Immer aggressiver?
Das Revierverhalten auf deutschen Straßen
Gesprächsgäste:
Ute Hammer, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR)
Siegfried Brockmann, Leiter Unfallforschung der Versicherer beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V.
Prof. Dr. phil. Bernhard Schlag, Professor für Verkehrspsychologie an der TU Dresden
Am Mikrofon: Daniela Wiesler
Hörertel.: 00800 - 4464 4464
lebenszeit@deutschlandfunk.de
Riskante Überholmanöver, dichtes Auffahren und Drängeln mit der Lichthupe: Das ist Alltag auf unseren Straßen. Viele Verkehrsteilnehmer beobachten fast täglich die aggressive Fahrweise der anderen, aber manchmal auch bei sich selbst.
Etwa 44 Prozent der Männer und 39 Prozent der Frauen schätzen sich im Straßenverkehr als "mindestens manchmal aggressiv" ein, so das Ergebnis der Studie Verkehrsklima in Deutschland 2016. Typische Delikte sind Rasen und Drängeln, zu dichtes Auffahren und Einscheren, aber auch provokant langsames Fahren.
Eine Ursache für die Wut am Steuer sei der Zeitdruck mit Arbeitsverdichtung, Terminhetze und psychischen Belastungen, sagen die Unfallforscher. Aber auch die ständig wachsende Zahl der Verkehrsteilnehmer und kilometerlange Staus seien ein Grund für das rauere Verkehrsklima.
Warum werden selbst ruhige Verkehrsteilnehmer zu Cholerikern? Und wie bekommt man aggressiver Fahrverhalten in den Griff? Muss der Gesetzgeber in Zukunft noch härter gegen rücksichtslose Verkehrsrüpel vorgehen?