
Programm: Vor- und Rückschau
Sonntag, 10.02.201900:00 Uhr | Nachrichten |
00:05 Uhr | Lange Nacht„Der Theatermacher“ Wohl kaum ein anderer deutschsprachiger Schriftsteller des 20. Jahrhunderts hat die Gemüter so sehr erhitzt wie der Österreicher Thomas Bernhard (1931-1989). Seine Theaterstücke verursachten Skandale, seine Romane zogen Gerichtsverhandlungen nach sich. Als „Nestbeschmutzer“ beschimpfte man ihn in seinem Heimatland, weil man sein Stück „Heldenplatz“ als eine Verunglimpfung Österreichs empfand. Er wiederum bescheinigte seinen Landsleuten absolute Kulturlosigkeit und verfügte testamentarisch ein Aufführungs- und Publikationsverbot all seiner Werke in Österreich. „Mein ganzes Leben ist nichts anderes als ununterbrochenes Stören und Irritieren.“, so Bernhard über sein ständiges Theatermachen. Heute, 30 Jahre nach seinem Tod, haben sich die Wogen geglättet - und der Vorhang geht auf zum nächsten (Lektüre-)Akt. Ungebrochen ist die Faszination über den „Unterganghofer“, Moralisten und Humoristen Bernhard. Ein unwiderstehlicher Sog geht von den ewigen Tiraden seiner Figuren aus. Es sind Nörgler auf der Lauer, nie zufrieden, stets passt etwas nicht, immer gibt es etwas, das wirklich furchtbar ist. Ihr Redefluss ist ungebremst, aufreibend und anregend, niederschmetternd und belustigend zugleich. Und hochmusikalisch. Die Musik spielt eine besondere Rolle im Werk von Bernhard, der eigentlich gern Sänger geworden wäre. „Man kann ihn zitieren, man kann sich stundenlang in Bernhard’schen Sätzen unterhalten. Man kann mit den Sätzen leben.“, sagte einmal der Schauspieler Bernhard Minetti. In 27 Sprachen sind seine Bücher mittlerweile übersetzt worden. In Frankreich weiß man gar von Fällen mit „bernhardité aigue“, akuter Bernharditis, zu berichten. 01:00 Nachrichten |
02:00 Uhr | Nachrichten |
02:05 Uhr | Deutschlandfunk Radionacht02:05 Sternzeit 02:07 Klassik live Klavier-Festival Ruhr 2017 03:00 Nachrichten 03:05 Heimwerk Ensemble Insomnio 03:55 Kalenderblatt 04:00 Nachrichten 04:05 Die neue Platte XL 05:00 Nachrichten 05:05 Auftakt |
06:00 Uhr | Nachrichten |
06:05 Uhr | KommentarMensch oder Baum - Das Ringen um den Kohleausstieg |
06:10 Uhr | Geistliche MusikVincent Lübeck Vater |
07:00 Uhr | Nachrichten |
07:05 Uhr | Information und MusikAktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen 07:30 Nachrichten 07:50 Kulturpresseschau Auszüge aus den Feuilletons der Woche 08:00 Nachrichten |
08:30 Uhr | Nachrichten |
08:35 Uhr | Am SonntagmorgenReligiöses Wort |
08:50 Uhr | PresseschauAus deutschen und ausländischen Zeitungen |
09:00 Uhr | Nachrichten |
09:05 Uhr | KalenderblattVor 500 Jahren: Hernán Cortés bricht zur Eroberung des Aztekenreiches auf |
09:10 Uhr | Die neue PlatteNeue Musik |
09:30 Uhr | Essay und DiskursLinke Identitätspolitik Die Kämpfe um soziale Gerechtigkeit und um kulturelle Anerkennung schließen sich nicht aus. Die Autor*innen Jens Kastner und Lea Susemichel stellen dar, dass in der Geschichte linker Bewegungen die soziale Frage stets auch mit der Identitätspolitik marginalisierter Minderheiten verbunden war. |
10:00 Uhr | Nachrichten |
10:05 Uhr | GottesdienstÜbertragung aus der Pfarrkirche Aldein / Südtirol |
11:00 Uhr | Nachrichten |
11:05 Uhr | Interview der WocheWolfgang Ischinger, Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz |
11:30 Uhr | SonntagsspaziergangReisenotizen aus Deutschland und der Welt 12:00 Nachrichten |
13:00 Uhr | Nachrichten |
13:05 Uhr | Informationen am Mittag |
13:30 Uhr | ZwischentöneMusik und Fragen zur Person ‚Die Grenztesterin‘ - für ihr jüngstes Buch reiste sie 8.000 km im Borderland zwischen den USA und Mexiko: Die Ethnologin Jeanette Erazo Heufelder erzählt Geschichten hinter den Grenzzäunen und Mauern. 14:00 Nachrichten |
15:00 Uhr | Nachrichten |
15:05 Uhr | Rock et ceteraVom Leben nach Opeth Von 1998 bis 2005 war Martin Lopez das rhythmische Rückgrat der schwedischen Prog-Metaller Opeth und spielte auf Alben wie ,Blackwater Park‘ und ‚Ghost Revieries‘. Der Beitrag des in Uruguay aufgewachsenen Schlagzeugers: technisch perfekte Death-Metal-Beats und lateinamerikanisch angehauchte Rhythmen. Auch Lopez‘ aktuelle Band Soen ist rhythmusdominiert. Mit dabei ist Bassist Steve DiGeorgio, der zuvor bei den Bands Death und Testament spielte. Trotz der gemeinsamen Herkunft aus harten Gefilden interessiert sich die Band Soen mehr für atmosphärische bis kantige progressive Musik. Die synkopierten Riffs und komplexen Grooves erinnern manchmal an die US-Ikone Tool, im Vordergrund steht aber immer die Melodie. Im Februar erscheint ihr viertes Album ,Lotus‘. |
16:00 Uhr | Nachrichten |
16:10 Uhr | BüchermarktBuch der Woche |
16:30 Uhr | Forschung aktuellWissenschaft im Brennpunkt Künstliche Intelligenz und Big-Data-Analysen eröffnen Wissenschaftlern immer mehr neue Möglichkeiten. Neue Erkenntnisse über das Sozialverhalten von Menschen im Internet können aber auch von autoritären Staaten zur Überwachung der Bevölkerung genutzt werden. Und mit Algorithmen, die selbstfahrende Autos sicher ans Ziel bringen, können auch bewaffnete Drohnen navigieren. Damit stellen sich neue Fragen für Forschung und Entwicklung. Ist es vertretbar, Anwendungen zu programmieren, die sich auch militärisch nutzen lassen? Wer trägt die Verantwortung für die oft unabsehbaren Folgen neuer Entwicklungen? Kurzum: Wie lässt sich wissenschaftlicher und technologischer Fortschritt ethisch gestalten? |
17:00 Uhr | Nachrichten |
17:05 Uhr | KulturfragenDebatten und Dokumente |
17:30 Uhr | Kultur heuteBerichte, Meinungen, Rezensionen |
18:00 Uhr | Nachrichten |
18:10 Uhr | Informationen am Abend |
18:40 Uhr | Hintergrund40 Jahre islamische Revolution im Iran - Parallelen zu heute? |
19:00 Uhr | Nachrichten |
19:05 Uhr | Kommentar |
19:10 Uhr | Sport am SonntagFußball-Bundesliga, 21. Spieltag: |
20:00 Uhr | Nachrichten |
20:05 Uhr | Freistil„Ich bin bloß ein Clown, warum haben sie Angst vor mir?“ Die Lügen und Widersprüche des Mubarak-Regimes waren eine reichhaltige Quelle für den Satiriker Bassem Youssef, erst auf YouTube, dann einige Monate später im Hauptabendprogramm des ägyptischen Fernsehens. Mehr als 30 Millionen Zuschauer lachten befreit auf, wenn Bassem in seiner Show Al-Bernameg, die Lügen des Präsidenten, von Politikern oder der Medienelite offenbarte. Doch nach dem Militärcoup unter der Führung des Generals Abdel Fattah el-Sisi wurde schnell klar, dass Bassem zu erfolgreich und für die Armeeführung zu einem Problem geworden war. 2014 war Bassem Youssef gezwungen, in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus Ägypten zu fliehen und lebt seitdem im US-Exil. |
21:00 Uhr | Nachrichten |
21:05 Uhr | Konzertdokument der WocheGöttliche Präsenz und menschlicher Hass Diskussionen um ihre Kompositionen waren Olivier Messiaen und Dmitrij Schostakowitsch durchaus gewöhnt. Doch nur wenige Werke lösten so heftige Kontroversen aus wie die ,Trois petites liturgies’ und die 13. Sinfonie. Mit Ersterem wollte Messiaen Gottes Nähe und Liebe außerhalb des sakralen Raumes im Konzertsaal präsentieren - dazu schrieb er eine Partitur von außergewöhnlicher Klangfarbigkeit. Die Uraufführung der ,Trois petites liturgies’ kurz nach Kriegsende in Paris stieß jedoch auf harsche Kritik. Solche bekam auch Schostakowitsch nach der Premiere seiner 13. Sinfonie 1962 in Moskau zu spüren. Der Sinfonie liegen Verse Jewgeni Jewtuschenkos zugrunde. Der Dichter kritisierte in seinem Text ,Babi Jar’ über das Massaker der deutschen Wehrmacht an ukrainischen Juden den Antisemitismus in der sowjetischen Nachkriegsgesellschaft. Autor und Komponist wurden nach der Premiere zu Änderungen gezwungen; die originale Partitur wurde erst 1970 veröffentlicht. 22:00 Nachrichten |
23:00 Uhr | Nachrichten |
23:05 Uhr | Das war der Tag |
23:30 Uhr | SportgesprächFrauen-Fußball-WM 2019 in Frankreich |
23:57 Uhr | National- und Europahymne |
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