden Primo Levi die Niederschrift seiner „grausigen Erinnerungen“ erleichtert, wird der von den Nazis zum Juden gemachte Österreicher Jean Améry in seinem Leben nicht mehr heimisch. In „Jenseits von Schuld und Sühne“ beschreibt er, wie die Tortur dauerhaft in ihn eingedrungen ist. Levi sucht einen Sinn in der Hölle - Amérys Weltvertrauen ist dauerhaft zerstört. 1978 setzt er seinem Leben ein Ende. Jahre später stürzt Primo Levi in den Treppenschacht seines Turiner Wohnhauses. Ob er ebenfalls Hand an sich legte, ist nicht eindeutig geklärt. Die „Lange Nacht" erzählt vom Leben und Denken der beiden Persönlichkeiten, deren Schicksale gleichzeitig so viel verband - vom antifaschistischen Widerstand über die entmenschlichenden Erfahrungen im Konzentrationslager bis hin zum Versuch literarischer Bewältigung.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    6. Raderbergkonzert 2023/24
    Paul Taffanel
    Bläserquintett g-Moll

    Richard Dubugnon
    Frenglish Suite, op.19 für Bläserquintett

    Monet Quintett

    Aufnahme vom 12.3.2024 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Johannes Bernardus van Bree
    Ouvertüre für Orchester h-Moll
    Konzert für Violine und Orchester d-Moll

    Ariadne Daskalakis, Violine
    Kölner Akademie
    Leitung: Michael Alexander Willens

  • 06:05 Uhr

    Fünf Jahre Corona: Vertrauensverlust wirkt immer noch nach
    Von Ralf Krauter

  • 06:10 Uhr

    Claudio Monteverdi
    Ab aeterno ordinata sum. Motette für Singstimme und Basso continuo, SV 262
    Le Nuove Musiche

    Johann Sebastian Bach
    Was mein Gott will, das g'scheh allzeit, BWV 111. Kantate am 3. Sonntag nach Epiphanias
    Noëmi Sohn Nad, Sopran
    Claude Eichenberger, Alt
    Hans Jörg Mammel, Tenor
    Peter Harvey, Bass
    Orchester und Chor der J. S. Bach-Stiftung
    Leitung: Rudolf Lutz

    Joseph Rheinberger
    Sonate Nr. 13 Es-dur, op. 161
    Rudolf Innig, Orgel der Kirche St. Johann, Schaffhausen

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    "Präsidentschaftswahl" in Belarus

    Soziale Gerechtigkeit und politische Teilhabe - Ein Interview mit dem Soziologen Linus Westheuser

    Die Mär vom Aufarbeitungsweltmeister Deutschland - Ein Interview mit dem Historiker Raphael Utz

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Ausstieg und Wiedereinstieg in die Atomkraft? Ein Interview mit der Historikerin Astrid Kirchhof

    Denk ich an Deutschland: Die Schauspielerin Lilith Stangenberg

    Am Mikrofon: Stephanie Rohde

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    „Die Liebe treibt die Furcht aus"
    Die Widerstandskämpferin Cato Bontjes van Beek
    Von Christopher Hoffmann
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 150 Jahren: Der Zahnbohrer wird patentiert

  • 09:10 Uhr

    Orgelmusik

  • 09:30 Uhr

    Digitale Readymades - Wie der Computer sein Wesen als Verwandlungsmaschine offenbart
    Von Roberto Simanowski

    Sie sind die Baupläne des Lebens, die DNA-Moleküle. Mittlerweile lassen sich beliebige Daten - wie etwa das Grundgesetz - auf synthetisch hergestellter DNA speichern. Was hier geschieht führt uns tief hinein in das Wesen des Computers.
    Dass DNA-Molkeküle ein sehr wirkungsvolles und langlebiges Speichermedium sind, hat die Natur über Jahrmillionen bewiesen. Aber werden wir bald unsere Texte, Fotos und Filme auf künstlicher DNA speichern? Und verschränken sich damit Technik und Leben immer mehr? Speichern heißt immer auch, Daten von einem Träger auf einen anderen zu transfomieren. Schon jetzt kann Tinte aus dem Grundgesetz bestehen, kann ein Bibelspruch in Bakterien „leben“ oder passt das Gesamtwerk von Shakespeare in ein pointillistisches Bild. Diese Transformation von Daten aus einem Zustand in einen anderen gehört zur DNA des Computers. Und schafft trotzdem faszinierende Gegenstände.
    Roberto Simanowski, geboren 1963, lebt nach Professuren für Kultur- und Medienwissenschaft in den USA, der Schweiz und Hongkong als Publizist in Berlin und Rio de Janeiro. Zu Simanowskis Büchern gehören „Data Love“ (2014/engl. 2018), „Facebook-Gesellschaft“ (2016/engl. 2018) und „Abfall. Das alternative ABC der neuen Medien“ (2017, engl. 2018). Sein Buch „Todesalgorithmus. Das Dilemma der künstlichen Intelligenz“ erhielt den Tractatus-Preis für philosophische Essayistik 2020.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Mennonitengemeinde Enkenbach in Enkenbach-Alsenborn
    Predigt: Pastor Rainer W. Burkart
    Evangelische Kirche

  • 11:05 Uhr

    Prof. Christian Drosten, Virologe, Charité Berlin

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Deutschlandfunk Spezial
    Corona - Wie die Pandemie noch in uns steckt
    Fünf Jahre danach: Wie hat Corona das Reisen verändert?

    Gäste:
    Lena Klemm und Tobias Seiderer, Reiseblogger
    Prof. Dr. Claudia Brözel, Professorin für Tourismus-Ökonomie und Tourismus-Marketing,
    Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde

    Mit Beiträgen von Katja Bülow und Andreas Stopp
    Am Mikrofon: Laura Kingston

    Hörertel.: 00800 4464 4464
    sonntagsspaziergang@deutschlandfunk.de

    Fünf Jahre danach: Wie hat Corona das Reisen verändert? Sie können ab sofort und während der Sendung eine Mail schreiben an: Sonntagsspaziergang@deutschlandfunk.de. Bitte geben Sie darin Ihre Telefonnummer für unseren evtl. Rückruf an. Oder Sie melden sich telefonisch bei uns am Sonntag zwischen 11:30 und 13:00 Uhr unter der Nummer 00800 4464 4464. Laura Kingstonfreut sich auf die Gespräche mit Ihnen.

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Der Schauspieler und Autor Joachim Meyerhoff im Gespräch mit Tanja Runow

    Nicht nur als vielfach ausgezeichneter Schauspieler, sondern auch als Autor autofiktionaler Romane begeistert Meyerhoff Kritik und Publikum seit Jahren. Den neuesten Band seiner Romanreihe hat der „Meister des grotesken Humors" seiner Mutter gewidmet.

  • 15:05 Uhr

    Wucht der Verletzlichkeit
    Die Sängerin Eefje de Visser aus den Niederlanden
    Von Fabian Elsäßer

    Gerne hätte sie als junge Frau so eine mächtige Röhre wie Adele gehabt, oder so klingen wollen wie Fiona Apple, sagt die niederländische Musikerin Eefje de Visser. Doch der druckvolle Stil dieser Soul-Sängerinnen passe nicht zu ihrer Stimme - die habe eben eher etwas Verletzliches. Gerade das aber macht den Reiz ihres Gesangs aus, und es ist genau der richtige Ton für de Vissers Lieder. Ihre niederländischen Texte sind meist biografisch und schildern oft Schmerz, Schwäche, Unsicherheit. Fünf Alben hat die 1986 in Voorburg bei Den Haag geborene Musikerin seit 2011 veröffentlicht und ist im Benelux-Raum inzwischen ein veritabler Indie-Popstar. Der musikalische Rahmen lässt sich am besten als Dreampop beschreiben und reicht von Fleetwood Mac-Zitaten bis zu friesischer Folklore. Immer im Mittelpunkt: makellos arrangierter, mehrstimmiger Gesang. Vor allem live mit Background-Sängerinnen entwickelt das eine ungeahnte Wucht, die in den Bann zieht.

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Thomas Brasch: „Du musst gegen den Wind laufen. Gesammelte Prosa“
    Herausgegeben von Martina Hanf
    (Suhrkamp)
    Ein Beitrag von Cornelius Wüllenkemper

    Am Mikrofon: Jan Drees

  • 16:30 Uhr

    KI verstehen - Der Podcast über Künstliche Intelligenz im Alltag

    Künstliche Intelligenz und Finanzen - Wie KI beim Sparen und Geldanlegen hilft
    Von Ralf Krauter und Friederike Walch-Nasseri

    Finanz-Apps versprechen neue Sparziele und einfache Buchhaltung auf Knopfdruck. Banken und Anlageberater werben mit intelligenten KI-Lösungen. Aber wie groß ist das Potenzial von KI für die Finanzplanung, als Prognose- und Anlage-Tool wirklich? Friederike Walch-Nasseri und Ralf Krauter sprechen darüber, ob wir mit Hilfe von KI reich werden können.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    5 Jahre Corona: Monika Grütters, ehemalige Staatsministerin für Kultur und Medien, über die Systemrelevanz der Kultur im Gespräch mit Karin Fischer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    "Echo 72. Israel in München" - Das Olympia-Attentat in der Opernuraufführung in Hannover

    "Krankheit oder moderne Frauen" - Claudia Bauer inszeniert Elfriede Jelinek am Volkstheater Wien

    Ellen Auerbach und Lea Grundig in Palästina - Ausstellung in Eberswalde

    Literarische Woche gegen Antisemitismus - Münchens Zeichen der Solidarität

    Aus aller Welt und allen Jahrhunderten - Die Kunstmesse BRAFA in Brüssel

    Am Mikrofon: Doris Schäfer-Noske

  • 18:40 Uhr

    80 Jahre Auschwitzbefreiung - Zwischen Spurensuche und Zukunftsangst

  • 19:10 Uhr

    Tennis - Australien Open 2025: Alexander Zverev - Jannik Sinner
    Tennis - Interview zum Finale mit Patrik Kühnen

    Handball - WM: Nach dem Einzug der deutschen Mannschaft ins Viertelfinale, Interview mit Mark Schober

    Fußball - Bundesliga, 19. Spieltag:
    TSG Hoffenheim - Eintracht Frankfurt
    FC St. Pauli - 1. FC Union Berlin

    Fußball - 2. Liga, 19. Spieltag:
    SSV Ulm - Jahn Regensburg
    Darmstadt 98 - SC Paderborn
    Hannover 96 - Preußen Münster

    Fußball im Nationalsozialismus - erfolgreich vor 1945 und auch danach

    Vor der Bundestagswahl - DOSB-Vorstand Bouffier will die richtigen Weichen für den Sport stellen

    Olympia auf 5 Kontinenten: Idee aus Japan lässt aufhorchen

    Karriereende wegen Corona - Interview mit Lena Mikulic

    Biathlon - Weltcup in Antholz: Staffel Frauen & Verfolgung Männer
    Ski Alpin - Weltcup Männer in Kitzbühel: Slalom
    Ski alpin - Weltcup der Frauen in Garmisch-Partenkirchen: Super-G
    Skifliegen - Weltcup in Oberstdorf
    Skispringen - Weltcup in Zao
    Rodeln - Weltcup in Oberhof

    Brandon Coleman - Ein Berliner Basketballer auf dem Weg zum Super Bowl

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Die Frau mit dem Auge
    Krankheit erzählen − Krankheit politisieren
    Von Barbara Eisenmann
    Regie: die Autorin
    Mit: Anja Schneider und Constanze Becker
    Ton: Alexander Brennecke
    Deutschlandfunk Kultur 2025

    Am Anfang steht ein krankes Auge, das nicht heilen will. Dann kommen die Fragen: Wie verändert Krankheit die Menschen, die damit umgehen müssen? Lässt sich Krankheit erzählen? Und kann man sie politisieren, also als politische Erfahrung begreifen?

    „Nehmen wir die Dramentheorie von Aristoteles: Exposition, erregendes Moment, Peripetie, retardierendes Moment, Auflösung. Mit diesem Schema könnte man viele Krankheiten erzählen. Aber chronische Krankheiten sind beispielsweise damit nicht erfasst. Sie kennen keine Peripetie und keine Auflösung.“ (O-Ton Stefan Ripplinger)
    In diesem Feature geht es einerseits um eine langwierige Augenerkrankung, an der die Autorin gelitten hat. Zugleich aber darüber, wie von Krankheit erzählt wird, in einer kapitalistischen Gesellschaft voller neoliberaler Subjekte: Wie lässt sich Krankheit zu einer Geschichte machen, und ist das überhaupt wünschenswert? Die Gesellschaft legt uns nahe, die beste Version unserer selbst zu sein. Wenn Krankheiten dem entgegenstehen, was fängt man dann mit solchen Störungen an? Persönlich, diskursiv, theorielastig, relevant, konkret, mit Mitteln der Dokumentation und des Hörspiels stellt Barbara Eisenmann Fragen, die alle angehen − denn vor Krankheiten ist niemand sicher.

    Barbara Eisenmann, geboren 1960, studierte Hispanistik und Germanistik, lebt als Radioautorin und Regisseurin in Berlin. Zuletzt: „Spiel mir das Lied vom Lithium“ (SWR/Deutschlandfunk 2022), „Die Kuh im Parlament der Dinge“ (Deutschlandfunk/WDR 2024).

  • 21:05 Uhr

    Kammermusikfest Spannungen 2024

    Franz Schubert
    Oktett für 2 Violinen, Viola, Violoncello, Kontrabass, Klarinette, Horn und Fagott F-Dur, D 803 (op. posth. 166)

    Jörg Widmann
    Oktett für Klarinette, Horn, Fagott, 2 Violinen, Viola, Violoncello und Kontrabass

    Edward Elgar
    Serenade für Streicher e-Moll, op. 20

    Sharon Kam, Klarinette
    Pablo Neva Collazo, Horn
    Theo Plath, Fagott
    Christian Tetzlaff, Violine
    Antje Weithaas, Violine
    u.v.m.

    Aufnahme vom 28.6.2024 aus dem Kraftwerk Heimbach

    Am Mikrofon: Sylvia Systermans

    Ist das tatsächlich noch Kammermusik? Die Frage kann man sich stellen beim F-Dur-Oktett von Franz Schubert. Ungewöhnlich lang und orchestral ist dieses Werk, mit dem sich Schubert den Weg zur großen Sinfonie bahnte. Durch und durch beseelte Musik, sagt der Komponist Jörg Widmann. Wie sehr ihn das Schubert-Oktett zu seinem eigenen Oktett inspiriert hat, das konnte man beim vergangenen Kammermusikfest Spannungen erleben. Beide Werke wurden an einem Konzertabend aufgeführt. Auf das extrem emotionale und kontrastreiche Oktett von Jörg Widmann, 2004 als Auftragswerk für „Spannungen“ entstanden, folgte zum Ausklang die so elegische wie heitere Streicherserenade von Edward Elgar.

  • 23:30 Uhr

    Vor der Bundestagswahl - DOSB-Vorstand Bouffier will die richtigen Weichen für den Sport stellen

    Volker Bouffier ist übergangsweise im DOSB-Vorstand. Als ehemaliger Politiker und Sportfreund will er nicht nur zwischen Sport und Politik vermitteln, sondern auch bundesweit für Unterstützung einer deutschen Olympia-Austragung werben.

    Volker Bouffier im Gespräch mit Sabine Lerche