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Programm: Vor- und RückschauSonntag, 03.05.2015

  • 00:05 Uhr

    Sag nicht "niemals", bevor du den letzten Weg gehst!
    Eine Lange Nacht der Lieder aus den europäischen Widerstandsbewegungen
    Von Winfried Roth
    Regie: Rita Höhne

    Gegen Hitlers, Mussolinis und Francos Diktaturen und ihren Versuch, ein faschistisches Europa zu schaffen, leisteten Millionen Männer und Frauen im Untergrund Widerstand - mit und ohne Waffen. Ihre dramatische Geschichte - von Paris bis Athen, von den Bergen Norditaliens bis zu den Wäldern Russlands - spiegelt sich in unzähligen Liedern. Nach dem Zweiten Weltkrieg riefen Lieder zum Protest gegen rechte Regimes in Spanien, Portugal und Griechenland auf. Entstanden sind oft außergewöhnliche Kunstwerke - lyrische Klagelieder und monumentale Hymnen, provokante Spottgesänge und Trauermärsche, ruhige Balladen und leidenschaftliche Appelle.

  • 02:05 Uhr
    02:07 Uhr   Konzertmomente

    Sergej Rachmaninow
    Sinfonische Tänze für Orchester, op. 45
    Toronto Symphony Orchestra
    Leitung: Peter Oundjian

    03:05 Uhr   Schlüsselwerke

    Johannes Brahms
    Quintett für Klarinette, zwei Violinen, Viola und Violoncello h-Moll, op. 115

    Jörg Widmann, Klarinette
    Hagen Quartett:
    Lukas Hagen, Violine
    Rainer Schmidt, Violine
    Veronika Hagen, Viola
    Clemens Hagen, Violoncello

  • 06:05 Uhr

    Mario Dobovisek, Deutschlandfunk:
    Völlig kopflos? Nepal und die internationale Hilfe

  • 06:10 Uhr

    Jan Pieterszoon Sweelinck
    'Cantate Domino canticum novum'. Psalm-Motette für 5 Stimmen, SWWV 158
    Gesualdo Consort Amsterdam
    Leitung: Harry van der Kamp

    Henry Purcell
    'Jubilate Deo'. Verse anthems für Soli, Chor, 2 Trompeten, Streicher und Basso continuo D-Dur, Z 232 Nr. 2
    Choir of Christ Church Cathedral
    The English Concert
    Leitung: Simon Preston

    Georg Philipp Telemann
    'Christus, der ist mein Leben'. Choralkantate für Soli, Chor und Orchester, TWV 1:138
    Ingrid Schmithüsen, Sopran
    Claudia Schubert, Alt
    Howard Crook, Tenor
    Klaus Mertens, Bass
    Rheinische Kantorei
    Das Kleine Konzert
    Leitung: Hermann Max

    Johann Sebastian Bach
    'Singet dem Herrn ein neues Lied'. Motette für 2 vierstimmige Chöre und Instrumente, BWV 225
    Thomanerchor Leipzig
    Neues Bachisches Collegium Musicum

    Felix Mendelssohn Bartholdy
    'Laudate pueri'. Motette für Soli, Chor und Orgel, op. 39
    Dresdner Kreuzchor
    Leitung: Martin Flämig

  • 07:05 Uhr

    Aktuelles aus Kultur und Zeitgeschehen
    Reihe: Musik im Nationalsozialismus, Teil 2 - Die Ausstellung "Entartete Musik" in Düsseldorf

    Gefangen im Netz? Chancen und Herausforderungen der digitalen Welt
    Ein Interview mit dem Medienethiker Alexander Filipovic

    Rule, Britannia! Großbritannien vor den Unterhauswahlen
    Ein Interview mit dem Historiker Frederick Taylor

    07:50 Uhr   Kulturpresseschau

    Auszüge aus den Feuilletons der Woche

    Unzufrieden mit dem Frieden? Die Deutschen und das Kriegserinnern
    Ein Interview mit dem Historiker Michael Stürmer

    Denk ich an Deutschland: die Schriftstellerin Doris Gercke

    Am Mikrofon: Michael Köhler

  • 08:35 Uhr

    Religiöses Wort
    Zu welchem Tisch sind wir geladen? Über den fehlenden Hunger nach dem Abendmahl
    Von Otto Betz
    Katholische Kirche

  • 08:50 Uhr

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

  • 09:05 Uhr

    Vor 125 Jahren: Der österreichische Schriftsteller Soma Morgenstern geboren

  • 09:30 Uhr

    Vom Privileg, weiß zu sein
    Über den Ansatz der Critical Whiteness
    Von Millay Hyatt

    Weißsein und Farbenblindheit: Mit der Critical Whiteness, in Deutschland auch als Kritische Weißseinsforschung bekannt, ist ein umstrittener Ansatz in die Antirassismus-Bewegung und in die wissenschaftliche Diskussion über Rassismus und kulturelle Normen eingetreten. Die Fokusverschiebung von den Marginalisierten hin zu denen, die dem Bild der Normalität entsprechen, soll deren Privilegien sichtbar und hinterfragbar machen. Konträr dazu steht die Haltung der Farbenblindheit als vermeintliche Toleranz. Warum will die Critical Whiteness etwas untersuchen, das es doch gar nicht gibt? Verfällt man damit zurück auf längst überholte Rassenkategorien? Welche Rolle spielt dieser Ansatz in Europa, speziell in Deutschland? Millay Hyatt verfolgt die Diskussion unter Akademikerinnen und Akademikern, Aktivistinnen und Aktivisten und sondiert die unterschiedlichen Erfahrungen und Positionen von Weißen und Schwarzen in einer von Weißen dominierten Gesellschaft.

  • 10:04 Uhr

    Übertragung aus der Kirche in Forchheim/ Erzgebirge
    Predigt: Pfarrer Martin Schanz
    Evangelische Kirche

  • 11:30 Uhr

    Reisenotizen aus Deutschland und der Welt

    Kanadas heimliche Hauptstadt
    Stadtportrait Toronto

    Bahnreise in eine scheinbar andere Welt
    Mit dem Zug von Wien nach Lemberg

    Flüsschen mit Tiefgang
    Zweite Etappe des Radwegs entlang der Erft

    Heisses Eisen
    Das Amsterdamer Prostituiertenmuseum

    Am Mikrofon: Andreas Stopp

  • 13:30 Uhr

    Musik und Fragen zur Person
    Die Comiczeichnerin und Karikaturistin Katharina Greve im Gespräch mit Klaus Pilger

    Sie hat Architektur studiert, aber den erlernten Beruf nie ausgeübt: Katharina Greve, 1972 in Hamburg geboren, wurde lieber Comiczeichnerin. 2010 wurde sie als erste Frau mit dem Deutschen Cartoonpreis für neue Talente ausgezeichnet. Ihr erster Comic 'Ein Mann geht an die Decke' spielt im Inneren des Berliner Fernsehturms, der Tagesspiegel nannte das Buch "ein Fest für Architekturfans und eine Ode an die Möglichkeiten des Comic". Im Comic-Roman 'Patchwork' variiert Katharina Greve satirisch das Frankenstein-Thema, in 'Hotel Hades' gelangen die drei Protagonisten ins Jenseits, einen Ort mit gewaltigen Klassenunterscheiden, den die Autorin ironisch, mit schwarzem Humor und mit klarem Farbkonzept beschreibt.

  • 15:05 Uhr

    Die ewig Zornigen - die britische Band Gang Of Four
    Von Thomas Elbern

    Gegen England, gegen den Kapitalismus, gegen das Establishment - die Punkattidüde der britischen Formation Gang Of Four ist seit den späten 70er-Jahren unverändert geblieben. Als eine der charismatischen Bands des Punk und New Wave haben sie unzählige Bands beeinflusst, von REM bis Interpol. Der Stil der Band war vor allem vom Gitarrenspiel von Andy Gills geprägt, kaum eine Gitarre klang in den frühen 80er-Jahren schneidender und durchdringender. Textlich haben sich Gang Of Four immer als eine Protestband verstanden, die soziale Kritik zum Zentrum ihrer Textwelt machten. Von der ursprünglichen Besetzung ist heute nur Andy Gill übrig, der die Idee der Band mit völlig neuen und deutlich jüngeren Musikern konsequent weiterführt. Das aktuelle Album 'What happens next', bei dem Gäste wie der japanische Gitarrist Hotei neben Alison Mosshart und Herbert Grönemeyer mitwirken, wird wieder zu einem nihilistischem Zeitstatement, das die Gesellschaft mit allen Tücken und Abgründen beleuchtet. Thomas Elbern sprach in London mit Andy Gill über die Geschichte und die Gegenwart der Band.

  • 16:10 Uhr

    Aus dem literarischen Leben
    Das Buch der Woche
    Siri Hustvedt: Die gleißende Welt
    (Rowohlt)
    Ein Beitrag von Sacha Verna

    Am Mikrofon: Denis Scheck

  • 16:30 Uhr

    Wissenschaft im Brennpunkt
    Ein fremder Herr in ihrem Kopf
    Von nickenden Kindern und der Ohnmacht der Medizin
    Von Franziska Badenschier

    Das Kind fängt an zu nicken, bekommt einen Krampfanfall, ist wie weggetreten: So oder ähnlich ergeht es hunderten Kindern im Grenzgebiet zwischen Uganda und dem heutigen Südsudan - sie leiden am Kopfnick-Syndrom. Die Weltgesundheitsorganisation war da, ein Aufklärungsteam der US-amerikanischen Gesundheitsbehörde war da, Forscher aus Uganda und Deutschland waren da - und immer noch ist unklar, was hinter dem mysteriösen Nicken steckt.
    Chemische Waffen oder vergiftetes Speiseöl im Flüchtlingscamp, eine Infektion oder eine Allergie auf das heimische Getreide, der Fluch von nicht ordentlich bestatteten Nachbarn oder die Seelen der gefallenen Rebellen: Auf all das und so manches mehr fiel der Verdacht. Am wahrscheinlichsten ist, dass die Nick-Attacke eine Art epileptischer Anfall ist. Dafür spricht zum Beispiel, dass Standardmedikamente gegen Epilepsie in einigen Fällen helfen.
    Eine US-amerikanische Nichtregierungsorganisation hat in der Region, aus der der Rebellenführer Joseph Kony stammt, ein Zentrum für Kopfnick-Kinder aufgebaut. Es gibt Medikamente und Mahlzeiten, Schulunterricht und Siesta. Nach anderthalb Jahren geht es vielen Kindern in dem Zentrum besser. Doch in den umliegenden Dörfern ist das Leid nach wie vor groß: Viele Kopfnick-Kinder hören auf zu wachsen, bleiben geistig zurück, liegen schließlich nur noch apathisch in einer Lehmhütte. Andere werden angepflockt wie Ziegen, damit sie nicht ins Feuer der Kochstelle fallen oder in einen Fluss.

  • 17:05 Uhr

    Debatten und Dokumente

    Last oder Lust? Was bedeutet es heute noch, den Deutschen Pavillon auf der Biennale von Venedig zu gestalten? Der beteiligte Konzeptkünstler Olaf Nicolai im Gespräch

    Am Mikrofon: Stefan Koldehoff

  • 17:30 Uhr

    Berichte, Meinungen, Rezensionen

    Kopf ab - Riccardo Chailly und Nikolaus Lehnhoff deuten "Turandot" von Giacomo Puccini am Teatro alla Scala in Mailand

    Sein, wo keiner sein will - Nurkan Erpulat inszeniert Tschechows "Onkel Wanja" am Maxim Gorki Theater in Berlin

    Lateinamerika unter der Lupe - Das guatemaltekische Menschenrechts-Filmfestival boykottiert seine Heimat und zeigt sein Programm erstmals in Berlin

    Plötzlich politisch? Keith Haring in der Hypo-Kunsthalle in München

    Künstler als Auftraggeber von Architektur - eine Ausstellung im Bielefelder Kunstverein

    Am Mikrofon: Beatrix Novy

  • 18:40 Uhr

    Guter oder schlechter Fluchtgrund - Wie Deutschland Asylentscheidungen trifft

  • 20:05 Uhr

    Linkshänder sein
    Vom Leben andersherum
    Von Jan Decker
    Regie: Thomas Wolfertz
    Produktion: DLF 2015

    Der Autor Jan Decker ist Linkshänder - genauso wie 10 bis 15 Prozent der deutschen Bevölkerung. Linkshänder sein heißt in der Minderheit sein, denn wir leben in einer Rechtshändergesellschaft. In Deutschland wurden Kinder noch bis in die 90er-Jahre auf die rechte Hand umgeschult. Und auch heutzutage sind spezielle Linkshänderprodukte noch sehr teuer, denn sie werden nur in geringer Stückzahl hergestellt. Die Zahl der Missverständnisse zwischen Rechts- und Linkshändern ist dagegen sehr groß. Etwa beim Restaurantbesuch, wenn der Kellner das Glas zielsicher auf der rechten Seite des Tellers platziert. Ebenso zahlreich sind die Irrtümer über Linkshänder. Denn hinsichtlich Krankheiten oder Kriminalität sind sie keineswegs gefährdeter und eine besondere Begabung lassen sie - im Vergleich zu Rechtshändern - lediglich bei der Raumorientierung erkennen. Um diesen Irrtümern entgegenzutreten, gründete der Amerikaner Dean R. Campbell 1975 den 'Left Handers Club', der sich aktuell hochrangiger Politiker wie Barack Obama und David Cameron in seinen Reihen rühmt.

  • 21:05 Uhr

    Rheingau Musik Festival 2014

    Ludwig van Beethoven
    Sonate Nr. 17 d-Moll, op. 31,2 ‚Der Sturm‘

    Johann Sebastian Bach
    Fantasie und Fuge a-Moll, BWV 944

    Ferruccio Busoni
    Chaconne d-Moll

    Franz Liszt
    ‚Liebesträume‘, S 541
    ‘Études d’ exécution transcendante d’ après Paganini’, S 140

    Alice Sara Ott, Klavier

    Aufnahme vom 16.7.14 im Fürst-von-Metternich-Saal, Schloss Johannisberg