Kabarett, Comedy & schräge Lieder
Kabarett und Depression
Das Licht am Ende des Tunnels könnte ein Zug sein
Von Anja Buchmann
Eigentlich passt es nicht zusammen: Depression und Kabarett. Die absolute Leere, innerliche Lähmung und Lethargie und der Spaß, der Witz, die positive Energie. Vielleicht ist es Zeitgeist, vielleicht ist es einfach Statistik, vielleicht sind aber auch Kabarettistinnen und Slam-Poeten besonders gefährdet, depressiv zu werden. Jedenfalls gibt es eine Handvoll Künstlerinnen und Künstler, die diese Krankheit oder eine ihrer Verwandten am eigenen Leib erlebt haben und direkt auf der Bühne darüber erzählen, wie Nico Semsrott - vor seiner Zeit im EU-Parlament -, wie Helene Bockhorst oder Tobi Katze. Sie thematisieren die bipolare Störung des Partners in einem Programm, wie Lo Malinke, oder sie erzählen der Öffentlichkeit, dass sie Auftritte wegen einer Angststörung absagen mussten, wie Patrick Salmen. Viele Wege führen zur Depression. Und nein, diese Krankheit ist alles andere als witzig - aber vielleicht kann man dennoch Witze darüber machen. Ein vorsichtiger Blick in der Welt von stand up tragedy und depressivem Poetry-Slam.