Umstrittener Gesundheitsratgeber
Das Internet als Arztersatz
Gesprächsgäste:
Regina Behrendt, Gesundheitsreferentin bei der Verbraucherzentrale NRW
Dr. Klaus Koch, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln
Prof. Dr. Marie-Luise Dierks, Leiterin des Forschungsschwerpunktes Patientenorientierung und Gesundheitsbildung, Medizinische Hochschule Hannover
Am Mikrofon: Dörte Hinrichs
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Mal schnell nachlesen, wie sich ein Wehwehchen bekämpfen lässt, recherchieren, welche Therapie bei Rückenschmerzen am besten hilft, oder herausfinden, was der Grund für das Kribbeln in Händen und Füßen sein könnte: Rund 40 Millionen Deutsche nutzen Gesundheitsportale im Internet als wichtige medizinische Ratgeber. Hier werden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten beschrieben und in Foren kann man sich mit anderen Betroffenen austauschen.
Doch es gibt auch viel Kritik am „Arztersatz“ Internet. So manche Gesundheitstipps und Hilfestellungen sind fragwürdig und einige medizinischen Aussagen falsch oder überholt. Außerdem kann die ständige Auseinandersetzung mit Krankheiten zu einer starken psychischen Belastung werden. Häufig sind mit den Online-Angeboten auf Gesundheitsseiten auch wirtschaftliche Interessen verknüpft. Neben der Besprechung einer bestimmten Erkrankung ist gleich die Werbung eines passenden Arzneimittels eingeblendet.
Was sind Qualitätsstandards und woran erkennt man unseriöse Gesundheitsratgeber im Netz? Wir fragen, ob solche Angebote eine Alternative zum Arztbesuch sein können und ob die Politik den Bereich stärker regulieren müsste. Bräuchten wir etwa ein nationales Gesundheitsportal im Internet? „Umstrittener Gesundheitsratgeber - Das Internet als Arztersatz“, das Thema der ,Lebenszeit', in der wir mit Expertinnen und Experten über Chancen, Risiken und Nebenwirkungen diskutieren. Sie können sich wie immer an der Diskussion beteiligen.