• Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So

Programm: Vor- und RückschauSamstag, 20.11.2021

  • 00:05 Uhr

    Kultur vom Tage
    (Wdh.)

  • 01:05 Uhr

    Jazz
    „Ich bin der größte Bassspieler der Welt!“
    Erinnerungen an Jaco Pastorius (1951-1987)

    Wahre Liebe: Charlie Watts (1941-2021) und der Jazz

    Neue CDs von Giovanni Guidi, Hank Roberts, Craig Taborn, Emma-Jean Thackray u.a.

    Am Mikrofon: Karl Lippegaus

    „Mein Name ist Jaco Pastorius III und ich bin der größte Bassspieler der Welt“, so stellte sich der Schlaks aus Florida einst seinem Idol Joe Zawinul von Weather Report vor. Tatsächlich konnte er auf dem bundlosen E-Bass aus dem Kopf eine Bach-Fuge oder das Charlie Parker-Solo über „Donna Lee“ spielen, in atemberaubendem Tempo, geschickt und genau wie ein Weltklasse-Violinist. Als er bei Weather Report einstieg, avancierte er zum Superstar und Co-Produzenten der Band. Seine Aufnahmen mit der Sängerin Joni Mitchell gelten als Meisterwerke. 1979 gab er ein spektakuläres Solokonzert bei den Berliner Jazztagen. Durch Alkohol und Kokain ruiniert starb der geniale Bassist 1987 mit nur 35 Jahren, nachdem ihn ein Türsteher in New York lebensgefährlich verletzt hatte. Der Dokumentarfilm „Jaco“ (2014), finanziert von Metallica-Bassist Robert Trujillo, zeigt Aufstieg und Fall des großen Jazzmusikers. Am 1. Dezember 2021 wäre er 70 Jahre alt geworden.

  • 06:05 Uhr

    Vertauschte Rollen: CDU und SPD auf der Suche nach neuen Vorsitzenden

  • 06:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Reportagen

    08:50 Uhr   Presseschau

    Aus deutschen und ausländischen Zeitungen

    Am Mikrofon: Tobias Armbrüster

  • 09:05 Uhr

    Vor 110 Jahren: Gustav Mahlers sinfonischer Liederzyklus "Das Lied von der Erde" wird uraufgeführt

  • 09:10 Uhr

    Gutes tun - aber warum?
    (Wdh. v. 31.10.2020)

    Am Mikrofon: Daniela Siebert

    Was motiviert uns, sich ehrenamtlich zu engagieren? Ohne finanzielle Gegenleistung, in der Freizeit? In unserer marktorientierten Leistungsgesellschaft, so sollte man meinen, gibt es immer weniger Menschen, die dazu überhaupt bereit sind. Doch das Ehrenamt spielt nach wie vor eine wichtige Rolle für unsere Gesellschaft: Laut einer Umfrage von 2018 waren es in Deutschland knapp 16 Millionen Menschen, die ehrenamtlich tätig waren, also jeder fünfte. Doch warum tun Menschen Gutes? Gerechtigkeitssinn, Hilfsbereitschaft, religiöse Gebote können Beweggründe sein. Reporterin Daniela Siebert war für das Wochenendjournal unterwegs und hat mit Menschen gesprochen, die sich ehrenamtlich engagieren: Sie hat einen Mann beim Gassigehen mit Tierheimhunden begleitet, mit Menschen gesprochen, die bei der Aktion „Laib und Seele“ mitmachen und eine Ärztin getroffen, die sogar ihre eigene Gesundheit riskiert, um Patienten ohne Krankenversicherung zu behandeln. Ihre Recherche führte sie bis in eine Kletterhalle, in der ein Sportler in seiner Freizeit Kindern das Klettern beibringt.

  • 10:05 Uhr

    Am Mikrofon: Die Schriftstellerin Sabrina Janesch

    Einen besseren Beginn für eine Schriftstellerinnen-Karriere kann man sich kaum vorstellen: „Diesem Buch sind viele Leser zu wünschen”, schrieb Günter Grass über den Debütroman „Katzenberge” von Sabrina Janesch. 1985 in Gifhorn bei Wolfsburg als Tochter einer Deutschen und eines Polen geboren, hat sie in Hildesheim Kulturjournalismus und in Krakau Polonistik studiert. 2009 war Sabrina Janesch die erste Stadtschreiberin Danzigs. Für das im Jahr darauf erschienene Debüt bekam sie mehrere Auszeichnungen, darunter den Anna Seghers-Preis. „Katzenberge” spielt in Galizien, Sabrina Janesch befasst sich darin mit der Vertreibung der Deutschen nach dem Zweiten Weltkrieg. In ihrer Danksagung würdigt sie ihren Großvater, der der eigentliche Erzähler sei. Es folgten drei weitere Romane: „Ambra”, „Tango für einen Hund” und „Die goldene Stadt”. In „Klassik-Pop-et cetera“ bringt Sabrina Janesch viel polnische Musik zu Gehör.

  • 11:05 Uhr

    Mar Menor in Spanien - Wenn ein Meer erstickt
    Von Hans-Günter Kellner

    Dem „Kleinen Meer“ fehlt die Luft zum Atmen. Das Mar Menor in der Region Murcia ist mit einer Oberfläche von 135 Quadratkilometern Europas größte Salzwasserlagune, abgetrennt vom Mittemeer durch einen schmalen Landstreifen mit Dünen und Hotelanlagen. Einst berühmt für seinen Artenreichtum, bergen die Fischer an seinen Ufern nun schon im zweiten Jahr tonnenweise tote Fische und Pflanzen. Die Ursache: Die Nitrate aus der Landwirtschaft. Die Katastrophe war vorhersehbar, doch nichts wurde unternommen, um sie zu verhindern. Umweltschützer meinen: Wer die Umwelt zerstört, hat bis heute mehr Rechte als die Umwelt selbst.

  • 12:10 Uhr

    Berichte, Interviews, Musik

    Corona in Deutschland: Rasante Entwicklung der Neuinfektionen

    Was muss geschehen? Interview zur Coronaentwicklung mit Klaus Stöhr, Virologe

    Spanien: Es geht auch ohne Corona-Impfpflicht

    New York feiert sich zurück: Das Nightlife rockt die Stadt aus der Krise

    Zwischen Hoffnung und Verzweiflung: Migranten in Belarus

    Sport

    Am Mikrofon: Dirk Müller

  • 13:10 Uhr

    Coronamaßnahmen in Bund & Ländern: Endlich wieder konkrete Politik

    Vertauschte Rollen: CDU und SPD auf der Suche nach neuen Vorsitzenden

    Rücksichtslose Machtdemonstration im Orbit: Russlands Satellitenabschuss

    Am Mikrofon: Sina Fröhndrich

  • 13:30 Uhr

    Attentate in Kampala: Wer sind die Täter?

    Vor 50 Jahren: Volksrepublik China löst Taiwan bei den UN ab

    Die USA und China auf Annäherungskurs? Im Gespräch: Didi Kirsten Tatlow, DGAP

    Streit im Heiligen Land: Warum eine US-Vertretung für Ärger sorgt
    am Mikrofon: Andreas Noll

  • 14:05 Uhr

    Das Bildungsmagazin

    Angst, Sorge, Unklarheit: Wie die Schulen weiter durch die Pandemie schlingern

    Wie können Schulen sich auf den zweiten Corona-Winter vorbereiten?
    Und wie sehen Strategien für die Zeit danach, für den Übergang zu einer neuen Normalität aus? 

    Gäste:
    Karin Prien, CDU-Bildungsministerin in Schleswig-Holstein und Vizepräsident der Kultusministerkonferenz
    Stefan Niemann, Geschäftsführer und Schulberater bei SICHT.weise in Verden, Niedersachsen
    Steffen Wurm, Leiter der Altstadtschule in Stollberg und Geschäftsführer des Sächsischen Schulleitungsverbands (SSV)
    Am Mikrofon: Armin Himmelrath

    Hörertel.: 00800 - 4464 4464
    campus@deutschlandfunk.de

    Alarmstufe in Baden-Württemberg, Katastrophenfall in Bayern, Rekord-Inzidenzen in Sachsen: Die deutlich verschärfte Corona-Lage wirkt sich auch wieder an den Schulen aus. Schließungen, so betonen es alle politisch Verantwortlichen mantra-artig, soll es nicht noch einmal geben.  Doch in den Corona-Hotspots sind bereits wieder ganze Schulen zu. Und wie sehen die Strategien der Bundesländer für die bevorstehenden Winterwochen aus? Nach wie vor gelten uneinheitliche Regeln: Mal gilt die Maskenpflicht, mal nicht; mal werden strenge Quarantäne-Regeln umgesetzt, mal nicht. Und auch, wie oft getestet wird, unterscheidet sich je nach Region.

  • 15:05 Uhr

    Das Musikmagazin

    Musik, die zum Träumen einlädt: „Flying Dream 1" von Elbow
    Während der Elbow-Sänger Guy Garvey am Album „Fyling Dream 1“ arbeitete, befand er sich emotional irgendwo zwischen absolutem Glück und der direkten Konfrontation mit dem Tod. Während er seinen kleinen Sohn heranwachsen sah, zog seine an Krebs erkrankte Schwiegermutter in das Haus seiner Familie. All diese Gefühle hat Garvey in die neue Platte gesteckt. Dabei rausgekommen ist ein getragener, aber dennoch verspielter Sound, der mit seinen Streicharrangements manchmal an epische Filmsoundtracks erinnern lässt

    „Deutschrap Undercover“ - Platten-Artworks von den 1990ern bis heute
    Mal sieht man Testosteron-versprühende Rapper vor kühler Industriekulisse, mal alte Kinderfotos, mal bunte Zeichnungen und Comics voll symbolhafter Bezüge. Jedes Album erzählt seine ganz eigene Geschichte und die beginnt beim Cover. Welche Stories hinter den Artworks von „Direkt aus Rödelheim“ vom Rödelheim Hartreim Projekt, „Russisch Roulette“ von Haftbefehl oder „Mieses Leben“ von Hayiti stecken, erzählt Autorin und Grafikerin Vanessa Seifert

    „Nanodiamond" von Harfenistin Sissi Rada: Impulse für Klangmanipulationen
    Sissi Rada wurde in Athen geboren, studierte in Amsterdam und Berlin, und lebt seither in Berlin. Auf ihrem Album „Nanodiamond“ verschmilzt sie eingängige Popelemente mit schräger Avantgarde und Sounds aus der Neuen Musik. Dass Sissi Rada mit dem Produzieren begonnen hat, hat sie einer (inzwischen verheilten) Fingerverletzung zu verdanken. Eine weitere Besonderheit auf dem neuen Album? Ein geschenkter Song des Musikproduzenten Brian Eno

    Neue Staffel „Off The Record": Songs über Macht und das Ende der Roadtrip-Songs
    Im Podcast „Off The Record“ von Deutschlandfunk Kultur spricht Host Vero Schreiegg mit ihren Gästen über das, was uns alle bewegt: Musik. In der inzwischen vierten Staffel geht es um Songs über Macht, Autos, die Jugend und Nachbarschaft. Warum ist „Who run the World? (Girls)“ von Beyoncé so empowernd? Und sorgt das wachsende Klimabewusstsein dafür, dass es bald keine Songs mehr gibt, die den perfekten Soundtrack für lange Autofahrten bilden?

    Am Mikrofon: Anja Buchmann

  • 16:05 Uhr

    Bücher für junge Leser

    Helen Rutter: „Ich heiße Billy Plimpton“
    Aus dem Englischen von Henning Ahrens
    (Atrium Verlag, Hamburg)
    Ein Beitrag von Kerstin Poppendieck

    Emma Adbåge: „Unsere Grube“
    Aus dem Schwedischen von Friederike Buchinger
    (Verlag Beltz & Gelberg, Weinheim)
    Ein Beitrag von Maria Riederer

    Der White Ravens Katalog 2021 - Eine Auswahl internationaler Kinder- und Jugendliteratur
    Ein Gespräch mit dem Projektleiter Jochen Weber von der Internationalen Jugendbibliothek München

    Die Buchbranche als Kinder- und Jugendbuchbloggerin
    Ein Beitrag von Isabelle Stier

    Am Mikrofon: Ute Wegmann

  • 16:30 Uhr

    Computer und Kommunikation

    LowCode
    Anwenderinnen und Anwender programmieren mit Klicks und Kästchen

    KI-SIGS hilft der Medizinbranche bei der Produktentwicklung
    Interview mit Prof. Dr. Martin Leucker, UniTransferKlinik GmbH

    Das Digitale Logbuch
    Bauklötzchen

  • 17:05 Uhr

    Ist Unsterblichkeit erstrebenswert?
    Die Autorin Juliane Vieregge und der Schriftsteller Volker Demuth im Gespräch
    Am Mikrofon: Christiane Florin

  • 17:30 Uhr

    Tanztheater online: Salomon Bausch, Gründer der Pina Bausch Foundation, über das Pina Bausch-Archiv im Netz

    "Die Ruhe" - Das neue Projekt von SIGNA über Traumata und Erschöpfung in Hamburg

    Was gelernt? Die Herbsttagung des Zentrums Kulturgutverluste zur Kolonialzeit

    Wie „systemrelevant“ ist Literatur? Eine Konferenz im Berliner Brechthaus

    Nach der Kritik an metoo théâtre - Wajdi Mouawads neue Kreation "Mère" in Paris

    Am Mikrofon: Anja Reinhardt

  • 18:10 Uhr
    18:35 Uhr  Sporttelegramm
  • 18:40 Uhr

    Die Ketten sprengen - Die Niederlande und ihre Sklavereigeschichte

  • 19:10 Uhr

    1. Fußball-Bundesliga, 12. Spieltag
    Borussia Dortmund - VfB Stuttgart
    Bayer 04 Leverkusen - VfL Bochum
    Borussia Mönchengladbach - SpVgg Greuther Fürh
    Arminia Bielefeld - Vfl Wolfsburg
    1899 Hoffenheim - RB Leipzig
    1. FC Union Berlin - Hertha BSC

    2. Fußball-Bundesliga,  14. Spieltag:
    FC Darmstadt 98 - FC St. Pauli
    Hansa Rostock - FC Erzgebirge Aue
    Hamburger SV - SSV Jahn Regensburg

    Sportkonferenz - Frauen in der Sportberichterstattung: „Raus aus der Abseitsfalle!“

    Fußball - Markus Anfang tritt als Trainer von Werder Bremen zurück

    Tennis - Der Fall Peng Shuai, Interview DTB-Präsident Dietloff von Arnim

    Enes Kanter und die Menschenrechte - Ein Basketballer gegen Chinas Staatsführung

    Ski Alpin - Slalom im finnischen Levi
    Skispringen - Weltcupauftakt in Nischni Tagil / Russland
    Bob - Weltcup-Auftakt in Innsbruck
    Klimaschutz im Sport - Wie Sportvereine Klimaanpassung betreiben

    Formel 1 - Lewis Hamilton gewinnt Qualifying in Katar

    Am Mikrofon: Astrid Rawohl

  • 20:05 Uhr

    Deutscher Hörspielpreis der ARD:
    Adolf Eichmann: Ein Hörprozess
    Ein dokumentarisches Hörspiel von Noam Brusilovsky und Ofer Waldman
    Regie: Noam Brusilovsky
    Produktion rbb/ Deutschlandfunk 2021

    Im Anschluss:
    Harfenklänge aus Mali - Ein Porträt des Koraspielers Ballake Sissoko
    von Karl LIppegaus

    Dieses Bild ging um die Welt: Adolf Eichmann, Organisator der Deportationen zur Vernichtung der europäischen Juden während der NS-Zeit, sitzt in einer gläsernen Kabine und hört über Kopfhörer die Simultanübersetzung der Anklage durch das Jerusalemer Bezirksgericht 1961. Zeuginnen und Zeugen aus allen europäischen Ländern, aus den Ghettos und aus den Todes- und Arbeitslagern berichten vom Alltag der Verfolgung und Vernichtung. In das kollektive Gedächtnis der Israelis brannte sich ein zweites Bild ein: die ganze Nation sitzt gebannt vor den Radioempfängern. Denn zum ersten Mal in der Aufarbeitung der NS-Verbrechen blieben die Aussagen aus dem Zeugenstuhl nicht innerhalb des Gerichtssaals, sondern wurden, wie auch die Aussagen Eichmanns, die Stimmen der Anklage, der Verteidigung und der Richter, live in die Häuser und Wohnungen in ganz Israel übertragen, durch das Radio. Zum ersten Mal drang damit die Realität des Holocaust in seiner ganzen Dimension, das, was bisher oft verdrängt oder beschwiegen worden war, an die Ohren der Öffentlichkeit. Eine neue, nunmehr ausgesprochene Erzählung der Shoa brach sich Bahn. Das dokumentarische Hörspiel erzählt die Geschichte dieses Prozesses - aus Sicht der Radiomacher beim damaligen öffentlich-rechtlichen israelischen Rundfunk „Kol Israel“.

  • 22:05 Uhr

    Forum neuer Musik 2021
    Eres Holz
    "Dunkle Risse" (UA)
    Kompositionsauftrag des Deutschlandfunks
    Asasello Quartett:
    Rostislav Kozhevnikov - Violine
    Barbara Streil - Violine
    Justyna Sliwa - Viola
    Teemu Myöhänen - Violoncello
    Aufnahme vom 26.10.2021 aus dem Deutschlandfunk Kammermusiksaal, Köln
    Am Mikrofon: Hanno Ehrler

    Mit Eres Holz’ Streichquartett „Dunkle Risse“ beginnt der künstlerische Teil des Forums neuer Musik 2021. Die diesjährige Ausgabe steht unter dem Motto „Wollen wir den Tod überwinden?“ und verknüpft die Thematik des menschlichen Sterbens mit trans- und posthumanem Denken. Holz, geboren 1977 in Israel, befasst sich künstlerisch seit Längerem mit Fragen von Grenzüberschreitung, Tod und Identität. Damit das Leben nicht zum toten Dasein verkümmere, plädiert er dafür, auch negative Aspekte wie die Vergänglichkeit in den Fokus zu nehmen. Sein vom Deutschlandfunk beauftragtes fünfsätziges Stück unterbricht, so Holz, das „Kontinuum der Klänge“. Es „oszilliert zwischen Höhen und Tiefen, zwischen Schwerkraft und Schwerelosigkeit“ und führt seine Hörer und Hörerinnen in Grenzbereiche des Existenziellen. Die Uraufführung bzw. Ersteinspielung mit dem Kölner Asasello Quartett erklingt auf den Ausspielwegen des Deutschlandfunks.

  • 23:05 Uhr

    „Into the Deep“
    Eine Lange Nacht über Tiefe in der Musik
    von Olaf Karnik und Volker Zander
    Regie: Philippe Brühl
    (Wdh. v. 13./14.4.2019)

    Von Klassik über Jazz und Blues bis zu Folk und Rockmusik - seit jeher gilt Tiefe als besonderes Qualitätskriterium. Wo es Musik gelingt, tiefe Empfindungen auszudrücken und hervorzurufen oder tiefgründig Erfahrungen zu reflektieren, dringen Töne und Texte tief in die Seele ihrer Zuhörer ein. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts zelebriert und recodiert besonders die afro-amerikanische Popularmusik die Qualität der Deepness (Tiefe) in Blues, Spiritual Jazz, Soul oder House. Diese Tendenz überschneidet sich zum Teil mit einer ganz anderen Dimension von Tiefe - den Bassfrequenzen. Ob im Kirchenraum, im Kino oder im Club, Bass zielt auf Bauch und Herz und lässt Gemeinschaften vor Furcht und Freude erzittern. Von einer Kultur der tiefen Töne kann die Rede sein, wo sich in der Pop-Musik der Bass heute von seiner einstigen Begleitfunktion emanzipiert und zum dominanten Sound in Reggae, Hip-Hop, Dubstep und anderen Spielarten elektronischer Tanzmusik entwickelt hat. Eine „Lange Nacht“ über unterschiedliche Tiefendimensionen in der Musik. Die dritte Stunde der Langen Nacht beruht auf dem Feature von Olaf Karnik und Volker Zander „Bass ist Boss - Die Kultur der tiefen Töne“ das 2018 in der Sparte Radio Music für den Prix Europa nominiert war.