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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 07.04.2019

  • 00:05 Uhr

    Fremdes Leben in fernen Ländern
    Eine Lange Nacht exotischer Genüsse
    Von Antje Allroggen
    Regie: Burkhard Reinartz

    Sie ist maßlos. Exzessiv, verschwenderisch, opulent, von eigenwilliger Schönheit und unbekannt: die Exotik. Wie ein betörender Schleier, der sich über die Dinge legt. Rein sprachetymologisch betrachtet, bedeutet exotisch nichts anderes als etwas, das sich außen befindet, das aus fernen Ländern stammt: wie etwa Lebewesen, Gegenstände, Gerüche, Erinnerungen, Musik oder Bilder. Schlichtweg alles, was außerhalb „unseres alltäglichen, gegenwärtigen Bewusstseins“ steht. So formulierte es Victor Segalen, französischer Schriftsteller, Ethnologe, Arzt und Sammler der letzten Skizzen von Paul Gauguin. Dessen Traum von Exotik war Tahiti. Ort seiner ersehnten Zuflucht, sein vermeintliches Paradies, das er in satten Farben und Formen auf die Leinwand bannte. Bis heute bewundern wir seine exotischen Bilder, wissen aber auch, dass es diese Welt der frohen Tropen so nie gegeben hat. Musiker wie Claude Debussy oder Georges Bizet waren frühe Bewunderer exotischer Einflüsse. Die ‚Lange Nacht‘ erzählt von exotischen geplatzten Träumen, aber auch von gelungenen kleinen Fluchten in Paradiese, die auch heute noch möglich sind.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Klassik live

    Forum neuer Musik 2018
    Rebellion und Improvisation

    Hans-Joachim Hespos
    traces de...

    Santur

    Luftschattengelichte

    Enikö Ginzery, Cimbalom
    Dominik Susteck, Orgel

    Aufnahmen vom 14.4.2018 aus der Kunst-Station Sankt Peter, Köln

    03:05 Uhr   Heimwerk

    Cantai

    Johann Sebastian Bach
    Die Kunst der Fuge, BWV 1080

    Stefano Pierini
    Cantai un tempo ... (dopo una lettura di Monteverdi) für Sopran und Streichquartett

    Claudia Barainsky, Sopran
    delian::quartett:
    Adrian Pinzaru, Violine
    Andreas Moscho, Violine
    Georgy Kovalev, Viola
    Miriam Prandi, Violoncello

  • 06:05 Uhr

    Debatte um Organspenden - Die Politik will moralische Normen setzen

  • 06:10 Uhr

    Jean de Castro
    'Judica me, Domine' à 5
    La Capella Ducale
    Musica Fiata Köln
    Leitung: Roland Wilson

    Johann Sebastian Bach
    'O Mensch, bewein dein Sünde groß', Choralbearbeitung für Orgel, BWV 622
    Wolfgang Zerer, Orgel

    Wolfgang Amadeus Mozart
    Messe für Soli, Chor und Orchester C-Dur, KV 317 mit der Kirchensonate KV 278/KV 271e
    Emma Kirkby, Sopran
    Catherine Robbin, Alt
    John Mark Ainsley, Tenor
    Michael George, Bass
    Winchester Cathedral Choir
    Academy of Ancient Music
    Leitung: Christopher Hogwood

    Anton Bruckner
    'Christus factus est pro nobis'. Graduale für 4-stimmigen Chor a cappella
    Kammerchor Stuttgart

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen

    Zu kommunistisch? Italiens Lega kürzt Gelder für Festivals

    Sanierungsfall DFB - Ein Interview mit dem Kulturwissenschaftler Klaus Zeyringer

    Algerien nach Bouteflika. Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Claus Leggewie

    Kulturpresseschau - Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Brexit und kein Ende. Ein Interview mit dem Politikwissenschaftler Stefan Schieren

    Denk ich an Deutschland: Der Aktivist Jean Ziegler

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Scheiter Heiter. Ein Gott der Verlierer
    Von Susanne Niemeyer
    Evangelische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 25 Jahren: Der Völkermord in Ruanda beginnt

  • 09:30 Uhr

    Textbekenntnisse
    Von schonungslosen Essayistinnen
    Von Miriam Zeh

    Das Ich hat Konjunktur. Von einer gesamtgesellschaftlichen Tendenz zur Individualisierung spricht der Soziologe Ulrich Beck ab Mitte der 1980er-Jahre. Ich soll an mir arbeiten, ich soll mich selbst verwirklichen, ich soll ganz ich selbst sein. Autobiografische Essays sind dabei zu einer weitverbreiteten Textgattung aufgestiegen und hängen gleichzeitig vielen Lesern zu den Ohren heraus.
    Wie man Ich sagen kann, ohne ins Sentimentale, Rührselige und unangenehm Bekenntnishafte abzudriften, zeigen die schonungslosen Essayistinnen des 20. Jahrhunderts. Hannah Arendt, Mary McCarthy und Susan Sontag schreiben mit einem trocken-analytischen Blick über sich selbst. Doch weil sie Frauen sind, werden sie dabei immer wieder auch als herzlos, unpersönlich, kalt und mitleidslos bezeichnet. Zu Unrecht, meint Miriam Zeh und liest die Essayistinnen ihrer Wahl als Gegenprogramm einer Gesellschaft der Singularitäten, in der, wie der Kultursoziologe Andreas Reckwitz kürzlich feststellte, Streben nach Selbstständigkeit, Selbstverwirklichung und Selbstoptimierung längst nicht mehr freiwillig geschieht. Es ist zur gesellschaftlichen Erwartung geworden.

    Miriam Zeh ist Literaturwissenschaftlerin und -kritikerin. Sie arbeitet am germanistischen Institut der Goethe-Universität in Frankfurt und in der Buchredaktion des Deutschlandfunks.

  • 10:05 Uhr

    Übertragung aus der Propsteikirche St. Augustinus in Gelsenkirchen
    Predigt: Pastor Mirco Quint
    Katholische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Die schwarze Jeanne d´Arc
    Auf den Spuren der Sklavenbefreierin Harriet Tubman in Maryland

    Insel im Pflanzenmeer
    Das Dorf Saül im Amazonas-Urwald von Französisch-Guyana

    Höchste Eisenbahnbrücke Deutschlands
    Die Müngstener Brücke in Solingen

    Die Könige der Kruste
    Schweinespeck-Kochwettkampf in Soria, Kastilien

    Am Mikrofon: Daniela Wiesler

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Schriftstellerin Tina Uebel im Gespräch mit Michael Langer

    Tina Uebel begibt sich gern auf ausgedehnte abenteuerliche Reisen, von denen sie dann später in lehrreichen Büchern höchst unterhaltsam zu berichten weiß: ,Uebel unterwegs'!
    ,Uebel unterwegs' heißt eines ihrer Bücher, das von ihrer Reise entlang der Seidenstraße erzählt, ein Bericht über Skurilles und Bemerkenswertes auf dem Landweg von Hamburg nach Shanghai. Der Band ,Nordwestpassage für 13 Arglose und einen Joghurt' verspricht, nicht minder vergnüglich zu sein. Ausserdem war die in Hamburg-St.Pauli lebende Schriftstellerin, freie Journalistin und nach eigenen Angaben Gelegenheitsbeauftragte für Kreatives Schreiben, höchst erfolgreich mit ihrem Roman ,Last Exit Volksdorf'. Tina Uebel wurde u.a. mit dem Hubert-Fichte-Preis ausgezeichnet.

  • 15:05 Uhr

    Das Magazin - Neues aus der Szene
    Am Mikrofon: Tim Schauen

  • 16:10 Uhr

    Buch der Woche

    Hugo Ball: „Die Flucht aus der Zeit“
    Herausgegeben und kommentiert von Eckhard Faul und Bernd Wacker
    Band 3 der Reihe Hugo Ball: Sämtliche Werke und Briefe
    (Wallstein Verlag, Göttingen)
    Ein Beitrag von Oliver Pfohlmann

    Am Mikrofon: Hubert Winkels

  • 16:30 Uhr

    Forschende Sammler
    Welche Aufgaben erfüllen Forschungsmuseen heute?

    Mit Reportagen von Michael Stang:
    Gewachsene Archive und Ansprüche
    Forschung im Senckenberg in Frankfurt

    Spitzenforschung im Museum
    Das National Museum of Natural History in Washington

    Am Mikrofon: Uli Blumenthal

    Museen sind Orte des Betrachtens, des Staunens und Nachdenkens; Orte für Reisen in Zeit und Raum, in andere und unbekannte Kulturen und Gesellschaften wie auch in die eigene; in Ihnen findet man Geschichte und Geschichten - von Menschen, von der Natur und vielen anderen Dingen, im Universum. Und sie haben oft noch den Ruf, trockene, verstaubte, rückwärtsgewandte Institutionen zu sein, die nur ihre Sammlungen präsentieren. „Dieses Verständnis ist unser Problem", sagt Johannes Vogel, Generaldirektor des Museums für Naturkunde in Berlin. Sein Haus wolle sich deshalb zu einem weltweit vernetzten Forschungsmuseum mit den Themen Biodiversität, Evolution, Wissenschaft und Gesellschaft weiterentwickeln.
    660 Millionen Euro ist dieses Konzept dem Land Berlin und der Bundesregierung in den kommenden 10 Jahren wert. Wie das Berliner Naturkundemuseum als Forschungsmuseum mehr Dialog, mehr Bildung und Vermittlung zu aktuellen Themen wie Biodiversität und Artensterben in die Gesellschaft hinein tragen will - darum geht es im Gespräch mit dem Direktor Johannes Vogel.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Innovative Projekte für ein gemeinsames Europa - Die EU-Expertin Verena Ringler im Gespräch mit Günter Kaindlstorfer

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Eifersucht und Hässlichkeit - Rolando Villazón inszeniert in Dresden Jean-Philippe Rameaus „Platée“

    "In meinem Namen" - Eine Einübung in 'Vertretung' von Wojtek Ziemilski am Schauspiel Dresden

    Mietenwahnsinn und Landflucht - Zur Zukunft des Wohnens

    Zu kommunistisch? Italiens Lega kürzt Gelder für Festivals

    Am Mikrofon: Katja Lückert

  • 18:40 Uhr

    Netanjahus Schicksalswahl - Israel wählt ein neues Parlament

  • 19:10 Uhr

    Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag:
    FC Augsburg - 1899 Hoffenheim; Borussia Mönchengladbach - SV Werder Bremen (18:00 Uhr)

    2. Fußball-Bundesliga, 28. Spieltag:
    1. FC Heidenheim - 1. FC Köln; Dynamo Dresden - 1. FC Union Berlin;
    SpVgg Greuther Fürth - SV Darmstadt 98

    Eishockey - Play-Offs, 3. Halbfinalspiel: RB München-Augsburger Panther;
    Adler Mannheim - Kölner Haie

    Handball - Final Four Finale in Hamburg: Finale (15.10 Uhr)

    Radsport - Flandern-Rundfahrt

    Europaspiele in Minsk - Steht die Sportveranstaltung vor ihrem Ende?

    Datenschutz und ständige Verfügbarkeit: Geht Anti-Doping-Kampf auch anders?

    Gespräch mit Alba-Geschäftsführer Marco Baldi

    Deutsche Frauen Eishockey-Nationalmannschaft bei der WM in Espoo

    Müllberge und tote Bergsteiger - China will am Mount Everest aufräumen

    Am Mikrofon: Jessica Sturmberg

  • 20:05 Uhr

    Infrasound und Ultraschall
    Erfahrungen jenseits des Hörbaren
    Von Olaf Karnik und Volker Zander
    Regie: Philippe Bruehl
    Produktion: Dlf 2019

    Unser Gehör ist eingeschränkt. Das Menschenohr hat Grenzen. Alle Schallereignisse unter 20 Hz und über 20.000 Hz finden eigentlich ohne unser Zuhören statt. Elefanten und Fledermäuse, Wale und Delfine sind uns hier voraus, sie haben sich Infrasound und Ultraschall als ihre Kommunikationsräume erobert. Wie klingt diese Welt?
    Ausgerüstet mit Detektoren und Sensoren, hören Menschen erst seit wenigen Jahrzehnten in diese nur scheinbar stillen Geräuschwelten, um zu berichten was unterhalb der tiefsten Basstöne und oberhalb der fiepsigsten Hochtöne zu hören ist. Künstlerinnen und Künstler erschließen sich langsam diese Gebiete als Kulturräume, verwandeln Erdbeben in Musik, bringen die Kurzwellen unserer Umgebung zum Klingen oder führen uns mit ihrer Kunst an die Ränder des Gerade-noch-so-Erfahrbaren. Eine Berg-und-Tal-Fahrt durch die Frequenzen.

  • 21:05 Uhr

    Beethovenfest Bonn 2018

    Hector Berlioz
    ,La Damnation de Faust'. Dramatische Legende für Soli, Chor und Orchester in vier Teilen, op. 24 (Auszüge)

    Anna Caterina Antonacci, Marguerite (Sopran)
    Bryan Register, Faust (Tenor)
    Kyle Ketelsen, Mephistophélès (Bass)
    Thibault de Damas, Brander (Bass)
    Tschechischer Philharmonischer Chor Brno
    Les Siècles
    Leitung: François-Xavier Roth

    Aufnahme vom 22.9.2018 aus dem World Conference Center, Bonn
    Am Mikrofon: Susann El Kassar

    Berlioz war ein romantischer Komponist par excellence, in der Art und Weise, wie er Inspirationsquellen beispielweise aus der Literatur durch sich hindurchgehen ließ und in seiner Musik etwas Eigenes daraus schuf: so auch mit ,La Damnation de Faust’. Goethes Faust I hatte Hector Berlioz fasziniert. „Ich versuchte weder, das Meisterwerk Goethes zu übersetzen, noch, es nachzuahmen, sondern ließ es lediglich auf mich wirken, in dem Bestreben, seinen musikalischen Gehalt zu erfassen“, sagte er später. Tatsächlich ist ,La Damnation de Faust’ vielmehr eine Reflexion über Goethes Faust, in vier Szenen.

  • 23:30 Uhr

    170 Jahre Kletterkunst
    Sportgespräch mit Reinhold Messner und seinem Sohn Simon

    Die Fragen stellt Tobias Krone