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Programm: Vor- und RückschauSamstag, 20.06.2015

  • 00:05 Uhr

    Paul Temple und der Fall Gregory (2/2)
    Von Francis Durbridge
    Bearbeitung: Leonhard Koppelmann und Bastian Pastewka
    Regie: Leonhard Koppelmann
    Schlageradaption: Mike Herting
    Mit: Bastian Pastewka, Janina Sachau, Inga Busch, Alexis Kara und Kai Magnus Sting
    Produktion: WDR/SWR 2014
    Länge: 53'55

    Von Francis Durbridges Radio-Mehrteilern 'Paul Temple und der Fall ...' sind elf deutsche Produktionen aus den Jahren 1951 bis 1967 erhalten geblieben. Temples erster Fall hingegen, 'Die Affäre Gregory', war nach seiner Ursendung im Jahre 1949 auf mysteriöse Weise aus den Rundfunkarchiven verschwunden. Erst kürzlich tauchten Fragmente des deutschen Skripts wieder auf - eine Gelegenheit für den Regisseur Leonhard Koppelmann, den Schauspieler (und bekennenden Paul-Temple-Fan) Bastian Pastewka und ihre Komplizen, den Fall mithilfe einer norwegischen Radiofassung zu rekonstruieren. In ihrer brandneuen Inszenierung spricht Pastewka den lässigen Paul Temple, Janina Sachau seine reizende Ehefrau Steve, und Inga Busch, Alexis Kara sowie Kai Magnus Sting machen sich einen Jux daraus, alle weiteren Rollen unter sich aufzuteilen. Unter der Verwendung der Originalmusik von Hans Jönsson entstand eine launige Hommage an Durbridge und das gute alte Dampfradio.

  • 01:05 Uhr

    Klanghorizonte

    Neuland: Christian Winther, Gustavo Leguizamón u.a.
    Zeitreise: Jordan De La Sierra, Roger Eno u.a.
    Nahaufnahme: Das magische Jahrzehnt von Keith Jarrett. Mit dem Pianisten durch die 70er-Jahre

    Live im Studio: Michael Engelbrecht

    04:05 Uhr   Milestones

    Der britische Saxophonist Tubby Hayes (1935-1973)
    Von Karl Lippegaus

  • 05:05 Uhr

    Live im Studio: Leo Gehl

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Sandra Schulz

  • 09:05 Uhr

    Vor 175 Jahren: Der amerikanische Erfinder Samuel Morse erhält das Patent für seinen Schreibtelegrafen

  • 09:10 Uhr

    Talfahrt eines Himmelsstürmers: Das Ende der Paternoster?
    Am Mikrofon: Ulrich Gineiger

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Der Schauspieler und Sänger Wolfgang Fierek

    "Ich bin immer gerne ins kalte Wasser gesprungen oder einfach auf irgendeinen Zug aufgesprungen, der gerade vorbei gefahren ist", sagt Wolfgang Fierek über sich selbst. So verdankt er zum Beispiel den Beginn seiner Schauspielkarriere dem Zufall: 1977 lernt der Filmemacher Klaus Lembke den gelernten Feinmechaniker Fierek kennen und engagiert ihn für seinen nächsten Film. Gleich für ihre zweite Zusammenarbeit, den Film 'Amore', wird Wolfgang Fierek mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Gestandene bayerische Mannsbilder stellt er meist dar und wird mit ihnen zum Serienstar: In 'Monaco Franze', 'Zwei Münchner in Hamburg', 'Ein Bayer auf Rügen' und in den 'Rosenheim-Cops' ist er zu sehen. Mitte der 80er-Jahre macht sich Wolfgang Fierek auch als Sänger einen Namen. 'Resi, i hol di mit mei’m Traktor ab' ist 1986 der Wiesn-Hit. Anfang dieses Jahres hat der Motorrad- und USA-Fan Fierek seine jüngste CD vorgestellt. Sie trägt den Titel 'Sweet Home Bavaria' und enthält nicht nur weiß-blaue Klänge, sondern auch Blues und Rock ’n’ Roll.

  • 11:05 Uhr

    Moules-Frites - Eine kleine Kulturgeschichte des belgischen Nationalgerichts
    Mit Reportagen von Suzanne Krause
    Am Mikrofon: Britta Fecke

    Moules-Frites gelten als belgisches Nationalgericht. Und die Liebe zu ihren Pommes vereint die Belgier landesweit, egal ob im flämischen oder im wallonischen Teil des Königreiches: In jedem noch so kleinen Ort steht mindestens eine Frittenbude. Einheimischen Experten zufolge ist Belgien das einzige Land rund um den Globus, in dem Frites, aus inländischen Kartoffeln hergestellt, als Hauptmahlzeit serviert werden. In seltener nationaler Eintracht hat das Land kürzlich bei der UNESCO beantragt, die belgischen Frites in die Liste der Kulturgüter aufzunehmen. Die Miesmuscheln zum nationalen Gericht zu erklären, wäre dagegen heikel. Denn selbst wenn ein Muschelhändler aus Flandern seine Landsleute als die "größten Muschelfresser der Welt" bezeichnet, kommen die Schalentiere alle aus dem Ausland. Das einzige belgische Unternehmen ging mit seiner Muschelzucht baden.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

  • 13:10 Uhr

    Themen der Woche

  • 13:30 Uhr

    Auslandskorrespondenten berichten
    Mali: Regierung und Tuareg-Rebellen vor Friedensvertrag?

    Jemen: Kämpfe trotz Verhandlungen - Leid der Zivilbevölkerung

    USA/NATO/Russland: Bündnis-Symbolik in Osteuropa oder neues Wettrüsten?

    China: Amateure oder Profis? - Einblicke in die Hacker-Szene

    Am Mikrofon: Birgit Morgenrath

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin
    "Doktorspiele" in der Kita - Wie steht es um die frühkindliche Sexualerziehung?
    'Campus & Karriere' fragt: Wie steht es um die sexuelle Bildung in der Kita? Inwieweit gehört dieser Bildungsbereich überhaupt in die Kita? Werden Einrichtungen damit vielleicht überfordert? Was müssen Erzieher wissen, damit sie angemessen auf Doktorspiele etc. reagieren? Welche pädagogischen Konzepte machen Sinn? Wie sieht eine gute Zusammenarbeit zwischen Kita und Eltern aus?

    Gesprächsgäste:
    Ulli Freund, Diplompädagogin und Präventionsexpertin
    Lena Madsen, Sexualpädagogische Fachkraft und stv. Leiterin einer Kita in Hamburg
    Andreas Winheller, Vorsitzender beim Landeselternausschuss der Kitas in Rheinland-Pfalz
    Am Mikrofon: Regina Brinkmann

    Beitrag:
    Reaktionen auf den Mainzer Fall
    Welche sexuelle Bildung sollten Kitas aus Elternsicht leisten?

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Die Schließung einer Mainzer Kita macht bundesweit Schlagzeilen. Über viele Wochen soll es in der katholischen Einrichtung schwere sexuelle Übergriffe unter Kindern gegeben haben. Es muss nicht unbedingt zum Äußersten kommen, dass sich Eltern die Frage stellen, wie Kitas mit der sexuellen Entwicklung ihrer Kinder umgehen. Auch harmlose Doktorspiele oder Selbstbefriedigung in der Spielecke sorgen nicht selten für Irritationen zwischen Eltern und Kita-Mitarbeitern. Für die einen sind solche Verhaltensweisen ein Tabu, für die anderen sind sie Teil der frühkindlichen Entwicklung, auf die Kita genauso eingehen soll, wie etwa auf die sprachliche Bildung. Nur ist die sexuelle Bildung im Kleinkindalter keineswegs Standard. Während sie in der Schule über den Lehrplan geregelt ist, hängt es in den Kitas ganz vom Ermessen der Träger und Leitungen ab, wie viel professionelle Aufmerksamkeit sie diesem Bildungsbereich widmen.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin
    "Geradeaus statt verschnörkelt" - Das neue Album von Everything Everything
    Kompliziert, vertrackt, rhythmisch anspruchsvoll - so klingt die Musik von Everything Everything aus Manchester. Ihre Alben "Man Alive" und "Arc" waren sperrig und in ihrer Eingängigkeit gleichzeitig verführerisch. Für ihr neues Album "Get To Heaven" wollte das Quartett alles ein bisschen einfacher und direkter machen. Zu 100 Prozent ist ihnen das allerdings nicht gelungen.

    Zwischen Reggae und sozialen Engagement. Irie Révoltés veröffentlichen ein neues Album
    Sie werden als Erben von Ton Steine Scherben gefeiert, weil ihre Songs aufrütteln wollen, auf Demonstrationen laufen und etwas bewegen möchten. Für Irie Révoltés aus Heidelberg ist Musik mehr als nur Ablenkung und Flucht. Sondern ein Vehikel, um die Gesellschaft zu verändern. Das Engagement der Band geht weit über die Musik hinaus. Sie unterstützt viele soziale Projekte oder initiiert sie auch direkt selbst - zum Beispiel die Initiative "Rollis für Afrika".

    Schwarzer Soul aus Redneck Country. Das Debütalbum von Leon Bridges
    Er gehörte zu den am meisten betuschelten jungen Künstlern, die in diesem Jahr beim SXSW-Festival in Austin gespielt haben: Leon Bridges, 25-jähriger Soulsänger aus dem eher nicht gerade souligen Bundesstaat Texas. Sein Soul aus dem traditionellen Redneck-Bundesstaat klingt tatsächlich nach ganz alter Schule. Auch auf seinem Debütalbum "Coming Home", das gerade erschienen ist.

    Am Mikrofon: Sascha Ziehn

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser
    Tanya Stewner: Der Sommer, in dem die Zeit stehen blieb
    (Fischer Verlag)
    Ein Beitrag von Ursula Nowak

    Waldtraut Lewin: Wenn du jetzt bei mir wärst
    Eine Annäherung an Anne Frank
    (cbj Verlag)
    Ein Beitrag von Thomas Linden

    Nasrin Siege: Die Spur des Elefanten
    (Razamba Verlag)
    Ein Beitrag von Maria Riederer

    Am Mikrofon: Tanya Lieske

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation
    Schwerpunkt:
    Besser als jede Platte
    Flash-Speicher punkten im Vergleich mit magnetischen Speichern

    Auf Dauer doch Verlust?
    Verwirrung um die Langzeitspeicherung auf Solid State Disks

    Aktuell:
    Hochselektive Einsicht
    Welche Erkenntnisse die Selektorenlisten der NSA tatsächlich bringen

    Besser Teilen
    Wissenschaftler der TU Wien entwickeln neue Konzepte für Sharing-Plattformen

    Das Digitale Logbuch
    Haltet den Dieb!

    Info-Update

    Sternzeit 20. Juni 2015
    Das schönste Dreieck des Jahres

    Am Mikrofon: Manfred Kloiber

  • 17:05 Uhr

    Wenn die Medien Amok laufen…
    Ein Lehrfilm soll Journalisten auf die Berichterstattung über Krisen vorbereiten

    SWR-Undercover-Bericht über Daimler auf dem Prüfstand
    Oberlandesgericht Stuttgart stärkt SWR den Rücken

    Erstes gemeinnütziges blog als Modell?
    "Topf voll Gold" hinterfragt Klatschberichterstattung

    Auf den Weg gebracht
    Länderchefs geben Richtung für Änderungen beim Rundfunkbeitrag vor

    O-Ton-Nachrichten u.a.:
    Der ProSieben-Frontmann geht: Stefan Raabs Abschied vom TV
    Auflagenrückgang und neue Projekte: "Spiegel" fährt harten Sparkurs

    Am Mikrofon:  Bettina Köster

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen
    Mutlos auf dem roten Teppich? Der Deutsche Filmpreis wurde in Berlin verliehen

    Gretchens Kummer - Marco Armiliato und Philipp Stölzl deuten "Faust" von Charles Gounod an der Deutschen Oper Berlin

    "Prozess gegen die Verfehlungen des 20. Jahrhunderts" - Am ZKM in Karlsruhe hat die interdisziplinäre Schau "Globale" begonnen

    "Last Work" - Die Batsheva Dance Company von Ohad Naharin mit ihrem jüngsten Werk in Dresden/Hellerau

    Der lakonische Emphatiker der US-amerikanischen Literatur - Zum Tod des Schriftstellers James Salter

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Fluchtpunkt Europa - Das große Geschäft der Schlepper

  • 20:05 Uhr

    So fern vom Leben
    Von Ulrich Bassenge
    Regie: Johannes Mayr
    Musik: Emil Teiger Band
    Mit: Santiago Ziesmer, Elise Liechtenstern, Dirk Glodde, Anette Herbst u.a.
    Produktion: SRF 2014
    Länge: 59'11

    Friedrich Nietzsche tappt in dieser Dramödie von Fiasko zu Fiasko, ob als Reiter beim Militär, als insolventer Anzugkäufer oder als fünftes Rad am Wagen einer Ménage-à-trois. Im metaphysischen Oberengadin, im Meereshimmelblau von Genua und im philiströsen Treiben der Metropole Basel nähert sich Friedrich Nietzsche, gesprochen von Santiago Ziesmer, der deutschen Stimme von SpongeBob, dem Leben an. Oder den Menschen. Er hat viel zu geben, aber viel erwartet er auch. Und so schlägt er das Leben und die Menschen in die Flucht. Zwischen bösen Kopfwehattacken und heilloser Euphorie kommt der Hörer Nietzsche näher, als er das womöglich wollte.

    Ulrich Bassenge, geboren 1956 in München, ist Hörspielmacher, Komponist, Musiker, Autor und Regisseur.

  • 22:05 Uhr

    Implosion, Formsprengung
    Jörg Widmanns Streichquartette 1 - 3
    Minguet Quartett
    Von Ingo Dorfmüller

    Die 'fünf Streichquartette' Jörg Widmanns bilden einen Zyklus: Der Komponist sucht nicht nur die Auseinandersetzung mit der Gattung Streichquartett, er greift auch bestimmte klassische Satztypen wieder auf. Doch die Tradition wird hier nicht einfach fortgeschrieben, sondern in durchaus radikaler Weise infrage gestellt: Das Verhältnis von Vergangenem und Gegenwärtigem muss in jedem Stück neu definiert werden. Nichts ist mehr selbstverständlich - alles muss errungen und neu erarbeitet werden: Aus dem traditionellen Kopfsatz wird ein 'Versuch über das Anfangen', der langsame Satz implodiert in 'letzten Klängen, die nirgendwoher kommen und nirgendwohin führen', das dritte Quartett als grimmig-böses Scherzo setzt einen formsprengenden Aggressions-Mechanismus in Gang. Im 'Atelier neuer Musik' am 20.6. und im 'Musikforum' am 24.6.15 wird die Neueinspielung des Minguet-Quartetts im Deutschlandfunk Kammermusiksaal im Zusammenhang vorgestellt.

  • 22:50 Uhr
  • 23:05 Uhr

    "Sterben ist Erwachen"
    Eine Lange Nacht über Krieg und Traumata
    Von Michael Farin und Rainer Burchardt
    Einleitende Gesprächsrunde zum Hörspiel "Wintersoldat" mit Michael Farin, Carolin Emcke, Hannes Heer und Peter Schneider
    Moderation: Rainer Burchardt

    Anschließend:
    Wintersoldat
    Ein Hörspiel von Michael Farin
    nach Dokumenten des "Vietnam Veterans Against The War" und Auszügen aus dem Dokumentarfilm "Winter Soldier"
    Produktion: Deutschlandradio Kultur 2014
    Länge: 87´50
    Ursendung
    Regie: Michael Farin
    Ton: Bernd Friebel
    Mit Jens Harzer, Michael Rotschopf, Ulrich Noethen, Joachim Witt, Rolf-Peter Kahl und Barbara Becker

    "Krieg hat mich schon immer interessiert. Wie und aufgrund welchen Gefühls bringt ein Soldat den anderen um?" Krieg und Frieden - kein Thema hat Lew Tolstoi nachhaltiger beschäftigt. Wie aktuell sein Werk ist, das sich - 150 Jahre alt - immer wieder mit der Extremsituation des Krieges auseinandersetzt, belegt auf beklemmende Art ein Blick auf die Krisenherde der Gegenwart. Vermeintlich zufällige Auslöser entwickeln eine verheerende Eigendynamik. Flüchtlingsströme überfordern die an Leib und Seele verwundeten Menschen wie auch ihre Zufluchtsstaaten. Hektische Diplomatie und ökonomische Sanktionen bestimmen den nervösen politischen Alltag. Darüber diskutieren wir in der ersten Stunde der 'Langen Nacht'. Im Anschluss senden wir das Hörspiel 'Wintersoldat' von Michael Farin. Es dokumentiert eine Begegnung von über 100 Veteranen und Zivilisten, unter ihnen der spätere Außenminister der USA, John Kerry, aus dem Jahre 1971. Organisiert von den Vietnam Veterans Against the War markierte dieses Forum einen Wendepunkt der amerikanischen Antikriegsbewegung. Die Teilnehmer berichten von ihren Kriegsverbrechen, aber auch von den erlittenen Traumata. Inzwischen haben die Schauplätze des Grauens gewechselt. Eine 'Lange Nacht' wider den Wahnsinn des Krieges, getragen von Tolstois Hoffnung auf ein Aufbegehren gegen sinnloses Töten und getötet werden: "Sterben ist Erwachen".