Donnerstag, 28. September 2023

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Programm: Vor- und RückschauDienstag, 03.10.2023

  • 00:05 Uhr

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

  • 01:00 Uhr

    Rock
    Am Mikrofon: Fabian Elsäßer

  • 06:05 Uhr

    Johann Georg Pisendel
    Konzert für Violine, Streicher und B.c. B-Dur
    Concerto Köln

    Johann Sebastian Bach
    Konzert für Orgel C-Dur, BWV 594 (nach Vivaldi)
    Lorenzo Ghielmi, Orgel

    Jan Dismas Zelenka
    Capriccio für 2 Oboen, Fagott, 2 Corni da caccia, Streicher und B.c. Nr. 4 A-Dur, ZWV 185
    Virtuosi Saxoniae
    Andreas Lorenz, Oboe
    Guido Titze, Oboe
    Kurt Sandau, Corno da caccia
    Günter Klier, Fagott
    Leitung und Corno da caccia: Ludwig Güttler

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

  • 08:35 Uhr

    Aus Religion und Gesellschaft

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 80 Jahren: Bei der Bombardierung von Kassel sterben 23 junge Flakhelfer

  • 09:10 Uhr

    Sinfonische Musik

  • 09:30 Uhr

    Heimat
    Von Markus Metz und Georg Seeßlen
    (Wdh. v. 3.10.2019)

    Mit Heimat lässt sich inzwischen beinahe alles verkaufen und vieles rechtfertigen. Die Heimat aber ist ein Zustand, der entweder für alle Menschen gelten muss, oder für niemanden. Eine Begriffsbestimmung zur Heimat zwischen Nostalgie, Kitsch, Ideologie und Utopie.
    Die Auseinandersetzung darüber, welchen Begriff von Heimat wir verwenden wollen, was wir meinen, wenn wir uns über Heimat unterhalten oder auch streiten, ist ein Schlüssel für die Kultur einer kommenden Gesellschaft. Die extreme Rechte versucht, den Begriff seit geraumer Zeit im Sinne einer „völkischen" Ideologie von „Blut und Boden" zu besetzen und sie als politische Waffe gegen einen angeblich heimatlosen, verräterischen Liberalismus einzusetzen, der nur kosmopolitisches und grenzenloses Chaos verspreche. Gleichzeitig freilich ist „Heimat" ein Geschäftsmodell, das Tourismus, mediale Heimatfantasien und industrielle Folklore gewinnbringend einsetzt. Diesem zweifachen Missbrauch kann man begegnen, indem man den anderen, den humanistischen, offenen und utopischen Begriff wieder in sein Recht setzt, der genau so tief in unserer Kultur verankert ist wie der regressive und chauvinistische. Für einen allgemeinen Dialog wäre schon viel gewonnen, wenn uns klar ist, wie viele unterschiedliche Dinge gemeint sein können, wenn von Heimat die Rede ist.
    Markus Metz, geboren 1958, studierte Publizistik, Politik und Theaterwissenschaft, er lebt als Hörfunkjournalist und Autor in München. Zuletzt erschien von ihm „Wir Kleinbürger 4.0. Die neue Koalition und ihre Gesellschaft“ (Edition Tiamat, Berlin 2021) und „Apokalypse & Karneval. Neoliberalismus: Next Level“ (Bertz & Fischer, Berlin 2022), beide gemeinsam mit Georg Seeßlen.
    Georg Seeßlen, geboren 1948, hat in München Malerei, Kunstgeschichte und Semiologie studiert. Er war Dozent an verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland und schreibt heute als freier Autor unter anderem für Die Zeit, Frankfurter Rundschau, taz und epd-Film. Außerdem hat er rund 20 Filmbücher verfasst und Dokumentarfilme fürs Fernsehen gedreht.

  • 10:05 Uhr

    Preisträger und Stipendiaten des Deutschen Musikwettbewerbs 2023
    Aufnahmen vom 17.8.2023 in Siegburg
    Am Mikrofon: Julia Kaiser

    Jedes Jahr lädt der Deutsche Musikwettbewerb den musikalischen Nachwuchs ein, sich zu präsentieren und sich um attraktive Preise und Förderungen zu bewerben. Im Nachhall der Pandemie starteten knapp 150 junge Musikerinnen und Musiker im März noch digital in die erste Wettbewerbsrunde - gut die Hälfte von Ihnen konnte im August in Bonn, Siegburg und Köln auch wieder live musizieren. Für 2023 waren die Kategorien Gesang, Violoncello, Kontrabass, Harfe, Trompete und Tuba, Klavierpartner, Bläserquintett und Komposition ausgeschrieben. Die Besten von Ihnen spielten die dritte Wettbewerbsrunde dann vor der namhaft besetzten Gesamtjury - einem der Markenzeichen des Wettbewerbs. Deren Wertung entschied, wer demnächst in den Genuss vielfältiger Fördermaßnahmen kommt. Julia Kaiser erlebte die letzten Wettbewerbstage vor Ort und sendet Ausschnitte aus dem Kammerkonzert mit Preisträgern und Stipendiaten.

  • 11:05 Uhr

    Ostdeutsche Provinz - Wiederbelebungsversuche in Sachsen-Anhalt
    (Wdh. vom 29.04.2023)

    Autor: Niklas Ottersbach

    Geburtenknick und Abwanderung nach der Wende - besonders spürbar ist das in Sachsen-Anhalt. Das Bundesland ist dünn besiedelt und hat einen hohen Altersdurchschnitt. Doch es gibt Hoffnung, denn neue Menschen kommen aufs Land und bringen neue Ideen mit.

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

  • 15:05 Uhr

    Sexualisierte Gewalt im Pop
    Am Mikrofon: Jasmin Kröger

    Alles eine Frage des lyrischen Ichs? Wie viel Bühne gebührt der Täterperspektive?
    Im Corsospezial stellen wir Fragen an grenzüberschreitende Beispiele aus Pop- und Kulturgeschichte.

  • 15:30 Uhr

    Spezial
    Zu einseitig? Wie Medien über Ostdeutschland berichten
    Von Antje Allroggen

    Was ist eigentlich „der Osten“ in Deutschland? Ist er wirklich bis auf den heutigen Tag eine „westdeutsche Erfindung“? So der Buchtitel eines Bestsellers, der offen schreibt, dass der Osten in Deutschland kaum eine Zukunft habe. Nicht nur in diesem Buch wird den Medien eine erhebliche Mitschuld an einer verzerrten Wahrnehmung gegeben. Über die früher so genannten „neuen Bundesländer“ werde auch mehr als 30 Jahre nach der Wiedervereinigung nur aus westdeutscher Sicht berichtet - so, als würde es sich um eine „pathologische Abweichung“ handeln. Was ist dran an dieser Wahrnehmung? Transportieren viele Medien bis heute tatsächlich Vorurteile und Stereotype über „den Osten“? Und wenn, warum ist diese verzerrte Darstellung dann so wirksam? In unserer @mediasres-Sondersendung am 3. Oktober versuchen wir, Antworten auf diese Fragen zu finden.

  • 16:05 Uhr
  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

  • 20:05 Uhr

    Ach du lieber Augustin, wie fröhlich ich bin
    Von Inge Müller
    Bearbeitung: Ines Geipel und Heike Tauch
    Regie: Ulrich Gerhardt
    Mit: Johanna Schall
    Musik: Cathrin Pfeiffer
    Ton und Technik: Peter Kainz, Venke Decker
    Produktion: ORB/Deutschlandfunk 1997
    Länge: 45‘06

    „Gelernt hab ich / Was hab ich gelernt / Was nicht paßt wird entfernt / Was entfernt wird paßt. / Ich bitte mich zu entfernen / ... / Ach du lieber Augustin / Wie fröhlich ich bin.“ Die 1925 in Berlin geborene Inge Müller verlebt ihre Kindheit in Berlin-Ostkreuz, wird kurz vor Kriegsende als Luftwaffenhelferin zur Wehrmacht einberufen, liegt drei Tage verschüttet unter Trümmern. Ihre Eltern birgt sie tot. Nach Kriegsende ist sie Arbeiterin, Sekretärin, wird bekannt mit Kinderreimen und Kinderbüchern. Sie lebt in zweiter Ehe mit dem Zirkusdirektor Herbert Schwenkner, als sie 1953 Heiner Müller kennenlernt, den sie zwei Jahre später heiratet. Mit ihm arbeitet sie eng zusammen. Das Trauma des Verschüttetseins bleibt . Viele Gedichte, ihre Tagebuchaufzeichnungen und Prosafragmente hält sie geheim. Die Kommunikation zwischen Außen- und Innenwelt erstirbt. Nach vielen misslungenen Selbstmordversuchen gelingt ihr der Abschied vom Leben am 1. Juni 1966. Die Texte, die dem vorliegenden Hörspiel zugrunde liegen, ergeben ein dichtes und musikalisches Gewebe in unterschiedlichsten Intensitäten und akustischen Räumen, so dass die literarische Seite mit einer semi-dokumentarischen verschmilzt.

  • 21:05 Uhr

    Zartheit und Improvisationslust
    Benjamin Lackner Quartett
    Benjamin Lackner, Klavier
    Mathias Eick, Trompete
    Jerome Regard, Bass
    Matthieu Chazarenc, Drums

    Aufnahme vom 23.6.2023 bei JazzBaltica, Timmendorfer Strand

    Am Mikrofon: Jan Tengeler

    Lange Zeit hat der Pianist Benjamin Lackner vor allem im Trio gearbeitet und einen Sound entwickelt, der sich aus europäischer Klassik, Jazz- und Popeinflüssen speist. Doch erst jetzt, mit seiner neuen Formation, scheint Lackner angekommen zu sein. Komplettiert wird das klassisch besetzte Klaviertrio nun vom norwegischen Trompeter Mathias Eick, der mit seinem klaren Ton und seiner beweglichen, tänzerischen Art der Musik genau jene melodiöse Note verleiht, die ihr bisher zuweilen fehlte. „Last Decade“ heißt das jüngste Album des Pianisten, und so nannte Lackner auch das Programm, das er bei der JazzBaltica präsentierte - nichts weniger als ein Querschnitt seines kompositorischen Schaffens der letzten zehn Jahre. Schwärmerischer Minimalismus, der ruhig und kontemplativ in der Tradition der Plattenfirma steht, bei der Lackner inzwischen veröffentlicht: das bekannte ECM-Label aus Münchnen.

  • 22:05 Uhr

    „Alles mit gehörigem Fleiße verfertigt“
    Die Orgeln von Zacharias Hildebrandt in Sachsen und Sachsen-Anhalt
    Von Klaus Gehrke

    Als Johann Sebastian Bach am 27. September 1746 die neue Orgel von Zacharias Hildebrandt in der Naumburger St. Wenzel-Kirche abnahm, war er erneut voll des Lobes. Auch das erste Instrument, das der junge Orgelbauer 1723 für die Kirche in Störmthal bei Leipzig gefertigt hatte, war schon bei Bach auf Zustimmung gestoßen. Hildebrandts Lehrmeister Gottfried Silbermann überwarf sich daraufhin mit seinem einstigen Gesellen, denn eigentlich hätte er zustimmen müssen, wenn im sächsischen Landkreis eine Orgel gebaut werden sollte. Später jedoch versöhnte man sich wieder. Die Sendung zeigt auf, was die Orgeln von Hildebrandt ausmacht, worin sie sich von denen Silbermanns unterscheiden, welche Bedeutung sie für den Instrumentenbau damals und heute haben und wie es um die Restaurierung steht.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr
  • 23:30 Uhr

    Der Bariton Daniel Schmutzhard

    Am Mikrofon: Thilo Braun

    Ob er als Zwerg Alberich fiese Machtworte in den Saal keift oder den Löwen in Haydns Schöpfung „vor Freude brüllen“ lässt - wenn Daniel Schmutzhard Rollen verkörpert, darf man sich auf eine packende Performance gefasst machen. Denn Singen bedeutet für den österreichischen Bariton nicht allein das Produzieren schöner Töne, sondern dramatisches Storytelling mit Tönen. Die Bandbreite reicht von samtiger Wärme bis Donnergrollen, von lyrischem Parlando bis zu Heldenarien der Grand Opéra. Kein Wunder, dass Schmutzhard in vielen musikalischen Welten ein begehrter Partner ist - sei es als Solist in Opern und Operetten an der Wiener Volksoper, für Mahler-Lieder mit dem Orchestre Pasdeloup oder im historisch-informierten Wagner-Projekt von Concerto Köln.