Berechtigte Vorbehalte?
Die Furcht vor dem Islam
Nushin Atmaca, Erste Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes e.V.
Prof. Detlef Pollack, Religionssoziologe, Sprecher des Exzellenzclusters "Religion und Politik" an der Universität Münster
Prof. Susanne Schröter, Ethnologin, Direktorin des Forschungszentrums Globaler Islam an der Universität Frankfurt am Main
Am Mikrofon: Michael Roehl
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Nach den Anschlägen von Paris und Brüssel nun also in Nizza ein weiterer Terrorakt im Namen des Islamischen Staates? Längst werden im Namen des Islam Gewaltherrschaft und Terror rechtfertigt. Oder - wie im Fall der Türkei - ein Putschversuch der Armee als "Gabe Gottes" dargestellt. Eine Gabe, die nun als Grund für massenhafte "Säuberungen" in Armee und Justiz genutzt wird.
Diese Ereignisse der letzten Monate und Tage machen - medial verbreitet - vielen Menschen Angst. Doch ist der Islam tatsächlich die gewalttätige Religion, wie viele Kritiker sie sehen? Ein antiquiertes Rollenbild der Geschlechter und Diskussionen im Unterricht, ob Mädchen am Sportunterricht oder bei der Klassenfahrt dabei sind - das alles trägt jedenfalls nicht dazu bei, mögliche Vorbehalte in der nichtmuslimischen Gesellschaft abzubauen.
Wie berechtigt also ist die Furcht vor dem Islam? Kann der Islam wirklich verantwortlich gemacht werden für das, was in seinem Namen verübt wird? Und was können Muslime diesem Bild einer gewalttätigen Religion entgegensetzen?