Vivaldis Kalenderblatt
Die „Vier Jahreszeiten“ im interpretatorischen Wandel
Am Mikrofon: Norbert Hornig
Ob im Kaufhaus, als Klingelton oder an der heimischen Stereoanlage: Antonio Vivaldis 'Vier Jahreszeiten' sind allgegenwärtig, sie sind ein Hit der Barockmusik, von dem sich wohl jeder angesprochen fühlt. Die Vivaldi-Renaissance im 20. Jahrhundert führte seit den 1950er-Jahren zu einer wahren Flut von Aufnahmen des berühmten Konzertzyklus, der zu den Favoriten der Geiger und Produzenten gehört, damals wie heute. Und es ist erstaunlich, welche Vielfalt an Deutungen diese lautmalerische Musik zulässt, angefangen bei der Ersteinspielung von 1947 mit dem Geiger Louis Kaufmann, der italienischen 'I Musici'-Tradition, den ersten Aufnahmen mit Geigern der Alte-Musik-Bewegung oder den völlig gegensätzlichen Spielweisen von Gidon Kremer und Anne-Sophie Mutter.