Der Algorithmus, bei dem man mit muss
Kolonisieren Facebook und Google die Medienwelt?
Gesprächsgäste:
Torsten Beeck, Leiter Social Media bei Spiegel Online
Lorena Jaume-Palasí, Rechtsphilosophin und Mitbegründerin Algorithm Watch
PD Wiebke Loosen, Senior Researcher, Hans-Bredow-Institut für Medienforschung
Stefan Schulz, Soziologe und Buchautor ("Redaktionsschluss. Die Zeit nach der Zeitung")
Am Mikrofon: Christian Floto
Es ist so einfach geworden mit der Welt in Beziehung zu treten: alles, was man braucht, sind ein Smartphone und eine Internetverbindung. Mit Hilfe sozialer Medien wie Facebook kann man mit Freunden und Bekannten in Kontakt bleiben. Mit der Hilfe von Suchmaschinen wie Google lässt sich in Windeseile das digitale Wissen der Menschheit durchkämmen. Mehr noch: gerade bei jungen Menschen spielt sich die gesamte Informationsaufnahme in erster Linie über das Netz ab. Artikel werden nicht mehr in der Zeitung, sondern über Facebook konsumiert. Die Recherche zu tagesaktuellen oder historischen Ereignissen geht selten über die erste Seite der Google-Suche hinaus. Die meisten Bürger hinterfragen jedoch nicht die Mechanismen, nach denen die Suchmaschine ihre Such-Ergebnis-Listen zusammenstellt oder den Algorithmus, der Facebook-Mitgliedern bestimmte Nachrichten empfiehlt. Sie scheinen objektiv zu sein, weil sie maschinell erstellt werden, aber sind sie das wirklich? Was geschieht mit einer Gesellschaft, wenn nicht mehr Journalisten, sondern Algorithmen darüber entscheiden, wem welche Nachrichten wie präsentiert werden? Und wie gehen Journalisten damit um?