Setzen, mangelhaft: Schlechte Noten für die Lehrerausbildung
Im Hochschulquartett diskutieren:
Prof. Jürgen Hesselbach, Präsident der TU Braunschweig
Prof. Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg
Prof. Werner Reinhart, Präsident Universität Flensburg
Andreas Stephan, Referatsleiter Lehrerbildung, Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, Berlin.
Am Mikrofon:
Michael Kröher, manager magazin
Christian Floto, Deutschlandfunk
500 Millionen Euro will die Bundesregierung in den nächsten zehn Jahren locker machen, um die Lehrerausbildung zu verbessern. "Qualitätsoffensive" nennt sie das. Die Länder haben die Hilfe vom Bund zur Verbesserung der Rahmenbedingungen tatsächlich nötig. Lehramtsstudierende fristen an manchen Hochschulen ein stiefmütterliches Dasein, ohne Renommee, aber in überfüllten Hörsälen.
Die Misere beginnt schon bei den Schulabgängern. Die Besten eines Jahrgangs zieht es in die Forschung oder in die Wirtschaft, kaum einer kommt auf die Idee, mit einem Einser-Abitur auf Lehramt zu studieren. Während der Pisa-Musterschüler Finnland vor das Lehramtsstudium strenge Auswahltests setzt, kann in Deutschland jeder Abiturient Lehrer werden. Lehrer ist dennoch für viele kein Traumberuf - trotz Beamtengehalts und ausgedehnter Ferien.
Doch langsam setzt sich auch hierzulande die Erkenntnis durch, dass die Qualität des Unterrichts bereits bei der Ausbildung der Lehrer beginnt. Es gilt, die pädagogische Praxis mehr in das Studium einzubeziehen und die Mobilität der Lehrkräfte zwischen den Bundesländern zu erleichtern. Doch reicht die Finanzspritze aus Berlin, um die Lehrerausbildung in Deutschland entscheidend zu verbessern?