Die Schattenseiten des Reisens
Wenn Tourismus für Einheimische zur Last wird
Live von der ITB in Berlin
Gesprächsgäste:
Prof. Dr. Claudia Brözel, Tourismusmanagement an der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung, Eberswalde
Dirk Dunkelberg, Deutscher Tourismusverband, stellvertretende Geschäftsführung
Klaus Betz, Reisejournalist und Kritiker
Am Mikrofon: Andreas Stopp
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Wir alle träumen davon, an verlassene Strände zu reisen, das besondere Flair berühmter Großstädte zu spüren oder einzigartige Kulturen zu entdecken. Unsere Urlaube entwickeln unsere Persönlichkeit weiter und kurbeln die lokale Wirtschaft an - zumindest in der Theorie. Doch welche Nachteile kann Tourismus haben? Was, wenn die Bevölkerung der Destination unter den Besuchern leidet?
In Berlin beklagen die Anwohner Ruhestörungen durch Party-Touristen, die Bürger Barcelonas protestieren gegen die Besuchermassen. Billigreiseanbieter buhlen um die tiefsten Preise - Reisen ist längst für alle Schichten der Bevölkerung zugänglich geworden. Urlauber strömen etwa an Reiseziele wie Mallorca, Amsterdam und New York, auch das fernöstliche Thailand ist betroffen. Riesige Kreuzfahrtschiffe halten an Orten wie Dubrovnik und Venedig, lassen ihre Passagiere für eine paar Stunden an Land und sorgen so für eine Überforderung der Infrastruktur. Auch die Umwelt kann unter dem Tourismus leiden, auf Mallorca fällt in der Hochsaison fast doppelt so viel Müll an wie in der Nebensaison.
Aber ab wann ist die Grenze eines sozialverträglichen Tourismus überschritten? Wie können Einheimische und Besucher im Einklang miteinander auskommen? Wie könnte ein rücksichtsvolles, nachhaltiges Reisen aussehen?